DE2122499A1 - Verfahren zur Herstellung von Wolfram und Wolframcarbid in Pulverform - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Wolfram und Wolframcarbid in PulverformInfo
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Description
dr. W. Schalk · dipl.-ing.P. Wirth · dipl.-ing. G. Dannenberg
DR.V. SCHMIED-KOWARZIK · DR. P. WEINHOLD · DR. D. GUDEL
6 FRANKFURTAM MAIN
Al-683 Carmet Company HL 33032
2400 Oliver Building Pittsburgh, Pa. / U S A
Verfahren zur Herstellung von Wolfram und Wolframcarbid
in Pulverform
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Wolfram und
Wolframcarbid in Pulverform. Sie bezieht sich insbesondere auf die Herstellung extrem feiner Pulver, die bei der Herstellung von Schneidewerkzeugen,
Formen usw., geeignet sind, in welcher ein fein zerteiltes Material verpreßt und gesintert wird.
Es besteht eine beträchtliche Nachfrage nach sog. "sub-Micron" Wolframcarbidpulver
zur Verwendung bei der Herstellung gesinterter Gegenstände, wie Schneidewerkzeuge, Formen usw.
Bei der üblichen Herstellung von Wolframpulver vor der Carbonisierung (Einsatzhärtung) zur Herstellung von Carbiden mit siib-Micron-Größe hat man sich
bemüht, ein möglichst feines Mötallpulver herzustellen, da bs sehr schwierig, wenn rieht unmöglich ist, diB Teilchengröße des hergestellten Metall- oder
Carbidpulvers weiter zu verringern. Sämtliche Mahlverfahren oder anderen
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bei der Herstellung "zementierter" ("cemented") Carbide üblichen Maßnahmen
der Zerkleinerung können die Teilchengröße der Wolframcarbidkomponente nicht
wirksam unter etwa 1 Micron verringern. Während der Carbonisierung neigen die Wolframagglomerate zur Bildung größerer Kirstalle aus Wolframcarbid.
Auch kleine Kristalle werden leicht im Binder, wie Kobalt, während der Sinterung
vollständig gelöst und neigen während des Abkühlens nach dem Sintern zur
Ausfällung auf größeren, nicht gelösten Teilchen. In der Praxis bewirken diese beiden Faktoren eine gröbere Carbidmikrostruktur als sie
aufgrund der Wolframteilchengröße zu erwarten wäre.
Das Vermählen in einer Kugelmühle oder andere Maßnahmen der Zerkleinerung
waren bei der Größenverminderung der beim Carbonisieren hergestellten Wolframcarbidkristalle
nicht wirksam·. Um in zementierten Carbidprodukten daher eine praktisch sub-Micron Teilchengröße zu erzielen, mußte von äußerst
kleinen Wolframmetallteilchen ausgegangen werden. Die Herstellung befriedigend kleiner Wolframteilchen war teuer, und aufgrund der pyrophoren Natur
dieser Wolframpulver ergeben sich Schwierigkeiten bei der Handhabung.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht nun die Herstellung eines wesentlich
gröberen Wolframpulvers, das nach der anschließenden Carbonisierung ein merk—
(leichter zerdrückbares)
lieh krümeligeres/Wolframcarbid liefert. Das nach diesem Verfahren hergestellte Wolframcarbid kann leicht nach bekannten Verfahren in seiner Größe
von einer durchschnittlichen Teilchengröße von etwa 1,1—1,3 Micron auf eine
durchschnittliche Teilchengröße von z.B. etwa 0,5 Micron reduziert werden.
Diese Eigenschaft erzielt man hauptsächlich, indem'man ein Ausgangsmaterial
verwendet, das eine hochgradig reine Wolframverbindung mit weniger als 100
Teilen pro Mill, an Natrium, Kalium und Calcium (total) enthält,.um
ein Oxid zu erhalten, das dann chemisch in einer Atmosphäre aus trockenem Wasserstoff mit einem Wasserstoffstrom reduziert wird, der in derselben
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- · 3 Richtung fließt, in welcher das Oxid durch die Reduktionszone geleitet wird.
In einer zur Zeit bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird ·
Ammoniumparawolframat mit einem Gehalt von weniger als 100 Teilen pro Mill,
an Natrium, Kalium und Calcium (total) in einem rotierenden Drehofen zu einem blauen Wolframoxid ("tungstic oxide") reduziert.-·Das Wolframoxid
wird zu metallischem Wolframpulver in einem üblichen rohrförmigen Reduktionsofen
reduziert, wobei jedoch der Wasserstofffluß in gleicher Richtung zur
Bewegung
/des Materials durch das Rohr verläuft und der maximale Taupunkt des Wasser— Stoffs -35 C. beträgt. Unter diesen Bedingungen hat das hergestellte metallische Wolframpulver eine durchschnittliche Teilchengröße von etwa 1,1-1,3 Micron, gemäß Bestimmung durch den Fisher Sub Sieve Sizer.
/des Materials durch das Rohr verläuft und der maximale Taupunkt des Wasser— Stoffs -35 C. beträgt. Unter diesen Bedingungen hat das hergestellte metallische Wolframpulver eine durchschnittliche Teilchengröße von etwa 1,1-1,3 Micron, gemäß Bestimmung durch den Fisher Sub Sieve Sizer.
Die Photelometrische Bestimmung der Teilchengrößenverteilung des erfindungsgemäß
hergestellten Pulvers ziegt, daß gewöhnlich 20-30 Gew.-^i dieses Wolframs
eine Teilchengröße unter 1 Micron haben und 20-30 Gew.-p/i im Bereich von
1,5-2,5 Micron liegen. Wenn dieses Wolframpulver nach üblichen Verfahren
carbonisiert wird, dann erhöht sich die durchschnittliche Teilchengröße um
etwa 0,1-0,2 Micron. Ein einmaliges Kennzeichen des wie oben hergestellten
Wolframcarbids besteht jedoch darin, daß es durch übliche Zerkleinerungsverfahren,
wie Vermählen in einer Kugelmühle, leicht auf eine durchschnittliche
Teilchengröße von etwa 0,5 Micron verringert werden kann. Übliches
Wolframcarbid einer äquivalenten durchschnittlichen Teilchengröße wird unter
denselben Bedingungen nur wenig zerkleinert. "
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Nach Vermählen in einer Kugelmühle unter Zugabe von 10 Gew.-"/) Kobalt kann
man weiterhin ein zementiertes Carbidmaterial mit MikroStruktur herstellen, in dem nur sehr wenige Wulframcarbidteilchen 1 Micron groß sind. Übliches,
in dieser Weise behandeltes Wolframcarbid zeigt eine MikroStruktur, die der durchschnittlichen Teilchengröße des Wolframcarbids vor dem Vermählen in der
Kugelmühle entspricht. Die physikalischen Eigenschaften zementierter, aus
erfindungsgemäß hergestellten Wolframcarbid erhaltenen Carbiden werden auf-
(Zerdrückbarkeit)
grund der einmaligen Eigenschaft der Bröckeligkeit/des Pulvers, aus dem die
gesinterten Carbidteilchen hergestellt werden, wesentlich verbessert.
Das folgende Beispiel veranschaulicht die vorliegende Erfindung, ohne sie zu
beschränken.
Beispiel
Beispiel
370 kg Ammoniumparawolframatpulver mit weniger als 100 Teilen pro Mill, der
Elemente Natrium, Kalium und Calcium wurde in üblicher Weise in einer Atmosphäre von dissoziiertem Ammoniak bei 538-6200C. calciniert. Das erhaltene
blaue Wolframoxid hatte ein SauerstoffDefizit. von 0,53 $ und einen durchschnittlichen
Teilchendruchmesser. von 11-14 Micron, gemessen durch den Fisher Sub-Sieve Sizer. Die Ausbeute betrug 317,2 kg an blauem Oxid.
Das Wolframoxyd wurde in Molybdänreduktionswagen geladen und in einen mit Gas
gefeuerten Reduktionsofen eingeführt. Der Atmosphärenfluß wurde auf 78 l/min
trockenem Wasserstoff mit einem nominellen Taupunkt von —51 C. gehalten. Die
Reduktionstemperatur stieg von 704 C. auf 900 C., wenn die Reduktionswagen
im Ofen weiterliefen. Der Wasserstofffluß stand im Gleichstrom zur Bewegung
der Wagen durch den Ofen. Nach der Reduktion wurde das Pulver zur Entfernung
grober Agglomerate und Zunder durch ein 200 mesh Sieb gesiebt. Dieses
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Pulver hatte eine durchschnittliche Teilchengröße von 1,05 Micron, die Ausbeute
betrug 253 kg an reinem Wolframpulver.
Das Metallpulver wurde in üblicher Weise mit 16,5 kg reinem Ruß
gemischt und eine halbe Stunde bei 1510 C. in einem üblichen Graphit-
tiegel carbonisiert. Die typische Analyse des Pulvers nagh der Carbonisierung
betrug 6,11 ■}& gesamter Kohlenstoff, wobei eine Spur freier Kohlenstoff an- ·
wesend war. Die Teilchengröße hatte sich auf 1,25 Micron erhöht.
Das wie oben erhaltene Wolframcarbidpulver wurde mit 10 Gew.-^ feinem Kobaltpulver
und 0,3 0Ja Vanadiumcarbid 70 Stunden in einer Kugelmühle mit einem
Kohlenwasserstofflösungsmittel vermischt und vermählen. Das in diesem Ver*
fahren verwendete Mahlmedium bestand ebenfalls aus einer lO-JJ&igen Kobalt-Wolframcarbid-Legierung.
Zum leichteren Verpressen wurde der Pulvermischung ein Schmiermittel, wie Paraffin, zugegeben.
Das getrocknete und geschmierte Pulver wurde zu Standard-proben einer Größe
von 23,6 χ 7,9 χ 6,4 mra verpreßt, bei 650 C. vor-gesintert und schließlich'
im Vakuum eine halbe Stunde bei 1400 C. gesintert. Die erhaltenen Teilchen
wurden vermählen, poliert und in üblicher Weise geätzt, um die Mikrostruktur
der Legierung sichtbar zu machen. Die Korngröße, bestimmt gemäß ASTM Verfahren B 390-64 "Evaluating Apparatus Grain Öize and Distribution of
Cemented Tungsten Carbide" lag im wesentlichen zwischen 0,25-0,50 Micron mit
einer maximalen Einzelteilchengröße von etwa 1,0 Micron.
Das erfindungsgemäß hergestellte Wolframmetallpulver unterschiedet sich beträchtlich
vom üblichen feinen Pulver im Bereich von 1,1-1,3 Micron. Erstens ist der sub-Mieron-Anteil unerwartet höher und zweitenssind die größeren Teilchen lose verbundene Agglomerate, die nach der Carbonisierung beim Vermählen
in der Kugelmühle weniger dazu neigen, ihre Größenidentität zu bewahren. Jede
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— t> .—
Neigung zum Teilchenwachstum beim Sintern üben den oben genannten Mechanismus
kann weiterhin durch "Inhibitoren", Wie Tantalcarbid, Titancarbid, Chromcarbid
und Vanadiumcarbid, in Mengen von 0,1-0,5 ^ verhindert werden. Die
letztgenannte Verbindung wird bevorzugt und in den bevorzugten Ausführungsformen in Mengen von 0,2-0,3 °l>
verwendet.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Wolframpulver ist nicht
pyrophor, und die daraus hergestellten zementierten Carbide enthalten nur wenige Teilchen, die bis zu 1 Micron groß sind.
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Claims (3)
1.— Verfahren zur Herstellung von Wolframpulver, dadurch gekennzeichnet, daß
man eine Wolframverbindung mit einem Gehalt von weniger als 100 Teilen pro
Mill, an Natrium, Kalium und Calcium (total) zu Wolframoxid chemisch reduziert und das WolfrBmoxid chemisch mit trockenem Wasserstoff mit
einem Taupunkt nicht über —35 C. zu Wolframpulver reduziert, indem man das
Oxid durch eine Reduktionszone leitet, durch die man den trockenen Wasserstoff in gleicher Richtung wie das Oxid hindurchleitet.
2.— Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wolframverbindung
weniger als 50 Teile pro Mill, der Elemente Natrium, Kalium und Calcium
enthält.
3.- Verfahren nach Anspruch 1 und 2f dadurch gekennzeichnet, daß als Wolframverbindung
Aramoniumparawolframät verwendet wird.
4,— Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Wolframpulver
zu einem Wolframcarbidpulver carbonisiert wird, das bröckelig ist" und durch Zerkleinerung zu einer wesentlichen Verringerung seiner Größe fähig
ist.
5,— Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Wolframcarbidpulver
zerkleinert und in seiner Größe auf eine durchschnittlichen Teilchengröße unter 1 Micron, vorzugsweise etwa 0,5 Micron, verringert wird.
Der Patentanwalt:
1098A8/132A
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