DE2064321C3 - Einrichtung zur Regelung von Leichtwasser-Kernreaktoren durch Änderung der Borsäurekonzentration im Kühlwasserkreislauf - Google Patents
Einrichtung zur Regelung von Leichtwasser-Kernreaktoren durch Änderung der Borsäurekonzentration im KühlwasserkreislaufInfo
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- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
- G21C—NUCLEAR REACTORS
- G21C7/00—Control of nuclear reaction
- G21C7/06—Control of nuclear reaction by application of neutron-absorbing material, i.e. material with absorption cross-section very much in excess of reflection cross-section
- G21C7/22—Control of nuclear reaction by application of neutron-absorbing material, i.e. material with absorption cross-section very much in excess of reflection cross-section by displacement of a fluid or fluent neutron-absorbing material, e.g. by adding neutron-absorbing material to the coolant
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Regelung von Leichtwasscr-Kernreaktoren durch Änderung der
Borsäurekonzentration im Kühlwasserkreislauf, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs.
Eine derartige Einrichtung ist bereits Gegenstand
eines älteren Vorschlag-(DE-F0, 16 39 392). Demgemäß
wird die Temperatur des in den Ionenaustauscher eintretenden Kühlwassers zur Erniedrigung der Borsäurekonzentration auf einen niedrigeren Wert und zur
Erhöhung der Borsäurekonzentration auf einen höheren Wert eingestellt
Den Vorteilen der Verwendung eines Ionenaustauschers mit temperaturabhängiger Speicherfähigkeit,
nämlich einer schnellen Regelbarkeit der Borsäurekonzentration und der Tatsache, daß bei Borsäureentzug
aus dem Kühlwasser kein Abfall anfällt, steht jedoch das Problem der sehr geringen Speicherkapazität solcher
Ionenaustauscher gegenüber, so daß zur Bewältigung aller anfallenden Regelaufgaben im Lastzyklusbetrieb
des Reaktors derartige Ionenaustauscher unverhältnismäßig groß ausgeführt oder in großer Anzahl
vorgesehen werden müßten.
Aus der Siemens-Zeitschrift 42 (1968), Beiheft »Kernkrafttechnik«, Seiten 97 und 98, ist es im Zusammenhang
mit einem Regelvsrfahren, bei welchem dem Kühlwasserkreislauf je nach Bedarf Borsäure zudosiert oder
durch Entzug von borsäurehaltigem Wasser und Ersatz durch destilliertes Wasser wieder entzogen wird,
bekannt, die Trennung des entzogenen borsäurehaltigen Wassers in Borsäure und Wasser mittels eines
Verdampfers vorzunehmen. Gemäß einer Variante, bei welcher der Verdampfer nur bei hohen Borsäurekonzentrationen eingesetzt wird, während bei niedrigen
BorslurekonzentFationen die Trennung der Borsäure vom Wasser in einem regenerierbaren Anionenaustauscher erfolgt, wird das borsäurehaltige Wasser vor der
Verdampfung mit Natronlauge neutralisiert. Das Destillatwasser wird der Wiederverwendung zugeführt,
während das im Verdampfer zurückbleibende Konzentrat als Abfall verworfen wird. Bei einer weiteren
Variante wird das dem Kühlwasserkreislauf jeweils
entzogene borsäurehaltige Wasser im Verdampfer
durch fraktionierte Destillation in destilliertes Wasser und konzentrierte Borsäure aufgearbeitet und sowohl
das destillierte Wasser als auch die Borsäure werden der
Der Nachteil eines Verdampfers liegt in seiner verhältnismäßig langsamen Arbeitsweise. Muß dem
Kreislauf beim Lastzyklusbetrieb schnell eine größere Menge Borsäure entzogen werden, so ist iaher zur
Aufarbeitung des dem Kreislauf entzogenen borsäurehaltigen Wassers entweder ein unwirtschaftlich großer
Verdampfer oder ein unverhältnismäßig großer Zwischenspeicher für das vom Verdampfer aufzuarbeitende
Wasser erforderlich,
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden,
daß sie den Anforderungen des Regelbetriebes sowohl bei der Kompensation des normalen Abbrand es als auch
bei der Reaktorregelung im Lastzyklusbetrieb mög
liehst optimal gerecht wird, d. h. die Regeleinrichtung
muß einerseits ein schnelles Ansprechvermögen und
andererseits eine für alle auftretenden Betriebszustände
ausreichend große Leistungskapazität aufweisen.
im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs angegebene Anordnung gelöst
Bei der erfindjingsgemäßen Anordnung können
aufgrund der Kombination eines Ionenaustauschers mit temperaturabhängiger Speicherfähigkeit und eines
Verdampfers kleinere Borsäurekonzentrationsänderungen schnell mit Hilfe des Ionenaustauschers vorgenommen werden, wobei Borsäure weder in das Kreislaufsystem eingespeist noch aus diesem entzogen zu werden
braucht, sondern lediglich in unterschiedlichem Maße
innerhalb des Kreislaufsystems im Ionenaustauscher
gespeichert wird, während bei erforderlichen größeren Borsäurekonzentrationsänderungen zusätzlich zur Tätigkeit des Ionenaustauschers Borsäure in den Kreislauf
eingespeist bzw. borsäurehaltiges Wasser aus dem
wird, wobei die Verdampferprodukte Destillatwasser
und Borsäurekonzentrat wieder zur Anreicherung bzw.
hend anhand der Zeichnung näher beschrieben, die ein
Strömungsschaltbild der Einrichtung zeigt,
Zur Verminderung der Borsäurekonzentration im Kühlwasser eines Kernreaktors 10 wird ein Teilstrom
des zirkulierenden Kühlwassers über eine Leitung 18
entnommen, der zunächst in Wärmetauschern 19 und 20
abgekühlt und anschließend in einem Entsalzer 22 sowie einem Kationenfilter 24 gereinigt wird Danach
durchströmt das Kühlwasser einen Ionenaustauscher 32 mit temperaturabhängiger Speicherfähigkeit für Bor
säure, dessen Austauscher-Harz, beispielsweise Styrol-
Divinyl-Benzol-Polymerisat, eine mit sinkender Temperatur zunehmende Aufnahmekapazität für Borsäure
aufweist. Bei stärkerer Abkühlung, also bei niedriger Temperatur, des zum Ionenaustauscher 32 gelangenden
Kühlwassers wird diesem Borsäure entzogen, während bei weniger starker Abkühlung, also bei höherer
Temperatur, des zum Ionenaustauscher 32 zuströmenden Kühlwassers Borsäure an dieses abgegeben wird.
Aus dem Ionenaustauscher 32 gelangt das Kühlwasser
über einen Volumenausgleichsbehälter 34 wieder in den
Reaktorkreislauf. Die mit einem Ventil versehene Umgehungsleitung 44 gestattet die Umgehung des
Ionenaustauschers 32 durch einen Teil des Kühlwasser-
teilstroms, wenn nur eine geringfügige Borsäurekonzentrationsänderung
erforderlich ist.
Soll die Borsäurekonzentration im Kühlwasser erhöht werden, wird das Kühlwasser im Wärmetauscher
20 auf eine entsprechende Temperatur gebracht, bei welcher der Ionenaustauscher 32 Borsäure an das
Kühlwasser abgibt
Wenn Borsäure ganz aus dem Kreislauf entzogen werden soll, wird zunächst dem zuströmenden Kühlwasser
im Ionenaustauscher 32 Borsäure entzogen, und nach Sättigung des Ionenaustauschers wird das durch
die Leitung 18 weiter nachströmende Kühlwasser durch Borsäureabgabe im Ionenaustauscher weiter angereichert,
jedoch nicht in den Kreislauf zurückgeleitet, sondern in Speicherbehälter 52 geleitet Das dem
Kreislauf entzogene borsäurehaltige Kühlwasser wird dabei durch destilliertes Wasser aus einem Wasserbehälter
14 ersetzt Aus den Speicherbehältem 52 wird das borsäurehaltige Kühlwasser durch eine Vorrichtung 54,
in welcher es von Stickstoff, Sauerstoff und Spaltgasen befreit wird, in einen Verdampfer 56 gepumpt, in
welchem durch Verdampfen die Borsäure vom Wasser getrennt wird. Das Destillatwasser aus dem -Verdampfer
56 gelangt in Kontrollbehälter 58, von denen es nach Entnahme und Auswertung von Proben in den
Wasserbehälter 14 abgelassen wird.
Im unteren Teil des Verdampfers 56 sammelt sich das verbleibende Borsäurekonzentrat und gelangt in einen
Konzentratsammelbehälter 60, aus welchem es in einen Borsäurebehälter 62 geleitet wird. Aus dem Borsäurebehälter
62 kann dem Kühlwasserkreislauf nach Bedarf wieder Borsäure zudosiert werden, indem sie direkt
oder nach Mischen mit Wasser in einem Mischbehälter 64 zur Einstellung einer vorgegebenen Konzentration in
den Kreislauf eingeleitet wird.
Mit der beschriebenen Einrichtung mit einer Kombination eines Ionenaustauschers, der im wesentlichen die
Regelung der Borsäurekonzentration bei Lastwechseln vornimmt, und einem Verdampfer zur Borsäureabtrennung
erhält man eine im Hinblick auf Kosten und Größe günstige Auslegung des gesamten chemischen Regelsystems.
Beispielsweise würde eine tägliche Lastabsenkung um 50% eine Austauschmenge von 50 Primärkreisvolumen
pro Brennstoffzyklus bedeuten. Nimmt man weiter an, daß eine zusätzliche Austauschkapazität
von 10 Primärkreisvolumen für andere Maßnahmen, wie Anfahren, Schnellabschaltung und Kompensation der
Reaktivitätsänderung durch Abbrand erforderlich ist ist eine Austauschkapazität von 60 Primärkreisvolumen
erforderlich, was bei herkömmlirrin Systemen, die nur
mit Verdampfer arbeiten, eine ennpreehend große Auslegung der Verdampfer bedeuten würde.
Bei der beschriebenen Einrichtung genügt ein verhältnismäßig kleiner Verdampfer für den erforderlichen
Borsäureentzug, und der Ionenaustauscher braucht lediglich entsprechend den erforderlichen Konzentrationsänderungen
bei Lastwechseln ausgelegt zu werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Einrichtung zur Regelung von Leichtwasser-Kernreaktoren durch Änderung der Borsäurekonzentration im Kühlwasserkreislauf, mit einem Ionenaustauscher mit temperaturabhängiger Speicherfähigkeit für Borsäure, der von einem Teilstrom des durch den Kernreaktor zirkulierten Kühlwassers durchströmt wird, und mit einer dem ionenaustauscher vorgeschalteten steuerbaren Wärmetauscheranordnung zur Einstellung der Kühlwassertemperatur entsprechend der jeweils erforderlichen Abgabe oder Aufnahme von Borsäure im Ionenaustauscher, gekennzeichnet durch einen an den Ausgang des Ionenaustauschers (32) angeschlossenen, parallel zu einer vom Ionenaustauscher direkt in den Kühlwasserkreislauf zurückführenden Rückleitung geschalteten Verdampfer (56) zum Borsäureentzug, welchem ein Borsäurekonzentrat-Sarnmelbehälter (60) und ein Destillatwasser-Sammefcehälter (58) nachgeschaltet ist, von denen Borsäurekonzentrat bzw. destilliertes Wasser in den Kühlwasserkreislauf zurückleitbar sind.
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