DE2157398A1 - Anaesthetica - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C23/00—Compounds containing at least one halogen atom bound to a ring other than a six-membered aromatic ring
- C07C23/02—Monocyclic halogenated hydrocarbons
- C07C23/06—Monocyclic halogenated hydrocarbons with a four-membered ring
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C17/00—Preparation of halogenated hydrocarbons
- C07C17/23—Preparation of halogenated hydrocarbons by dehalogenation
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- C07C17/00—Preparation of halogenated hydrocarbons
- C07C17/26—Preparation of halogenated hydrocarbons by reactions involving an increase in the number of carbon atoms in the skeleton
- C07C17/272—Preparation of halogenated hydrocarbons by reactions involving an increase in the number of carbon atoms in the skeleton by addition reactions
- C07C17/275—Preparation of halogenated hydrocarbons by reactions involving an increase in the number of carbon atoms in the skeleton by addition reactions of hydrocarbons and halogenated hydrocarbons
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Description
W. R. Grace & Co. 62, Whittemore Avenue
Cambridge, Massachusetts V. St. A.
Hamburg, 15. November 1971
Anaesthetica
Die Erfindung betrifft substituierte Cyclobutane, die als Anaesthetica geeignet sind, ferner ein Verfahren
zur Herstellung derselben und derartige Verbindungen enthaltende Anaestheticamischungen.
Als Inhalationsnarkotika bzw. -anaesthetica stehen außer
Chloroform nur überraschend wenig Verbindungen zur Verfügung, was teilweise darauf beruht, daß die sich anbietenden
Verbindungen, wie beispielsweise niedere Haloalkale,
unvorhersehbare chemische und physiologische Eigenschaften und Wirkungen besitzen, und daß andererseits der Wir-
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kungsmechanismus der Narkose noch nicht endgültig geklärt ist. Wenngleich einige oberflächliche Parameter zur Pestlegung
einzelner notwendiger Eigenschaften für gute Inhalationsnarkotika
aufgestellt worden sind, wie beispielsweise ein bestimmter Öl/Wasser-Verteilungskoeffizient oder
der negative Einfluß von Fluoratomen gegenüber Chlor, so reicht doch die Entwicklung geeigneter Anaesthetica weit
über routinemäßige Abschätzung von Chemikern und Physio-
' logen hinaus. So ist beispielsweise Cyclopropan ein gutes,
nicht entflammbares Narkosemittel, während eines der höheren, wasserunlöslichen Homologe, nämlich Cyclopentan, medizinisch
nicht eingesetzt werden kann. Ein sich mit Cyclobutanen befassender Bericht in "Larsen Fluorine Chemistry",
1969, 2» * und 34» gibt ebenfalls keine Aufklärung in dieser
Hinsicht, denn es werden drei eng miteinander verwandte Fluorcyclobutane erwähnt, von denen die 1,2 Dihydrohexafluorverbindung
anaesthetische Eigenschaften, die andere,
nämlich die 1,2 Dichlorhexafluorverbindung toxisch und die Oktafluorverbind'ung inaktiv ist.
Es wurde nun festgestellt, daß Cyclobutane der folgenden allgemeinen Formel (I) ausgezeichnete Eigenschaften für
die Verwendung als Inhalationsanaestheticum oder Inhalationsnarkotikum besitzen und bei Verabreichung in allgemein
üblichen Konzentrationen nicht zu Konvulsionen führen und nicht tödlich sind:
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H-
H-
H Y
HP.
in welcher Y ein Wasserstoff-, Chlor- oder Bromatom bedeutet.
Das erfindungsgemäße Verfahren betrifft die Herstellung
von 1,2,2-Trifluorcyclobutan oder l-Brom-l,2,2-trifluorcyclobutan,
wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel
H2C=CZp, in welcher die Reste Z beide Wasserstoffatome oder beide Pluoratome sind, mit einer Verbindung der allgemeinen Formel YFC=CZg umsetzt, in welcher Y die oben angegebene Bedeutung und die Gruppen Z entsprechend beide Fluoratome oder beide Wasserstoffatome sind, wonach man, wenn Y ein Chloratom bedeutet, das Reaktionsprodukt zu . 1,2,2-Trifluorcyclobutan reduziert.
H2C=CZp, in welcher die Reste Z beide Wasserstoffatome oder beide Pluoratome sind, mit einer Verbindung der allgemeinen Formel YFC=CZg umsetzt, in welcher Y die oben angegebene Bedeutung und die Gruppen Z entsprechend beide Fluoratome oder beide Wasserstoffatome sind, wonach man, wenn Y ein Chloratom bedeutet, das Reaktionsprodukt zu . 1,2,2-Trifluorcyclobutan reduziert.
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Die Umsetzung kann nach dem Verfahren von Coffman
et^ fQ., J. Am. Chem. Soc, 19^9,' Zl, ^9O, erfolgen.
Die Äthylenverbindungen werden zweckmäßig in einem Autoklaven auf die geeignete Temperatur von etwa
2000C etwa 7 Stunden unter Eigendruck erhitzt. Nach beendeter Reaktion wird der Autoklav gekühlt und
die gasförmigen Substanzen durch eine Kältefalle evakuiert. Der Rückstand wird destilliert und durch
Gasphasenchromatographie in präparativem Maßstab oder auf andere geeignete Weise gereinigt. Auf
diese Weise kann man Verbindungen in einer für Anästhesiezwecke ausreichenden hohen Reinheit erhalten.
Die für dieses Verfahren geeigneten äthylenisch un-™
gesättigten Verbindungen sind in der folgenden Tabelle I, zusammen mit den physikalischen Eigenschaften
der Endprodukte, angegeben. Die zyklische Struktur und die Anzahl und Art der Substituenten am Ring
wurde durch NMR Spectrumuntersuchung bestätigt.
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Die anästhetischen Verbindungen gemäß Tabelle I sind bei Zimmertemperatur klare Flüssigkeiten, die in den
üblichen Behältern gelagert werden können, wie sie für Narkotika von vergleichbarem Siedepunkt, beispielsweise
Bromchlortrifluoräthan (Halothan), verwendet werden. Sie werden dem Patienten mit den üblichen Vorrichtungen
zugeführt, mit denen flüssige Narkotika verdampft und mit Luft, Sauerstoff oder anderen Gasgemischen in
zur Unterstützung der Respiration erforderlichen Mengen vermischt werden. Ferner können die Verbindungen in
Mischung mit pharmazeutisch verträglichen Verdünnungsmitteln oder Stabilisatoren, wie beispielsweise Thymol,
oder in Kombination mit ein oder mehreren der bekannten Inhalationsnarkotika verwendet werden, wie beispielsweise
mit Lachgas, Äther, Halothane, Chloroform und 2,2-Dichlor-1,1-Difluoräthylmethylather
(Methoxyfluoran).
Die Erfindung betrifft also ferner eine anästhetische Mischung, die eine Verbindung der allgemeinen Formel I und
eine andere anästhetische Verbindung und/oder Sauerstoff in einer zur Unterstützung der Respiration geeigneten Menge
enthält. Die anästhetische Mischung kann 0,1 - 12 Vol. %
der Verbindung der allgemeinen Formel I, beispielsweise 0,1 - 6 bzw. 0,1 - 8 bzw. 1-12 Vol. % der Verbindung I
bzw. II bzw. III enthalten; bei niederen Konzentrationen erhält man eine flache und bei höheren Konzentrationen eine
tiefere Narkose.
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Die physiologischen Wirkungen der Verbindungen wurden
an Mäusen untersucht, wobei nach einem Standardbestimmungsverfahren für Inhalationsnarkose analog dem von
Robbins in "Pharmacology and Experimental Therapeutics", 19^6, 8Q, 197» beschriebenen Verfahren. Bei dieser Bestimmungsmethode wurden Mäuse 10 Minuten in einer sich drehenden Trommel den Verbindungen ausgesetzt. Es wurden dann der Kneifreflex, der Hornhautreflex und die
Rückkehr zu den ordnungsgemäßen Reflexen beobachtet.
Es wurden mindestens vier abgemessene Dosierungen verwendet, um die Mindestkonzentration zur Narkotisierung von 50 % der Mäuse (ACc0) und d^e Mindestkonzentration zur Tötung von 50 % der Mäuse (LC^q) bestimmt. Aus diesen Mindestkonzentrationen wurde dann der Narkosebreite-Koeffizient (AI) berechnet. Hierbei wurden die folgenden Ergebnisse erhalten, die in der Tabelle II aufgeführt
sind.
an Mäusen untersucht, wobei nach einem Standardbestimmungsverfahren für Inhalationsnarkose analog dem von
Robbins in "Pharmacology and Experimental Therapeutics", 19^6, 8Q, 197» beschriebenen Verfahren. Bei dieser Bestimmungsmethode wurden Mäuse 10 Minuten in einer sich drehenden Trommel den Verbindungen ausgesetzt. Es wurden dann der Kneifreflex, der Hornhautreflex und die
Rückkehr zu den ordnungsgemäßen Reflexen beobachtet.
Es wurden mindestens vier abgemessene Dosierungen verwendet, um die Mindestkonzentration zur Narkotisierung von 50 % der Mäuse (ACc0) und d^e Mindestkonzentration zur Tötung von 50 % der Mäuse (LC^q) bestimmt. Aus diesen Mindestkonzentrationen wurde dann der Narkosebreite-Koeffizient (AI) berechnet. Hierbei wurden die folgenden Ergebnisse erhalten, die in der Tabelle II aufgeführt
sind.
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T abelle I
Endprodukt | Reaktions- t'eilnehmer |
Dichte | Siede punkt 0C |
|
I | l-Brom-1,2,2- trifluorcyclo- butan |
BrFC=CP2 + Äthylen |
i.6862li | 96,5 |
II | l-Ghlor-1,2,2- trifluorcyclo- butan |
ClFC=CP2 + Äthylen |
1.3^720 | 78 |
III | 1,1,2-Trifluor- eyclobutan |
CF2=CPCl + Äthylen* |
1.198 | 66,5 . |
Zyklisierung und anschließende Reduktion mit Lithiumaluminiumhydrid
in Tetrahydrofuran und Diäthylather.
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- ο —
Tabelle II
Verbindung ACcn LC(50
Vol. JC
I | 0,5 | % | 3,5 |
II | 1 | % | 4-6?* |
III | ή | % | 8 |
7+ 2+
Wenn zwei Prozentwerte angegeben sind, so liegt die
tatsächliche Gaskonzentration zwischen diesen beiden
Werten.
tatsächliche Gaskonzentration zwischen diesen beiden
Werten.
Die obigen Werte zeigen, daß die Verbindungen wirksame Narkotika mit verschiedenen Sicherheitsbreiten sind. Sie können alle bei
luftatraenden Lebewesen einen anästhetischen Zustand hervorrufen, von dem die Tiere sich ohne weiteres erholten, vorausgesetzt daß die letale Konzentration der Narkosedämpfe (LCj-q) nicht erreicht wird.
luftatraenden Lebewesen einen anästhetischen Zustand hervorrufen, von dem die Tiere sich ohne weiteres erholten, vorausgesetzt daß die letale Konzentration der Narkosedämpfe (LCj-q) nicht erreicht wird.
209822/1064
182,5 g Chlortrifluoräthylen und 128 g Äthylen wurden 11 Stunden bei 193°C unter Eigendruck in einem Autoklaven
in Gegenwart von 1 g Jj-t-Butylpyrocatechol erhitzt.
Es wurde l-Chlor-l,2,2-trifluorcyclobutan in einer
Ausbeute von 65» 4 % erhalten.
Es wurden Bromtrifluoräthylen und Äthylen 8,25 Stunden bei 201I0C unter Eigendruck in Gegenwart von ^-t-Butylpyrocatechol
in einem Autoklaven erhitzt, wobei l-Brom-l,2,2-trifluorcyclobutan
in 68 #-iger Ausbeute erhalten wurde.
Es wurden 13,3 g entsprechend 0,35 Mol Lithiumaluminiumhydrid
und 400 ml trocknes, peroxidfreies Tetrahydrofuran unter Rückfluß
in einem 11-3-Hals-Kolben mit einem Rührer, einem Kondensationsauf
satz und einem Tropftrichter und einem Einleitungsrohr für trockenen Stickstoff erhitzt. Anschließend wurden
33,7 g bzw. 0,233 Mol l-Chlor-l^^-trifluorcyclobutan in
35 ml Tetrahydrofuran im Verläufe von 2 Stunden zugetropft. Die
Mischung wurde 8 Stunden unter Rückfluß gehalten und anschließend nach Kühlen auf Raumtemperatur im Verlaufe der Nacht unter
Vakuum destilliert. Anschließend wurde das Produkt in einer
4 ία langen Kolonne mit einem Außendurchmesser von 10 cm gaschromatographisch
aufgearbeitet, wobei 18,5 g 1,1,2-Trifluorcyclobutan
in einer Reinheit von 97»7 % erhalten wurde.
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Claims (3)
1. jEine Verbindung der allgemeinen Formel I
H Y
H —
H —
HP
in welcher Y ein Wasserstoff- oder Bromatom bedeutet.
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der allgemeinen
Formel HpC=CZ2J in der die Gruppen Z beide Wasserstoff
atome oder beide Pluoratome bedeuten, mit einer^ Verbindung der allgemeinen Formel YPC=CZ2 umsetzt, in der Y
ein Wasserstoff-, Chlor- oder Bromatom und die Gruppen Z beide Fluoratome bzw. beide Wasserstoffatome bedeuten, worauf
man, wenn.Y ein Chloratom ist, das Reaktionsprodukt zu 1,2,2-Trifluoreyelobutan reduziert.
3. Anästhetische Mischung, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusammen mit einer anderen anästhetischen Verbindung und/
oder Sauerstoff eine Verbindung der allgemeinen Formel I
enthält, in der Y ein Wasserstoff-, Chlor- oder Bromatom bedeutet.
ue: gil ^
209822/1064 ^
Applications Claiming Priority (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US9152170A | 1970-11-20 | 1970-11-20 | |
US17029371A | 1971-08-09 | 1971-08-09 | |
US17033171A | 1971-08-09 | 1971-08-09 | |
US17028071A | 1971-08-09 | 1971-08-09 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2157398A1 true DE2157398A1 (de) | 1972-05-25 |
Family
ID=27492487
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19712157398 Pending DE2157398A1 (de) | 1970-11-20 | 1971-11-19 | Anaesthetica |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
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BE (1) | BE775620A (de) |
BR (1) | BR7107740D0 (de) |
DE (1) | DE2157398A1 (de) |
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-
1971
- 1971-11-19 FR FR7141574A patent/FR2115305A1/fr active Granted
- 1971-11-19 AR AR23914371A patent/AR194352A1/es active
- 1971-11-19 BE BE775620A patent/BE775620A/xx unknown
- 1971-11-19 DE DE19712157398 patent/DE2157398A1/de active Pending
- 1971-11-19 BR BR774071A patent/BR7107740D0/pt unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
AR194352A1 (es) | 1973-07-13 |
FR2115305A1 (en) | 1972-07-07 |
BE775620A (fr) | 1972-05-19 |
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