DE2115748C3 - Verfahren zur Bestimmung der sauren Phosphatase - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung der sauren PhosphataseInfo
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Description
in der
peund
R3 ein Chloratom oder eine Methoxygruppe
bedeuten und einer der Substituenten Ri, R2 oder R3
ein Wasserstoffatom sein kann, dadurch gekennzeichnet, daß die enzymatische Reaktion
in Gegenwart der diazotierten Verbindung durchgeführt wird.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der sauren Phosphatase, insbesondere der sauren
Prostataphosphatase im Serum.
Saure Phosphatasen, d. h. Phosphatasen, die im sauren
pH-Wert-Bereich ihr Wirkungsoptimum entfalten, finden sich in fast allen menschlichen und tierischen Zellen.
Unter den zahlreichen sauren Phosphatasen, die insbesondere in den Erythrocytes im Prostatagewebe
und im Sperma gefunden werden, ist die Prostataphosphatase von besonderer Bedeutung, da sie in der
klinischen Chemie zur Diagnose und Therapiekontrolle des Prostatacarcinoms dient
Es sind bereits mehrere Methoden zur Bestimmung der sauren Phosphatasen bekannt Diese Methoden
beruhen auf der Spaltung eines Phosphorsäureesters und anschließender Bestimmung eines bei der Spaltung
freigesetzten Teils des Phosphorsäureesters. So wird bei einem bekannten Verfahren p-Nitrophenylphosphat mit
saurer Phosphatase bei pH-Wert zwischen 4 und S gespalten, in Freiheit gesetztes p-Nitrophenol in
alkalisches Medium überfahrt und darin photometrisch bestimmt. Bei einem weiteren bekannten Verfahren
wird Naphthylphosphat verwendet, bei der enzymatisehen Spaltung freigesetztes «'Naphthol mit einem
Diazoniumsalz versetzt und der gebildete Farbstoff photometrisch gemessen.
Nach der US-PS 30 02 893 ist ein Verfahren bekannt,
bei dem von saurer Phosphatase erst a-Naphthylphos·
phat enzymatisch abgespalten wird und dann das gebildete «-Naphthol mit einem Diazoniumsalz gekuppelt wird. Hierfür geeignete Diazoniumsalze sind solche
von Anilin, o-Dianisidin, 4-Benzoylamino-2,5-dimethoxyanilin, 4-Amino-2,5-diäthoxybenzanilid, ?-Amino-4-chloranisol und andere. Diese Bestimmungsmethode
eignet sich für eine rasche und einfache quantitative Bestimmung im Labor.
Die bekannten Methoden haben alle den Nachteil, daß danach nur eine Endwertbestimmung (Zweipunktmethode), aber keine kinetische Bestimmung möglich
ist
Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren bereitzustellen, bei dem die saure Phosphatase durch enzymatische Spaltung von a-Naphthylphosphat und Kupplung des so gebildeten «-Naphthols mit
einem Diazoniumsalz bestimmt werden kann, und bei
dem zusätzlich auch der Reaktionsverlauf kinetisch
verfolgt werden kann.
Nunmehr wurde überraschend gefunden, daß es bei Verwendung ganz bestimmter Diazoniumsalze möglich
ist, das Diazoniumsalz gleich zu Beginn der Reaktion
zusammen mit dem Naphthylphosphat zuzusetzen, so
daß sich im Maße der Abspaltung des Phosphatrestes der Farbstoff bildet der durch laufende Bestimmung
eine kinetische Messung der Phosphatase ermöglicht Dies ist überraschend, da bekanntlich Diazoniumsalze
allgemein Enzyme hemmen.
Gegenstand der Erfindung ist somit das Verfahren gemäß dem obigen Patentanspruch.
Unter den Verbindungen der allgemeinen Formel des obigen Patentanspruchs ist das diazotierte 2-Amino-5-
chlortoluol besonders geeignet, da es keine Nebenreak
tion mit Bilirubin eingeht, weitere Reaktionen mit dem Serum praktisch ebenfalls nicht auftreten und der
Kurvenverlauf im kinetischen Test in allen Aktivitätsbereichen linear ist Diese Verbindung ist in der für das
erfindungsgemäße Verfahren einzusetzenden diazotierten Form unter der Bezeichnung »Fast Red TR« im
Handel erhältlich.
Weitere gut geeignete Verbindungen der allgemeinen Formel sind jeweils diazotiertes 4-Chlor-2-aminoanisol
J5 und S-Nitro^-aminoanisol. Beispiele für weitere geeignete Verbindungen sind jeweils diazotiertes 4-Benzamido-23-dimethoxyanilin und 5-Benzamido-4-chlor-2-aminotoluol. Die erfindungsgemäß verwendeten Diazoniumsalze hemmen nicht nur die enzymatische Aktivität
der sauren Phosphatase nicht, sondern gehen auch eine rasche und vollständige Reaktion mit dem «-Naphthol
ein.
Das Verfahren wird zweckmäßig bei pH-Werten zwischen 4 und 6, vorzugsweise zwischen etwa 43 und
5,4, durchgeführt. Die pH-Wert-Einstellung erfolgt durch geeignete Puffer. Geeignet sind grundsätzlich alle
im obengenannten pH-Wert-Bereich puffernden Substanzen, ausgenommen Phosphatpuffer, welcher die
Phosphatase hemmt Neben dem vorzugsweise verwende deten Citrat-Puffer sind beispielsweise Acetat-Puffer
und Phlhalai-Puffer ebenfalls gut geeignet. Die Puffermolaritäten liegen zweckmäßig zwischen O1OS und
0,3 M, vorzugsweise zwischen 0,1 und 0,2 Mol.
Zur spezifischen Bestimmung der sauren Prostata-
phosphatase bedient man sich der Tatsache, daß letzteres durch 2· Hydroxycarbonsäuren, insbesondere
durch Tartrat, gehemmt wird. Durch zwei Parallelbestimmungen mit und ohne Tartratzusatz erhält man so
auf einfache Weise die Gesamtaktivität der sauren
μ Phosphatasen sowie die Aktivität der sau.en Phosphatasen, ausgenommen der Prostataphosphatase. Aus der
Differenz läßt sich die Aktivität der sauren Prostataphosphatase leicht berechnen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird zweckmäßig
μ bei Raumtemperatur durchgeführt. Es können aber auch
etwas höhere und niedrigere Temperaturen zur Anwendung kommen.
Es ist jedem Fachmann bekannt, daß Diazoniumsalze
und Enzyme in der Regel nicht nebeneinander beständig sind, denn einerseits reagieren Diazoniumsalze mit
Phenolen und andererseits enthalten alle Proteinketten phenoüsche und damit kupplungsfähige Aminosäuren.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann aber überraschenderweise ohne störende Nebenreaktion in Gegenwart
der kupplungsfähigen Diazoniumverbindungen gearbeitet werden. Das heißt, erfindungsgemäß ist es
möglich, die Diazoniumverbindung schon zu Beginn der enzymatischen Reaktion zuzusetzen und somit den
Verlauf der Reaktion auch kinetisch zu verfolgen.
Das Beispiel erläutert das erFindungsgemäße Verfahren.
5 ml 0,3 M Citratpuffer, pH 5,2, werden unter leichtem
Umschütteln zu einem Gemisch von 15 mg a-Naphthyl-
phosphat (naphtholfrei) und 10 mg diazotierten! 2-Amino-5-chlortoluol
hinzugefügt. Nach vollständiger Auflösung (ca. 2 bis 3 Minuten) werden 0,5 ml frisches
haemolysefreies Serum hinzugefügt. Der Reaktionsansatz
wird auf zwei ausgemessene Glasküvetten annähernd gleich verteilt In eine Küvette werden 20 μ| 2 M
Tartrallösung, pH 5,2, zugesetzt und sorgfältig vermischt
Dann werden die Extinktionsänderungen bei 405 nm im Spektrallinienphotometer bei 25° Wasserbadtemperatur
unter Anwendung eines Extinktionsschreibers mit Wechselautomatik fortlaufend registriert.
Das Verfahren eignet sich auch zur Anwendung der Zweipunktmethode, falls eine Kinetik nicht erforderlich
ist In diesem Fall wird die Extinktionsdifferenz in den R^aktionsansätzen mit und ohne Tartrat zu Beginn und
wiederum nach 30 Minuten gemessen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Bestimmung der sauren Phosphatase durch enzymatische Spaltung von a-Naphthylphosphat und Kupplung des so gebildeten a-Naphthols mit einem Diazoniumsalz der allgemeinen Formel
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Applications Claiming Priority (1)
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DE19712115748 DE2115748C3 (de) | 1971-03-31 | 1971-03-31 | Verfahren zur Bestimmung der sauren Phosphatase |
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