DE20934C - Anilinschwarz - Kettenfärbemaschine - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 8: Bleichen, Färben, Zeugdruck und Appretur.

C. A. GRUSCHWITZ in OLBERSDORF bei ZITTAU. Anilinscliwarz-Kettenfärbemaschine.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 27. Juli 1882 ab.

Diese Anilinschwarz-Kettenfärbemaschine hat den Zweck, baumwollene Ketten im Strang hauptsächlich mit Anilinschwarz oder auch mit anderen Farben zu färben. Diesem Zwecke dient ein die Farbflüssigkeit aufnehmender Holzbottich a, über welchem zwei hölzerne, mit seitlichen Holzscheiben versehene Haspel b b angebracht sind, deren Gröfse sich nach der Zahl der auf einmal zu färbenden Ketten richtet. Die Haspel werden durch Planscheiben c c und Papierwirtel d d von der Riemscheibe r aus derart in Betrieb gesetzt, dafs sich die Kette nach Passinnig der Farbflüssigkeit auf den einen Haspel aufwindet, während sie sich von dem anderen abwickelt. Um das Eintauchen der Kette in die Farbflotte zu sichern, wird erstere über zwei Leitrollen e e am Boden des Bottichs hingeführt.

Zur Erzielung einer gleichmäfsigen Geschwindigkeit der Bewegung der Kette sind die Papierwirtel dd von dem Haspel b aus selbsttätig verstellbar, entsprechend der Zunahme bezw. Abnahme des Haspelumfanges.

Diese Einrichtung ist folgendermafsen getroffen: Mittelst der mit der Planscheibe c verbundenen Riemscheibe s wird die Scheibe / bei Bewegung des Haspels in Umdrehung versetzt. Diese Scheibe sitzt auf einer Schneckenwelle u, welche das Schneckenrad ν bewegt. Dieses ist fest auf einer horizontal gelagerten Spindel w,. welche beiderseits mit starkem flachgängigen Schraubengewinde versehen ist. Auf dieser Spindel sind zwei mit Muttergewinde versehene Hebel χ und y beweglich, welche mittelst der gabelförmigen Hebclcndcn an die in Feder und Nuth sich verschiebenden Wirtel angreifen. Auf diese Weise werden beide Wirtel gleichzeitig und in derselben Richtung derart bewegt, dafs der eine in seine, die schnellsten Umgänge bewirkende Position in der Nähe des Mittelpunktes der Planscheibe gelangt ist, wenn der andere die die langsamste Bewegungsübertragung bewirkende Position am äufseren Umfange der Planscheibe einnimmt. Die Planscheiben werden mittelst des durch die ganze Maschine gehenden'Gewichtes/an die Wirtel angeprefst. Dieses Gewicht wirkt an je einem Winkelhebel q, dessen kürzerer, nach oben gerichteter Schenkel ζ ■ mittelst eines verstellbaren Bolzens auf die Haspelwelle einen entsprechenden Druck ausübt. Die Ausrückung geschieht durch den Hebel g\ der Drehbolzen desselben ist für diesen Zweck im Innern derart excentrisch gedreht, dafs bei Drehung der Handhabe der Winkclhebel η gehoben und damit die Friction zwischen Wirtel und Planscheibe aufgehoben wird. Um bei dem Haspel, von welchem sich jeweilig die Kette abwickelt, ein Lockerwerden oder Zuvielablaufen von der Kette infolge der im laufenden Haspel aufgespeicherten Schwungkraft zu vermeiden, sind leicht zu handhabende Bremsen h an den Haspeln angebracht.

Nachdem die Ketten gefärbt sind, können solche auch auf derselben Maschine gewaschen u. s. w. und schliefslich durch die am Ende der Maschine angebrachten aus- und einrückbaren Quetschwalzen ti über die Leitwalzc / leicht in einen davorgestellten AVagen oder dergleichen gelassen werden. Damit sich die drei oder je nach Wunsch eine gröfscre Anzahl von Ketten glcichmäfsig auf die Haspel aufwinden, ist bei beiden Haspeln ein durch Excenter m

und Schneckenradgetriebe η ο sich bei Bewegung der Haspel entsprechend hin- und herschiebender Rechen / angebracht. In den beiden Durchschnitten sind die beiden Endpositionen des Rechens gezeichnet.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Kettenfärbemaschine fur Anilinschwarz u. s. w. in der Anordnung und Wirkungsweise, wie gezeichnet und beschrieben, insbesondere: i. die Art der Hervorbringung der ungleichartigen Bewegung der Haspel mittelst Planscheiben und verschiebbarer Papierwirtel, und die von der Haspeldrehung abgeleitete Bewegung der .letzteren durch Schneckengetriebe, Schraubenspindel und gegabelte Hebel;

   die Art der Einrückung der Planscheiben mittelst durch ein gemeinsames Gewicht belasteter Winkelhebel, und die Ausrückung derselben durch Anheben der Winkelhebel mittelst Excenter;

   die Art der Bewegung des Rechens mittelst . Schneckengetriebe und Excenterscheibe. ·

   ' Hierzu I Blatt Zeichnungen.