DE2106122C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Entfernen von eine Düse an einem Ofen verstopfendem Material - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Entfernen von eine Düse an einem Ofen verstopfendem MaterialInfo
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Description
3°
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Entfernen von eine Düse an einem Ofen verstopfendem
Material, bei dem das innerhalb oder im Ofenraum vor der Düse befindliche Material durchstoßen und der
Düse während des Durchstoßen!, ein Strömungsmittel mit einem höheren Druck als der Druck im Ofen zugeführt
wird und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens mit einer Düse, einem an die Düse axial
angeschlossenen Rohr mit einer Zuführung für das Strömungsmittel und einer axial relativ zum Rohr verschiebbaren
Stange zum Durchstoßen des die Düse verstopfenden Materials.
Das Einblasen reduzierenden Gases in einen unter hohem Druck stehenden Ofen erfordert ein völlig sicheres
Verfahren, Strömungsmittel wie z. B. ein reduzierendes Gas, ohne den Betrieb zu stören, durch Düsen
in einen Ofen wie z. B. einen Schachtofen einzublasen, in dem Material enthalten ist und dessen Innendruck
höher als der der Atmosphäre ist. Solche Düsen können verstopft werden, und es ist notwendig, sie sicher
reinigen zu können. Gemäß früherer Verfahren wird das Material in einem Ofen bei Verstopfung des
Lufteinlasses einer Düse dadurch, daß eine Metallstange mit Hilfe eines Hammers in das festsitzende Material
eingetrieben wird, um eine öffnung zu schaffen und Luft in den Ofen einzulassen, oder dadurch entfernt,
daß ein Eisenrohr eingesetzt wird, durch welches Sauerstoff eingeführt und verbrannt wird, um eine öffnung
in dem zusammengebackenen Material im Lufteinlaß zu schaffen, damit Luft in den Ofen eintreten
kann. Diese bekannten Verfahren sind unvollkommen, z. B. erfordert das erstgenannte Verfahren, daß bei Verstopfung
der Düsen die Arbeit unterbrochen wird. Das letztgenannte Verfahren kann, während reduzierendes
Gas von hoher Temperatur in einen Ofen eingeblasen wird, unmöglich durchgeführt werden, und diese Arbeitsweise
ist nicht sicher.
Ferner sind ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art bekanntgeworden (US-Patentschrift
22 44 079), wobei eine im Rohr angeordnete rohrförmige Stange, deren Außendurchmesser genau in
die Düse hineinpaßt, kräftig durch die Düse gestoßen wird um verkrustetes Material zu entfernen. Gleichzeitig
wird dabei durch die Bohrung in der Stange unter Druck stehendes Strömungsmittel eingeblasen. Häufig
sitzt das verkrustete Maieria! so fest in der Düse, daß
sehr kräftige Stöße - gegebenenfalls sogar unier Verwendung einer Kolben- und Zylindereinheit - angewandt
werden müssen. Dieses führt zu Beschädigungen der Düsen und der Ofenwand, zumindest in der Nähe
der Düsen. Auch kann es vorkommen, daß bei den Reinigungsarbeiten Fremdkörper in die Düse gelangen.
Außerdem sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Entfernen von Schlacke aus der Bodengießöffnung
einer Gießpfanne od.dgl. bekanntgeworden (US-Patentschrift 26 43 203), bei welchen die Bodengießöffnung
mittels eines Bohrkörpers wieder durchgängig gemacht wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung der eingangs genannien Art, bei welchen der Gasstrom nicht abgeschaltet werden
muß, keine Gefahr für den Bedienungsmann besteht up-i minimaler Aufwand notwendig ist. so auszugestalten,
daß die Düse unter größtmöglicher Schonung der übrigen Organe des Ofens von dem verstopfenden
Material gereinigt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Durchstoßen der Düse durch eine bohrende
Bewegung vorgenommen wird, wobei die Düse unter Aufrechterhaltung des Strömungsmiuelzuflusses
vor dem Bohrvorgang abgedichtet wird, wobei eine erfindungsgemäße Vorrichtung verwendet wird, die sich
dadurch auszeichnet, daß die Stange als Welle dreh und axial verschiebbar innerhalb eines relativ zum Rohr
axial verschiebbaren Schubrohrs angeordnet ist und an ihrem der Düse zugewandten Ende einen Bohrkörper
trägt, während am der Düse zugewandten Ende des Schubrohrs ein Dichtungskörper zum Abdichten der
Düse befestigt ist.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch eine für das erfindungsgemäße Verfahren zu verwendende Vorrichtung
von der ein Teil weggelassen ist und
F i g. 2 einen Querschnitt durch die in F i g. 1 gezeigte Vorrichtung nach Linie A-A.
Für die Vorrichtung ist ein Rohr 1 vorgesehen und rings um die innere Peripherie des Rohrs sind Wasserzu-
und -ableitungsrohre 2 geschaffen, um das Rohr, wenn nötig, zu kühlen. Weiterhin ist am Ende des
Rohrs und sich aus diesem erstreckend, eine Düse 3 und
darin Wasserzu- und -ableitungsrohre 4 vorgesehen, die mit den Wasserzu- und -ableitungsrohren 2 verbunden
sind und die Düse kühlen. Die Vorrichtung ist achsparallel zur am Ende des Rohrs 1 angebrachten Düse 3
angeordnet, welche aus der Ofenwand 17 nach innen ragt.
Am rückwärtigen dem Ofen abgewandten Bereich des Rohrs 1 ist eine Wasserzuleitung 5 zur Speisung
der Wasserzu- und -ableiiungsrohre 2 in α ein Rohr 1
mit Wasser und ein Rohr 6 zum Ableiten des Wassers dem Rohr vorgesehen.
Ein Dichtungskörper 8 für die Düse 3 des Rohrs 1 ist am Ende des achsparallel zum Rohr 1 und dessen Düse
3 angeordneten Schubrohrs 7 befestigt, und ein am hinleren
Teil des Rohrs 1 vorgesehenes Antriebsmittel 9 ist mit dem Schubrohr 7 verbunden. Das Schubrohr 7
wird durch das Antriebsmittel 9 im Rohr 1 in horizontale Bewegung versetzt, um die Düse 3 des Rohrs 1 mit
dem Dichtungskörper 8 automatisch zu schließen oder /u öffnen. Eine Welle 10, an der ein Bohrkörper 11
befestigt ist, ist im Schubrohr 7 eingesetzt, erstreck: sich über den Dichtungskörper 8 hinaus und ist an ihrem
rückwärtigen Ende mit dem Antriebsmittel 9 verbunden. Die Welle 10 ist so angeordnet, daß sie unabhängig
von der Bewegung des Schubrohrs 7 horizontal beweglich und drehbar ist, nachdem die Düse 3 durch
den Dichtungskörper 8 mittels Vorwärtsbewegung des Schubrohrs 7 verschlossen worden ist.
In dem abgedichteten Teil am rückwärtigen Ende des Rohrs 1 sind O-Ringe 12 vorgesehen, und eine Pakkung
13 ist zwischen dem Schubrohr und dem mit einem Gewinde versehenen Teil einer Befestigungskappe 14 eingesetzt. Das Rohr J besitzt einen Anguß
15 um seine innere Peripherie und eine Öffnung 16 zum Einblasen eines Strömungsmittels. Mit 17 ist eine Ofenwand
und mit 18 an der Ofenwand anhaftendes Material bezeichnet.
Nachstehend wird das Verfahren zum Entfernen von eine Düse an einem Ofen verstopfendem Material mit
Hilfe der oben beschriebenen Vorrichtung geschildet, wobei auf die Zeichnung Bezug genommen wird.
Wie in F i g. 1 gezeigt, wird ein Strömungsmittel wie
/.. B. N2-Gas, Luft mit oder ohne darin suspendiertes Pulver durch die Öffnung 16 in das Rohr 1 mit einem
Druck eingeblasen, welcher höher als derjenige im Ofen ist. Wenn die Düse 3 durch verkrustetes Material
18 verstopft ist, wird der Dichtungskörper 8 mit Hilfe des Schubrohrs 7 vorwärtsgeschoben, um die Düse 3
abzudichten. Danach wird die Welle 10 vorwärtsgestoßen und gleichzeitig mit Hilfe des Antriebsmittels 9 in
Drehung versetzt, um in dem an der Vorderseite der Düse 3 haftenden Material 18 eine Öffnung zu bohnen,
wodurch das Material 18 entfernt wird. Nachdem dies geschehen ist, werden mii Hilfe des Antriebsmittels 9
s der an der Welle 10 befestigte Bohrkörper 11 und das Schubrohr 7 zurückgezogen. Daraus folgt, daß der die
Düse 3 dichtende Dichtungskö^per 8 gleichzeitig aus der Düse zurückgezogen wird, und das Strömungsmittel
beginnt, durch das Rohr 1 in den Ofen einzuströmen.
Wie sich aus vorstehendem ergibt, wird durch diese Vorrichtung und dieses Verfahren das Entfernen von
vor der Düse 3 haftendem Material oder in ihr schwebendem festem Material mit Hilfe der im Rohr 1 enthaltenen
Vorrichtung erleichtert, während das Einblasen des Strömungsmittels in den Ofen vorübergehend
gesperrt wird. So ist es weiterhin nicht nur möglich zu verhindern, daß entferntes Material entweder in das
Rohr zurückströmt oder die Welle verstopft, sondern auch völlig zu verhindern, daß das im Ofen befindliche
Material oder Gas zurückströmt, und zwar dadurch, daß während des Bohrvorgangs am Dichtungskörper
und im Rohr 1 ein Gegendruck geschaffen wird, der höher als der im Ofen ist. Weiterhin erleichtert eine
Fernsteuerung der Vorrichtung einen völlig sicheren Bohrvorgang, während der Ofen arbeitet. Daraus ergibt
sich, daß es nicht nötig ist. die Arbeit des Ofens /u unterbrechen, auch wenn der Bohrvorgang durchgeführt
werden muß, während reduzierendes Gas von hoher Temperatur in den Ofen eingeblasen wird.
Außerdem kann die vorliegende Vorrichtung für jede Düsenart zum Einblasen von Strömungsmittel in
einen Ofen verwendet werden, wie z. B. zur Reduktion bei Hochöfen, Kuppelöfen oder Schachtöfen oder jeder
Art von in der Industrie verwendeten Öfen, und mil allen diesen Düsen können ausgezeichnete Wirkungen
erzielt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum Entfernen von eine Düse an einem Ofen verstopfendem Material, bei dem das
innerhalb oder im Ofenraum vor der Düse befindliche Material durchstoßen und der Düse während
des Durchstoßens ein Strömungsmittel mit einem höheren Druck als der Druck im Ofen zugeführt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Durchstoßen der Düse durch eine bohrende Bewegung
vorgenommen wird, wobei die Düse unter Aufrechterhaltung des Strömungsmittelzuflusses
vor dem Bohrvorgang abgedichtet wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I, mit einer Düse, einem an die Düse
axial angeschlossenen Rohr mit einer Zuführung für das Strömungsmittel und einer axial relativ zum
Rohr verschiebbaren Stange zum Durchstoßen des die Düse verstopfenden Materials, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stange als Welle (10) dreh und axial verschiebbar innerhalb eines relativ zum Rohr
(1) axial verschiebbaren Schubrohres (7) angeordnet ist und an ihrem der Düse (3) zugewandten Ende
einen Bohrkörper (11) trägt, während am der Düse zugewandten Ende des Schubrohrs ein Dichtungskörper (8) zum Abdichten der Düse befestigt ist.
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