DE207098C - Verfahren zur Leuchtgasherstellung durch Destillation von Steinkohlen und Beimengung eines billigeren Gases zu dem Steinkohlengas. - Google Patents

Verfahren zur Leuchtgasherstellung durch Destillation von Steinkohlen und Beimengung eines billigeren Gases zu dem Steinkohlengas.

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DE207098C
DE207098C DE1908207098D DE207098DA DE207098C DE 207098 C DE207098 C DE 207098C DE 1908207098 D DE1908207098 D DE 1908207098D DE 207098D A DE207098D A DE 207098DA DE 207098 C DE207098 C DE 207098C
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Koppers Heinrich
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Heinrich Koppers GmbH
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Heinrich Koppers GmbH
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Description

PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
Ju 207098 KLASSE 26«. GRUPPE
HEINRICH KOPPERS in ESSEN, Ruhr.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. März 1908 ab.
Das normale Leuchtgas ist ein Destillationsprodukt ganz bestimmter Kohlen, die bei ihrem örtlich beschränkten Vorkommen in den meisten Fällen aus weiten Entfernungen bezogen werden müssen. Nun wird oft, soweit es der Heizwert oder die sonstige Beschaffenheit des Kohlengases zuläßt, eine Mischung von diesem mit Wassergas vorgenommen ; eine moderne Leuchtgasanstalt besteht
ίο daher meist in einer Vereinigung einer Kohlengasdestillation und einer Wassergasanlage. Von dieser jetzt schon vorhandenen Verwendung zweier verschiedener Gaserzeugungsanlagen innerhalb eines Betriebes ausgehend, folgt die Erfindung dem Leitgedanken, in Verbindung mit einer Steinkohlengasdestillation die weit verbreiteten und deshalb billigeren und oft schneller zu beschaffenden jüngeren Brennstoffe auszunutzen. Solche, wie Lignite, Braunkohle, Torf und ähnliche Stoffe, ergeben bei der Trockendestillation kein brauchbares Leuchtgas: infolge des hohen Sauerstoffgehaltes des Ausgangsmateriales entsteht ein Gas mit viel CO2, Wasser und CO; nach der Reinigung überwiegt der Kohlensäuregehalt so, daß die übliche Verwendung ausgeschlossen ist.
Gemäß der Erfindung erfolgt nun die Auswertung dieser jüngeren Brennstoffe in Verbindung mit einer Steinkohlengasanlage in der Weise, daß diese Stoffe in einer gesonderten Destillationsanlage entgast und die erhaltenen Gase nach Abscheidung des Wassers, Teers und ev. Schwefelwasserstoffes durch einen Koksgenerator geleitet werden, wo die Kohlensäure zu Kohlenoxyd regeneriert wird. Eine solche Umwandlung der Kohlensäure zu Kohlenoxyd durch Kontaktwirkung mit glühender Kohle ist bereits zur Verbesserung stark kohlensäurehaltiger Gase bekannt. Dieses so erhaltene Gas, das aus CO, C Hi und H2 besteht, wird nun mit Steinkohlengas in einem solchen Verhältnis gemischt, daß die Anforderungen an Leuchtkraft und Heizwert noch erfüllt sind. Ist der Gehalt an CO zu hoch, so wird in der Weise verfahren, daß nach der Destillation der jüngeren Brennstoffe mit der' Kondensation der Nebenprodukte auch in irgendeiner Weise ein Teil Kohlensäure abgeschieden wird; damit fällt die entsprechende Menge C O nach der Reduktion in dem Kohlengenerator aus.
Das nachfolgende Rechnungsbeispiel möge das Verfahren weiter klarstellen:
Eine erdige Braunkohle ergibt bei der Destillation in Gewichtsprozenten 47,7 Koks (mit 11 Prozent Asche), 2 Teer, 0,35 Ammoniak (= 1,42 Prozent Sulfat), 15,42 Gaswasser, 0,82 Schwefelwasserstoff, 33,67 Gas folgender Zusammensetzung :
N2 = 3.55> H236;25, C H4 — 17,07, S. K. W. .= 1,66, CO = 16,92, CO2 = 24,56. (Auf ι t Ausgangsmaterial bezogen, ergeben sich bei o° C. und 760 mm Barometerstand 365.5 cbm Gas.)
Wird nun dies Gas gekühlt, von Teer, NH3 und 5 H2 befreit, im heißgeblasenen Gaserzeu-
ge.r regeneriert, so erhält man 464,5 cbm Gas folgender Zusammensetzung:
52 Prozent C 0, 1,3 Prozent S. K. W., 14,2 Prozent C H4, 29,5 Prozent H2, 3 Prozent 2V2.
Dieses Gas ist weit besser geeignet als Wassergas, mit dem Steinkohlengas vermengt zu werden.
Nach dem Leitgedanken des Verfahrens haben dann die Gasanstalten immer nur einen kleinen Teil allerbester Gaskohlen zu beschaffen, während sie in der Hauptsache die sehr billigen jüngeren Kohlen verarbeiten. Die höchste Wirtschaftlichkeit ist dann für solche Gasanstalten gegeben, die weit ab von den Lagerstätten der eigentlichen Gaskohlen liegen, in ihrer Nachbarschaft aber ausgedehnte Lager jüngerer Brennstoffe besitzen. Die Gasanstalten werden also bei verbilligter Herstellung des Gases unabhängiger im Bezug ihrer Rohstoffe.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Leuchtgasherstellung durch Destillation von Steinkohlen und Beimengung eines billigeren Gases zu dem Steinkohlengas, ' dadurch gekennzeichnet, daß jüngere Brennstoffe (Braunkohle, Lignite, Torf) in einer gesonderten Destillationsanlage entgast und die erhaltenen Gase nach Kondensation zur Reduzierung der Kohlensäure in bekannter Weise durch einen Koksgenerator geleitet werden, wonach sie mit dem Steinkohlengas gemengt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Kondensation der Destillationsgase der jüngeren Brennstoffe ein Teil Kohlensäure abgeschieden wird, um den Gehalt des fertigen Gases an Kohlenoxyd herabzusetzen.
DE1908207098D 1908-03-06 1908-03-06 Verfahren zur Leuchtgasherstellung durch Destillation von Steinkohlen und Beimengung eines billigeren Gases zu dem Steinkohlengas. Expired DE207098C (de)

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DE1908207098D Expired DE207098C (de) 1908-03-06 1908-03-06 Verfahren zur Leuchtgasherstellung durch Destillation von Steinkohlen und Beimengung eines billigeren Gases zu dem Steinkohlengas.

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6441167B1 (en) 1998-06-25 2002-08-27 Smithkline Beecham Plc Cinoxacin lanthanide chelates and their use as biomolecular probes

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US6441167B1 (en) 1998-06-25 2002-08-27 Smithkline Beecham Plc Cinoxacin lanthanide chelates and their use as biomolecular probes

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