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Isolierkanne mit aufklappbarem Verschlußdeckel Die Erfindung;
bezieht sich auf Isolierkannen mit einem aufklappbaren Verschlußdeckel oder -stopfen.
Die einen Stopfen tragenden Verschlußdeckel sind über ein Scharnier an der Kanne,
und zwar an deren äußerer Umhüllung angelenkt.
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Um das Öffnen des Deckels zum Ausschenken zu erleichtern, trägt das
Scharnier eine am beweglichen Teil befestigte, oberhalb des Henkels liegende Taste.
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Diese ist so angeordnet, daß man sie beim Erfassen der Kanne am Henkel
mit dem Daumen erreichen und durch einen Daumendruck den Deckel öffnen kann.
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Für das Ausschenken genügt eine verhältnismäßig geringe Öffnung bzw.
Schwenkung des Deckels üm die horizontale Scharnierachse. Diese Deckelstellung zum
Zwecke des Ausschenkens möge im folgenden "erste Öffnungsstufe11 genannt werden.
Soll die Kanne hingegen gereinigt und neu gefüllt werden, dann muß ihre Öffnung
völlig freiliegen, zu welchem Zweck der Deckel um mindestens 900 um seine Achse
geschwenkt werden muß. Diese Stelt
lung möge "zweite Öffnungsstufe"
heißen. In dieser zweiten Öffnungastufe soll der Deckel möglichst so stehen, daß
er einem auf den Ausgießer aufzusetzenden Kaffeefilter nicht im Wege ist.
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Um allen diesen Erfordernissen gerecht zu werden, griffen die meisten
Konstru4teure zu zwei Soharnieren oder Gelenken. Diese wirken durch sinnreiche Anordnung
so zusammen, daß der Deckel durch Daumendru¢k auf die Taste in die erste Öffnungsstufe
und erst durch einen weiteren Handgriff in die zweite Öffnungsstufe gesohwenkt wird.
Zahlreiche Konstruktionen dieser Art sind bereits bekannt.
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Daneben sind auch Konstruktionen mit nur einem Soharnier bekannt.
Die Taste ist bei diesen so ausgebildet, daß der Anschlag beim NtederdrUoken erst
erreicht wird, wenn sich der Deckel in der zweiten Öffnungsetufe befindet. Wenn
man also zum Ausschenken die Taste bis zum Anschlag niederdrückt, dann wird der
Deckel gleich bis in die Endstellung (zweite Öffnungsstufe) hochgeschwenkt, was
umständlich ist, wenn es sich bei Jedem kuesohenken wiederholt. Will man den Deokel
hingegen nur so weit wie zum Aussohenken nötig öffnen (erste Öffnungsstuf), dann
muß man den Druok mit dem Daumen sehr genau dosieren, was besondere Aufmerksamkeit
und Geschicklichkeit erfordert.
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Derartige Kannen sind daher im Gebrauch höchst unpraktisch.
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Der Erfindung
liegt die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung dieser Nachteile und ohne den bisherigen
Smehrere
Bauteile erfordernden konstruktiven Aufwand von zwei Scharnieren oder Gelenken einen
Klappdeckel zu konstruieren, welcher sich in zwei~Stufen öffnen läßt.
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Die Erfindung
besteht darin, daß sich das Scharnier an einem Schenkel befindet, der den Halteteil
bildet und von der Kanne entgegengesetzt zur Ausgießschnauze absteht, und daß der
Arm neben dem-Wenigen Schenkelteil eine Fortsetzung aufweist, der über das Scharnier
hinausragt. Dabei ist es zweckmäßig, die Fortsetzung als in Schließstellung des
Deckels Uber eine obere Abstlltzfläche des Sohenkels hinausragende Taste auszubilden,
so daß sich der Deckel durch insbesondere Daumendruck auf die Taste so weit von
der Schließstellung in eine Ausgießer stellung verschwenkt, bis die Abstützfläche
eine weitere Verschwenkung der Taste verhindert. Der Arm bildet daher mit der Fortsetzung
eine Abaueinheit
mit der schwenkbaren Scharnierwange, so daß beim
Hochschwenken des Armes mit dem Deckel vor dem Scharnier die Taste hinter dem Scharnier
nach unten geschwenkt wird.
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Zweckmäßig ist es, wenn die Taste um das Scharnier aus der Ausgießstellung
bis in ene Füllstellung weiter-schwenkbar ist, in der sie an einem Anschlag anschlägt,
da dann der Deckel vollständig aus dem Bereich der Ausgieß- bzw. Füllöffnung hinweg
schwenkbar ist und die Kanne nicht nur besser gereinigt, sondern auch einfacher
gefüllt werden kann. So ist es möglich, in der Füllstellung des Deckels und der
mit ihm schwenkbaren Teile einen Filter auf die Isolierkanne aufzusetzen.
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Es ist zweckmäßig, den Schenkel als oberen Schenkel des Henkels auszubilden
und so zu formen und anzuordnen, daß er einigermaßen horizontal verläuft.
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Zweckmäßigerweise auf der Oberseite dieses Schenkels sitzt das insbesondere
dreiwangig ausgebildete Scharnier. Die beiden äußeren Wangen bilden den festen Teil
des Scharnieres. Sie sind auf dem Schenkel des Henkels befestigt oder bestehen mit
demselben aus einem Stück. Die zwischen den beiden äußeren Wangen angeordnete dritte
Wange bildet den beweglichen Teil des Scharnieres. In Richtung des Ausgiessers geht
die innere Wange in einen Arm über, der an seinem Ende den Deckel trägt, so daß
diese Teile zusammen einen langen Hebel bilden. Am entgegengesetzten.Ende findet
diese Wange ihre Fortsetzung in einer Taste, mit welcher sie zusammen einen kurzen
Hebel
bildet. Der obere Schenkel des Henkels' weist im Raum zwischen den beiden äußeren
Scharnierwangen eine bis unten durchgehende Aussparung auf. Diese Aussparung ist
so geformt, daß der kurze Hebel bei seiner Bewegung um die Scharnierachse ungehindert
hindurchgeht, wenn der Deckel in die zweite Öffnungsstufe geschwenkt wird. Bei geschlossenem
Deckel ragt die Taste aus dem Schenkel des Henkels oben ein Stück heraus. Der Abstand,
mit dem die Taste herausragt, ist so bemessen, daß er dem Abstand am Ende des langen
Hebels entspricht, der für die erste Öffnungsstufe des Deckels erforderlich ist.
Durch einen Druck mit dem Daumen auf die Taste wird der Deckel hochgeschwenkt. Da
der Daumen am Schenkel des Henkels einen unüberwindlichen Anschlag findet, wird
der Deckel für die Dauer des Daumendruckes exakt und unverrückbar in der ersten
Öffnungsstufe festgehalten.
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Läßt man die Taste los, dann schließt sich der Deckel durch sein Eigengewicht.
Will man den Deckel in die zweite Öffnungsstufe bringen, dann erfaßt man ihn am
Griffknopf und schwenkt ihn bis zum Anschlag hoch.
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Wird der Anschlag so angeordnet, daß der gemeinschaftliche Schwerpunkt
des kurzen und langen Hebels auf die dem Henkel zugewendete Seite der Scharnierachse
zu liegen kommt, dann bleibt der Deckel infolge des Ubergewichtes vnn selbst in
der zweiten Öffnungsstufe stehen. Wird nun das Scharnier noch so angeordnet, daß
der in der Endstellung stehende Deckel einem auf dem Ausgießer aufgesetzten Kaffeefilter
nicht im Wege ist, dann erfüllt die Konstruktion entsprechend der Erfindung
alle an sie gestellten Anforderungen.
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Das Scharnier kann auch mit fünf oder mehr Wangen versehen werden.
Z.B. würden bei fünfwangiger Ausführung die erste, dritte und fünfte Wange den festen
Teil des Scharnieres bilden. Der bewegliche Teil des Scharnieres bestünde dann aus
der zweiten und vierten Wange, welche in Richtung des Henkels je eine Taste tragen
würden, so daß also zwei symmetrische kurze Hebel vorhanden wären.
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Das dreiwangige Scharnier läßt sich auch vertauscht anbringen, indem
die innere Wange den festen und die beiden äußeren Wangen den beweglichen Teil des
Scharnieres bilden. Wegen der Symmetrie wären auch in diesem Falle zwei kurze Hebel
vorzusehen. Auch in dieser umgekehrten Anordnung sind fünf oder noch mehr Wangen
denkbar. Bei dieser umgekehrten Anordnung gäbe es z.B. bei einer fünfwangigen Ausführung
drei gleich kurze Hebel.
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Auch unsymmetrische Anordnungen sind denkbar. Hierbei bildet die einfachste
Ausführung die Anordnung von zwei Wangen nach Art einer gewöhnlichen Schere, und
zwar die feste Wange mit dem Schenkel des Henkels auf der einen und die bewegliche
Wange mit dem kurzen und langen Hebel auf der anderen Seite. Auch bei unsymmetrischer
Anordnung kann die Scharnierzahl entsprechend dem Sinn der Ausführungen, die oben
über Scharniere mit mehr als drei Wangen gemacht wurden, vervielfacht werden.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung,
beschrieben.
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Fig. 1 zeigt den oberen Teil einer Isolierkanne mit geschlossenem
Klappdeckel in seitlicher Ansicht.
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Der Ausgießer 2 ist Bestandteil der äußeren Umhül-.
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lung. Der Henkel 3 ist mit der äußeren Umhüllung über den Schenkel
4 verbunden. Die Scharnierwangen 5 sind mit dem Schenkel 4 fest verbunden und bilden
mit diesem eine Baueinheit. Sie dienen zur Lagerung der Scharnierachse 7. Der die
Fortsetzung der hier unsichtbaren beweglichen Scharnierwange 6 in Richtung Ausgießer
bildende Arm 8 trägt den daran befestigten Deckel 9. Alle drei Teile zusammen bilden
den langen Hebel 10. Die an die bewegliche Scharnierwange in Richtung Henkel 3 angesetzte
Taste 11 bildet den kurzen Hebel 12. Der Abstand, um den die Taste 11 aus dem Schenkel
4 des Henkels 3 herausragt, ist mit 15 markiert.
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Fig. 2 zeigt den pberen Teil derselben Isolierkanne teilweise im Schnitt,
in dem der Deckel 9 in der ersten Öffnungsstufe dargestellt ist. Hier ist der
Hals
des von der äußeren Umhüllung umschlossenen isolierenden Einsatzes 1 zu sehen. Der
Griffknopf 13 ist wie der Stopfen 14 mit dem Deckel 9 verbunden.
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Der für die erste Öffnungsstufe erforderlihe Abstand zwischen dem
Stopfen 14 und der äußeren Umhüllung ist mit 16 markiert. Für den-Durchtritt des
kurzen Hebels 12 durch den Schenkel 4 des Henkels 3 dient die Aussparung 17. Als
Anschlag 18 für den kurzen Hebel 12 dient das innere Ende der Aussparung 17 jenseits
der Scharnierachse 7.
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In Fig. 3 ist wiederum der obere Teil der Isolierkanne in seitlicher
Ansicht dargestellt, und zwar mit dem Deckel 9 in der zweiten Öffnungsstufe, wobei
gleichzeitig das Zusammenwirken zwischen dem kurzen Hebel 12 und dem Anschlag 18
zu erkennen ist.
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Infolge dieses Zusammenwirkens wird der Deckel 9 nicht nur angehalten,
wenn er beim Ausschwingen die zweite Öffnungsstufe erreicht hat, sondern bleibt
er durch sein Ubergewicht auch in dieser Stellung stehen.
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Fig. 4 zeigt eine Ansicht auf die Isolierkanne mit geschlossenem Deckel
9 von oben, wobei der Aufbau des Scharnieres besonders gut zu erkennen ist. Man
sieht, daß der aus der Scharnierwange 6 bestehende bewegliche Teil des Scharnifres
mit dem Arm 8 und der Taste 11 zwischen den unbeweglichen bzw. festen Scharnierteilen,
bestehend aus den beiden festen Scharnierwangen 5 und dem von oben nur teilweise
sichtbaren Schenkel 4 des Henkels 3 angeordnet ist.
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Fig. 5 zeigt wiederum eine Isolierkanne mit geschlossenem Deckel in
Ansicht von oben und mit einem fünfwangigen Scharnier. Es sind zwei feste Wangen
18 und drei bewegliche Wangen 19 verwendet. Dieses Scharnier ist gegenüber dem in
Fig. 4 dargestellten insofern umgekehrt aufgebaut, als hier zwei von den beweglichen
Wangen außen und die festen Wangen dazwischen angeordnet sind. Die beweglichen Wangen
19 finden in Richtung des Henkels ihre Fortsetzung in drei gleichen Tasten 20.
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Fig. 6 schließlich zeigt das Beispiel einer zweiwangigen Ausführung
in Ansicht von oben. Vom Henkel 21 zweigt der Schenkel 22 zur Umhüllung ab. Der
praktisch horizontale Schenkel 22 trägt die feste Scharnierwange 23. Die bewegliche
Scharnierwange 24 gehört zu dem diese Scharnierwange 24 mit dem Deckel verbindenden
Arm 25. In Richtung des Henkels 21 verläuft dagegen die Taste 26. Von oben ist die
unsymmetrische Anordnung deutlich zu erkennen, indem hier beispielsweise der Schenkel
22 des Henkels 21 mit der festen Scharnierwange 23 auf der rechten und die bewegliche
Scharnierwange 24 mit dem den langen Hebel bildenden Arm 25 und der den kurzen Hebel
bildenden Taste 26 auf der linken Seite angeordnet sind.
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In der vorstehenden Beschreibung der BrfindungJ
wurde davon ausgegangen, daß die Kannen nur als Tischkannen verwendet werden. Wenn
sich der Deckel nämlich nur durch sein Eigengewicht schließt, liegt der Stopfen
lose auf der zu verschließenden Öffnung auf. Die Kanne kann also nicht gelegt werden,
so daß sie zur Mitnahme z.B. zum Camping, Picknick usw., d.h. zum Transport, ungeeignet
ist. Da die Erfindung;
jedoch auch für die Konstruktion von Kannen, die sich für den Transport eignen,
nutzbringend verwendet werden kann, wird nachstehend auch noch eine Sonderform der
Kannengattung beschrieben.
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Es gibt im wesentlichen zwei Wege, um Kannen dieser Gattung für den
Transport dicht verschließbar zu machen.
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So wird die Verbindung zwischem dem Deckel und dem Stopfen lösbar
gemacht, so daß man den Stopfen bei Bedarf abnehmen und durch einen in den Hals
passenden, dicht schließenden und vom Deckel getrennten Stopfen ersetzen kann.
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Hierzu kann man einen einfachen Korkstopfen verwenden, der sich feXt
in den Hals drücken läßt, oder einen Expanderstopfen (dehnbaren Stopfen), der gleichfalls
nach Einführung Xn den Hals und Aufdehnung festsitzt. Wenn die Kanne atf diese Weise
dicht verschlossen ist, wird der Deckel in bekannter Weise heruntergeklappt. Soweit
bekannt, werden bei Konstruktionen dieser Art aus Gründen des Aussehens allerdings
Deckel verwendet, welche den ganzen Ausgießer mit der Gießschnauze abdecken und
keinen Griffknopf besitzen. In Jedem Falle läßt sich auch bei diEsen Konstruktionen
die Verbesserung entsprechend der Erfindung}
nutzbringend anwenden, denn
solange die Kanne bei Tisch gebraucht
wird, ist es von Bedeutung, über eine einfach konstruierte Mechanik zu verfügen,
mit welcher der Deckel in die erste Öffnungsstufe gestellt werden kann.
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Die zweite Art besteht in einer völligen Trennung von Deckel und Stopfen.
Für den Transport wird ein dicht schließender Stopfen - wie vorstehend beschrieben
-eingesetzt. Für den Gebrauch bei Tisch dagegen gibt es einen gleichfalls fest im
Hals sitzenden Stopfen, in welchem sich jedoch ein Ventil befindet, welches sich
beim Neigen der Kanne öffnet und beim Hinstellen wieder schließt. Des Aussehens
wegen sind diese Stopfen durch einen Deckel verdeckt, welcher oben auf dem Ausgießer
und der Gießschnauze ruht. Bei einer dieser Konstruktionen muß der Deckel zum Ausschenken
immer geöffnet werden, so daß also auch hier der Grundgedanke der Erfindung
mit Vorteil verwendet werden kann.
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In Fig. 7 ist ein Beispiel für eine dicht verschließbare Kanne dieser
Art dargestalltt dabei ist der obere Teil der Kanne teilweise im Schnitt dargestellt.
Der in herunter geklapptem Zustand gezeigte Deckel 27 bildet in Richtung des Auagießers
28 das Ende des langen Hebels 29, während der kurze Hebel 30 wiederum auf der entgegengesetzten
Seite angeordnet ist. Da der Deckel 2i den Ausgießer 28 auf allen Seiten Übergreift,
kann er an seinem spitzen, die Ausgießschnauee bedeckenden Ende 31 leicht mit dem
Finger angehoben und hochgeschwenkt werden. Wie bei derartig ausgebildeten Deckeln
üblich,
wurde der sowieso nur für die zweite Öffnungsstufe - Füllstation
- benutzte und daher hier überflüssige Griffknopf weggelassen. Hingegen befindet
sich auf der Unterseite zum An- und Abschrauben des Stopfens 33 ein Gewindezapfen
32.
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Der Stopfen 33 selbst ist im unteren Teil der Fig. 7 in abgenommenem
Zustand gezeigt. An seiner Stelle wurde die Kanne durch einen in die Öffnung eingeführten
Expanderstopfen 34 für den Transport dicht verschlossen. Die nach dem Umwechseln
der Stopfen wieder für den Tischgebrauch hergerichtete Kanne wird zum Ausschenken
in bekannter Weise geöffnet, indem durch Daumendruck auf das Ende des kurzen Hebels
30 der Deckel 27 in die erste Öffnungsstufe - Ausgießstation - gestellt wird.
- Patent-!Sohuteansprüche - |