DE2157400A1 - Anaesthetica - Google Patents
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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- C07C17/00—Preparation of halogenated hydrocarbons
- C07C17/26—Preparation of halogenated hydrocarbons by reactions involving an increase in the number of carbon atoms in the skeleton
- C07C17/272—Preparation of halogenated hydrocarbons by reactions involving an increase in the number of carbon atoms in the skeleton by addition reactions
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Description
Anaesthetica
Die Erfindung betrifft substituierte Cyclobutane, die .als Anaesthetica geeignet sind, ferner ein Verfahren
tür Herstellung derselben und derartige Verbindungen
enthaltende Anäestheticamipchungen.
Als Inhalationsnarkotika bzw. -anaesthetica stehen außer
Chloroform nur überraschend wenig Verbindungen zur Ver-.
fügung, was teilweise darauf beruht, daß die sich anbietenden Verbindungen, wie beispielsweise niedere Haloalkale,
unvorhersehbare chemische und physiologische Eigenschaften und Wirkungen besitzen, und daß andererseits der Wir-
309808/1307
.2-
kungsmechanismus der Narkose noch nicht endgültig geklärt ist. Wenngleich einige oberflächliche Parameter zur Pestlegung
einzelner notwendiger Eigenschaften für gute Inhalationsnarkotika aufgestellt worden sind, wie beispielsweise
ein bestimmter Öl/Wasser-Verteilungskoeffizient oder der negative Einfluß von Fluoratomen gegenüber Chlor, so
reicht doch die Entwicklung geeigneter Anaesthetica weit Ober routinemäßige Abschätzung von Chemikern und Physiologen
hinaus. So ist beispielsweise Cyclopropan ein gutes, nicht entflammbares Narkosemittel, während eines der höheren,
wasserunlöslichen Homologe, nämlich Cyclopentan, medizinisch nicht eingesetzt werden kann. Ein sich mit Cyclobutanen
befassender Bericht in "Larsen Fluorine Chemistry", 1969, 2» 1 und 31», gibt ebenfalls keine Aufklärung in dieser
Hinsicht, denn es werden drei eng miteinander verwandte Pluorcyclobutane erwähnt, von denen die 1,2 Dihydrohexafluorverbindung
anaesthelische Eigenschaften, die andere, nämlich die 1,2 Dichlorhexafluorverbindung toxisch und die
Oktafluorverbindung inaktiv ist.
Es wurde nun festgestellt, daß Cyclobutane der folgenden allgemeinen Formel (I) ausgezeichnete Eigenschaften für
die Verwendung als Inhalationsanaestheticum oder Inhalationsnarkotikum besitzen und bei Verabreichung in allgemein
üblichen Konzentrationen nicht zu Konvulsionen führen und nicht tödlich sind:
309808/1307
2157Λ00
H
H
H
Cl
in welcher X ein Fluoratom oder ein Methylrest bedeutet.
Das erfindungsgemäße Verfahren betrifft die Herstellung von Cyclobutan durch Umsetzung einer Verbindung der allgemeinen
Formel Z HC=CFp, in der Z ein Wasserstoff- oder Chloratom bedeutet, mit einer Verbindung der allgemeinen
Formel XHC=CHZ , welche Z entsprechend ein Chlor- oder Wasserstoffatom ist und X die oben angegebene Bedeutung
hat.
3 i) M 808/1307
Die Umsetzung kann nach dem Verfahren von Coffman et al., J. Am. Chem. Soc, 19Ί9» ü» *»9O, erfolgen.
Die Äthylenverbindungen werden zweckmäßig in einem
Autoklaven auf die geeignete Temperatur von etwa 2000C etwa 7 Stunden unter Eigendruck erhitzt. Nach
beendeter Reaktion wird der Autoklav gekühlt und die gasförmigen Substanzen durch eine Kältefalle
evakuiert. Der Rückstand wird destilliert und durch Gasphasenchromatographie in präparativem Maßstab
oder auf andere geeignete Weise gereinigt. Auf diese Weise kann man Verbindungen in einer für
Anästhesiezwecke ausreichenden hohen Reinheit erhalten.
Die für dieses Verfahren geeigneten äthylenisch ungesättigten Verbindungen sind in der folgenden Tabelle
I, zusammen mit den physikalischen Eigenschaften der Endprodukte, angegeben. Die zyklische Struktur
und die Anzahl und Art der Substituenten am Ring wurde durch NMR Spectrumuntersuchung bestätigt.
309808/1307·: '■■■ · ., :.JP&>lM;>M
Die anästhetischen Verbindungen gemäß Tabelle I sind
bei Zimmertemperatur klare Flüssigkeiten, die in den üblichen Behältern gelagert werden können, wie sie für
Narkotika von vergleichbarem Siedepunkt, beispielsweise Bromchlortrifluoräthan (Halothan), verwendet werden.
Sie werden dem Patienten mit den üblichen Vorrichtungen zugeführt, mit denen flüssige Narkotika verdampft
und ait Luft, Sauerstoff oder anderen Oasgemischen in
zur Unterstützung der Respiration erforderlichen Mengen vermischt werden. Ferner können die Verbindungen in
Mischung mit pharmazeutisch verträglichen Verdünnungsmitteln
oder Stabilisatoren, wie beispielsweise Thymol, oder in Kombination mit ein oder mehreren der bekannten
Inhalationsnarkotika verwendet werden, wie beispielsweise mit Lachgas, Xther, Halothane, Chloroform und 2,2-Dichlor-1,1-Difluoräthylmethyläther
(Methoxyfluoran).
Die Erfindung betrifft also ferner eine anästhetische Mischung, die eine Verbindung der allgemeinen Formel I und
eine andere anästhetische Verbindung und/oder Sauerstoff · in einer zur Unterstützung der Respiration geeigneten Menge
enthält. Die anästhetische Mischung kann 0,25 - 5 Vol.% der Verbindung der allgemeinen Formel I enthalten, bei- ■>
spielsweis· 0,5 - 4 bsw. 0,25 - 5 bsw. 0,25- 5 Vol. Mir
Verbindung I, II (a) bsw. II (b), wobei die unteren Bereiche eine milde und die andere eine tiefere Narkose ergeben;' ,
Die physiologischen Wirkungen der Verbindungen wurden
an Mäusen untersucht, wobei nach einem Standardbestimmungsverfahren für Inhalationsnarkose analog dem von
Bobbins in "Pharmacology and Experimental TherapeuticsM,
19^6, £6, 197t beschriebenen Verfahren. Bei dieser Best
immungsmethode wurden Mäuse 10 Minuten in einer sich irehenden Trommel den Verbindungen ausgesetzt. Es wurden
dann der Kneifreflex, der Hornhautreflex und die
Rückkehr zu den ordnungsgemäßen Reflexen beobachtet. Es wurden mindestens vier abgemessene Dosierungen verwendet,
um die Mindestkonzentration zur Narkotisierung von 50 % der Mäuse (ACc0) und die Mindestkonzentration
zur Tötung von 50 % der Mäuse (LCc0) bestimmt. Aus diesen
Mindestkonzentrationen wurde dann der Narkosebreite-Koeffizient (AI) berechnet. Hierbei wurden die folgenden
Ergebnisse erhalten, die in der Tabelle II aufgeführt sind.
300808/1307
Endprodukt
Reaktionsteilnehmer
Dichte
Siedepunkt 0C
l-Chlor-2,«ltl»-
trifluorcyclobutan
l-Methyl-2-Chlor·
3,3-difluorcyclo· butan*
CHCl=CP2
♦ Vinylfluorid
ClHC=CF2
♦ Propylen
1.1»
l.lH6l6 c (a) 109
1.15826 (b) 115
80
* Hier konnten die Cis- und Trans-dichlor-ieomere
isoliert und einzeln untersucht werden.
Die Verbindung I kann auch durch Umsetzung von 1,1-Difluoräthylen
mit l-Chlor-2-Fluoräthylen unter geeigneten Bedingungen
erhalten werden.
3 0 «1 8 Π ft / 1 3 0
Tabelle II
50
Vol.1
% 2 2*
II (a) 0,5 % 2,5-3 5*
II (b) 0,5-0,75«* 2,5 3+
Wenn zwei Prozentwerte angegeben sind, so liegt die tatsächliche Oaskonzentration zwischen diesen beiden
Werten.
Die obigen Werte zeigen, daß die Verbindungen wirksame Narkotika
mit verschiedenen Sicherheitabreiten sind. Sie können alle bei
luftatmenden Lebewesen einen anästhetischen Zustand hervorrufen,
von dem die Tiere sich ohne weiteres erholten, vorausgesetzt daß die letale Konzentration der Narkosedämpfe (LCe0) nicht erreicht
wird.
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57 g Propylen und 90 g 2-Chlor-l,l-diriuoräthylen
wurden 16 Stunden bei 2380C unter Eigendruck in einem Autoklaven in Oegenwart von 1 g !»-t-Butylpyrocateehol erhitzt, wobei l-Methyl-2-Chlor-3,3-diriuorcyclobutan erhalten wurde.
wurden 16 Stunden bei 2380C unter Eigendruck in einem Autoklaven in Oegenwart von 1 g !»-t-Butylpyrocateehol erhitzt, wobei l-Methyl-2-Chlor-3,3-diriuorcyclobutan erhalten wurde.
einem Autoklaven 8 Stunden bei 2Oi)0C unter Eigendruck
erhitzt, wobei l-Chlor-2,'lti|-trifluorcyclobutan erhalten
wurde.
■ ■ I
309800/1307
Claims (2)
- -10- 2157A00Ansprüche'lJEine Verbindung der folgenden allgemeinen Formel (I)X HH
HCl• PH P
in «elcher X ein Pluoratom oder ein Methylrest ist. - 2. Verfahren «ur Herstellung einer Verbindung gemäß Anspiuch 1» dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung »Scr allgemeinen Formel Z1HCsCF2, in der Z* ein Wasserstoff- oder Chloratom bedeutet, mit einer Verbindung der allgemeinen Formel XHCsCHZ2 umsetzt, in der Z entsprechend ein Chlor- oder Wasserstoffatom bedeutet und X die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung hat.3· Anästhetische Mischung, dadurch gekennzeichnet, daßsie zusammen mit einer anderen anästhetischen Verbindung und/oder Sauerstoff eine Verbindung der allgemeinen Formel I gemäß Anspruch 1 enthält.i λ ; ,»J309808/130?
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