-
Verfahren zum Aufheizen von Abgasreinigungsanlagen Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zum Aufheizen von Abgasreinigungsanlagen in Brennkraftmaschinen.
-
Die bekannten Abgasreinigungsanlagen, wie bei beispielsweise thermische
Reaktoren oder Nachverbrenner mit Katalysatoren, führen in betriebswarmem Zustand
zu guten Ergebnissen. Bevor jedoch die bekannten Abgasreinigungsanlagen ihren betriebswarmen
Zustand erreichen, ist die Wirkung der Abgasreinigungsanlagen alles andere als zufriedenstellend.
Da jedoch gerade beim Anlassen, insbesondere beim Kaltstart einer Brennkraftmaschine
ein verhältni näßig fettes Luft-/ Kraftstoffgemisch erforderlich ist und dieses
Luft-/Kraftstoffgemisch aufgxirnd der unvollständigen Verbrennung in den Arbeitszylindern
zu einem Abgas mit einem besonders hohen Anteil an schädlichen Komponenten führt,
wäre gerade bei Be trieb beginn der Brennkraftmaschine die volle Wirkung der Abgasreinigungsanlagen
vonnöten. Da die volle Wirkung von Abgasreinigungsanlagen jedoch nur in deren wrem
Betriebszustand erreicht werden kann, ist man dazu übergegangen, die Abgasreinigungsanlagen
durch zusätzliche Heizeinrichtungen möglichst rasch auf betriebswarmen Zustand zu
bringen.
-
Der im Rahmen dieser Beschreibung verwendete Ausdruck "Arbeitszylinder'
soll sämtliche Arten von Arbeitsräumen in Brennkraftmaschinen decken.
-
Bisher wurden als zusätzliche Heizeinrichtungen elektrische Heizungen
und Benzinheizungen vorgeschlagen. Beide vorgeschlagenen Heizungsarten sind jedoch
mit einem sehr großen Aufwand verbunden.
-
Für die elektrische Heizung ist beispielsweise eine elektrische Energie
erforderlich, die von den normalerweise in Kraftfahrzeugen eingebauten 13atterien
nicht aufgebracht werden kann, da die Leistung der üblicherweise verwendeten tterien
weit unter der erforderlichen Leistung für die elektrische Heizung liegt. Auch ein
an den Motor angeschlossener Generator, der ausschließlich zur Speisung der elektriscben
Heizung vorgesehen ist, kann nicht zu dem erwünschten Ergebnis führen. Da der Motor
gerade bei Beginn seines Betriebes nicht die volle Leistung abgibt, kann auch der
Generator nur einen Bruchteil seiner Leistung abgeben. Wenn man nun dem Generator
bei einer in teillast laufenden Brennkraftmaschine eine bestimmte, vorgegebene Leistung
entnehmen still, muß der Generator entsprechend groß ausgelegt und überdimensioniert
werden. Dariiberhinaus haben Generatoren in der hierfür erforderlichen Größenordnung
einen sehr schlechten Wirkungsgrad, so daß hierdurch wiederum eine vergrößerte Bauweise
des Generators bedingt wird. Hinzu kommt noch, daß bei einer Verwendung von Generatoren
zur Speisung der elektrischen Heizungen für die Abgasreinigungsanlage vom Motor
gerade in dem Augenblick, nämlich bei Betriebsbeginn des Notors, die größte Leistung
für ein möglichst rasches Aufheizen der Abgasreinigungsanlagen abverlangt wird,
in welchem
der Motor gerade die geringste Leistung abgibt. Die elektrischen
Heizungen sind also nicht iiur unwirtschaftlich, sondern führen nlcht einmal zu
dem gewünschten Ergebnis.
-
3)ie Benzinhei ungen sind kompliziert aufgebaute Vorri ehtungen, die
ein Vielzahl von Einzelteilen aufweisen und mit einer Beihe von Zusatzaggregaten,
wie Benzinfc';rderpumpe, Zündung, Brennluftgebläse, Mischvorrichtung und Brenner
versehen werden müssen. Auch'bei der Benzinheizung ist eine Antriebseinrichtung
für die Benzinförderpumpe und das Brennluft gebläse erforderlich, die entweder von
der Batterie oder vom Motor her gespeist werden muß. Darüberhinaus ist für die Benzinheizung
ein beträchtlicher Raum erforderlich, der die ohnehin beschränkten Platzverhältnisse
in Fraftfahrzeugen insbesondere in Personenkraftwagen, weiter belastet.
-
Mit der Erfindung sollte daher ein Verfahren zum Aufheizen von Abgasreinigungsanlagen
geschaffen werden, mit welchem ohne umständliche, komplizierte und unwirtschaftliche
Einrichtungen die Abgasreinigungsanlagen sehr rasch auf ihren betriebswarmen Zustand
aufgeheizt werden können.
-
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß in den Arbeitszylindern
der Brennkraftmaschine Zündaussetzer hervorgerufen werden und das in die Arbeitszylinder
eingesaugte Luft-/Kraftstoffgemisch in unverbranntem Zustand in die Abgasreinigungsanlagen
ausgestoßen und in den Abgasreini gungsanlagen gezündet und verbrannt wird.
-
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind keine aufwendigen
Anordnungen und Vorrichtungen erforderlich. Vielmehr läßt sich das erfindungsgemäße
Verfahren durch sehr einfache MaBnahmen vervirklichen, wobei gleichzeitig die Abgasreinigungsanlagen
sehr rasch auf ihren Betriebszustand
aufgeheizt werden. Im Gegensatz
zu den bekannten Aufheizvorrichtungen werden die Abgasreinigungsanlagen bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren bereits aufgeheizt, noch bevor die volle Abgasmenge
mit den unerwünschten und schädlichen Komponenten erzeugt wird. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren kann der Motor seine gesamte Abgasmenge, wobei hierunter verbranntes Luft-/Kraftstoffgemisch
verstanden wird, erst dann erzeugen, wenn die Abgasreinigungsanlagen auf ihren betriebswarmen
Zustand aufgeheizt worden sind.
-
Wenn die Zündaussetzer in sämtlichen Betriebszuständen vom Kaltstart,
über den Leerlauf bis zum Arbeitslauf der Brennkraftmaschine hervorgerufen und nach
Erreichen des betriebswarmen Zustandes der Abgasreinigungsanlagen unterbunden werden,
wird die Leistung des Motors aufgrund der Zündaussetzer nur über eine verhältnismäßig
kurze Zeitspanne vermindert, so daß der Motor kurz nach seiner Inbetriebnahme die
volle Leistung abgeben kann. Die Zündaussetzer können beispielsweise mit Hilfe eines
in den Abgasreinigungsanlagen untergebrachten Thermoschalters unterbunden werden.
-
Wenn die Zündaussetzer, wie in der oben skizzierten Abwandlungsform,
in sämtlichen Betriebszuständen vom Kaltstart, über den Leerlauf bis zum Arbeitslauf
der Brennkraftmaschine hervorgerufen, jedoch nach einer vorgegebenen Zeitspanne
unterbunden werden, werden die Zündaussetzer nur über einen vorgegebenen Zeitraum
hervorgerufen, der beliebig einstellbar ist. So kann der Zeitraum, in welchem die
Zündaussetzer hervorgerufen werden, beispielsweise beendet werden, noch bevor die
Abgasreinigungsanlagen ihren vollen warmen Betriebszustand erreicht haben. Auf der
anderen Seite kann jedoch der Zeitraum, in welchem die Zündaussetzer hervorgerufen
werden, auch über einen Zeitpunkt hinaus verlängert werden, in welchem die Abgasreinigungsanlagen
bereits ihren
vollen betriebswarmen Zustand erreicht haben.
-
Den ersten Fall, d. h. ein vorzeitiges Beenden des Zeitraumes, in
welchem die Zündaussetzer hervorgerufen werden, wird man dann wählen, wenn das mit
einer Abgasreinigungsanlage versehene Fahrzeug hauptsächlich auf langen Strecken
eingesetzt und damit der Motor über einen längeren Zeitraum hinweg in Betrieb gehalten
wird. De r Der Abgasreinigungsanlage kann in diesem Fall durch die sehr heißen Abgase
noch die restliche Wärmemenge zugeführt werden, die erforderlich ist, um die Abgasreinigungsanlage
auf betriebswarmen Zustand aufzuheizen.
-
Den zweiten Fall, d. h. ein Ausdehnen des Zeitraumes, in welchem die
Zündaussetzer hervorgerufen werden, über den Zeitpunkt hinaus, in welchem der betriebswarme
Zustand der Abgasreinigungsanlagen bereits erreicht ist, wird man dann wählen, wenn
das mit der Abgasreinigungsanlage versehene Fahrzeug hauptsächlich für häufige Kurzfahrten
eingesetzt werden soll. Da in diesem Fall den Abgasreinigungsanlagen eine größere
Wärmemenge zugeführt wird, als zum Aufheizen auf den betriebswarmen Zustand erforderlich
ist, kann die überschüssige Wärmemenge in den Abgasreinigungsanlagen gespeichert
werden. IIierdurch kann ein allzurasches Abkühlen der Abgasreinigungsanlagen verhindert
werden, so daß die Abgasreinigungsanlagen über eine längere Zeitspanne in warmem
Zustand gehalten werden können. Dies ist bei häufigen Kurzfahrten von Bedeutung,
da auf diese Weise die Abgasreinigungsanlagen nicht bei jedem Start von neuem aus
dem kalten Zustand in den betriebswarmen Zustand übergeführt werden müssen.
-
Wenn die Zündaussetzer nur während des Kaltstarts und im Leerlauf
der Brennkraftmaschine hervorgerufen werden, wird die Leistung des Motors aufgrund
der Zündaussetzer nur während des Kalt@tarts und im Leerlauf, d. h. in Betriebszuständen
vermindert,
in denen vom Motor ohnehin keine große Leistung abverlangt wird. Durch die Maßnahme,
daß nach jeder Zündung ein Zündaussetzer oder nach jeder Zündung jeweils zwei oder
mehr aufeinander-folgende Zündaussetzer hervorgerufen werden, kann die Anzahl der
Zündaussetzer entsprechend der Größe des Motors und der von ihm erzeugten Abgasmenge
entsprechend eingestellt werden.
-
Einen besonders ruhigen Lauf des Motors und gleichzeitig eine gute
und rasche Aufheizung der Abgasreinigungsanlagen bei erhält man, wenn/nacheinander
zündenden Arbeitszylindern jeweils ein Zündaussetzer nach einer Anzahl von Zündungen
hervorgerufen wird, welche der Zahl der Arbeitszylinder entspricht. Wenn beispielsweise
bei einem mit vier Arbeitszylindern versehenen Motor nach jeweils vier aufeinanderfolgenden
Zündungen des Motors jeweils ein Zündaussetzer hervorgerufen wird, so wird abwechselnd
in jedem Arbeitszylinder ein Zündaussetzer hervorgerufen. Diese Maßnahme bringt
einen sehr gleichmäßigen und ruhigen Lauf des lIotors mit sich.
-
Das gleiche Ergebnis kann innerhalb eines kürzeren Zeitraumes erreicht
werden, wensn bei mehr als drei nacheinander zündenden Arbeitszylindern jeweils
ein Zündaussetzer nach einer Anzahl von Zündungen hervorgerufen wird, welche der
um die Zahl zwei verminderten Arbeitszylinderanzahl entspricht. In diesem Fall wird
beispielsweise bei einem mit vier Zylindern versehenen Motor nach vier minus zwei
aufeinanderfolgenden Zmldungen des Motors jeweils ein Zündaussetzer hervorgerufen.
Da bei diesem gewählten Beispiel nach jeweils zwei Zündungen ein Zündaussetzer hervorgerufen
wird, wird auch hier abwechselnd in jedem'Arbeitsz3rlinder ein Zündaussetzer hervorgerufen.
-
Das erflndungsgemäße Verfahren läßt sich besonders dann einfach in
die Tat um.etzen, wenn bei einer vorgegebenen Zahl von nacheinander zündenden Arbeitszylindern
die Ziindaussetzen stets in der oder den gleichen Arbeitszylindsrn hervorgerufen
werden.
-
Wenn die Zündaussetzer auch noch im Bereich des Arbeitslaufes der
Brennkraftmaschine hervorgerufen werden, wird die Leistung des Motors entsprechend
der Anzahl der Zündaussetzer auch im Arbeitslauf vermindert. Wenn man jedoch die
Leistungsabnahme des Motors im Arbeitslauf verringern und gleichzeitig die Abgasreinigungsanlagen
sehr rasch auf den betriebswarmen Zustand bringen möchte, so läßt sich dies am einfachsten
dadurch erreichen, daß während des Kaltstarts und im Leerlauf nach jeder Zündung
jeweils ein oder mehrere aufeinanderfolgende Zündaussetzer hervorgerufen werden
und im Arbeitslauf jeweils ein Zündaussetzer nach einer Anzahl von Zündungen hervorgerufen
wird, welche der Zahl der Arbeitszylinder oder einer um die Zahl zwei verminderten
Arbeitszylindcrzahl entspricht.
-
Du auf der einen Seite die Brennkraftmaschinen beim Start und danach
ein verhältnismäßig fettes Luft-/Kraftstoffge misch benötigen und auch erhalten,
auf der anderen Seite aber angefettetes Luft-Kraftstoffgemisch zur Verbrennung in
den Abgasreinigungsanlagen nicht zu einer optimalen Wirkung führt, ist es zweckmäßig,
daß das unverbrannt aus den Arbeitszylindern in die Abgasreinigungsanlagen ausgestoßene,
angefettete Luft-/Kraftstoffgemisch abgemagert wird. Dies wird am einfachsten dadurch
erreicht, daß das unverbrannt aus den Arbeitszylindern ausgestoßene und verhältnismäßig
fette Luft-/Kraftstoffgemisch vor der Verbrennung in den Abgasreinigungsanlagen
mit Frischluft vermischt und abgemagert wird.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden also beim K.a.ltstart,
im Leerlauf und bis zu einem gewissen Grad im Arbeitslauf der Brennkraftmaschine
in den Arbeitszylindern Zündaussetzer hervorgerufen und wird das von den Zylindern
angesaugte Luft-/Kraftstoffgemisch irn gleichen Zustand wieder aus den Zylindern
in die Abgasreinigungsanlage ausgestoßen.
-
Der durch die Zündaussetzer hervorgerufene Leistungsabfall beim ISa.ltstart
und im Leerlauf des Motors kann im allgemeinen in Kauf genommen werden, da der Motor
in diesen Betriehszustanden keine große Leistung abzugeben braucht. Wenn jedoch
aus irgendeinem Grund der durch die Zündaussetzer hervorgertifene Leistungsabfall
beim Kaltstart und im Leerlauf nicht erwünscht ist, kann dem Leistungsabfall dadurch
begegnet erden, daß der Öffnungswinkel der Drosselklappe und damit.der Ansaugquerschnitt
vergräßert werden.
-
Da ein unverbranntes Luft-Kraftstoffgemisch nur so lange in d.en Abgasreinigungsanlagen
zu Äufheizzwecken benötigt wird,-als die Abgasreinigungsanlagen noch nicht ihren
betriebswarmen Zustand erreicht haben, werden die Zündaussetzer unterbunden, sowie
die Abgasreinigungsanlagen die erforderliche Temper.atur erreicht haben.* Sowie
die Zündaussetzer unterbunden sind, wird das gesamte angesaugte Luft-/Kraftstoffgemisch
in den Arbeitszylindern des Motors gezündet, so daß der Motor seine volle Leistung
abgibt. Die Zeitspanne, innerhalb der die Zündaussetzer hervorgerufen werden, kann
bei Erreichen des betriebswarmen Zustandes der Abgasreinigungsanlagen beispielsweise
mit Hilfe eines Thermoschalters oder auch mit IIilfe einer Zeitmeßeinrichtung beendet
werden.
-
Durch die oben aufgezeigten Maßnahmen werden die Zündaussetzer nur
über eine begrenzte Zeitspanne hervorgerufen, so daß die Zündaussetzer höchstens
während eines Bruchteiles des Arbeitslaufes der Brennkraftmaschine hervorgerufen
werden. Bei Benutzung eines Thermoschalters werden die Zündaussetzer bei Erreichen
des betriebswarmen Zustandes unterbunden,
während bei iBemltzlmg
einer Zeitmeßeinrichtung die Zeitspanne, innerhalb der die Zündaussetzer hervorgerufen
werden sollen, belir;big eingestellt werden kann. So kann beispielsweise die Zeitspanne,
in welcher die Zündaussetzer hervorgerufen werden sollen, vor oder nach Erreichen
des betriebswarmen Zustandes der Abgasreinigungsanlagen beendet werden.
-
Je nach der Größe des Motors und der Abgasreinigungsanlage und je
nach der erforderlichen Zeitspanne, in welcher die Abgasreinigungsanlagen auf ihren
betriebswarmen Zustand aufgeheizt werden sollen, kann wahlweise nach jeder Zündung
ein Zündaussetzer hervorgerufen werden oder können auch jeweils zwei oder mehr aufeinanderfolgende
Zündaussetzer zwischen zwei Zündungen liegen. Wenn man beispielsweise die Abgasreinigungsanlagen
äußerst rasch auf ihren betriebswarmen Zustand aufheizen will, wird man zweckmäßigerweise
nach jeder Zündung jeweils zwei oder mehr aufeinanderfolgende Ziind3ussetzer hervorrufen,
um möglichst rasch eine große Menge an unverbrannten Luft-/Eraïistoffgemisch in
die JLbgasreinigungsanlagen führen und dort verbrennen zu können. Je größer die
je Zeiteinheit in den Abgasreinigungsanlagen verbrannte Gemischmenge ist, desto
rascher lassen sich die Abgasreinigungsanlagen aufheizen.
-
Wenn der Motor im Leerlauf läuft, kann auch dafür gesorgt werden,
daß bei Überschreiten einer bestimmten Grenzdrehzahl die Zündung solange unterbrochen
wird, bis die Drehzahl wieder unter die Grenzdrehzahl abgesunken ist. Hierdurch
wird erreicht, daß auch bei Überschreiten der vorgesehenen Leerlaufdrehzahl der
Motor in einen Betriebszustand zurückgeführt wird, in welchem die Zündaussetzer
in regelmäßigem Turnus hervorgerufen werden, um die Abgasreinigungsanlage auf ihren
betriebswarmen Zustand aufzuheizen oder in ihre betriebswarmen
Zustand
zu halten.
-
Wird beispielsweise das erfindungsgemäße Verfahren zum Aufheizen von
Abgasreinigungsanl2gen bei Motoren mit mehreren Arbeitszylindern angewandt, so kann
nach einer der Zahl der Arbeitszylinder entsprechenden Anzahl von Zündungen ein
Zündaussetzer hervorgerufen werden. Wird beispielsweise das erfindungsgemäße Verfahren
bei einem Motor mit vier Arbeitszylindern angewandt, so wird nach jeweils vier Zündungen,
also nach jeweils vier Arbeitsfunken des Motors ein Ziindaussetzer hervorgerufen.
Auf diese Weise wandert der Zündaus setzen der Reihe nach von einem Zylinder zum
anderen, so daß bei dem gewählten Beispiel in jedem einzelnen Zylinder zwischen
zwei Zündaussetzern vier Zündungen liegen.
-
Diese Art der Steuerung der Zündaussetzer läßt sich auch auf Motoren
mit mehr als vier Arbeitszylindern übertragen. In diesem Fall werden in jedem einzelnen
Arbeitszylinder nach jeweils einer der Zahl der Arbeitszylinder entsprechenden Anzahl
von Zündungen Zündaussetzer hervorgerufen.
-
Bei Motoren mit mehr als vier Arbeitszylindern ist es jedoch zweckmäßig,
die Zündaussetzer bereits nach einer Anzahl von Zündungen hervorzurufen, welche
der um die Zahl zwei verminderten Zylinderanzahl entspricht. Wenn beispielsweise
von einem Motor mit sechs Arbeitszylindern a.usgegangen wird, so wird nach der oben
aufgezeigten Regel nach jeweils sechs minus zwei = vier Zündungen ein Zülldaussetzer
hervorgerufen.
-
Auch bei dieser Steuerung der Zündaussetzer wandern die Zündaussetzer
der Reihe nach von einem Arbeitszylinder zum anderen. Auch in diesem Fall liegen
in jedem einzelnen Arbeitszylinder zwischen zwei Zündaussetzern vier Zündungen.
-
Bei diesem Verfahren kann trotz der verschiedenen Zündaussetzer ein
sehr ruhiger und gleichmäßiger Lluf des Motors
erzielt werden.
Gleichzeitig kann dem Motor bereits eine beträchtliche Leistung entnommen werden,
was besonders dann von Bedeutung ist, wenn die Zündaussetzer auch noch während des
Arbeitslaufes zum Aufheizen der Abgasreinigungsanlagen hervorgerufen werden. Darüberhinaus
hat das Verfahren, bei welchem die Zündaussetzer nacheinander von einem Zylinder
zum anderen wandern noch den großen Vorteil, daß einerseits eine genügende Anzahl
von Zündaussetzern hervorgerufen wird und andererseits ein Abkühlen der Arbeitszylinder
d.urch das durchgesaugte, unverbrannte Luft-/Kraftstoffgemisch verhindert wird,
wie diesbeispielsweise der Fall ist, wenn stets in dem oder den gleichen Zylindern
die Zündaussetzer hervorgerufen werden.
-
Bei Motoren mit einer verhältnismäßig großen Anzahl von Arbeitszylindern
können jedoch der Einfachheit halber die Zündaussetzer stets in dem oder den gleichen
Arbeitszylindern hervorgerufen werden. In diesem Fall wird der ruhige Lauf des Motors
so gut wie nicht becintrachtigt, wenn beispielsweise bei einem Motor mit acht Arbcitszylindern
stets in ein und demselben oder stets in den zwei gleichen Arbeitszylindern Zündaussetzer
hervorgerufen werden. Dieses Verfahren läßt sich verhältnismäßig einfach in die
Tat umsetzen, da bei diesem Verfahren keine komplizierten Schalt und Steuereincichtungen
erforderlich sind.
-
Es ist jedoch auch möglich, während des Kaltstarts und im Leerlauf
nach jeder Zündung jeweils ein oder mehrere Zündaussetzor hervorzurufen und im Arbeitslauf
der Brennkraftmaschine dafür zu sorgen, daß jeweils ein Zündaus@@tzer erst nach
einer Anzahl von Zündungen hervorgerufen wird, welche der Zahl der Arbeitszylinder
oder einer um die Zahl zwei verminderten Arbeitszylinderzahl entspricht. Durch diese
Abwandlungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens können
die Abgasreinigungsanlagen
sehr rasch auf ihren betriebswarmen Zustand aufgeheizt werden, ohne daß dabei die
Leistung des Motors in dem ngenblick vermindert und geschwächt ist, in welchem vom
Motor im wesentlichen die volle Leistung abverlangtwird. Da der Motor während des
Leerlaufes keine Leistung abzugeben braucht und dem Motor nur so viel Energie zugeführt
werden muß, um ihn am Drehen zu halten, können ohne weiteres nach jeder Zündung
jeweils ein oder mehrere aufeinanderfolgende Zündaussetzer hervorgerufen werden,
so daß in diesem Betriebszuständen eine große Ilenge an angesaugtem Luft-/Kraftstoffgemisch
in unverbranntem Zustand in die AbgasreinigungsanlPgen ausgestoßen und dort gezündet
und verbrannt werden kann. Sowie sich der Motor im Arbeitslauf befindet, ändert
sich das Verhältnis von Zündaussetzer zu Zündungen, so daß erst nach einer Anzahl
aufeinanderfolgender Zündungen jeweils ein Zündaussetzer hervorgerufen wird.
-
Auf diese Weise ist der Motor in der Lage, die von ihm geforderte
Leistung abzugeben, wobei gleichzeitig dafür gesorgt ist, daß der Vorgang zum Aufheizen
der A.bgasrei nigungsanlagen so lange fortgeführt wird, bis die Abgasreinigungsanlagen
ihren betriebswarmen Zustand erreicht haben oder ein eingebauter Thermoschalter
oder eine Zeitmeßeinrichtung die Zündaussetzer unterbindet.
-
Das aus d.en Arbeitssylinder:n unverbrannt ausgestoßene Luft-/ Kraftstoffgemisch
wird über die üblichen Abgasleitungen den Abgasreinigungsanlagen zugeführt, dort
gezündet und verbrannt. Das unverbrannte Luft-/Kraftstoffgemisch kann in den Abgasreinigungsanlagen
beispielsweise durch zusätzliche Zündeinrichtungen, wie Dauerzündkerzen oder Glünkerzen
gezündet werden.
-
Zum Aufheizen von Abgasreinigungsanlagen eignet sich am besten ei.n
mageres Luft-/Kraftstoffgemisch, Das vom Motor
beim Kaltstart und
im Leerlauf angesaugte und aufgrund der Zündaussetzer in unverbranntem Zustand an
die Abgasreinigungsanlagen weitergegebene Gemisch ist jedoch verhältnismäßig fett.
Das vorn Motor angesaugte Luft-/Kraftstoffgemisch wird besonders dann verhältnismäßig
fett werden, we@@ der Öffnungswinkel der Drosselklappe vergrößert wird, ulil den
durch die Zündaussetzer verursachtenLeistungsab1ll des Motors auszugleichen. Das
den Abgasreinigungsanlagen zugeführte, angefettete Gemisch wird daher vor seiner
Verbre@@@ in den Abgasreinigungsanlagen noch mit zusätzlicher Frischluft vermischt
und auf diese Weise auf den gewünschten W@rt abgemagert. Die zusätzliche Frischluft
kann beispielsweis@ durch ein Sekundärgebläse herangeführt werden.