DE2108876B2 - Verfahren zum einbadigen faerben von mischungen aus cellulose- und polyamidfasern nach der ausziehmethode - Google Patents
Verfahren zum einbadigen faerben von mischungen aus cellulose- und polyamidfasern nach der ausziehmethodeInfo
- Publication number
- DE2108876B2 DE2108876B2 DE19712108876 DE2108876A DE2108876B2 DE 2108876 B2 DE2108876 B2 DE 2108876B2 DE 19712108876 DE19712108876 DE 19712108876 DE 2108876 A DE2108876 A DE 2108876A DE 2108876 B2 DE2108876 B2 DE 2108876B2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- dyes
- reactive
- dyeing
- dye
- metal complex
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06P—DYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
- D06P3/00—Special processes of dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the material treated
- D06P3/82—Textiles which contain different kinds of fibres
- D06P3/8204—Textiles which contain different kinds of fibres fibres of different chemical nature
- D06P3/8219—Textiles which contain different kinds of fibres fibres of different chemical nature mixtures of fibres containing hydroxyl and amide groups
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06P—DYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
- D06P3/00—Special processes of dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the material treated
- D06P3/02—Material containing basic nitrogen
- D06P3/04—Material containing basic nitrogen containing amide groups
- D06P3/24—Polyamides; Polyurethanes
- D06P3/245—Polyamides; Polyurethanes using metallisable or mordant dyes
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06P—DYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
- D06P3/00—Special processes of dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the material treated
- D06P3/58—Material containing hydroxyl groups
- D06P3/60—Natural or regenerated cellulose
- D06P3/66—Natural or regenerated cellulose using reactive dyes
- D06P3/666—Natural or regenerated cellulose using reactive dyes reactive group not directly attached to heterocyclic group
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Coloring (AREA)
Description
50
Es ist bekannt, daß sich Textilniaterialien aus Cellulosefasern mit Reaktivfarbstoffen färben lassen,
indem man diese Farbstoffe unter alkalischen Bedingungen mit den Hydroxylgruppen der Cellulose zur
Umsetzung bringt. Hin sehr wichtiges, wenn auch verhältnismäßig
zeitraubendes Fixierverfahren auf dem genannten Gebiet ist die Ausziehmethode, die unter
Berücksichtigung des Verarbeitungszustandes der Ware auf dem Jigger, der Haspelkufe, der Strangfärbemaschine
bzw. dem Spulenfarbeapparat vorgenommen
wird (Zeitschrift für die gesamte Textilindustrie 60 [1958], S. 472Π".). Hierbei ziehen die verwendeten
Farbstoffe auf Grund ihrer Substantivität aus dem Färbebad auf die Faser und gehen dort unter dein
Einfluß der Alkalien — entsprechend der chemischen Struktur ihres reaktionsfähigen Bestandteils — eine
Ätherbindung oder Esterbindunt» ein (H. Rath.
Lehrbuch der Textilchemie, 2. Auffatc 1963, S. 347IT.).
Beim Färben von Mischgeweben aus Cellulose- und Polyamidfasern konnte man diese Applikationsmethode bisher nur für den Cellulosefaseranteil des
Textileuts einsetzen, i^obei die Farbgebung der Polyamidfaserkomponente
im Anschluß an die Nachbehandluna der Reaktivfärbung diskontinuierlich mit Säure. Metallkomplex- oder Dispersionsfarbstoffen
aus saurem oder neutralem Medium bei Kochtemperatur oder höheren Temperaturen durch überfärbung
besorgt werden mußte. Diese zwdbadige Arbeitsweise besitzt somit den Nachteil, daß sie in ihrer Handhabung
sehr umständlich, ziemlich teuer und lan ;-wieris ist.
Theoretisch wäre es wohl denkbar, Färbungen auf solchen Fasermischungen mit Chromfarbstoffen nach
der Ausziehmethode vorzunehmen. Eine weitere Möglichkeit besiünde auch im Färben von Polyairiid-Cellulosefasermatenal
mit Hilfe von Entwicklungsfarbstoffen, d. h mit Kupplungskomponenten aut
Naphthol-Büsis und stabilisierten Diazoarnino\erbin
aungen nach der Art eines Temperaturstufenverfuhrens"
Diese beiden Färbeprozesse erweckten jedoch überwiegend nur wissenschaftliches Interesse und
konnten" fur die Praxis keine Bedeutung erlangen da für ihre Durchführung enorm lange Farbezeiten
in Anspruch genommen werden.
Schließlich wurde bereits in Chemiefasern 15 1145*
>. 5. 450 und 451. beschrieben, daß sich Reaktivfarbstoffe
vom Vinylsulfon-Typ aus saurem pH-Bereich auch
für das Färben von Polyamidfasern im Ausziehverfahren eignen Allerdings ist es trotz aller Anstrengungen
noch nicht gelungen, mit dieser Farbstoff- lasse Ton
in-Ton-Färbungen auf Polyamid- Cellulosefaser-Mischgewebe zu erzielen. Auch sind Färbungen von
Polyamidartikeln mit Dreier-Kombinationen, bei
denen man drei verschiedene Reaktivfarbstoffe diesei
Kategorie in Betracht gezogen hatte, bis jetzt für Braun-, Beige- und Grau-Nuancen nicht zu realisieren
gewesen. Bei dieser Gelegenheit treten nämlich gegenseitige Blockierungseffekte auf, infolge derer die Färb
stoffe dann nicht mehr auf das Substrat ziehen. Da/u heißt es in den Musterkarten der Farbstoffhersteller
daß ein überladen der Faser mit Farbstoff vermieden werden muß, weil sonst dadurch die Echiheitseigenschaften
der auf diese Weise erzeugten Färbungen eine Verschlechterung erleiden. Derartige Kombinationsfärbungen
ließen sich auch mit rarbstoffen. denen ein andersartiges Reaktivsystem zugrunde liegt,
bislang nicht erreichen.
Es wurde nun gefunden, daß man die vorstehend erläuterten Schwierigkeiten sowie Nachteile umgehen
und Mischungen aus Cellulosefasern und synthetischen Polyamidfasern mit Reaktivfarostoffen und nichtreaktiven wasserlöslichen Metallkomplexfarbstoffen
nach der Ausziehmethode auch einbadig färben kan;.. wenn man diese Fasermaterialien zuerst bei Temperaturen
von etwa 20 bis 80°C mit wäßrigen Flotten behandelt, die neben Kombinationen aus den obengenannten
Farbstoffen noch Alkalien enthalten, danach durch Zugabe von freien Säuren die Flotten auf
einen pH-Wert im Bereich von 6,6 bis 7.2 einstellt und schließlich die Färbungen bei Temperaturen von
etwa 95 bis 1050C zu Elide führt.
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet es. die pH-Werte des Färbebades in der Weise abzustimmen,
daß b.e den jeweiligen Fixierungsbedingungen o.r
Reaktiv- bzw. Metallkomplexfarbstoffe entsprechen, ohne daß man zur Verwendung von getrennten Bädern
gezwungen ist. Dieses Ergebnis war für den Fachmann keineswegs naheliegend, und es ist daher als außerordentlich
üben-aschend zu bezeichnen, daß nach der
Ausziehmethode sowohl Reaktivfarbstoffe als auch wasserlösliche Metallkomplexfarbstoffe au--, ein und
demselben Bad lediglich mit Hilfe einer Temperaturänderung und einer pH-Wert-Senkung nacheinander
auf den Fasermischungen fixiert werden können. Nach der neuen Arbeitsweise erhält man bei guter
Farbausbeute eine verhältnismäßig rasche und echte Farbstoff-Fixierung. Die dabei erzielten Färbungen
sind reproduzierbar und zeigen ein egales Warenbild, Hilfsmittelzusätze sind kaum erforderlich.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Textilmaterial bei einem Flottenverhältnis
von I : 20 bis 1 :30 zunächst füi 40 bis
60 Minuten, vorzugsweise 45 bis 50 Minuten, mit der
etwa 20 bis 80 C, bevorzugt etwa 40 bis 60 C. warmen wäßrigen Flotte behandelt, die den gelösten
Reaktiv! .ibstoff, dei. gelösten Metallkomplexfarbstoff
sowie das alkalisch wirkende Mittel' enthält. V ihrend dieser Maßnahme zieht der Reaktivfarbstoff
vorwiegend auf den Celluloseanteil der Fasermischung auf und wird dort fixict. Danach setzt man dem
} .trhebad so viel freie Sä- e zu, daü sich in der Färbeflüsigkeit
ein pH-Wert i η Bereich von 6.6 bis 7.2.
vorzugsweise etwa der N ütralpunki einstellt Nur.·
mehr wird das Färbebau auf etwa 95 bis 105 C .
bevorzugt Kochtemperatur, erhitzt, und die Ware vv,id sodann 45 bis90 Minuten, vorzugsweise60 M<nuton
der Einwirkung der Flotte unter diesen Eledin- ^;· 'gen ausgesetzt. Wahrend dieser Zeuperiode fixiert
ιί,τ Metallkomplexfarbstoff auf der Polyrnidkompom-nte
des Fasermaterials. Entsprechend einer Modifikation des Verfahrens kann man auch die Metali- -15
ki mplexfarbstoffe erst etwa 45 Minuten nach Färbebeginn
— zweckmäßig im Anschluß an die trniedrit'iing
des pH-Wertes — dem Färbebad in gelöster l·Vm zufügen, was zu keinerlei Nuancenänderung in
bezug auf die gefärbte Fasermischung Anlaß gibt. Nach dem Färben wird die Ware gespült, geseift und
wie üblich fertiggestellt. Bei Einhaltung der erläuterten Arbeitsbedingungen zeigt es sich, daß der Metallkomplex-Farbstoff
keine oder nur eine geringfügige Anschmutzung des Celluloseanteils verursacht. Für
die Färbungen mit dem Reaktivfarbstoff ist es wichtig,
daß während des Waschprozesses die wäßrigen Bäder nicht mit Essigsäure neutralisiert werden, da sonst ein
Teil des Reaktivfarbstoffe auf dem Polyamidfaseranteil Her Ware fixiert und dadurch eine Nuancenverschiebung
hervorgerufen wird.
Das erfindungsgemäße, einbadige Verfahren zum Färben von Mischungen, die aus Cellulose- und
Polyamidfasern bestehen, weist gegenüber den bisher angewandten zweibadigen Verfahren vor allem den
Vorteil einer wesentlichen Arbeitsvereinfachung und Kostensenkung auf. Außerdem werden auf diese
Weise Färbungen mit sehr guten Echtheitseigenschaften, besonders im Hinblick auf die Naßechtheiten,
erhalten. Ferner ist man in der Lage, spezieile Nuancen auf der Ware zu erzeugen, weil sich nach dem neuen
Verfahren sowohl Kombinationen von Farbstoffen für die Ceüulosefasern als auch Kombinationen
von Metallkomplexfarbstoffen für das Färben der Polyamidfasern zusammen in einem Bade applizieren
lassen. Ein derartiges Ergebnis war bisher auf anderem Wege nicht zu erreichen, da im Falle des Einsatzes
von Säurefarbstoffen für solche Kombinationsf?rbungen
wegen der dabei auftretenden Blockierungseffekte, für die im wesentlichen der Reaktivfarbstoff verantwortlich
ist, die Säurefarbstoffe entweder im Färbebad ausgefallen sind oder keine Affinität zur Polyamidfaser
besessen haben. Es sind zwar einige Reaktivfarbstoffe vom Vinylsulfon-Typ bekannt, die sich
ohne Behinderung durch Blockierungseffekte untereinander kombinieren lassen, jedoch nicht in Anwesenheit
von Vertretern anderer Farbstoffklassen.
Für das erfindungsgemäße Verfahren finden bevorzugt solche Reaktivfarbstoffe Verwendung, die als
reaktiven Bestandteil mindestens eine Vinylsulfongruppe besitzen oder mindestens eine Gruppe aufweisen,
die bei der Einwirkung der alkalischen Mittel währe.id des Färbens eine Vinylsulfongruppe bildet.
Dabei spielt es keine Rolle, ob die genannten Reste unmittelbar oder über ein Zwischenglied, besonders
— NH — oder — NR -(R = niederes Alkyl), an das
Farbstoffmolekül gebunden sind. Aus der Klasse \on Gruppierungen, die sich durch alkalische Substanzen
in eine reaktionsfähige Vinylsulfongruppe überführen lassen, sollen als Beispiele ,i-SulfatoäthylsuIfon-,
rf-Thiosulfatoäthylsulfon-, /<- Phosphatoäthylsulfon-,
rl - Chloräthylsulfon-, ,-> - Dialkylaminoäthvlsulfon-Gruppen
wie auch die entsprechenden Sulfonv !aminogruppen,
besonders der Äthionylaminotest genannt
werden. Jedoch auch alle anderen hinlänglich bekannten Reaktivfarbstoffe, besonders aber solche, die als
reaktionsfähigen Rest mindestens eine r+i'2.2.3.3-Tetrafluor
- cyclobutyl) - acryloylamino- oder ,; - (2.2.3.
3 - Tetrafluor - 4 - alkyl - cyclobutyl) - acryloylamino-Gruppe
enthalten, sind für die neue Färbemethode brauchbar. Als Grundkörper dieser Farbstoffe eignen
sich besonders solche aus der Reihe der Anthrachinone Azo- und Phthalocyanin-Farbstoffe, wobei die Azo-
und Phthalocyanin-Farbstoffe sowohl metallfrei als auch metallhaltig sein können.
Als nichtreaktive wasserlösliche M<:tallkomplexfarbstoffe
werden beim vorliegenden Verfahren 1 : 2-Chrom- oder Kobaltkomplexverbindungen von Azo-
!arbstoffen, insbesondere Monoazofarbstoffe^ verwendet,
d.h. Komplexe in denen 2 Moleküle eines Azofarbstoffe« oder je 1 Molekül zweier voneinander
verschiedener Azofarbstofle komplex an ein Chromoder Kobaltatom gebunden sind. Der Komplex kann
z. B. einen Disazofarbstoff und einen Monoazofarbstoff oder vorzugsweise zwei gleiche oder verschiedene
Monoazofarbstoffmoleküle enthalten. Weiterhin kommen wasserlösliche, metallisierte Azofarbstoffe in
Frage, welche pro Farbstoffmolekül nur ein komplex gebundenes Metallatom (1 : 1-Metallkomplexverbindungen),
vor allem Kupfer, ferner Chrom oder Kobalt aufweisen. Als metalikomplexbildende Gruppen
enthalten diese Azofarbstoffe vorzugsweise 0.0 -Dihydroxyazogruppierungen.
Die den Färbebädern nach den beschriebenen Verfahren zuzusetzenden Alkalien können in den beim
Färben mit Reaktivfarbstoffen in der Praxis üblichen
Mengen zur Anwendung gelangen. Der Alkaligehalt der Flotten ist vor allem so zu bemessen, daß ein
pH-Wert im Bereich von 9 bis 12 eingestellt wird und während der Fixierung der Reaktivfarbstoffe
aufrecht erhalten bleibt. Als Alkalien können zweckmäßig anorganische, alkalisch reagierende Verbindungen,
wie Soda, Natriumbicarbonat, Trinatriumphosphat, Dinatriumphosphat, Natriumhydroxyd, Natriumsilikate,
die entsprechenden Kaliumverbindungen oder Mischungen dieser Alkalien, vorzugsweise
Trinatriumphosphat in Mengen von 1 bis 5 g pro Liter Färbeflotte eingesetzt werden.
Als freie Säure, die verfahrensgemäß zur Einstellung von nahezu neutralen Fixierungsbedingungen für
die Applikation der Metallkomplexfarbsioffe benötigt wird, kommen anorganische Säuren, wie Salzsäure.
Schwefel- oder Phosphorsäure, oder organische Säuren,
wie z. B. E'.soigsäureoder Ameisensäure in Betracht.
Auch Mischungen dieser Säuren können verwendet werden. Bevorzugt wird Essigsäure eingesetzt. Die
Menge der den Färbebädern nach der Fixierung der Reaktivfarbstoffe zuzuse'zenden freien Säure ist in
erster Linie abhängig vom Alkaligehalt der Flotten und damit indirekt von der Einsatzmenge an Reaktivfarbstoffen,
die sich wiederum nach dem Mischungsverhältnis der Anteile von Cellulose- und Polyamidfasern
in den zu färbenden Textilmaterialien richte!
Die Färbebäder können zweckmäßig noch Eiektrolyte.
wie kristallisiertes Natriumsulfat bzw. gereinigtes Natriumchlorid, in Mengen von 30 bis 50' pro Liter
Färbeflotte enthalten.
HO3S-
Das gemäß dem beanspruchten Verfahren zu färbende Textilmaterial, das aus Mischungen von nativen
oder regenerierten Cellulosefaser!! und Fasermaterialien aus synthetischen Polyamiden im Verhältnis
von 50:50 bis 85:15 besteht, kann in den verschiedensten Zubereitungsformen, beispielsweise als Flocke.
Kardenband. Garn. Gewebe oder Gewirke, vorliegen.
Die nachstehend aufgerührten Beispiele sollen die Durchführung des beanspruchten Verfahrens erläutern,
ohne es jedoch in irgendeiner Hinsicht auf diese zu beschränken.
Ein Mischgewebe aus gleicher. Anteilen von Baumwolle und synthetischen Polyamidfasern wird im
Flottenverhältnis von I : 20 mit einem wäßrigen Färbebad behandelt, das — bei.-gen auf das Gewicht
der trockenen Ware — 0,18% des Reaktivfarbstoffe* der Formel
γίλ
r^u cn —//
0.72% des Rcaktivfarbstoffes der Formel
O NH-CO —CH,
HO3S —O—CH2-CH2-SO2
H3CO HO3S SO3H
und 0,4% der 1 :2-K.obaltkomplexverbindung des Farbstoffes der Formel
OH NH2
enthält und welches man durch gemeinsames oder separates Lösen der Farbstoffe in kochend heißem
Wasser, gegebeneniälls Vermischen der erhaltenen
Lösungen und anschließendes Auffüllen mit kaltem Wasser auf das erforderliche Flüssigkeitsvolumen
herstellt. Danach werden dieser Flotte je Liter noch 50 g kristallisiertes Natriumsulfat zugesetzt.
In das in dieser Weise zubereitete Färbebad gehl man mit dem zu färbenden Textilmaterial bei Raum-SO2
NH CH3
temperatur ein und erhitzt das Bad zunächst auf' 60°C. Nach 10 Minuten Färbezeit werden dieser Flotte
pro Liter 5 g Trinatriumphosphat in Form einer wäßrigen Lösung zugegeben, worauf man die Färbetemperatur
50 Minuten lang bei 6O0C aufrecht erhält. Nun wird durch vorsichtiges Ansäuern mittels Essigsäure
der pH-Wert des Färbebades auf etwa 7 eingestellt, die Flotte zum Kochen getrieben und die
Ware 1 Stunde bei Kochtemperatur gefärbt, wobei
man dafür Sorge trägt, daß der einregulierte pH-Wert
nicht unterschritten wird. Das so gefärbte Gewebe wird anschließend mit zunächst neutralem, kaltem
Wasser und dann mit heißem Wasser von etwa 80 C gespült sowie mit einer Lösung, die im Liter Wasser
1 g eines Kondensationsproduktes aus ölsäure und N-Methyltaurin als Natriumsalz enthält. 5 Minuten
lang bei Kochtemperatur gereift. Nach nochmaligem Spülen mit Wasser und Trocknen erhält man eine
H3CO HO3S
gleichmäßige Giaufarbung auf beiden Fa?cranteilen
des Mischgewebes.
In ein wäßriges Färbebad, das entsprechend Beispiel 1 angesetzt worden ist und welches — bezogen
auf das Gewicht der trockenen Ware — 1.4% des Reaktivfarbstoffes der Formel
O NH-CO-CH3
SO1H
und 2% der 1:2-Chromkomplexverbindung aus den
Farbstoffen der Formeln
HO3S
HO
N=N
HO
N=N
sowie 50 g/l kristallisiertes Natriumsulfat enthält,
wird ein Mischgewebe aus gleichen Anteilen von
Cellulose- und synthetischen Polyamidfasern bei einem Flottenverhältnis von 1:30 bei Raumtemperatur eingebracht, worauf man das mit der Ware beschickte
Bad auf 600C erwärmt, nach einer Färbezeit von
2s 5 Minu??n 5 g/l Trinatriumphosphat hinzufügt und
das Fasermaterial insgesamt 45 bis 50 Minuten bei 600C mit der alkalischen Flotte behandelt. Nun wird
mittels Essigsäure der pH-Wert des Färbebades auf etwa 7 reduziert, und die Ware wird — wie im
Beispiel i — i Stunde bei Kcchtctspcratur gefärbt
Danach wird das so gefärbte Gewebe mit neutralem, kaltem und warmem Wasser gut gespült, entsprechend
Beispiel 1 geseift und fertiggestellt. Man erhält eine gleichmäßige, dunkelblaue Färbung auf beiden Faser
arten des Mischgewebes.
Zur Färbung eines Mischgewebes aus Cellulose- und synthetischen Polyamidfasern im Verhältnis 60:40
wird eine wäßrige Färbeflotte, die — bezogen auf das Gewicht der trockenen Ware — 0,18% des Reaktivfarbstoffes der Formel
OCH3
SO3H
0,72% des Reaktrvfarbstöffes der Formel
SQ3H
3Ü9 523/4
0,15% der 1 :2-K.obaltkompIexvcrbindung des Farbstoffes der Formel
H2N-O2S
(o
10
und 0,14% der 1:2-Chromkornplexverbindung aus den Farbstoffen der Formeln
OH HO Cl OH
OH HO Cl OH
HO3S
N=N
und
HO Cl
N=N
sowie pro Liter 50 g kristallisiertes Natriumsulfat aufweist, nach der Vorschrift von Beispiel 1 zubereitet. Das
Fasermaterial wird sodann wie im Beispiel 2 angegeben gefärbt und fertiggestellt. Man erhält eine Bicolorfärbung
bei welcher der Cellulosefaseranteil des Mischgewebes grau und der Polyamidfaseranteil braunbeige gefärbt ist
Zur Durchführung der Färbung verfährt man wie im Beispiel 2 beschrieben, jedoch an Stelle des dort einge
setzten Reaktivfarbstoffes hier unter Verwendung von 1,5% des Reaktivfarbstoffes der Formel
SO3H
CH3 HO3S
SO3H
Außerdem wird die Temperatur des Bades der alkalischen ersten Färbestufe bis zur Neutralisation bei 30°
< gehalten.
Es resultiert eine gleichmäßige Dunkelblaufärbung auf beiden Faseranteilen.
Claims (6)
1. Verfahren zum einbadigen Färben von Mischungen aus Cellulosefasern und synthetischen
Polyamidfasern mit Reaktivfarbstoffen und nichtreaktiven wasserlöslichen Metallkomplexfarbsiof·
fen nach der Ausziehmethode, dadurch gekennzeich net, daß man diese Fasermaterialien
zuerst bei Temperaturen von etwa 20 bis 80'C mit wäßrigen Flotten behandelt, die neben
Kombinationen aus den obengenannten Farbstoffen noch Alkalien enthalten, danach durch
Zugabe von freien Säuren die Flotten auf einen pH-Wert im Bereich von 6.6 bis 7.2 einstellt und is
schließlich die Färbungen bei Temperaturen von etwa 95 bis 105 C zu Ende führt.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung der Fasermaterialien
nach der pH-Wert-Erniedrigung in i-j
etwa neutralem Milieu durchführt.
3 Verfahren nach Ansprüchen 1 oder 2. dadurch
gekennzeichnet, daß man in den Färbeflotten solche Reaktivfarbstoffe verwendet, die als reaktiven
Bestandteil mindestens eine Vinjlsulfongruppe ^e<;it7?n ode; mindestens eine Gruppe aufweisen,
die im alkalischen Medium die Vimlsulfongruppe
bildet
4 Verfahren nach Anspruch 3. dadurch gekennzeichnet,
daß nan die Behandlung der Fasermaterialie-.i
im alkalischen Milieu bei Temperaturen von etwa 40 bis 60 C durchführt.
5. Abänderung des Verfahrens gemäß Anspruch ! zum einbadigen Färben von Mischungen aus
Celiulosefasern und synthetischen Polyamidfasern mit Reaktivfarbstoffe und nichtreaktiven wasserlöslichen
Metallkomplexfarbstoffen nach der Ausziehmethode, dadurch gekennzeichnet, daß man
Hie Metailkomplexfarbstoffe erst etwa 45 Minuten
nach Färbebeginn dem Färbebad in gelöster Form zufügt.
6. Verfahren nach Anspruch 5. dadurch gekennzeichnet,
daß man die Metallkomplexfarbstoffe im Anschluß an die Ernieui igung des pH-Wertes
dem Färbebad zufügt. 4s
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712108876 DE2108876C3 (de) | 1971-02-25 | 1971-02-25 | Verfahren zum einbadigen Färben von Mischungen aus Cellulose- und Polyamidfasern nach der Ausziehmethode |
IT2095572A IT947844B (it) | 1971-02-25 | 1972-02-23 | Procedimento per la tintura in un solo bagno di miscele di fibre cel lulosiche e poliamidiche secondo il metodo di estrazione |
FR7206244A FR2126380A1 (de) | 1971-02-25 | 1972-02-24 | |
GB887872A GB1382675A (en) | 1971-02-25 | 1972-02-25 | Exhaustion dyeing of blends of cellulose and synthetic polyamide fibres |
BE779873A BE779873A (fr) | 1971-02-25 | 1972-02-25 | Procede de teinture par epuisement en un seul bain |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712108876 DE2108876C3 (de) | 1971-02-25 | 1971-02-25 | Verfahren zum einbadigen Färben von Mischungen aus Cellulose- und Polyamidfasern nach der Ausziehmethode |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2108876A1 DE2108876A1 (de) | 1972-09-14 |
DE2108876B2 true DE2108876B2 (de) | 1973-06-20 |
DE2108876C3 DE2108876C3 (de) | 1974-01-17 |
Family
ID=5799744
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19712108876 Expired DE2108876C3 (de) | 1971-02-25 | 1971-02-25 | Verfahren zum einbadigen Färben von Mischungen aus Cellulose- und Polyamidfasern nach der Ausziehmethode |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE779873A (de) |
DE (1) | DE2108876C3 (de) |
FR (1) | FR2126380A1 (de) |
GB (1) | GB1382675A (de) |
IT (1) | IT947844B (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CH612562B (de) * | 1976-01-06 | Ciba Geigy Ag | Verfahren zum faerben von textilmaterial. | |
CN106192464A (zh) * | 2016-07-08 | 2016-12-07 | 上海嘉麟杰纺织品股份有限公司 | 一种羊毛/尼龙混纺织物的色光一致性染色方法 |
-
1971
- 1971-02-25 DE DE19712108876 patent/DE2108876C3/de not_active Expired
-
1972
- 1972-02-23 IT IT2095572A patent/IT947844B/it active
- 1972-02-24 FR FR7206244A patent/FR2126380A1/fr not_active Withdrawn
- 1972-02-25 BE BE779873A patent/BE779873A/xx unknown
- 1972-02-25 GB GB887872A patent/GB1382675A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1382675A (en) | 1975-02-05 |
BE779873A (fr) | 1972-08-25 |
DE2108876A1 (de) | 1972-09-14 |
DE2108876C3 (de) | 1974-01-17 |
FR2126380A1 (de) | 1972-10-06 |
IT947844B (it) | 1973-05-30 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3027546A1 (de) | Reaktivfaerbeverfahren | |
DE2834997C2 (de) | Verfahren zum Färben von synthetischen Polyamidfasern mit Reaktivfarbstoffen nach der Ausziehmethode | |
DE112009001369T5 (de) | Verfahren zum Färben von Textilien aus cellulosischen Fasern und deren Mischungen und Polyester und deren Mischungen mit wiederaufbereiteten Färbeflotten ohne die Durchführung von nachfolgenden Reinigungsbehandlungen | |
EP0017805B1 (de) | Verfahren zum Färben von Cellulosematerialien mit Reaktivfarbstoffen nach dem Ausziehverfahren | |
EP0455055B1 (de) | Färben mit Reaktivfarbstoffen aus stehenden Bädern nach dem Ausziehverfahren | |
DE1910587A1 (de) | Verfahren zum kontinuierlichen Faerben oder Bedrucken von anionisch modifizierten Polyacrylnitril-,Polyamid- und Polyesterfasermaterialien | |
DE2108876C3 (de) | Verfahren zum einbadigen Färben von Mischungen aus Cellulose- und Polyamidfasern nach der Ausziehmethode | |
DE1256622B (de) | Verfahren zum Faerben und Bedrucken von cellulosehaltigem Fasermaterial | |
DE4305453A1 (de) | Reaktivfarbstoffblaumischungen mit verbesserter Metamerie | |
EP0226198A2 (de) | Isothermes Schnellfärbeverfahren für Wolle | |
DE1769997A1 (de) | Verfahren zum Faerben von Wolle und Mischungen aus Wolle mit Polyesterfasern | |
DE3427806C2 (de) | ||
DE2244524C2 (de) | Vigoureuxdruck auf Wollkammzug | |
EP0273300A2 (de) | Verfahren zum einbadig/einstufigen Färben von Mischungen aus carrierfrei färbbaren Polyesterfasern und Cellulosefasern | |
DE2607007A1 (de) | Farbstoffverbindungen, verfahren zu deren herstellung und verwendung derselben | |
DE2638221C2 (de) | Verfahren zum einbadigen Färben von Mischgeweben aus Cellulose- und Polyamidfasern | |
DE1923124A1 (de) | Verfahren zum Faerben von Mischungen aus Cellulose- und Cellulose-21/2-Acetatfasern oder aus Cellulose- und Cellulose-Triacetatfasern oder aus Cellulose- und Polyacrylnitrilfasern | |
DE1619513C (de) | Verfahren zum Färben von Mischungen aus Cellulose- und Polyesterfasern | |
DE4133995A1 (de) | Verfahren zum faerben von mischfasern aus cellulosehaltigen fasermaterialien und hydrophoben fasermaterialien | |
DE1964630C3 (de) | Verfahren zur Färbung von Fasern basischen Charakters und hierzu geeignete Zubereitungen | |
DE1444267C (de) | Verfahren zum Färben von Polyamidfasern und Färbereihilfsmittel | |
DE2128834C3 (de) | Verfahren zur Erzeugung von Mehrfarbeneffekten auf natürlichem und synthetischem Polyamidfasermaterial | |
DE1947089C (de) | Verfahren zum Farben und Be drucken von Textilfaden bzw fasern | |
DE1469622C3 (de) | Verfahren zur Verstärkung der Wirkung von Carriern beim Färben von Polyesterfasern bzw. deren Mischgewebe | |
DE2227603A1 (de) | Verfahren zum kontinuierlichen faerben von textilmaterialien |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |