DE2049546B2 - Verfahren zur pulvermetallurgischen Herstellung eines dispersionsverfestigten Legierungskörpers - Google Patents
Verfahren zur pulvermetallurgischen Herstellung eines dispersionsverfestigten LegierungskörpersInfo
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Description
2. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 auf Legierungsteilchen auf Nickel-Basis mit
y-Phase, wobei ein Film von etwa 1 bis 3°0 des
Volumens der Teilchen hergestellt und eine Nachbearbeitung des Formkörpers im Temperaturbereich
von etwa 1040 bis 1090° C sowie eine Rekristallisation bei etwa 12003C vorgenommen
wird.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur pulvermetallurgischen Herstellung eines Formkörpers aus
einer Hochleistungslegierung auf der Basis mindestens eines der Elemente Eisen, Kobalt und Nickel. Soiche
Legierungsteile werden in den verschiedensten Bereichen der Technik, insbesondere im Hochtemperaturbereich,
verwendet.
Beispielsweise ist der Konstrukteur von Gasturbinen bestrebt, für die einzelnen Teile ein verbessertes
Verhalten bei hohen Temperaturen zu erreichen. Es gibt viele hochschmelzende Legierungen, die eine gute
Festigkeit bei hohen Temperaturen, beispielsweise oberhalb 11000C, aufweisen. Bei Gasturbinen, die in
Luft arbeiten sollen, hat jedoch die schlechte Oberflächenstabilität solcher hochschmelzender Legierungen
ihre Anwendung verhindert. Die Konstrukteure Verwenden daher weiterhin Hochleistungslegierungen
Huf der Basis von Eisen, Kobalt oder Nickel.
Insbesondere werden im weiten Umfang Hochleistungslegierungen
auf Nickelbasis verwendet, da sie mit einer guten Oberflächenstabilität und einer hohen
Festigkeit bei Temperaturen bis zu 80% ihrer absoluten Schmelztemperatur hergestellt werden können.
Eisen- und Kobaltlegierungen werden weiterhin verwendet wegen ihrer ausgezeichneten Oberflächenstabilität
oder ihrer Beständigkeit bei Korrosion in der Hitze, obwohl sie eine etwas geringere Festigkeit als
die Hochleistungslegierung auf Nickelbasis aufweisen.
Es ist ein Hauptziel der Erfindung, ein verbessertes pulvermetallurgisches Verfahren zur Verfestigung
durch Dispersion zu erhalten, um die mechanischen Festiekeitseigenschaften dieser Hochleistungslegicrungen
besonders bei Temperaturen von etwa 760"C und darüber zu steigern. ,
Insbesondere soll das Verfahren auf eine Hochleistuneslegierung
auf Nickelbasis mit Verfestigung durch /-Phase angewendet werden.
In dem vergangenen Jahrzehnt wurde über Arbeiten zur pulvermetallurgischen Dispersionsverfestigung verschiedenster
Metalle berichtet. Das Schwergewicht lag dabei darauf, die Metallteilchen und die nichtmetallischen
Dispersionen sehr fein zu erhalten und auch einen sehr kleinen Ahstand zwischen den Teilchen zu
erzeueen, beispielsweise von weniger als etwa 1 μηι.
Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß eine beträchtliche
Verfestigung bei hohen Temperaturen bewahrt werden kann, ohne die Verwendung von ultrafeinen
Dispersionen von nichtmetallischen Stoffen, beispielsweise \on Oxiden, Karbiden, Nitriden oder ihren
Kombinationen. Es können Steigerungen gewisser Festirkeitseigenschaften bei hoher Temperatur um
mindestens das Dreifache gegenüber den Werten für
normal gegossene oder geschmiedete Werkstoffe erzielt werden bei Legierungen, die aus vorlegierten
Pulvern mit einem Teilchengrößenbereich von etwa 20 bis 750 am hergestellt worden sind. Bei einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens wird diese Verbesserung erreicht durch die Kombination
der Verwendung relativ großer Teilchengrößen und einer sorgfältigen Steuerung des Rekristallisationsverhaltens
während des Verfahrens, um scharfe Texturen und stark verformtes Gefüge entweder mit feinen länglichen
Körnern oder groben ineinandergreifenden Körnern zu erhalten.
Das erfindungsgemäße Verfahren beinhaltet zunächst eine Behandlung der Oberfläche der Legierungsteilchen, um einen Film einer Verbindung der Legierungselemente
zu erhalten, welche zu der Gruppe Oxide, Nitride, Karbide und ihren Kombinationen gehört.
Beispielsweise können die Teilchen oxidiert, nitriert oder mit Kohlenstoff angereichert werden durch
an sicli bekannte Verfahren. Die Menge des auf diese
Weise erzeugten Films beträgt etwa 0,1 bis 6 Volumprozent des^Teilchenvolumens. Oberhalb von 6 Volumprozent
ist die Legierung zu spröde. Unterhalb von 0,1 Volumprozent ist die Einstellung des Mikrogefüges
schwieriger, und man erhält eine unzureichende Verfestigung.
Danach werden die Teilchen zu einem Formkörper verdichtet. Dieser kann auf an sich bekannte Weise
hergestellt werden. Bei einem Beispiel wurden die vorbehandelten Teilchen in einen Stahibehälter eingefüllt,
welcher evakuiert, verschlossen, erhitzt und zu einem Stab stranggepreßt wurde. Der Behälter besaß
einen Durchmesser von etwa 12,5 cm und eine Länge von etwa 45 cm und bestand aus weichem Stahl mit
einer Wanddicke von etwa 2,5 mm.
Eine für das erfindungsgemäße Verfahren verwen, dete Legierung bestand aus 25 Gewichtsprozent Cr,
4 Gewichtsprozent Al, 1 Gewichtsprozent Y und Eisen als Rest, neben üblichen Verunreinigungen.
Eine solche Legierung hat eine gute Verformbarkeit und Oxidationsbeständigkeit bis zu Temperaturen von
etwa 1400° C. Sie hat jedoch in der bisher bekannten Form bei Temperaturen oberhalb 50 % ihrer absoluten
Schmelztemperatur eine geringe Zugfestigkeit und ein
schlechtes Kriechverhalten. Sie wurde daher als Beispiel zur Illustration der durch das erlindungsgemäße
Verfahren erreichbaren Verbesserung gewählt.
fm Vakuum geschmolzene Barren dieser Legierung auf Eisenbasis wurden in Argon zeiätäubt und unter
Argon zu einem Pulver mit einer Teilchengröße von weniger als 300 μιη ausgesiebt. Das zerstäubte Pulver
wurde durch Erhitzung in Luft bei einer Temperatur im Bereich von etwa 590 bis 8700C mit einer dünnen
Oxidhaut versehen. Das erhaltene Oxid bestand vorwiegend aus AI2O3. Es enthielt jedoch auch kleine
Mengen an Al2O4 und Cr2O3. Der Volumenanteil der
Oxidhaut auf dem Pulverteilchen betrug etwa 1 Volumprozent.
Die oxidierten Pulverteilchen wurden dann in einen Behälter aus weichem Stahl gegeben, welcher unter
Vakuum verschlossen wurde. Es wurde ein Formkörper mit den Abmessungen von etwa 4 ■ 1,3 · 240 cm
bei einer Temperatur von etwa 980" C stranggepreßt.
Weitere oxidurte Pulver wurden bei einer ^Temperatur
von etwa 1090° C und einem Druck von etwa 7 t/cm"- unter Vakuum 15 Minuten lang heißgepreßt,
um Proben zu Vergleichsstudien bezüglich der Oxidation zwischen dem oxidierten Pulver und dem
Pulver im angelieferten Zustand zu erhalten. Es wurden Oxidationsprüfungen in unbewegter Luft bei
etwa HOO0C während 100 Stunden durchgeführt; die
Temperatur wurde alle 20 Stunden auf Zimmertemperatur abgesenkt. Die Proben zeigten eine sehr verringerte
Änderung in den Oxidationseigenschaften und damit in der Oberflächenstabilität gegenüber dem
ursprünglichen Zustand. Wie Tabelle I zeigt, liegen die Unterschiede in Richtung einer größeren Stabilität
des oxidierten Pulvers.
Vergleichende Oxidationsprüfung (Gewichtszunahme mg/cm2)
Legierungspulver
Wie angeliefert
Oxidiert
Oxidiert
Oxidationszeit (Stunden) | 40 | 60 | 80 | 100 |
20 | 0,2 | 0,6 | 0,6 | 0,6 |
0,2 | 0,3 | 0,3 | 0,4 | 0,5 |
0,1 |
2 Stunden lang in Luft bei etwa 1200°C wärmebehandelt.
Legierungszu
stand
stand
A
B
C
B
C
Zugfestigkeit bei 1100° C
as
(kp/mm2)
(kp/mm2)
1,4
3,0
3,7
3,0
3,7
(kp/mm')
0,88
2,80
3,30
2,80
3,30
Dehnung (%
150
43
31
43
31
Dauet Standfestigkeit
Lebensdauer (Stunden)
Last (kp/cma)
53 53
175
31
Das erfindungsgemäße Verfahren verbessert in be-IS deutendem Maße die mechanischen Festigkeitseigenschaften
des Legierungskörpers. Aus der Tabelle II ist dies durch Vergleich zwischen der mit Zustand A
bezeichneten gewöhnlichen geschmiedeten oder gegossenen Form und den durch das erfindungsgemäße
Verfahren erhaltenen Formen der Legierung ersichtlich.
Für das erfindungsgemäße Verfahren wurde eine Hochleistungslegierung auf Nickelbasis mit y'-Phase
verwendet, welche die folgende Zusammensetzung in Gewichtsprozent aufwies: 15% Co, 14,6% Cr, 4,3%
AI 4,2% Mo, 3,4% Ti, 0,1% C, 0,015% B, Rest Nickel und übliche Verunreinigungen. Aus den oxidierten
Pulvern wurden, wie im Beispiel 1 beschrieben,
Proben hergestellt und bei etwa 1040 bis 11000C
wärmebehandelt. Die Ergebnisse der Prüfung dieser Legierung mit verschiedenen Oxid- und Karbidgehalten
bei 980° C sind in Tabelle HI zusammengefaßt.
Zugfestigkeit bei 980° C
Legie- | Volumprozent | Karbid | dB | σο,2 | Dehnung |
rungs- | 1,0 | ||||
40 zu | Oxid | 1,0 | (kp/mm2) | (kp/mm2) | (%) |
stand | 0 | 1,5 | 38,5 | 24,5 | |
D | 2,0 | 104,7 | 96,3 | 7 | |
45 E | 0 | 115,5 | 99,8 | 16 | |
5 F | |||||
Die Oberflächenstabilität der Legierung wurde durch das Oxidieren vor dem Pressen und Strangpressen
im wesentlichen nicht beeinträchtigt. Seine mechanischen Eigenschaften wurden jedoch sehr stark
verbessert durch die Kombination Oxidation und der anschließenden thermomechanischen Behandlung. Die
Werte der Tabelle II vergleichen die Guß- und Schmiedekörper aus der Legierung, welche als Zustand
A aufgeführt ist, mit der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Legierung, die als Zustand
B und Zustand C aufgeführt ist. Der Zustand B bezeichnet die Legierung in der zuvor beschriebenen
stranggepreßten Form, ilcr Zustand C bezeichnet die Legierung nach Strangpressen und Walzen bei etwa
980° C. Es wurden dabei mehrere Walzstiche mit zwischengeschaltetem Abkühlen auf etwa 650° C bis
zu einem Abwalzgrad von etwa 75 % angewendet. Die Zugfestigkeitsproben wurden vor der Untersuchung
Die Legierung in geschmiedetem Zustand ist mit Zustand D bezeichnet. Die Legierung wurde ohne
Überwachung der Rekristallisation bei etwa 11200C
geschmiedet, weshalb sie im allgemeinen zwischen den einzelnen Arbeitsgängen rekristallisierte.
Die sich aus dieser Anwendung der Erfindung ergebenden Legierungszustände für die nachträglich
formgebend bearbeiteten Körper sind mit E und F bezeichnet. Diese wurden mit einem Preßverhältnis
von 128:1 im Temperaturbereich von etwa 1040 bis 1100° C stranggepreßt. Dabei wurde sorgfältig darauf
geachtet, daß sie während der einzelnen Stufen nicht
rekristallisierten. Nach dieser Bearbeitung wurden dann die Formkörper bei etwa 1200° C rekristallisiert.
Aus den Werten der Tabelle III ist ersichtlich, daß die Legierung nach Beispiel 2 in höchstem Maße
verbessert wurde.
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers aus einer Hochleistungslegierung auf der Basis
mindestens eines der Elemente Eisen, Kobalt, Nickel, gekennzeichnet durchdie Kombination
der folgenden Verfahrensschritte:
a) Aus der Hochleistungslegierung werden Teilchen mit einem mittleren Durchmesser von
etwa 20 bis 750 μιπ hergestellt,
b) die Teilchen werden in einer Atmosphäre, beispielsweise Luft, genügend lange bei etwa 590
bis 8700C erhitzt, um auf der Oberfläche der Teilchen einen Film von Karbiden, Nitriden,
Oxiden oder Kombinationen derselben zu erzeugen, welcher 0,1 bis 6 °/„ des Volumens der
Teilchen beträgt, und
c) anschließend werden die Teilchen bei Temperaturen im Bereich zwischen etwa 980 bis
1090"C zu einem Formkörper verpreßt, wobei der Film zerbrochen und die Teilchen des
Films durch den Gegenstand hindurch dispergiert werden.
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