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Elektrostatische Spritz- oder Sprüheinrichtung Die Erfindung betrifft
eine elektrostatische Spritz-oder Sprüheinrichtung mit einer an Hochspannung liegenden
Sprühelektrode zur Erzeugung einer Koronaentladung, einem eine Hochspannungs-Gleichrichterkaskade
enthaltenden Hochspannungsgenerator, dessen Ausgang über einen Strombegrenzungswiderstand
mit der Sprühelektrode verbunden ist und mit einer auf Steuersignale ansprechenden
Abschaltvorrichtung für den Hochspannungsgenerator.
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Im allgemeinen umfassen elektrostatische Spritz- oder -Sprüheinrichtungen
eine meist in Form einer Pistole ausgebildete und mindestens eine Sprühelektrode
tragende Zerstäubungsvorrichtung (Spritzpistole) zum Zerstäuben des Ueberzugsmaterials
und elektrischen Aufladen der Materialpartikel, einen Hochspannungsgenerator zur
Aufrechterhaltung eines elektrostatischen Hochspannungsfeldes zwischen Sprühelektrode
und dem zu beschichtenden Gegenstand, und eine die Zeretäubungsvorrichtung stetig
mit Uberzugsmaterial versorgende Versorgungseinrichtung.
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Zur Zerstäubung des Uberzugsmaterial werden verschiedene Verfahren
angewendet. Bei den elektrostatischen Verfahren wird das Ueberzugsmaterial als dünner
Film einer auf Hochspannung liegenden, feststehenden oder rotierenden Sprühkante
zugeführt. An der Sprühkante ist der Feldstärkegradient sehr hoch, so dass das zugeführte
Ueberzugsmaterial an der Kante elektrostatisch zerstäubt und die Materialpartikel
gleichzeitig elektrisch aufgeladen werden. Bei anderen Verfahren wird das Ueberzugsmaterial
zuerst zerstäubt, z.B. mittels Düsen oder an Prallkörpern, und anschliessend werden
die erhaltenen Materialpartikel elektrisch aufgeladen, indem sie durch eine Koronaentladung
geführt werden, die üblicherweise mittels nadelförmigen Sprühelektroden erzeugt
wird.
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Bei diesen beispielsweise aufgeführten Spritz- oder Sprüheinrichtungen
sind die im allgemeinen mit der Anwendung von an- Hochspannung liegenden Sprühelektroden
verbundenen Schwierigkeiten von besonderer Bedeutung. Vor allem soll möglichst alles
in der Zeiteinheit zerstäube Ueberzugsmaterial elektrisch aufgeladen werden. Leistungsstarke
Zerstäubungsvorrichtungen mit Spitzen-Sprühelektroden müssten demnach auch mit entsprechend
starken Koronaentladungen betrieben erden. Die Sprühelektroden müssen jedoch an
exponierten Stellen der. Zerstäubungsvorrichtung angeordnet werden und es ist nicht
möglich, diese Stellen gegen Berührung abzusichern, da ein sicherer Berührungsschutz
auch innerhalb des Sprühstrahlkegels vorhanden sein müsste. Insbesondere bei Handgeräten
dürfen demnach bei Berührung der Sprühelektroden keine unzulässig starken Ströme
fliessen. Bei vollautomatischen Anlagen hinzeigen ware es es möglich den Arbeitrsum
entsprechend zu sicherns In allen Fällen ist jedoch wesentlich, das eventuell auftretende
Funkentladungen das zerstäube Ueberzugsmaterial nicht zünden können. Alle diese
Forderungen aug ideale Weise gleichzeitig zu erfüllen, ist praktisch nicht möglich
Bisher beschränkte man sich darauf, durch Rinsehalten eines ausreichend hohes Strombegrenzungswiderstandes
in die Anschlussleitung der Sprühelektrode
an den Hochspannungsgeneratordie
etwa auftretenden Entladungsfunken genügend energiearm zu machen, so dass durch
eine stattfindende Funkenentladung das zerstäube Ueberzugsmaterial nicht entzündet
und auch die Sprühelektrode gefahrlos berührt werden kann. Im allmeinen sind hierzu
sehr hochohmige Widerstände nötig, welche, da sie das einzige vorhandene Schutzglied
darstellen, nicht nur qualitat in hochwertig sein, sondern auch so montiert werden
müssen, dass Ueberbrückungen (Kriechströme) und die Sicherheit vermindern-.le Beseheidigungen
praktisch ausgeschlossen sind. Bei der Verwenduna solcher StrombegrenzungswiderstCnde
ist die Kapazität der SrrUhelektrode und des Anschlusskabels bis zum Widerstand
masegebend. Zerstäubungsvorrichtungen mit Sprühkante haben im allgemeinen eine hohe
Kapazität und eine befriedigende Sicherheit konnte erst erzielt werden, nachdem
die Sprühkante direkt an das eine Ende eines hochohmigen Widerstandes (einige hundert
bis tausend Megohm) angeschlossen werden ist. Der verhältnismässig voluminöse Strombegrenzungswiderstand
muss hierbei in die Zerstäubungsvorrichtung eingebaut werden, wobei die Montage
desselben nach den vorstehend erwähnten Anforderungen zu erfolgen hat. Dies ist
zwar etwas aufwenig, wobei jedoch der zusätzliche Aufwand insbesondere bei Geräten
mit rotierender SprUhkante, welche ohnehin im Aufbau ziemlich kompliziert sind,
nur von untergeordneter Bedeutung ist. Ist die Zerstäubungsvorrichtung kapazitätsarm,
indem sie beispielsweise nur eine einzige nadelförmige Sprühelektrode enthält, so
kann der Strombegrenzungswiderstand im Gehäuse des Hochspannungsgenerators ausreichend
sicher untergebracht werden. Trotz aller Vorsichtsmassnahmen ist jedoch ein solcher
Strombegrenzungswiderstand als einziege Sicherheitsmassnahme unbefriedigend, da
seine Funktionstüchtigkeit nicht überwacht und insbesondere Spritzgeräte häufig
einer rauhen Behandlung und vor allem unkontrollierten Einflüssen von Staub und
Dämpfen ausgesetzt sind.
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In elektrostatischen Hochspannungsanlagen, insbesondere Elektrofilter-
und Farbspritzanlagen werden deshalb häufig Schaltungsanordnungen
benutzt,
durch die beim Ueberschreiten von bestimmten vorgegebenen Stromwerten, Ueberschlägen,
der Hochspannungsgenerator automatisch abgeschaltet wird. Die Abschalt-Steuersignale
werden hierbei auf verschiedene Weise erzeugt. So ist es beispielsweise bekannt,
im Hochspannungsfeld gesonderte-Hilfselektroden als Sonden vorzusehen, im Primärstromkreis
eines Hochspannungstranformators Stromwandler anzuordnen und von deren Sekundärwicklungen
dem Stromfluss proportionale Spannungen als Steuersignale abzunehmen, oder auch
in die Hochspannungs-Zufuhrleitung der Sprühelektrode eine Induktionsspule einzuschalten,
auf die eine Sondenwicklung aufgewickelt ist. Aehnliche, bei elektrostatischen Gasreinigungsapparaten
benutzte Schaltungsanordnungen enthalten als Ansprechvorrichtung z.B. für einen
elektromechanisch gesteuerten Spannungswiderstand eine Glimmröhre, deren ZUndelektrode
mit der Hochspannungsversorgungsleitung kapazitiv gekoppelt ist. Statt dessen werden
bei solchen Gasreinigungsapparaten auch Ueberstromrelais benutzt, die im Primärstromkreis
des Hochspannunstransformators angeordnet sind. In Schutzeinrichtungen bei elektrostatischen
Lackieranlagen wird hEufig der bei einsetzender Entladung an einem in die Hochspannungsversorg
sleitwig eingeschalteten Widerstand auftretende Spannungsabfall zur Steuerung eines
elektronischen Verstärkerelementes benutzt. Für einen Ueberlastungsschutz werden
auch abgestimmte Oszillatorstromkreise verwendet, die so ausgelegt sind, dass bei
Kurzschlussbedingungen im Elektrodenraum die Schwingungen abreissen.
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Es hat sich gezeigt, das ein befriedigender Schutz vor Ueberschlägen
mit jeder einzelnen dieser Massnahmen insbesondere bei Pulver-Beschichtungsanlagen
nicht erreicht wArd, Zweck der Erfindung ist eine in dieser Hinsicht verbessere
Spritz- oder Sprüheinrichtung, bei der die Sprühelektrode über einen Strombegrenzungswiderstand
mit einer Hochspannungs-
Gleichrichterkaskade verbunden und der
Hochspannungsgenerator durch eine Abschaltvorrichtung gesteuert ist.
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Die erfindungsgemässe Sprüheinrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Gleichrichterkaskade zur Versorgung der Sprühelektr6de mit Hochspannung
eingangsseitig an einen Hochfrequenz-Oszillator angeschlossen ist und bei niedrigsten
Kapazitätswerten ihrer Kondensatoren einen derart hohen Innenwiderstand aufweist,
dass bei langsam zunehmender Feldstärke an der Sprühelektrode die Schwingungen im
Hochfrequenz-Oszillator abreissen, und dass auf der Hochspannungszuführungsleitung
der Sprühelektrode eine Sonde angeordnet ist, welche bei schnell zunehmender Feldstärke
an der Sprühelektrode über einen Verstärker mit hochohmigem Eingang Steuersignale
an die Abschaltvorrichtung liefert.
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Durch die Kombination dieser Massnahmen wird erreicht, dass bei irgendwelchen
Aenderungen des Betriebszustandes auf der Hochspannungsseite die Hochspannungszuführung
sicher und zuverlässig unterbrochen wird, so dass sich in keinem Falle ein Funkenüberschlag
unerwünschter Stärke entwickeln kann Die Sonde kann aus einer die Hochspannungs-Zuleitung
umgebenden isolierten Wicklung bestehen. Vorzugsweise wird die Sondenwicklung auf
dem in der Hochspannungs-Zuleitung liegenden Strombegrenzungswiderstand angeordnet.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der
Zeichnung ausführ2Lch beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 schematisch-eine elektrostatische
Pulver-Spritzeinrichtung mit einer Spritzpistole, eine Pulver-Versorgungsvorrichtung
für die Spritzpistole, einen Hochspannungsgenerator und eine erfindungsgemässe Schaltungsanordnung
in einer beispielsweisen Ausführung, Fig. 2 die Sonde der in Fig. 1 gezeigten Schaltungsanordnung,
Fig
7 ein Oszillogramm des Sondensignals bei auftretenden unselbständigen Entladungen
an der Spritzpistole, Fig. 4 eine Spritzpistole mit im Handgriff eingebauter Sonde
und Fig. 4a w einen Querschnitt durch den Handgriff der Spritzpistole der Fig. 4.
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Bei der in Fig. 1 gezeigten Pulver-Spritzeinrichtung besteht die
Zerstäubungsvorrichtung 1 aus einer Spritzpistole 2, bei welcher vor der Austrittsöffnung
eines aus elektrisch isolierendem Material bestehenden Rohres 3 ein Prallkörper
4, ebenfalls aus elektrisch isolierendem Material angeordnet ist. Der Spritzpistole
wird über eine Leitung 5 ein Pulver-LuSt-Gemisch zugeführt, welches in der Material-Versorgungsvorrichtung
6 erzeugt wird. Diese Material-Versorgungsvorrichtung 6 enthalt einen trichterförmigen
Vorratsbehälter 7 und Förderdüsen 8, welchen über ein elektromagnetisch gesteuertes
Ventil 9 Treibgas, z.B. Pressluft, zugeführt wird. Die Versorgungsvorrichtung 6
kann beliebiger Bauart sein, wesentlich jedoch ist, dass durch Betätigung des Ventils
9 die Pulverzufuhr zur Spritzpistole 2 unterbrochen wird.
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Der Prallkörper 4 trägt auf seiner, der Austrittsöffnung des Rohres
3 abgewandten Seite eine nadelförmige Sprühelektrode 10, welche über eine in der
Spritzpistole 2 verlaufende elektrisch isolierte Leitung 11 und ein an die Leitung
angeschlossenes Hochspannungskabel 12 mit dem Hochspannungsgenerator 13 ververbunden
ist.
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Der Hochspannungsgenerator 13 besteht aus einem Hochfrequenz-Oszillator
14 und einer an diesem angeschlossenen Kaskade 15 aus Gleichrichtern 16 und Kondensatoren
17.
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An einer Stelle trägt das Hochspannungskabel 12 eine Sonde 18, welche
im dargestellten Ausführungsbeispiel aus einer
mehrere Windungen
umfassenden Wicklung 19 besteht, Die Wicklung 19 ist über einen abgeschirmten Doppelleiter
20 mit einem Verstärker 21 verbunden, dessen Ausgang eine Schaltvorrichtung 22 für
den Hochspannungsgenerator 13 und das Ventil 9 steuert. Der in Fig. 1 gezeigte Verstärker
21 enthält eine Kaltkathoden-Rbhre 23, deren Zündelektrode 2aa über einen Leiter
des Doppelleitere 20 mit dem einen Ende der wicklung 19 verbunden ist. Das andere
Ende der Wicklung 19 ist über den anderen Leiter des Doppelleiters 20, einen Hochohm-Arbeitswiderstand
24 und die Wicklung eines in der Schaltvorrichtung 22 enthaltenen Relais 25 mit
der Kathode der Ealtkathodenröhre 23 verbunden. Die Anode der Kaltkathodenröhre
23 ist mit dem Plus-Pol einer Spannungsquelle 26 und ausserdem über einen Widerstand
27 und einen Arbeitskontakt 25a des Relais 25 mit der 7.iindelektrode 23a verbunden.
Am Griff der Spritzpistole 2 ist ein Handschalter ,-- angeordnet, über welchen ein
Relais 29 aus-und eineschaltet werden kann. Ueber den Arbeitskontakt 29a des Relais
29 erhält die Kaltkathodenröhre 23 Spannung. Das elektromagnetische ventil C und
er Hocbfrequenz-Oszillator 14 sind über einen zweiten Arbeitskontakt 25b des Relais
25 und über den genannten Arbeitskontakt ; des Relais 29 mit der Spannungsquelle
26 verbunde, so das.q beide eingeschaltet sind, wenn beide Arbeitskontakte 25b und
29a geschlossen sind.
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Fig. 2 zeigt im Schnitt ein Ausführungsbeispiel für die Sonde lP
der Fig. 1. Das Hochspannungskabel 12 ist an einer Stelle getrennt und beide EabelteLle
sind durch einen Widerstand R von 20 bis 50 Meghom miteinander verbunden. Ueber
den Widerstand R und die Verbindungsstellen ist ein Rohr 30 aus hochwereinem Isoliermaterial
geschoben. An Jedem Rohrende ist eine Ueberwurfmutter 31 aufeeechraubt, durch welche
das Isolierrohr 30 am Hochspannungskabel 12 festgeklemmt ist. Auf dem Isolierrohr
30 ist, wie gezeigt, die Wicklung 19 aufgewickelt, wobei die einzelnen Windungen
ausreichenden Abstand voneinander haben. Die an die Wicklung
19
angeschlossene Leitung 20 ist parallel zum Kabel 12 geführt, sodass über die ganze
Sondenanordnung eine Schutzhülle 32 gezogen werden kann, die an beiden Enden eng
an das Hochspannungskabel 12 anliegt.
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Der Wert des Widerstandes R und die Anzahl Windungen der Wicklung
19 ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel der Schaltungsanordnung so gewählt,
dass bei "stehenden" Funkenentladungen an der Sprühelektrode 10 der Spritzpistole
2 von der Wicklung 19 Spannungsimpulse von 40 bis 100 Volt Spitzenspannung abgegeben
werden und im Wiclungsstromkreis ein Strom von rund 1 µ Amp.
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fliesst. Der Sondenwiderstand R ist im allgemeinen ziemlich kurz,
so dass eine die für einen solchen Fall artige Anzahl Windungen (z.
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B. 10 bis 20) aufweisende Wicklung wesentlich länger als der Widers+and
ist. Mit Vorteil wird die Wicklung 19 einbezug auf den Sondenwiderstand R symmetrisch
angeordnet, so dass die Wicklung den -Widerstand an beiden Enden gleich weit überragt.
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it einer solchen Sonde bei stehenden Funkenentladungen erzielte Spannungsimpulse
sind in Fig, 3 gezeigt Der Impulsabstand betrug hierbei 1 Millisekunde.
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Der Sondenwiderstand R kann gänzlich weggelassen werden oder Wicklung
19 und Widerstand R können an verschiedenen Stellen des Hochspannungskabels angeordnet
werden.
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Die vorstehend beschriebene Spritzeinrichtung mit Schaltungsanordnung
arbeitet folgendermassen: In Ruhestellung ist der Handschalter 28 am Griff der Spritzpistole
2 geöffnet, , so daes das Relais 29 stromlos und sein Kontakt 29a geöffnet ist.
An der Kaltkathodenröhre 23 liegt Reine Betriebsspannung und das in ihrer Kathodenleitung
angeordnete Relais 25 ist ebenfalls stromlos, wobei der an die Zündelektrode 23a
der Kaltkathodenröhre 23 angeschlossene Relaiskontakt 25a offen und der in der Speiseleitung
des Ventils 9 und des Hochfrequenzoszillators 14
liegende Relaiskontakt
25b geschlossen ist. Da der Relaiskontakt 29a offen ist, ist die ganze Einrichtung
ausgeschaltet. Beim Schliessen des Handschalters 28 zieht das Relais 29 an, so dass
sein Kontakt 29a schliesst. Damit wird der Verstärker bzw. die Kaltkathodenröhre
an Spannung gelegt, der Hochspannungsgenerator eingeschaltet, so dass an der Sprühelektrode
10 der Spritzpistole 2 eine Koronaentladung entsteht, und das Ventil 9 geöffnet
wird, sodass der freigegebene Treibgasstrom aus den Vorratsbehälter 7 durch die
Wirkung der Förderdüsen 8 Pulver ansaugt und zur Spritzpistole 2 fördert. Am Prallkörper
4 wird das Pulver in eine Wolke zerstäubt und die Pulverpartikel werden durch die
Koronaentladung elektrisch aufgeladen.
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Beim Einsetzen einer Funkenentladung liefert die Sondenwicklung einen
durch Induktion erzeugten Spannungsimpuls, welcher über die Leitung 20 zur Zündelektrode
23a der Kaltkathodenrbhre 23 gelangt und letztere zündet. Das in der Kathodenleitung
der Röhre 23 liegende Relais 25 zieht an, wobei sein an die Zündelektrode angeschlossener
Kontakt 25a geschlossen und der in der Speiseleitung liegende Kontakt 25b geöffnet
wird. Durch das Oeffnen des Kontaktes 25 b wird der Hochfrequenzgenerator 14 ausgeschaltet,
sodass die Sprühelektrode 10 keine Hochspannung mehr erhält, und ausserdem wird
das Ventil 9 geschlossen, wodurch der Treibgasstrom und damit die Pulverförderung
unterbrochen wird. Der geschlossene Relaiskontakt 25a fuhrt über den Widerstand
27 jedoch weiter Zündspannung der Zündelektrode zu, so dass diese gezündet bleibt.
Damit bleibt auch der Hochfrequenzoszillator ausgeschaltet und das Ventil 9 geschlossen.
Um beide wieder einzuschalten, wird der Handschalter 28 am Griff der Spritzpistole
kurz geöffnet, so dass das Relais 29 vorübergehend abfällt und die Kathodenröhre
gelöscht wird.
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Bei Spritz- oder Sprüheinrichtungen zum Beschichten von Gegens nden
werden die zu beschichtenden Gegenstände an Erdpotential
gelegt.
Die Feldstärke an der Sprühelektrode und damit auch das Einsetzen von Sprühentladungen,
selbständigen Koronaentladungen und unselbständigen Funkenentladungen, ist vom Abstand
der Sprühelektrode vom zu beschichtenden Gegenstand abhängig. Um einwandfreie Ueberzüge
zu erhalten, muss meist die Spritzpistole näher an den Gegenstand herangebracht
werden oder es muss aus grösserer Entfernung aufgestäubt werden. Um ungewünschte
Funkenentlad ungen möglichst auszuschalten9 könnte an sich ein gewisser, gerade
noch zulässiger Mindestabstand der Sprühelektrode vom Gegenstand festgelegt werden,
der nicht unterschritten werden darf. Beim Arbeiten insbesondere mit Handspritzpistolen
müssen dann jedoch Massnahmen vorgesehen werden, damit dieser Mindestabstand auch
wirklich nicht unterschritten werden kann. Vorrichtungen dieser Art wären bei Spritzpistolen
zwar umständlich, aber immerhin noch vorsehbar.
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Das Einsetzen von Sprühentladungen ist aber auch davon abhängig, ob
z.B. ohne Pulver, mit wenig Pulver oder mit viel Pulver gesprüht wird. Beim Sprühen
mit grossen Pulvermengen setzen die Sprühentladungen bei weit geringeren durchschnittlichen
Feldstärken ein als beim Sprühen ohne bzw. mit wenig Pulver Die Festlegung eines
solchen Mindestabstandes wird damit praktisch bedeutungslos.
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Um diesen Effekt als zusätzliche Sicherheitsmassnahme auszunutzen
wird bei der vorstehend beschriebenen Schaltungsanordnung die Hochfrequenzkaskade
derart schaltungsmässig dimensioniert, dass mit steig es Entladungsstrom die Spannung
reduziert wird 9 so dass die wirksame durchschnittliche Feldstärke an der Sprühelektrode
abnimmt. Dies wird durch einen hohen Innenwiderstand der Kaskade und möglichst niedrigen
Kaskadenkapazitäten erreicht. Bei Kurzschluss auf der Hochspannungsseite reissen
die Schwingungen im der Kaskade vorgeschalteten Hochfrequenzoszillator ab, so dass
dann kein Entladungsstrom mehr fliesst. Diese Massnahme ist jedoch nur wirksam,
wenndie Feldstärkenänderung an der Sprühelektrode langsam erfolgt, d.h. wenn der
Abstand zwischen Sprühelektrode
und den: geerdeten Gegenstand bzw,
Körperteilen einer Person langsar verringert wird. Bei schnellen Bewegungen können
sich Oszillator und Kaskade nicht mehr einstellen und es würde zu einer Funkenentladung
kommen, wenn die vorstehend beschriebene Schaltungsanordnung mit er Sonde nicht
verwendet würde. Dennoch erhöht eine derart dimensionierte Kaskade die Sicherheit
der Sprüheinrichtung, Die spezielle Ausbildung der Sonde ist von der Art der verwendeten
Schaltvorrichtung und der von letzterer benötigten Leistung abhängig. Bei empfindlichen
Schaltvorrichtungen kann beispielsweise statt einer Wicklung eine Metallfolie verwendet
werden, welche das Hochspannungskabel umschliesst. Als Verstärker und/ oder Schaltvorrichtung
können auch Schaltungen mit Halbleiterelementen benutzt werden. le Anordnung der
Sonde auf dem Hochspannungskabel und die lage der zur Strombegrenzung und Dämpfung
verwendeten Sonderwiderstande richtet sich vcr allem nach der Höhe der Kapazität
zur Sprühelektrodenanordnung. Bei mittleren Kapazitäten wird man im allgemeinen
-4en Widerstand in unmittelbarer Nähe der Pistole oder innerhalb derselben anordnen,
während die Sone zwecks Einsparunp vcn leiturgen im Gehäuse des Hochspannungsgenerators
untergebracht wird.
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Die Wunde, d.h. vorzugsweise der Sondenwiderstand R und die ihn umgebente
Sondenwicklung 19 können aber auch zusammen im Griff der Spritzpistoplem 2 untergebracht
sein.
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Fig. zeigt ein diesbezügliches Ausführungsbeispiel.
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Die i. Fig. 4 schematisch im Schnitt gezeigte Spritzpistole 9 besteht
aus einem Pistolenkörper 73 aus elektrisch isolierende Material, z.B. Kunststoff,
desser vorderes Ende in orm eines Pistolenrohres 3 ausgebildet ist. je Bohrung 34a
des Pistolenrohres 3 geht glatt in einen im Pistolenkörper 33 gebildeten, nach hinten,
zurächst schräg abwärts und dann parallel zur Rohrachse verlaufenden Pulver-Förderkanal
54b, 34c über. Der Pistolenkörper
33 enthält ferner eine zweite,
durchgehende und zum Pistolenrohr 7 koaxiale Bohrung, die im Durchmesser kleiner
ist als der Pulver-Förderkanal und in den schräg abwärts verlaufenden Teil 34b desselben
mündet. In dieser zweiten Bohrung ist verschiebbar ein Stab 35 eingesetzt, der an
seinem vorderen Ende den bereits früher (Fig. 1) erwähnten Prallkörper 4 mit der
nadelförmigen Sprühelektrode 10 und an seinem rückwärtigen Ende einen Knopf 36 als
Handgriff trägt. Das vordere Stabende ist in einer in das Pistolenrohr 3 eingesetzten
Führung 40 geführt. Der Stab 35 besteht aus drei aneinandergesetzten Teilen. Der
mittlere Stabteil 35b ist elektrisch leitend und besteht zum Beispiel aus einem
Stück Silberstahldraht. Der rückwärtige, den Knopf 36 tragende Stabteil 35a besteht
aus elektrisch isolierendem Material, sOBO Kunststoff. Der vordere, den Prallkörper
4 tragende Stabteil 35c besteht aus einem mit elektrich isolierendem Material9 z.B.
Kunststoff, ummantelten Leiter 119 welcher die am Prallkörper 4 befindliche Sprühelektrode
10 mit dem mittleren Stabteil 35b elektrisch verbindet.Der mittlere Stabteil 35b
steht im Kontakt mit einem in den Pistolenkörper 33 eingesetztn Kontaktstück 37,
das um den Fulver-Förderkanal 34b, 34c herum gewährt ist und in einer im Pistolenkörper
33 gebildeten dritten Bohrung, einer Sackbohrung 38 endet. In der nach rückwärts
offenen Sackbohrung 38 ist ein Stück Hochspannungskabel 12 eingesetzt, welches das
EontaktstUck 37 über einen ersten Hochspannungsstecker 39 mit dem Sondenwiderstand
R verbindet.
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Die Sonde 18 ist im aus zwei Griffschalen 41a. 41b bestehenden Pistolengriff
untergebracht. Fig. 4a eeigt die Sonde 18 im Querschnitt. In der dargestellten Ausführung
besteht die Sonde 18 aus einem langgestreckten Isolierkörper 42 mit drei acheparallelen,
im Querschnitt in Dreicksf m angeordneten Längsbohrungen, von welchen zwei zur Aufnahme
des bereite erwähnten ersten Hochspannungssteckers 39 und eines zwiten Hochspannungssteckers
43
und die dritte zur Aufnahme des Sondenwiderstandes R dienen.
Der erste Hochspahnungsstecker 39 ist von oben in den Isolierkörper 42 eingeschoben
und verbindet das untere Ende des Sondenwiderstandes R über das Hochspannungskabel
12, das Kontaktstück 37, den mittleren Stabteil 35b und den Leiter 11 mit der Sprühelektrode
10. Der zweite Hochspannungsstecker 43 ist von unten in den Isolierkörper 42 eingeschoben
und verbindet das obere Ende des Sondenwiderstandes R über ein Hochspannungs-Versorgungskabel
44 mit einer Hochspannungsquelle (vgl. Fig. 1). Der Isolierkörper 42 ist mit der
Sondenwicklung 19 bewickelt, deren beiden Enden an zwei Polen eines vierpoligen
Niederspannungssteckers 45 angeschlossen sind. Oberhalb der Sondenwicklung 19 ist
ferner am Isolierkörper 42 ein Mikroschalter 28' als der bereits früher (Fig. 1)
erwähnte Handschalter befestigt. Die beiden Kontakte des Mikro-Schalters 28' sind
an den beiden anderen Polen des vierpoligen Niederspannungssteckers angeschlossen.
Die Anschlussleitungen für die Sondenwicklung 19 und den Mikroschalter 28' sind
der besseren Uebersicht wegen in Fig. 4 nicht dargestellt. Der vierpolige Niederspannungestecker
45 umgibt in Ringform den zweiten Hochspannungs stecker 43, der zusammen mit dem
Buchsenteil der Niederspannungs-Steckverbindung im Steckergehäuse 46 angeordnet
ist. Das Hochspannungs-Versorgungskabel 44 und die vier Leitungen für die Sondenwicklung
19 und den Mikroschalter 28' enthaltendes Anschluss- -kabel 47 sind, wie üblich,am
Steckergehäuse 46 befestigt. Der Mikroschalter 28' ist durch den Abzugshebel 48
der Spritzpistole 2 betätigbar. An der rückwärtigen Oeffnung des Pulver-Förderkanals
34c ist ein durch den Pistolengriff hindurchführender Rohrbogen 49 angesetzt, an
welchen die Förderleitung 5 zur Zufuhr von Pulver-Luft-Gemisch angeschlossen ist,
Die vorstehend beschriebene Ausbildung der Sonde gestattet eine sehr gedrängte Bauweise
reg für deren Unterbrin-n im Pistollengriff erforderlich ist wobei alle Teile der
Sonde gegen Be schadigungen bestens geschützt und