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Verfahren und Folie zur IIertellung von reflektierenden Schildern.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung reflektierenden
Schildern durch Bekleben einer flächenförmigen Grundplatte mit einer mehrschichtigen
Folie, in die Mikroglaskugeln eingebettet sind. Darüberhinaus bezieht sich die Erfindung
auf eine Folie zur Durcleführung des Verfahrens.
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Folien zur Herstellung von reflektierenden Schildern sind an sich
bekannt. Folien dieser Art werden vor allem als Selbstklebefolien hergestellt, bei
denen vor Aufbringen der Folie auf die Grundplatte ein Abdeckblatt von der Rückseite
abgezogen wird und eine selbstklebende Schicht freilegt. Darüberhinaus sind die
bekannten Folien in der Regel mit einer Farbschicht und einer wetterfesten Schutzschicht
versehen. Die bekannten Folien sind relativ teuer in der Herstellung und bieten
dem Benutzer keine Möglichkeiten, bei der Weitezmerwendung, je nach den Bedürfnissen
des Einzelfalles, verschiedene Wege einzuschlagen, insbesondere verschiedenfarbige
Verkehrsschilaer wirtschaftlich herzustellen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung von Schildern und eine für dieses Verfahren zu verwendende Folie zu
schaffen, die einfach und billig sind und die es dem Hersteller der Schilderermöglichen
Schilder in beliebigen Farben und mit unterschiedlichen Reflektionseigenschaften
herzustellen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man
zunächst eine Grundplatte mit einem wetterfesten Kleber beschichtet, daß man sodann
eine Folie, die auf der Rückseite durch eine Reflektionsschicht und auf der Vorderseite
durch eine vrägerfolie begrenzt wird, mit der Re:ULektionFsschicht auf den Kleber
aufbringt, und daß man schließlich von der Vorderseite der Folie eine mit den in
einen Lack eingebetteten Mikrokugeln verbundene Drägerfolie abzieht.
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Anschließend kann man beliebige Flächen der Vorderseite mit einem
transparenten Farblack beschichten, beispielsweise mit Hilfe eines Siebdruckverfahrens
bedrucken. Schließlich kann es vorteilhaft sein, die Vorderseite des Schildes abschliessend
mit einer wetterfesten, transparenten Decklackschicht zu versehen.
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Die erfindungsgemäße Folie zur Herstellung von reflektierenden Schildern
enthält Mikroglaskugeln, die in eine transparente lackschicht eingebettet sind.
Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß eine Drägerschicht, bestehend aus einer Papierschicht,
die mit einer Eunststoffschicht beschichtet ist, auf der Vorderseite an eine erste,
transparente Lackschicht zur Aufnahme der Mikrokugeln angrenzt, und daß eine Reflektionsschicht
die Folie auf der Rückseite abschließt.
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Es kann vorteilhaft sein, wenn die Mikrokugeln oder ein Teil yon ihnen,Beispielsweise
die größeren Kugeln, bei Verwendung von Kugeln unterschiedlicher Größe mit einem
Teil ihrer Oberfläche vorne aus der sie tragenden Lackschicht herausragen.
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grenzt, kann auf der Grenzfläche zu der Reflektionsschicht eine Ebene
bilden. Die RefIektionpeigenschaften werden jedoch verbessere, wenn diese Baclcschi.cht
eine etwa konstante Dicke aufweist; d.h., wenn sie der Form der Nikrokugeln folgt.
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Die Glaskugeln können auf der Rückseite mit einem Oxyd, z.B.
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Siliziumoxyd, und mit einer anschließenden Schicht Aluminiumoxyd bedampft
sein, wobei aufgrund der Kugelwölbung ein Belag mit unterschiedlicher Schichtstärke
entsteht. Dieser Belag ermöglichst es durch Verschiebung des Brennpunktes, daß sich
die vom Betrachter wahrgenommene Farbe je nach Einfallswinkel ändert.
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Im Zusammenhang mit der vorliegenden Beschreibung soll unter "Vorderseite"
der Folie die den Betrachter des fertigen Schildes zugewandte Seite der Folie, mit
"Rückseite" die auf die Grundplatte aufgebrachte Seite verstanden werden.
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Im folgenden werden beispielsweise, bevorzugte Ausführungsformen der
Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
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Pi. 1 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Folie vor
der Aufbringung auf die Grundplatte; Fig. 2 zeigt die mit einem Kleber beschichtete
Grundplatte, auf die die erfindungsgemäße Folie aufgebracht wird; Fig.3 zeigt eine
abgewandelte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Folie; Fig. 4 zeigt eine weitere,
abgewandelte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Folie; Fig. 5 zeigt wiederum
eine abgewandelte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Folie, bei der verschiedene
Farbeffekte erzielt werden.
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Fig. 6 zeigt eine schematische Darstellung zur Erläuterung der Wirkungsweise
der Folie gemäß Fig. 5.
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Wie Fig. 1 zeigt, sind die Mikrokugeln 4 zwischen einer vorderen Lackschicht
3 und einer hinteren Lackschicht 5 eingebettet.
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Hinter der hinteren Lackschicht 5 befindet sich eine Reflektionsschicht
6. Die Kugeln 4 bestehen aus einem Hochbrechungs glas, dessen Brechungsindex h im
allgemeinen zwischen 1,4 und 3,0 liegt.
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Die Lackschichten 3 und 5, in die die Kugeln-4 eingebettet sind, werden
durch die TrägerfoLie 1,2, bestehend aus einer Papierschicht 1 und einer Kunststoffschicht
2, die ein Abtrennen ermöglichst, getragen. Die Trägerfolie 1,2 kann ebenso aus
Kunststoff, poliertem Stahlband, imprägniertem Stoff, SiLikonpapier und dergl. bestehen.
Auf der Rückseite der Folie befindet sich eine Reflektionsschicht aus Aluminiumpigment,
aufgedampften Oxyden oder dergl. Diese Folie wird bei der Herstellung eines Schildes
mit der Rückseite, d.h. der Reflektionsschicht 6, auf eine mit einem Kleber 7 bestrichene
Grundplatte 8 aufgebracht, während sich die Trägerfolie 1,2 noch auf der Vorderseite
bei in det. Sodann erst wird die Trägerfolie 1,2 abgezogen. Die dadurch freigelegte
Vorderfläche kann ganz oder teilweise mit einer oder mehreren Farbschichten, beispielsweise
im Siebdruckverfahren beschichtet und gewünsohtenfalls mit einer wetterfesten Lackschutzschicht
überzogen werden. Da die durch Abziehen der Trägerfolie 1,2 freigelegte Vorderseite
der Folie noch in keiner Weise beschichtet oder behandelt ist, ist nicht nur eine
wirtschaftz liche Herstellung der Folie möglich, sondern dem Hersteller der Schilder
wird zugleich die Möglichkeit gegeben, die Folie unbeschichtet, teilweise beschichtet
oder mehrfach beschichtet, beispielsweise mit verschiedenen Farben und einer Lackschutzschicht
beschichtet, zu verwenden Die Reflektionswirkung des dadurch gebildeten Schildes
beruht darauf, daß das einfallende Licht, das beispielsweise von einem Scheinwerfer
eines sich nähernden EraStfahrzeuges ausgeht, inneu'halb der Kugeln und/oder außerhalb
der Kugelrückseite gebündelt und achsparallel zur Einfallsrichtung zurückgeworfen
wird. Dabei ist bei den erfindungsgemäßen Folien eine Reflektion bei einem Einfallwinkel
von bis zu 800, teilweise sogar bis zu 850, festzustellen.
Fig.
3 zeigt eine abgewandeLte'Form der Folie der Fig. 1. Bei der in Fig. 3 dargestellten
Folie werden Kugeln 4 mit unterschiedlichem Durchmesser verwendet, wobei die grdßeren
Kugeln mit einem Teil ihrer Oberfläche aus der Lackschicht 3 nach vorne herausragen,
so daß einige Kugeln nach dem Abziehen der Trägerfolie 1,2 zum Teil freiliegen,
während bei der Ausführungsform nach Fig. 1 alle Kugeln 4 in die Lackschicht 3 eingebettet
sind.
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Ebenso ist es möglich, alle Kugeln 4 auf der Vorderseite aus der Lackschicht
3 herausragen zu lassen, wie Fig. 5 zeigt. Wenn die Vorderfläche der Folie nach
Fig. 3 nicht mit einer Lackschutzschicht überzogen wird, ergibt sich eine Verstärkung
der Reflektionswirkung bei feuchter Oberfläche gegenüber der trockenen Oberfläche.
Dieser Effekt kann bei Verkehrsschildern von Nutzen sein, da insbesondere bei feuchtem
Wetter, d.h. bei Regen, Nebel und Schnee, eine verstärkte Reflektionswirkung vorteilhaft
ist.
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Fig. 4 zeigt eine gegenüber der Ausführungsform der Fig. t verändert
rückwärtige Lackschicht 5. Die Lackschicht 5 hat in diesem Falle eine etwa über
die gesamte Fläche gleiche Dicke, d.h., sie folgt der Form der Kugeln. Dadurch kann
die Refleltionswirkung bei Schrägeinfall verbessert werden.
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Fig. 5 zeigt eine weitere, abgewandelte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Folie, bei der auf der rückwärtigen Eugelseite eine Oxydschicht 9, z.B. Siliziumoxyd,
und eine anschliessende Schicht 10 aus ALuminiumoxyd aufgedampft ist. Durch Verschiebung
des Brennpunktes wird jeweils eine andere Farbe sichtbar, je nachdem, aus welcher
Richtung der Blick auf die Kugel fällt. Dieser Effekt kommt insbesondere bei einem
Kugelglasindex von nd = 1,93 in Luftumgebung stsrk zur Wirkung, da sich bei diesem
Verhältnis der Brennpunkt genau an die Kugelrückseite verlagert. In diesem Fall
beträgt f=O. Der Effekt entsteht dadurch, daß sich beim Bedampfen der Kugelrückseite
aufgrund der Kugelwölbung ein Belag von unterschiedlicher Schichtstärke bildet.
Bei verschiedenen Schichtstärken wird das Licht unterschiedlich gefiltert, d.h.
das Licht erfährt eine BrequenzEnderung,
die einer Farbänderung
entsprechend dem Spektrum bewirkt.
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Da es keinen definierten Brennpunkt gibt, ist für jeden lfellen-Längenbereich
im Spektrum ein optimaler Brennpunkt vorhanden, so daß einer Lichteinfallswinkeländerung
einer Reflektionsfarbänderung folgt (vergl. Fig. 5 und 6). Dieser Effekt kann insbesondere
für Werbungsschilder ausgentzt werden.
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Fig. 6 erläutert diesen Effekt mit Hilfe einer schematischen DarsteLLung.
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Die Vorteile der vorliegenden Erfindung liegen einmal darin, daß erhebliche
Kosten eingespart werden können, ohne daß sich der Arbeitsaufwand bei der Herstellung
der Schilder wesentlich erhöht. Bei der Auswahl der Farben ist der Hersteller nicht
an die Farbe der jeweiligen Folie gebunden, sondern kann die -zunächst angefärbte
Folie - mit beliebigen Farben beschichten Weiterhin ist es mögliche die Lackschutzschicht
auf der Vorderseite fort zulassen, so daß sich die Reflektionseigenschaften je nach
Wetterlage oder dergl. ändern. Mit Hilfe der angewandelten Ausführungsform der Fig.
5 und 6 gelangt man auf einfache Art zu Folien mit sehr vorteilhaften, optischen
Effekten.