DE2159583B2 - Glimmerpapier - Google Patents
GlimmerpapierInfo
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21H—PULP COMPOSITIONS; PREPARATION THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASSES D21C OR D21D; IMPREGNATING OR COATING OF PAPER; TREATMENT OF FINISHED PAPER NOT COVERED BY CLASS B31 OR SUBCLASS D21G; PAPER NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D21H13/00—Pulp or paper, comprising synthetic cellulose or non-cellulose fibres or web-forming material
- D21H13/36—Inorganic fibres or flakes
- D21H13/38—Inorganic fibres or flakes siliceous
- D21H13/44—Flakes, e.g. mica, vermiculite
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Paper (AREA)
Description
Es ist bereits bekannt, zu Isolationszwecken sogenannte Glimmerpapiere zu verwenden. Es handelt sich
hierbei um dünne Glimmerblättchen, die dachziegelartig aufeinander abgelegt werden. Dies geschieht dadurch,
daß man Feinstglimmer mit einem Längsdurchmesser der Blättchen von 100 bis 1000 μ (die Dicke beträgt
natürlich entsprechend weniger) in Wasser aufschwämmt und dann auf einem Sieb ablegt. Dabei erfolgt
die Ablage auf Grund von Strömungsmechanismen immer derart, daß die Blättchen in ihrer Längsebene
aufeinander zu liegen kommen.
Ein derartiges Glimmerpapier hat jedoch nur eine geringe Festigkeit. Man kann daher mit ihm beispielsweise
keine Drähte umwickeln.
Man könnte sich nun vorstellen, daß die Handhabbarkeit dieses brüchigen Materials durch Kaschierung
mit einem Trägermaterial verbessert werden könnte. Ein geeigneter Werkstoff wird beispielsweise in DT-AS
1161 120 beschrieben. Diese Lösung erwies sich jedoch
nicht als voll zufriedenstellend. Bedingt durch eine häufig ungleichmäßige Einbindung der Glimmerblättchen
in das thermoplastische Trägervlies kam es zu ungleichmäßigen dieleketrischen Eigenschaften des Fertigproduktes.
Auch waren erhebliche Aufwendungen zur Einrichtung geeigneter Laminiereinrichtungen notwendig.
Um deraritge Glimmerbahnen besser handhaben zu können, wurde bereits vorgeschlagen, die Blättchen zusammen
mit Zellulose-Kurzfasern in einer Flotte aufzuschwämmen und dann Kurzfasern und Glimmerblättchen
zusammen auf dem Sieb abzugießen. Es entsteht so ein Papier, in dem große Mengen von Glimmerblättchen
eingelagert sind. Es gelingt auf diese Weise, die Handhabung etwas zu verbessern. Jedoch sind derartige
Glimmerpapiere mit Zellulosefasergehalt immer noch sehr brüchig und wenig beständig bei höheren
Temperaturen. Außerdem wirken sich cellulosische Bestandteile auf Grund ihrer Hydrophilie ungünstig aus
und es fallen auch häufig die Blättchen beim Schütteln aus dem sie tragenden Fasergerüst heraus, da keine feste
Verbindung zwischen Faser und Glimmerblättchen besteht.
Das nachstehend beschriebene Glimmervliespapier weist diese Nachteile nicht mehr auf. Es ist hitzebeständig
und läßt sich rollen, ohne daß Glimmerblättchen abblättern.
Zur Herstellung der neuartigen Glimmervliespapiere schwämmt man in einem großen Wasserüberschuß verhältnismäßig
lange Fasern zwischen z. B. 6 bis 20 mm in Gegenwart von Feinstglimmer auf. Ein Teil (vorzugsweise
etwa 20% der Fasern) besteht aus thermoplastischen Bindefasern, die bei verhältnismäßig tiefer Temperatur
an ihrer Oberfläche klebrig werden. Es eignen sich hierfür besonders unverstreckte Polyesterfasern.
Das Gemisch aus Bindefasern und Glimmer (gegebenenfalls in Gegenwart weiterer Fasern) wird dann w\e
üblich auf einem Hydroformer oder Steilsieb abgelegt und überschüssiges Wasser abgesaugt Anschließend
trocknet man und kalandriert das zunächst angefallene Vlies, dessen Festigkeit noch gering ist, bei einem Liniendruck
zwischen 50 und 200 kg/cm und bei einer Temperatur zwischen vorzugsweise 190 bis 20O0C. Dabei
erweichen die Klebefasern und bilden so ein Gerüst untereinander, bei dem die Faserkreuzungspunkte miteinander
— ähnlich wie glühende Drähte — verschweißen. Gleichzeitig werden die Glimmerblättchen innerhalb
dieses Gerüstes ebenfalls an den klebrigen Fasern gebunden. Dabei bleibt jedoch der größte Teil der
Oberfläche der Glimmerblättchen frei, wodurch diese ihre volle Wirksamkeit entfalten können.
Das so hergestellte Material kann auf Grund seiner erheblichen Festigkeit in Form von Bändern in den
Handel gebracht werden, die im sogenannten Wickelverfahren verarbeitet werden können. Obwohl das
neue Papier wickelfähig ist, weist es auch noch zusätzlich eine Steifheit auf, die es für die Verwendung in der
Flachisolation ebenfalls geeignet macht.
Man wird erfindungsgemäß nur thermoplastische Faern verwenden, welche bei höheren Temperaturen
nicht verschmoren oder sich sonst wie zersetzen. Infolgedessen kann das neue Material Temperaturen bis
etwa 1800C vertragen. Mit anderen Worten: Es ist für die Wärmeklassen Fund //geeignet.
Bei den üblichen Glimmerpapieren konnte eine derartige Wärmebeständigkeit nicht erreicht werden, da
Zellulosefasern schon bei niedrigeren Temperaturen irreversible Schädigungen erreichen.
Ferner ist zu beachten, daß beim Kalandrieren eine hohe Verdichtung des Material resultiert. Diese Verdichtung
ist jedenfalls höher als bei den üblichen Glimmerpapieren. Infolge der hohen Verdichtung
steigt auch die Durchschlagsfestigkeit gegen elektrische Funken.
Besonders vorteilhafte Produkte erreicht man, wenn man zwei zunächst dünne Schichten unter Verwendung
von thermoplastischen Prepreg-Folien (Isolierstoff-Folie, beschichtet mit einem vorvernetzten Isolierharzfilm)
aus Polyester oder Esterimid doubliert bzw. mit einem entsprechenden Harz besprüht und dann doubliert.
Auf diese Art ist es auch möglich, als Zwischenlage fadenverstärkte Prepregs zu verwenden, so daß bei
der Konfektionierung von Bändern hohe Zugfestigkeiten zu erreichen sind.
Man kann gemäß der Erfindung auch verhältnismäßig dicke Glimmervliespapiere herstellen, obwohl man
auf dem Steilsieb nur dünne Schichten zur Ablage bringen kann. Man kann natürlich auch von vornherein dikke
Schichten auf dem Steilsieb ablagern. In diesem Falle aber ist die Struktur so dicht, daß das darüberstehende
Wasser auch durch die üblichen Absaugekanäle nicht mehr entfernt werden kann. Aus praktischen
Gründen wird man daher nur Vliesgewichte bis höchstens 100 g/m2 auf dem Hydroformer zur Ablagerung
bringen.
Wenn man nun schwere Vliese wünscht, dann wird man zunächst zwei oder drei Schichten des anfallenden
Vlieses aufeinanderlegen und diese Schichten gemeinsam der Kalandrierung unterwerfen. Dabei verschweißen
alle Schichten zu einer.
Man kann gegebenenfalls auch nicht mit geringen Mengen eines thermisch beständigen Bindemittels wie
z. B. einem Polyesterharz nachimprägnieren. Bei größeren Bindemittelmengen aber überziehen sich die
Glimmerblättchen mit einem Film, wodurch die Wirksamkeit des Papieres herabgesetzt wird.
Das Wesen der Erfindung besteht gerade darin, daß bindemittelfrei gearbeitet werden kann. Würde man
nämlich den Glimmer in einem Bindemittel verrühren und dann ein Vlies mit diesem glimmerhaltigen Binder
impräghnieren, so würde man natürlich ebenfalls ein rollfähiges und stabiles papierähnliches Produkt erhalten.
Die Wirksamkeit des Glimmers wäre aber dann maskiert, wie etwa bei den aus der DT-AS 10 86 456
bekannten Projektionsschirmen.
Man wird also dafür Sorge tragen, daß der größte Teil der Glimmerblättchen nicht maskiert wird. Dies
wiederum bedeutet, daß verhältnismäßig wenig Bindemittel — wie z. B. Polyvinylalkohol — zugegeben werden
darf. Eine geringe Zugabe eines thermisch stabilen Bindemittels hat den Vorteil, daß die Blättchen noch
fester im Vlies gebunden werden. Eine sehr feste Bindung ist besonders dann erwünscht, wenn das Produkt
sehr stark gerollt werden muß, wobei die Gefahr besteht, daß nur leicht thermoplastische angeklebte
Glimmerblättchen wieder abbröckeln.
Es werden in der Bütte in einet Verdünnung von 1 :1000 90% Feinstglimmer von 300 μ und 10% Polyesterkurzschnittfasern,
33dtex/10mm, unverstreckt
homogen vermischt Dann wird dieses Gemisch auf das Steilsieb gepumpt und dort abgelegt. Die Strömungsgeschwindigkeit
beim Stoffauflauf ist so zu wählen, daß ein Gewicht von 100 g/m2 (trocken) resultiert. Das entstehende
Glimmervliespapier wird über Absaugschlitze bis zu einer Restfeuchte von 300% entwässert und über
Trocknungsanlagen getrocknet Daran anschließend folgt der Kaiandergang bei 230° C. Der Liniendruck beträgt
120 kg/cm. Es resultiert ein Glimmervliespapier, welches die Eigenschaften wie beschrieben aufweist.
Claims (1)
- Patentanspruch:Glimmervliespapier, bestehend aus einem Gerüst aus thermoplastischen Fasern, die an ihren Kreuzungspunkten miteinander verschweißt sind, dadurch gekennzeichnet, daß es an den Fasern Feinstglimmer, thermoplasitsch gebunden, enthält
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712159583 DE2159583C3 (de) | 1971-12-01 | Glimmerpapier |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712159583 DE2159583C3 (de) | 1971-12-01 | Glimmerpapier |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2159583A1 DE2159583A1 (de) | 1973-06-07 |
DE2159583B2 true DE2159583B2 (de) | 1976-04-08 |
DE2159583C3 DE2159583C3 (de) | 1976-11-18 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2159583A1 (de) | 1973-06-07 |
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