DE20315799U1 - Dynamische Beckenaufrichtungsvorrichtung - Google Patents

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Abstract

Dynamische progressive Beckenaufrichtungsvorrichtung (100) für Benutzer eines Rollstuhls (20) mit Vertikalisierungsvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass eine progressive Beckenstütze (9), welche bei der Vertikalisierung des Rollstuhls (20) aus einer dorsalen Vertikalstütze heraus bewegbar ist, das Becken des Benutzers nach vorne in ventraler Richtung stützt.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine dynamische Beckenaufrichtungsvorrichtung für Benutzer eines Rollstuhls mit Vertikalisierungsvorrichtung.
  • Rollstühle mit Stehfunktion, auch Vertikalisierungsvorrichtung genannt, ermöglichen dem Benutzer eines Rollstuhls sich trotz Einschränkung seines Bewegungsapparates in eine aufrechte Position zu begeben, um so Tätigkeiten zu verrichten, die nur im Stehen ausgerichtet werden können. Die Vertikalisierungsvorrichtung eines Rollstuhls ermöglicht so einem Rollstuhlbenutzer mit Bewegungseinschränkung eine intensivere Teilnahme im Lebensraum anderer, nicht bewegungseingeschränkter Personen. Des Weiteren ermöglicht die Vertikalisierungsvorrichtung einem in seiner Bewegung eingeschränkten Rollstuhlbenutzer eine größere Unabhängigkeit von der Hilfe anderer Personen. Ein Rollstuhl mit Vertikalisierungsvorrichtung wird beispielsweise in dem europäischen Patent EP 0815822 B1 offenbart. Dieser gattungsgemäße Rollstuhl ermöglicht, dass der Rollstuhlbenutzer in eine nahezu vertikale Position gebracht werden kann und nahezu die Haltung einer stehenden Person einnimmt. Speziell für Rollstuhlbenutzer, welche über einen nicht eingeschränkten Bewegungsapparat des Oberkörpers verfügen, wäre es extrem hilfreich, wenn die durch die Vertikalisierungsvorrichtung eingenommene Körperhaltung der uneingeschränkten Stehposition eines nicht in seiner Bewegung eingeschränkten Menschen entsprechen würde. Hierzu wäre es nötig, das Skelett in seiner Funktion so zu unterstützen, dass dieses entsprechend seiner gegebenenfalls eingeschränkten Befähigung seine maximale Stütz- und Stehfunktion einnehmen kann. Hierbei ergibt sich aber das Problem, dass die endgradige, dass heißt eine dem anatomisch möglichen Bewegungsausmaß entsprechende, Hüftstreckung aus dem Bewegungsapparat des Rollstuhlbenutzers häufig nicht zu erzielen ist. Dieses ist besonders der Fall bei Spastizität der Hüftbeuger, Fehlhaltung des Beckens auf Grund Hyperlordosierung der Wirbelsäule, bereits durch das permanente Sitzen hervorgerufener Hüftbeugekontraktur, kapsulär eingeschränkte Hüftgelenksbeweglichkeit, sowie bei Diplegikern, deren eingeschränkte Muskelfunktion die endgradige Hüftstreckung erschwert.
  • Um die endgradige Hüftstreckung in einem Rollstuhl mit Stehfunktion und damit eine natürliche und stabilere Haltung zu erreichen, werden häufig vom Rollstuhlbenutzer selbst unterschiedliche Maßnahmen ergriffen. Eine Maßnahme ist die Aufpolsterung des Sitzkissens. Bei der Aufpolsterung des Sitzkissens ergibt sich in der vertikalen Position der Sitzfläche eine Lendenstütze, welche die Wirbelsäule in Höhe der Lende in eine Lordose zwingt. Bei gleichzeitiger Verwendung eines Gurtes, welcher den Rollstuhlbenutzer an die Vertikalstütze bindet, wird dadurch nahezu eine endgradige Hüftstellung erreicht. Jedoch weist dieses Verfahren mehrere erhebliche Nachteile für den Rollstuhlbenutzer auf. Durch die permanente Präsenz des Sitzkissens und damit Erhöhung der Sitzposition ergibt sich ein zu großer Hand-Radabstand, welcher dem Rollstuhlfahrer Schwierigkeiten bei der Vorwärtsbewegung des Rollstuhls bereitet, weil die Greifreifen zum Antreiben des Rollstuhls nicht im ökonomisch optimal großen Winkelbereich bewegt werden können, womit das Fahren anstrengender wird. Ein weiter Nachteil ergibt sich aus dem sogenannten gethronten Sitzen, welches das Erreichen von Gegenständen auf dem Boden sowie die Positionierung der Füße am Boden zum Transfer auf beispielsweise Toilette, Bett oder anderen Rollstuhl, erschwert und auch das Unterfahren von Tischen verhindert. Durch die erhöhte Sitzposition wird auch der Schwerpunkt des Rollstuhlbenutzers erhöht, wodurch eine Instabilität gegenüber Kippen des Rollstuhls samt Fahrer in Kauf genommen werden muss. Durch die Verwendung eines die Sitzfläche ausfüllenden Kissens wird der Druck, welcher durch das Kissen in vertikaler Position auf das Gesäß ausgeübt wird, nicht nur auf die Lende, sondern auch auf die Unterschenkel ausgeübt, welches die Durchblutung der Beine beeinflusst.
  • Eine naheliegende Lösung dieses Problems ist eine Aufpolsterung nur im hinteren Teil der Sitzfläche. Diese teilweise Aufpolsterung der Sitzfläche führt aber zu einer Keilkissenform, welche wiederum ein Sitzgefälle nach vorn erzwingt, wodurch die Sitzposition jeder ergonomisch sinnvollen Anpassung entgegenläuft.
  • Es sind auch andere Lösungen bekannt, bei der der Rollstuhlbenutzer ein Luftkissen benutzt, welches einen variierenden Druck aufweisen kann. Hierdurch ist erreichbar, dass in der Stehposition ein gewünschter Füllgrad eingestellt werden kann und in der Sitzposition durch Ablassen der Luft der oben beschriebene Throneffekt verhindert wird. Jedoch bleibt das Problem der eingeschränkten Beindurchblutung bei Verwendung eines die Sitzfläche ausfüllenden Sitzkissens weiterhin bestehen. Des Weiteren sind die Kräfte, welche notwendig sind, eine Hüftstreckung zu erreichen, mitunter so groß und punktuell anzuwenden, sodass diese durch ein Luftkissen entweder nicht erreicht werden können oder in der Anwendung zu aufwändig sind beziehungsweise eine zu geringe Wiederholgenauigkeit aufweisen.
  • Eine weitere Gegenmaßnahme, welche häufig von Rollstuhlfahrern mit einem Rollstuhl mit Vertikalisierungsvorrichtung eingesetzt wird, ist der Einsatz eines Bauchgurts. Dieser Bauchgurt übt über den Bauchraum indirekt Druck auf die Wirbelsäule aus, was zu einer Entlordosierung führt und damit auch das anhängende Becken aufrichtet und somit eine Hüftstreckung erreicht. In der Sitzposition allerdings wird der für die Stehposition eingestellt Gurt zu eng, und der Nutzer löst ihn daher. Durch solche ständige Variation und fehlende Sichtkontrolle durch den Nutzer im Stand wird der Bauchgurt meist nicht zu effizientem Andruck gebracht und das Ziel der Beckenaufrichtung wird dadurch meist nicht erreicht.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, mit welchem bei Aufrichtung eines Rollstuhlbenutzers eine Hüftstreckung erreicht wird, wobei die Sitzhöhe des Rollstuhls nicht beeinflusst wird.
  • Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, welche bei Aufrichtung und Vertikalisierung des Rollstuhlpatienten eine Hüftstreckung ermöglicht, ohne dabei die Durchblutung der Beine zu beeinflussen.
  • Noch eine Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Beckenaufrichtung bei der Vertikalisierung eines Rollstuhlbenutzers im Rollstuhl durch eine entsprechende Vertikalisierungsvorrichtung zur Verfügung zu stellen, welche es ermöglicht, die Sitzposition des Rollstuhlbenutzers in Sitzstellung der Vertikalisierungsvorrichtung zu erniedrigen, um die Sitzhöhe im Verhältnis zu den Rädern zu verringern, um dadurch einen reduzierten Hand-Radabstand zu erzielen und eine ökonomischere Fortbewegung des Rollstuhles in Abhängigkeit von den Körpermaßen des Rollstuhlbenutzers zu ermöglichen und welche es ermöglicht, in Vertikal- beziehungsweise Stehposition, das Becken des Rollstuhlbenutzers aus der vertikalen Stützfläche heraus nach vorne in ventrale Richtung zu drücken, um damit das Becken aufzurichten.
  • Noch eine Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Beckenaufrichtung bei Vertikalisierung des Rollstuhlbenutzers zur Verfügung zu stellen, welche es erlaubt, eine einmal eingestellte Position von Gurten und weiteren Stützelementen am Rollstuhl zu fixieren, ohne dass diese einmal eingestellten Gurte bei der Vertikalisierung geändert werden müssen.
  • Noch eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung für einen Rollstuhl mit Stehfunktion zur Verfügung zu stellen, welche eine dynamische Beckenaufrichtung ermöglicht.
  • Noch eine Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, welche den bei der Vertikalisierung entstehenden unausgefüllten Freiraum zwischen Sitzfläche und Rückenstütze mit einer zusätzlichen in ihrer Wirkung variablen Stützfläche ausfüllt.
  • Noch eine Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur dynamischen Beckenaufrichtung zur Verfügung zu stellen, welche nachträglich in einen gattungsgemäßen Rollstuhl mit Vertikalisierungsvorrichtung eingebaut werden kann.
  • Die erfindungsgemäßen Aufgaben werden dadurch gelöst, dass eine progressive Beckenstütze, welche bei der Vertikalisierung des Rollstuhls aus einer dorsalen Vertikalstütze heraus bewegbar ist, das Becken des Benutzers nach vorne in ventraler Richtung stützt. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
  • Durch die erfindungsgemäße progressive Beckenstütze, welche bei der Vertikalisierung des Rollstuhls aus einer Vertikalstütze, gegebenenfalls aus einer sich in Vertikalposition bewegbaren Sitzfläche, heraus bewegt wird, ergibt sich der Vorteil, dass der Benutzer keine Hilfsmittel verwenden muss, die eine nur unzureichende Hüftstreckung ermöglichen und den Rollstuhlbenutzer eventuell gefährden oder in seiner Stabilität beeinflussen.
  • Ein weiterer Vorteil ergibt sich daraus, dass die Vertikalisierungsvorrichtung des Rollstuhls durch die erfindungsgemäße progressive Beckenstütze dem Rollstuhlbenutzer eine ergonomische Haltung aufzwingt und somit dem Rollstuhlbenutzer ein Stehen ermöglicht, welches näher an der natürlichen Skelettfunktion liegt als ein Stehen, welches lediglich durch Abstützen gegen eine nahezu vertikale Stütze erzeugt wird und wobei die Skelettfunktion in den Körpergelenken, speziell den Hüftgelenken und der Beckenaufhängung, nicht unterstützt beziehungsweise ausreichend gestreckt wird.
  • Optional kann die dynamische Beckenaufrichtungsvorrichtung auch eine Bauchstütze aufweisen, welche den Beckenweg in ventraler Richtung begrenzt. Je nach Bedürfnis und Stabilität des Muskel- und Skelettapparates des Rollstuhlbenutzers kann eine Bauchstütze zu einer zusätzlichen Stabilisierung der Haltung führen. Für Rollstuhlbenutzer mit zufriedenstellender Oberkörpermuskulaturkontrolle bis in die Beckengegend kann bereits die progressive Beckenstütze der erfindungsgemäßen dynamischen Beckenaufrichtungsvorrichtung ausreichend für eine stabile Haltung sein, so dass in diesem Fall eine Bauchstütze verzichtet werden kann.
  • Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Beckenaufrichtungsvorrichtung ist, dass gattungsgemäße Rollstühle mit Vertikalisierungsvorrichtung, welche häufig die Sitzfläche durch eine Doppelschwingenanordnung, wie beispielsweise in EP 0815822 B1 offenbart, in die Vertikale bewegen, durch die Bauweise der Vertikalisierungsvorrichtung leicht in ihrer Konstruktion verändert werden können, indem die progressive Beckenstütze als Teil einer dritten Schwingenanordnung zwischen die vorhandenen seitlichen Doppelschwingenanordnungen gattungsgemäßer Rollstühle mit Vertikalisierungsvorrichtung eingebaut wird. Beispielhaft für einen Rollstuhl mit einer Doppelschwingenanordnung zur Aufrichtung der Sitzfläche ist der Rollstuhl mit Aufstehfunktion aus dem europäischen Patent EP 0815822 B1 . EP 0815822 B1 wird als Referenz eingeführt und ist hiermit Teil der Offenbarung.
  • Vorzugsweise weist die Progressivität der Beckenstütze eine Einstellmöglichkeit auf, beispielsweise durch Veränderung der Länge eines Pleuels oder der Änderung der Position eines zwei Schwingen verbindenden Lagers. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die Beckenstütze in Vertikalposition des Rollstuhls an die individuellen Bedürfnisse des Rollstuhlbenutzers angepasst werden kann. Speziell bei Diplegikern oder bei Personen deren Becken auf Grund einer Hyperlordosierung der Wirbelsäule eine Fehlstellung aufweist oder bei Personen, deren Beine eine starke Innenrotation aufweisen oder auch bei Personen, welche eine kapsulär eingeschränkte Hüftgelenksbeweglichkeit haben, ist eine Anpassung der Progressivität der Beckenstütze eine große Hilfe, die ideale und den Möglichkeiten des so eingeschränkten Rollstuhlbenutzers entsprechend optimale Hüftaufrichtung zu erreichen.
  • Ebenso bevorzugt ist eine Einstellmöglichkeit der Stützposition der progressiven Beckenstütze durch eine Höhenvariation. Hierdurch ist es möglich, Personen, welche eine unterschiedliche Beckenhöhe auf Grund einer unterschiedlichen Körpergröße aufweisen, mit ein und derselben progressiven Lendenstütze ein natürliches Stehen zu ermöglichen.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die progressive Beckenaufrichtungsvorrichtung einen Bauchgurt oder einen den Bauch stützenden Bügel auf. Bei Verwendung eines Gurts als Bauchstütze kann der Gurt einmal eingestellt werden und in der Sitzposition des Rollstuhlbenutzers locker um den Bauchraum gelegt werden. Bei der Vertikalisierung drückt die progressive Beckenstütze das Becken in die Bauchstütze und spannt den Gurt so gegen den Bauch des Rollstuhlbenutzers. Dieses hat den Vorteil, dass in Sitzposition der Gurt den Benutzer nicht kneift oder sonst beeinträchtigt.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der efindungsgemäßen dynamischen Beckenaufrichtungsvorrichtung wird der Bauchgurt bei der Vertikalisierung des Rollstuhls durch eine Mechanik automatisch aus einer Vertikalstütze heraus um den Bauch des Benutzers gelegt. Dieses hat den Vorteil, dass der Rollstuhlbenutzer den Rollstuhl in Sitzposition unangeschnallt verwenden kann und sich auch nicht um den Gurt beziehungsweise um den Bügel kümmern muss. Bei der Vertikalisierung des Rollstuhls legt sich durch eine Mechanik automatisch die Bauchstütze, welche gegebenenfalls aus einem Bügel besteht, um den Bauch des Benutzers. Dieses hat einen erhöhten Komfort bei der Benutzung des Rollstuhls zur Folge.
  • Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn sich die progressive Beckenstütze in Sitzposition des Rollstuhls unter der Sitzebene befindet und bei Vertikalisierung des Rollstuhls aus der sich in Vertikalrichtung bewegenden Sitzfläche heraus bewegt und ausschließlich einen Vorschub im hinteren, beziehungsweise nach erfolgter Vertikalisierung oberen, Bereich der Sitzfläche erzeugt. Die Sitzbespannung, welche in sitzender Position einen über die Sitzgurtlänge definierten Durchhang aufweist, durch welche die Sitzhöhe variiert werden kann, wird mit Hilfe einer Druckplatte mit zunehmender Vertikalisierung nach vorne gewölbt. Das Sitzkissen dient als Polsterung, um den Druck der progressive Beckenstütze im unteren Lendenwirbelbereich abzupolstern. Der obere Lendenbereich wird durch das zusätzliche Polster der progressiven Beckenstütze, welches den unausgefüllten Raum zwischen Sitzfläche und Lendenbereich ausfüllt, abgestützt und/oder gestreckt. Wegen des ausschließlich im hinteren, beziehungsweise nach erfolgter Vertikalisierung oberen, Bereiches der Sitzfläche auftretenden Vorschubs wird die Durchblutung im Oberschenkel nicht negativ beeinträchtigt, da sich hier der unerwünschte Druck durch das inzwischen optimal gestreckte Becken erheblich gegenüber der Sitzposition verringert hat.
  • Ein weiterer Vorteil in der Anordnung der progressiven Beckenstütze unterhalb der Sitzfläche besteht darin, dass die Beckenstütze in Sitzposition des Rollstuhlfahrers unter der Sitzfläche verschwindet. Hierdurch sieht der Rollstuhl weniger technisch aus, was bedeutet, dass dieser Rollstuhl von nicht in ihrer Bewegung eingeschränkten Personen als weniger befremdlich empfunden wird.
  • Je nach Bauart des Rollstuhls kann die progressive Beckenstütze eine Sitzfläche bei der Vertikalisierung nach vorn kippen, die Sitzfläche anheben, sodass die Sitzfläche in vertikaler Position nach vorne bewegt wird oder auch aus der Sitzfläche hervortreten, um den gewünschten Beckenstützeffekt bei Vertikalisierung des Rollstuhlbenutzers zu erreichen.
  • Des Weiteren hat sich als sehr vorteilhaft erwiesen, wenn in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung je nach Bauart des Rollstuhls die progressive Beckenstütze in Sitzposition des Rollstuhls in die Sitzfläche integriert ist und einen Teil der Sitzfläche bildet.
  • Ebenso hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die progressive Beckenstütze in Sitzposition des Rollstuhls durch eine Mechanik bei der Endvertikalisierung des Rollstuhls unter die Sitzfläche bewegt und bei der Vertikalisierung von dort heraus durch den in der Vertikalposition des Rollstuhls entstehenden Zwischenraum zwischen Sitzfläche und Rückenlehne heraus bewegt wird. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die progressive Beckenstütze vollkommen unter der Sitzfläche verschwindet und dadurch eine geschlossene Sitzfläche entsteht, welche nicht durch eine Öffnung oder durch eine offene Ausnehmung unterbrochen ist. Hierdurch erhöht sich der Sitzkomfort, wird die Ästhetik erhöht und der Rollstuhl wirkt weniger befremdlich auf Personen, welche in ihrer Bewegungsfähigkeit nicht eingeschränkt sind.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen dynamischen Beckenaufrichtungsvorrichtung ist die progressive Beckenstütze gepolstert. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die Durchblutung in der Gegend der Lende nicht durch die progressive Beckenstütze beeinträchtigt wird und dem Rollstuhlbenutzer in der Vertikalposition Schmerzen bereitet.
  • Ebenso hat es sich als sehr vorteilhaft erwiesen, wenn das Polster der progressiven Beckenstütze gegen ein anders geformtes und/oder gegen ein weicheres oder härteres ausgewechselt werden kann. Hierdurch ist es erreichbar, dass die progressive Beckenstütze an die individuellen Bedürfnisse des Rollstuhlbenutzers angepasst werden kann. Speziell im Fall der oben genannten Bewegungseinschränkungen ist es unter Umständen notwendig, das Polster an die individuelle Lendenform anzupassen, sodass dieses seine optimale Wirkung entfaltet.
  • Des Weiteren hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die dynamische Beckenaufrichtungsvorrichtung Mittel zur individuellen Einstellung zur Anpassung an individuelle Körpermaße aufweist, wie beispielsweise Sitztiefe oder Lendenhöhe beispielsweise in einer Schwingenanordnung gemäß des folgenden Ausführungsbeispiels, welche Teleskopschwingen zur Einstellung der Sitztiefe beziehungsweise der Position der Beckenstütze aufweist.
  • Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Beispiels in zwölf Figuren näher beschrieben.
  • Es zeigt
  • 1 in einer Seitenansicht die erfindungsgemäße dynamische Beckenaufrichtungsvorrichtung,
  • 2 in einer perspektivischen Ansicht die erfindungsgemäße dynamische Beckenaufrichtungsvorrichtung mit Lagerböcken,
  • 3 in einer Seitenansicht einen gattungsgemäßen Rollstuhl mit Vertikalisierungsvorrichtung und erfindungsgemäßer dynamischer Beckenaufrichtungsvorrichtung,
  • 4 eine Doppelschwingenanordnung eines gattungsgemäßen Rollstuhls mit Vertikalisierungsvorrichtung mit einer erfindungsgemäßen dynamischen Beckenaufrichtungsvorrichtung in horizontaler Position,
  • 5 die gleiche Anordnung wie in 4 in nahezu vertikaler Position,
  • 6 die gleiche Anordnung wie in 4 und 5 in vertikaler Endposition,
  • 7 die Rückenlehne und Sitzanordnung eines gattungsgemäßen Rollstuhls als freigestellter Ausschnitt,
  • 8 die Rückenlehne und Sitzanordnung eines gattungsgemäßen Rollstuhls mit erniedrigter Sitzposition als freigestellter Ausschnitt und
  • 9 die Rückenlehne und Sitzanordnung eines gattungsgemäßen Rollstuhls mit Vertikalisierungsvorrichtung als freigestellter Ausschnitt in vertikaler Endposition, wobei die erfindungsgemäße dynamische Beckenaufrichtungsfunktion eingezeichnet und die konvexe, dass heißt nach vorne gerichtete, Sitzauswölbung demonstriert ist.
  • 10 einen Ausschnitt eines gattungsgemäßen Rollstuhls mit Vertikalisierungsvorrichtung und dynamischer Beckenaufrichtungsvorrichtung mit eingezeichnetem Rollstuhlbenutzer und Bauchgurt,
  • 11 den gleichen Ausschnitt wie in 10, wobei sich der Rollstuhl, die dynamische Beckenaufrichtungsvorrichtung und der Rollstuhlbenutzer in nahezu vertikaler Position befinden,
  • 12 den gleichen Ausschnitt wie in 10 und 11 in vertikaler Endposition,
  • In 1 ist eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen dynamischen Beckenaufrichtungsvorrichtung 100 abgebildet. Diese besteht aus einer Teleskopschwinge 1, welche gemeinsam mit einem Teleskopschwingenüberwurf 2, der über verschiedene Rastpositionen 3 mit der Teleskopschwinge 1 verbunden werden kann, eine erste starre Schwinge bildet. Diese erste starre Schwinge ist mit einem Pleuel 4 über ein Lager 5 verbunden, welches in verschiedenen Einrastachsenpositionen in dem Teleskopschwingenüberwurf 2 fixiert werden kann. Die Teleskopschwinge 1 ist in einem Lager beziehungsweise in einer Lagerbocköffnung 7 gelagert, hingegen ist das Pleuel 4 an einer Welle 11 angebracht, welche aufgrund der Seitenansicht nicht zu sehen ist. Die Welle 11 ist in zwei korrespondierenden und fluchtenden Lagern 8 gelagert. Auf dem Teleskopschwingenüberwurf 2 ist eine progressive Beckenstütze 9 angebracht, auf welcher ein Lendenpolster 10 befestigt ist.
  • In 2 ist die gleiche dynamische Beckenaufrichtungsvorrichtung 100 wie in 1 abgebildet, jedoch in einer perspektivischen Ansicht. Bedingt durch die Perspektive ist in dieser 2 die oben erwähnte Welle 11 sichtbar, welche in zwei fluchtenden Lagern 8 gelagert ist. Zusätzlich zu den Elementen in 1 sind in der 2 zwei Lagerböcke 12 abgebildet, welche eine Lagerbocköffnung 13 aufweisen, um mit Hilfe dieser Lagerbocköffnung an eine Doppelschwingenanordnung 26 eines gattungsgemäßen Rollstuhles mit Vertikalisierungsvorrichtung befestigt zu werden. Zusätzlich zu den zwei Lagerböcken 12 ist ebenfalls in dieser Abbildung ein weiterer Lagerbock 14 abgebildet, welcher fest mit der Teleskopschwinge 1 verbunden ist und eine Lagerbocköffnung 7 zur Aufnahme eines Lagers aufweist. In 2 ist die Beckenstütze 9 mit dem Lendenpolster 10 getrennt von dem Teleskopschwingüberwurf 2 dargestellt, damit die einzelnen Elemente besser erkennbar sind. Tatsächlich jedoch ist die Beckenstütze 9 an dem Teleskopschwingüberwurf 2 befestigt.
  • In 3 ist ein gattungsgemäßer Rollstuhl 20 mit Vertikalisierungsvorrichtung dargestellt, in welchen die erfindungsgemäße dynamische Beckenaufrichtungsvorrichtung 100 nachträglich eingebaut wurde. Der gattungsgemäße Rollstuhl 20 besteht aus einer Rückenlehne 21 mit Handgriff 22, einer Fußstützenanordnung 23, sowie einem Radsatz 24. Ein Rollstuhlrahmen 25 verbindet den Radsatz 24 mit der Fußstützenanordnung 23 und einer Doppelschwingenanordnung 26 zur Aufrichtung eines Rollstuhlbenutzers. In dieser Seitenansicht eines gattungsgemäßen Rollstuhls 20 ist die Sitzfläche zur besseren Erkennbarkeit der Doppelschwingenanordnung 26 mit erfindungsgemäßer dynamischen Beckenaufrichtungsvorrichtung 100 nicht eingezeichnet. In einem vollständigen Rollstuhl 20 sitzt der Rollstuhlbenutzer auf Gurten, welche um zwei parallel verlaufende Schwingen 27 angebracht werden. Die Doppelschwingenanordnung 26 besteht aus einer ersten Schwinge 27 und einer zweiten Schwinge 28, welche durch eine Parallelschwinge 29 miteinander verbunden sind. Die Doppelschwingenanordnung 26 ist gelagert in zwei Lagern 30 und 31 und die einzelnen Schwingen der Doppelschwingenanordnung 26 sind durch zwei Lager 32 und 33 miteinander verbunden. Die Lager 30 und 31 sind in zwei Lagerböcken 34 und 35 fest aufgenommen und mit dem Rollstuhlrahmen 25 fest verbunden. Die zweite Schwinge 28 stützt die Doppelschwingenanordnung 26 in ihrer horizontalen. Position, in dem sie auf der Auflageposition 36 auf dem Rollstuhlrahmen 25 aufliegt. Die erfindungsgemäße dynamische Beckenaufrichtungsvorrichtung 100 ist mit der Doppelschwinge 26 über einen Querholm 37 verbunden, welcher unterhalb der aus Gurten bestehenden Sitzfläche verläuft, indem ein Lagerbock 14, abgebildet in 2, um diesen Querholm 37 gelegt wird. Weitere Befestigungselemente der erfindungsgemäßen Beckenaufrichtungsvorrichtung 100 sind hier nicht eingezeichnete Lagerböcke 12, welche um die zweite Schwinge 28 der Doppelschwingenanordnung 26 greifen. Zur Verdeutlichung der Mechanik ist das Pleuel 4 aus 1 und 2 an einer Welle verbunden, welche in zwei fluchtenden Lagern 8 aufgenommen ist, welche mit den fluchtenden Lagern 32 der Doppelschwin genanordnung 26 fluchtend angeordnet sind, es ist jedoch auch möglich, die Lagerböcke je an einer Gabel zu befestigen, wobei jeweils eine Gabel um je eine zweite Schwinge 28 auf beiden Seiten des Rollstuhls mit Vertikalisierungsvorrichtung greift und durch ein an der Gabel befestigtes Lager die Welle 11 aufnimmt.
  • In 4 bis 6 ist die Progressivität der Beckenstütze der erfindungsgemäßen dynamischen Beckenaufrichtungsvorrichtung 100 verdeutlicht.
  • In 4 ist die Doppelschwingenanordnung 26, welche in 3 als Teil eines Rollstuhls 20 dargestellt wurde, zusammen mit der erfindungsgemäßen dynamischen Beckenaufrichtungsvorrichtung 100 in horizontaler Position abgebildet. Die eingezeichneten Pfeile 40, 41 und 42 verdeutlichen den Weg der Lager 32 und 33, sowie den Weg des Lendenpolsters 10 bei Rotation der Doppelschwingenanordnung 26 um die Lager 30 und 31, wobei der etwas größere und in Fettdruck gedruckte Pfeil 42 verdeutlicht, dass das Lendenpolster bei der Aufwärtsbewegung der Bewegung der Lager 32 und 33 in progressiver Weise vorauseilt.
  • In 5 ist die gleiche Anordnung wie in 4 abgebildet, jedoch kurz vor erreichen der Vertikalposition. Deutlich ist 5 zu entnehmen, dass die Beckenstütze 9 und das dazugehörige Lendenpolster 10 bereits über die Schwinge 27 hinausragen, da sich der Winkel zwischen dem Pleuel 4 und der Teleskopschwinge 1 mit Teleskopschwingenüberwurf 2 verändert hat.
  • In 6 ist die Doppelschwingenanordnung 26 mit der erfindungsgemäßen dynamischen Beckenaufrichtungsvorrichtung 100 in der vertikalen Endposition zu erkennen. Die Sitzfläche, welche zwischen zwei parallel verlaufenden Schwingen 27 gespannt wird, wird durch das Lendenpolster 10 angehoben. Die hier nicht eingezeichnete Sitzfläche ist in den 7 bis 9 in verschiedenen Positionen dargestellt.
  • In 7 ist die Sitzfläche sowie die Rückenlehne eines gattungsgemäßen Rollstuhls mit Vertikalisierungsvorrichtung dargestellt, wobei in der Zeichnung das Sitzkissen und das Rückenkissen von der Sitzfläche und der Rückenlehne entfernt wurden, um die Gurtanordnung besser erkennen zu können. In einem gattungsgemäßen Rollstuhl werden die Gurte 60 mit Hilfe von Klettverschlüs sen 61 um die Schwingen 27 gespannt, um hiermit einer an die Bedürfnisse des Rollstuhlbenutzers geformte Sitzfläche zu bilden. Die Sitzfläche in 7 ist eben ausgebildet.
  • In 8 ist abgebildet, wie die Sitzfläche durch Verlängerung der Gurte leicht nach unten durchhängt und damit die Sitzposition des Rollstuhlbenutzers erniedrigt. Die erfindungsgemäße dynamische Beckenaufrichtungsvorrichtung lässt für diese Sitzhöhenerniedrigung genügend Raum. Die Absenkung der Sitzfläche ist durch den eingezeichneten Pfeil zwischen Rückenlehne und Sitzfläche angedeutet. Diese Erniedrigung der Sitzposition ist dadurch möglich, weil in horizontaler Position der Doppelschwingenanordnung 26 und der erfindungsgemäßen dynamischen Beckenaufrichtungsvorrichtung 100 die progressive Beckenstütze 9 sowie das Lendenpolster 10 sich unterhalb der Ebene, welche durch die Schwingen 27 aufgespannt wird, befindet. Diese relative Anordnung von progressiver Beckenstütze 9 und Lendenpolster 10 im Verhältnis zu den Schwingen 27 ist 3 und 4 zu entnehmen.
  • In 9 ist die Sitzfläche und die Rückenlehne eines Rollstuhls mit Vertikalisierungsvorrichtung und dynamischer Beckenaufrichtungsvorrichtung in vertikaler Position dargestellt, wobei durch einen Pfeil zwischen Rückenlehne und Sitzfläche in perspektivischer Weise verdeutlicht wird, wie die progressive Beckenstütze 9 und das Lendenpolster 10 gemäß 6 aus der Ebene, welche durch die Schwingen 27 aufgespannt wird, hervorsteht. Durch dieses Hervorstehen des Lendenpolsters 10 wölben sich die Sitzgurte 60 nach vorne und stützen so das Becken des Rollstuhlbenutzers in dem sich das Lendenpolster 10 gegen die Lende des Rollstuhlbenutzers drückt.
  • In 10 ist ein Ausschnitt aus einem Rollstuhl mit der erfindungsgemäßen Beckenaufrichtungsvorrichtung 100 mit dem Ausschnitt eines Rollstuhlbenutzers mit einskizzierter Skelettanordnung dargestellt. Zusätzlich zu den Elementen aus 4 ist in 10 die Rückenlehne 21 dargestellt sowie ein Beckengurt 50, welcher optional und je nach den Bedürfnissen des Rollstuhlbenutzers locker um den Bauch des Rollstuhlbenutzers gelegt wird.
  • Bei der Aufrichtung des Rollstuhlbenutzers gemäß 11 eilt die progressive Beckenstütze 9 mit dem Lendenpolster 10 der Doppelschwingenanordnung 26 voraus und drückt das Becken des Rollstuhlbenutzers in ventrale Richtung, optional mit einem Bauchgurt 50 als Widerlager.
  • In 12 ist die vertikale Endposition der Doppelschwingenanordnung 26 mit der erfindungsgemäßen Beckenaufrichtungsvorrichtung 100 dargestellt, sowie der Ausschnitt eines Rollstuhlbenutzers mit einskizzierter Skelettanordnung. Je nach Muskelstabilität und Vermögen des Rollstuhlbenutzers drückt das Lendenpolster 10 gegen das Gesäß beziehungsweise die Lende des Rollstuhlbenutzers und drückt somit das Becken in ventrale Richtung. Sofern der Rollstuhlbenutzer einen Bauchgurt 50 trägt, wird dieser durch die Spannung, welche durch die erfindungsgemäße dynamische Beckenaufrichtungsvorrichtung 100 im Gesäß beziehungsweise der Lende des Rollstuhlbenutzers erzeugt wird, gespannt. Je nach Verwendung von einem Bauchgurt und einer hier nicht eingezeichneten Kniestütze, welche in Richtung 200 und Richtung 400 stützen, erzeugt die erfindungsgemäße dynamische Beckenaufrichtungsvorrichtung 100 einen Druck in Richtung 300, sodass hierdurch der Rollstuhlbenutzer in aufrechter Position im Rollstuhl steht.
  • In den 10 bis 12 ist ein Winkel α angegeben, welcher einen hier willkürlich gewählten Lordosewinkel durch die Stellung der oberen Lendenwirbel und die Stellung des Beckens definiert. Während der Aufrichtung gemäß 11 vergrößert sich dieser Lordosewinkel, welcher in 11 für Demonstrationszwecke übertrieben erhöht dargestellt wurde, der jedoch durch die Progressivität der Beckenstütze 9 mit dem Lendenpolster 10 und der Aufrichtung des Rollstuhlbenutzers in 12 wieder erniedrigt wird.
  • Die erfindungsgemäße dynamische Beckenaufrichtungsvorrichtung 100 für Benutzer eines Rollstuhls mit Vertikalisierungsvorrichtung wurde in den 1 bis 12 anhand von Beispielen erläutert. Dem Fachmann ist ersichtlich, dass eine Vertikalisierungsvorrichtung mit einer erfindungsgemäßen Anordnung zur Beckenaufrichtung versehen werden kann, welche auf einer anderen hier nicht gezeigten Mechanik ,Elektromechanik oder vielleicht auch pneumatischen oder hydraulischen Umsetzung basiert. Beispielsweise ist es möglich, eine progressive Beckenstütze mit Hilfe einer Mechanik in die Lende zu drücken, welche an der Lehne des Rollstuhls angebracht ist. Die 1 bis 12 sind lediglich beispielhaft anzusehen und schränken den allgemeinen Erfindungsgedanken nicht ein.
  • 1
    Teleskopschwinge
    2
    Teleskopschwingenüberwurf
    3
    Einrastachsenposition
    4
    Pleuel
    5
    Lager
    6
    Einrastachsenposition
    7
    Lager/Lagerbocköftnung
    8
    Lager
    9
    Beckenstütze
    10
    Lendenpolster
    11
    Welle
    12
    Lagerbock
    13
    Lagerbocköffnung
    14
    Lagerbock
    20
    Rollstuhl
    21
    Rückenlehne
    22
    Handgriff
    23
    Fußstützenanordnung
    24
    Radsatz
    25
    Rollstuhlrahmen
    26
    Doppelschwingenanordnung
    27
    Schwinge
    28
    Schwinge
    29
    Parallelschwinge
    30
    Lager
    31
    Lager
    32
    Lager
    33
    Lager
    34
    Lagerbock
    35
    Lagerbock
    36
    Auflageposition
    37
    Querholm
    40
    Pfeilrichtung
    41
    Pfeilrichtung
    42
    Pfeilrichtung
    50
    Bauchgurt
    60
    Sitzgurt
    61
    Klettverschluss
    100
    Beckenaufrichtungsvorrichtung
    200
    Kraftrichtung
    300
    Kraftrichtung
    400
    Kraftrichtung
    α
    Lordosewinkel

Claims (14)

  1. Dynamische progressive Beckenaufrichtungsvorrichtung (100) für Benutzer eines Rollstuhls (20) mit Vertikalisierungsvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass eine progressive Beckenstütze (9), welche bei der Vertikalisierung des Rollstuhls (20) aus einer dorsalen Vertikalstütze heraus bewegbar ist, das Becken des Benutzers nach vorne in ventraler Richtung stützt.
  2. Dynamische Beckenaufrichtungsvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bauchstütze (50) vorhanden ist, welcher den Beckenweg in ventraler Richtung begrenzt.
  3. Dynamische Beckenaufrichtungsvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Progressivität der Beckenstütze (9) eine Einstellmöglichkeit (6) aufweist.
  4. Dynamische Beckenaufrichtungsvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützposition der Beckenstütze (9) durch eine Einstellmöglichkeit (3) in ihrer Höhe variierbar ist.
  5. Dynamische Beckenaufrichtungsvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bauchstütze aus einem Bauchgurt (50) oder einem Bügel besteht.
  6. Dynamische Beckenaufrichtungsvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bauchstütze bei der Vertikalisierung des Rollstuhls (20) automatisch durch eine Mechanik aus einer Vertikalstütze heraus um den Bauch des Benutzers gelegt wird.
  7. Dynamische Beckenaufrichtungsvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich die progressive Beckenstütze (9) in Sitzposition des Rollstuhls (20) unter der Sitzebene befindet und bei Vertikalisierung des Rollstuhls (20) aus der sich in Vertikalrichtung bewegenden Sitzfläche herausbewegt.
  8. Dynamische Beckenaufrichtungsvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die progressive Beckenstütze (9) durch eine sich in Sitzposition des Rollstuhls (20) unter der Sitzebene befindlichen Doppelschwinge (26) mit der Vertikalisierungsbewegung des Sitzes bei Vertikalisierung des Rollstuhls (20) aus der hinteren Sitzfläche herauskippt, oder diese nach vorn kippt oder anhebt.
  9. Dynamische Beckenaufrichtungsvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Beckenstütze (9) in Sitzposition des Rollstuhls (20) in die Sitzfläche integriert ist und einen Teil der Sitzfläche bildet.
  10. Dynamische Beckenaufrichtungsvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Beckenstütze (9) in Sitzposition des Rollstuhls (20) durch eine Mechanik bei der Entvertikalisierung des Rollstuhls (20) unter die Sitzfläche bewegt und bei der Vertikalisierung von dort heraus durch den in der Vertikalposition des Rollstuhls (20) entstehenden Zwischenraum zwischen Sitzfläche und Rückenlehne (21) heraus bewegbar ist.
  11. Dynamische Beckenaufrichtungsvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Beckenstütze (9) ein Lendenpolster (10) aufweist.
  12. Dynamische Beckenaufrichtungsvorrichtung gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Lendenpolster (10) an Beckenstütze (9) gegen ein anders geformtes und/oder ein weicheres oder härteres Lendenpolster auswechselbar ist.
  13. Dynamische Beckenaufrichtungsvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass Befestigungselemente (12, 14) vorliegen, welche die Beckenaufrichtungsvorrichtung bei nachträglichem Einbau in einen Rollstuhl mit Vertikalisierungsvorrichtung fest integrieren.
  14. Rollstuhl mit Vertikalisierungsvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass dieser eine dynamische Beckenaufrichtungsvorrichtung gemäß Anspruch 1 bis 13 aufweist, wobei diese fest oder nachträglich eingebaut ist.
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