DE2020304A1 - Verfahren zur Aufschliessung und Weiterverarbeitung von Frisch- und Faulschlaemmen - Google Patents
Verfahren zur Aufschliessung und Weiterverarbeitung von Frisch- und FaulschlaemmenInfo
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Description
»δ. ing. H. NBQSNDANK- dipl-ikg. H. HAUCK · dipl-phys. W. SCHMITZ
HAMBURG-MÜNCHEN 2020304
TBJ.. 367428 UND 36 4119
Werner Thorn München io · mozartstr. 23
2073 Lütjensee
Kuckucksberg 13
Kuckucksberg 13
2073 Lütjensee Ml·"80"·
= TELEGR. NEQEDAPATBNT MÜNCHEN
Hamburg, den 24. April I970
Verfahren zur Aufschließung und Weiterverarbeitung von Frisch- und Faulschlämmen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufschließung,
Sindickung und Entwässerung von Frisch- und Faulschlämmen.
Die städtischen und gewerblichen Abwässer v/erden in Klärwerke geleitet und dort gereinigt, indem die das Wasser verunreinigenden
Stoffe entfernt, grobe Partikel als Rechengut abgefangen und die als Frischschlamm anfallenden Sedimente
nach Faulturmbehandlung als Düngemittel oder allenfalls als Heizmaterial verwendet oder auf andere Weise vernichtet
werden. Das gereinigte Wasser wird industriell genutzt, ver- sickert
im Boden oder wird in Flüsse geleitet. Abgesehen von Sonderanlagen, die für einzelne gewerbliche Betriebe errichtet
sind, werden in den .Klärwerken Abwasser unterschiedlicher Herkunft
aufgearbeitet, Es fallen daher Frischschlämme mit wechselndem Gehalt an Substanzen biologischen Ursprunges,
aber sehr heterogener Zusammensetzung und mit einem Wassergehalt von rund 98 $>
an. Die Frischschlämme werden einer mikrobiellen Einwirkung in Faultürmen ausgesetzt, dabei wird
ein Teil der organischen Substanzen abgebaut und zugleich
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eine beachtliche Homogenisierung des Schlamms und eine Konzentrierung des fest stoff gehaltes auf in der Regel 5 i*
bis maximal 10 %> erreicht«
Die durch mikrobielle Einwirkung entstandenen Faulschlämme
sind ein Gemisch aus nieder- und hochmolekularen Substanzen mit hydrophilen und hydrophoben Eigenschaften, stabilisiert
durch den Eigenstoffwechsel der Mikroorganismen. Eine weitere Eindickung der Paulschlämme' in vertretbarer kurzer Zeit gelingt
bisher nur mit einem relativ hohen Kostenaufwand an
Chemikalien (Fällungsmittel) und/oder an Wärmeenergie in aufwendigen Anlagen. Eine Eindickung des Paulschlamms in
Trockenbeeten spart zwar Kosten ein, erfordert aber Zeit und große Lagerflächen.
Die Paulschlammlagerung auf Trockenbeeten mit Verweildauer von mehreren Monaten stößt angesichts einer ständig sich ausbreitenden
Besiedlung und eines steigenden Wasserbedarf3 auf Schwierigkeiten. Die an manchen Orten geübte Versenkung der
anfallenden Paulschlämme in stillgelegten Bergwerkstollen kann als Notmaßnahme gelten, sie ist nicht ungefährlich
wegen der unkontrollierten Methanansammlungen im Erdinneren. Das Einleiten von ungeklärten Abwässern, von Prisch- und
Paulschlämmen in Plußläufe und selbst in Brackwassearegionen,
etwa der Elbe- und der Wesermündungen, wird sich in Zukunft
- 3 109847/1537
nicht mehr vereinbaren lassen mit den Erfordernissen der
Wasserwirtschaft, mit den Maßnahmen zur Verhinderung einer Küsten- und Uferverschmutzung. Feten der akuten Schmutzbelastung
stellt die Einengung der Sickerkapazität durch
Ausbildung wasserunlöslicher Filme im Bereich des Flußbettes eine steigende Gefährdung der Trinkwasserversorgung dar.
Die Überwachung von Brunnen in Flußnähe, deren Reservoir unter Nutzung der Sickerkapazität ergänzt wird, hat er- ä
geben, daß auch unter Einhaltung gewisser Sicherheitsabstände typische Abwasserabkömmlinge in das Brunnenwasser
gelangen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, mit dem sich eine Eindickung und
möglichst weitgehende Entwässerung der Frisch- und Faulschlämme
in wesentlich kürzerer Zeit als mit anderen Verfahren erreichen läßt. Dabei sollen sowohl die Kosten für
die Anlagen als auch die laufenden Kosten niedriger als bei den bisher geübten Verfahren liegen.
Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Aufschließung
und Yi'eiterverarbeitung von Frisch- und Faul-
schlämmen, das gekennzeichnet ist durch Ansäuern der pumpvorwiegend
biologischen Ursprunges fähigen Frisch» und Faulschlämme/im Eeaktionsbehälter mit
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mischung einsetzt, Beinstellen des pH-Wertes mit rauchender Salzsäure
zur Erreichung der isoelektrischen Bereiche der überwiegenden Anzahl der im Schlamm enthaltenen hochmolekularen Substanzen
biologischen Ursprunges und dadurch Tollständiger Entmischung, Entfernen der sich im oberen Teil des Behälters angesammelten
hydrophoben Substanzen einerseits, Abtrennen der gefällten Schlammsubstanzen vom Überstand andererseits, versetzen derselben
mit Ca(OH)2 in bubstanz oder als Kalkmilch, oder gebranntem Kalk
(CaO) und Entwässern in lilterpressen. In einer besonderen Ausführungsform
wird sowohl zum Ansäuern als auch zum Peineinstellen des pH-Wertes rauchende Salzsäure benutzt» Das Ansäuern kann auch
mit 3 bis 35 ?i-iger Salzsäure geschehen. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung wird das Ansäuern mit 20 bis 96 yo-iger, vorzugsweise roher konzentrierter Schwefelsäure vorgenommen.
.Die vom überstand abgetrennten ochlammsubstanzen werden
mit 10 bis 30 kg Ca(OH)2 pro m eingedicktem Faulschlamm eines
Feststoffgehaltes von ca. 20 % versetzt und der Wassergehalt in
Abhängigkeit von der Schlammtemperatur und Schlammzusammensetzung in Pilterpressen bis zu 50 bis 30 fo entfernt. Paulschlamm mit
geringem bis mäßigem Lipidgehalt kann ohne vorherige Entmischung durch Säurebehandlung mit 15 bis 30 kg/m Ca(0H)2/m versetzt
und direkt in Filterpressen auf einen Wassergehalt von 50 bis 30 °ß>
entwässert werden. Als besonders günstig hat es sich erwiesen, wenn der Faulschlamm vor dem Ansäuern mit Sauerstoff oder
Druckluft durchperlt wird.
Erfinduagsgemäß werden also die Paulschlämme aufgeschlossen
und eingedickt und anschließend weiter entwässert.
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Es ist nun überraschend gefunden worden, daß durch Zusatz
von Mineralsäuren zu den Frisch- und Faulschlammen in solchen Mengen, daß ein pH-Wert von 5 unterschritten wird,
die hydrophoben Substanzen, das sind Lipide, Fettsäuren, höhere Kohlenwasserstoffe und dergleichen, sich aus dem
lösungsgemisch abtrennen lassen, weitgehend quantitativ
aufgeschwemmt werden und sich an der Oberfläche des Beckens sammeln, während innerhalb der hydrophilen Bestandteile ■
die hochmolekularen Substanzen biologischen Ursprunges mit
basischen Gruppen, hierzu gehören Proteine, Proteide, wie Nucleo-, Grlyko-, Phosphoproteide, ferner nucleinsäuren etc.
gleichzeitig gefällt werden und mit anderen Schlammbestandteilen zu Boden sinken. Dieser Vorgang wird mit Aufschließen
und Eindicken bezeichnet.
DarUberhinaus ist gefunden worden, daß insbesondere durch den
Zusatz von rauchender Salzsäure der isoelektrische Bereich der überwiegenden Anzahl der Eiweißkörper erreicht und zu- %
gleich durch das in dieser Säure gelö.ste Chlorwasserstoff- und Ohlorgas der mikrobielle Stoffwechsel durch Abtöten der
Mikroorganismen ausgeschaltet wird* Das Ansäuern der Schlämme zur Entmischung kann mit irgendeiner Mineralsäure vorgenommen
werden, für den Erfolg der Fällung, speziell für das Abtöten der Mikroorganismen und damit letztlich für die Schlammauf-Schließung
ist der Zusatz von rauchender Salzsäure entscheidend. Am wirtschaftlichsten hat sich die Kombination von
rauchender Salzsäure mit roher Schwefelsäure erwiesen. Man
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setzt den Faulschlämmen rohe konzentrierte Schwefelsäure zu mit
lern Zweck, die Pufferkapazität der Hochpolymeren, vorwiegend der Proteine, zu erschöpfen und gibt dann quasi zur Peineinstellung
des pH-Wertes rauchende Salzsäure hinzu, um eine weitgehende Ausschaltung und eine Fällung der Proteine zu
erreichen.
Unter Anwendung des beschriebenen Vorgehens ist es gelungen, alle Faulschlammproben aus den verschiedensten Städten der
Bundesrepublik in wenigen Tagen auf einen Feststoffgehalt von 20 - 24 $ einzudicken. Bs konnten 66 bis max β 83 f° des
eingesetzten Volumens als relativ klarer Überstand vom eingedickten restlichen Feststoffgehalt entfernt werden. Dies zeigen
die weiter unten gebrachten Beispiele.
Erfindungsgemäß läßt sich der oben beschriebene, unter Verwendung von rauchender Salzsäure erzielte Entwässerungseffekt
in seinem zeitlichen Ablauf noch unterstützend beeinflussen, wenn der mit Faulschlamm gefüllte Reaktionsbehälter vor der
Säurebehandlung mit Sauerstoff oder Preßluft durchperlt wird. Hierdurch wird die Empfindlichkeit der Anaerobier gegenüber
werden
Sauerstoff ausgenutzt und/die anaeroben Stoffwechselprozesse
Sauerstoff ausgenutzt und/die anaeroben Stoffwechselprozesse
unterbunden.
Durch die Anwendung der bisher beschriebenen Verfahrensschritte erhält man einen eingedickten, aber noch pumpfähigen
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Faulschlamm, der sich infolge weitgehender Ausschaltung des mikrobiellen Stoffwechsels als sehr stabil und einheitlich
in seinem Verhalten erweist. Die Aufschließung des Faulschlamms unter Abtrennung der hydrophoben Substanzen,
Entfernung von 66 bis rund 80 $ des Flüssigkeitsvolumöns
und Konzentrierung des Peststoffgehaltes auf 20 bis max. 24 fö gelingt mit dem oben beschriebenen Vorgehen auf einfache
V/eise in einem Arbeitsgang.
Wie in der Aufgabenstellung dargelegt, soll aber nicht nur eine Eindickung, sondern auch eine möglichst weitgehende
Entwässerung der Faulschlamme erreicht werden, das zum Entwässern
von feuchten Materialien häufig angewendete Zentrifugieren ist für eingedickte Faulschlämme nicht geeignet,
da nur eine schlechte Phasentrennung eintritt. Filterpressen wurden bisher lediglich dann, wenn ein
hoher Gehalt an Kohlenstaub und sonstigen ungelösten spezifisch schweren Partikeln vorhanden war, zur Faulschlammtrocknung
eingesetzt. Bei den in der Regel anfallenden Faulschlammen ist zwar der Aufbau von Filterkuchen möglich,
doch laßt aich nur schwer und mit erheblichem Zeitaufwand
Wasser entziehen. Es ist nun Überraschend gefunden worden, daß sich durch Zusatz von Calciumhydroxid (Ca(OH)2* Kalkmilch),
von Calciumoxid (GaO, gebrannter Kalk) und eingeschränkt durch den Zusatz von Calciumcarbonat (CaCO,, Kreide) im
Soutinebetrieb die Herstellung von Filterkuchen mit einem
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Gehalt von 50 - 30 fi Wasser gelingt.
ils wurde überraschenderweise ferner gefunden, daß nach Zusatz von pulverisiertem Calciumhydroxid der eingedickte
Faulschlamm, aber auch gut ausgepreßte Schlämme mit geringem
bis mäßigem Lipidgehalt ohne Säurebehandlung, bei niedriger Schlammtemperatur unmittelbar filtrierfähig werden, eine
Wirkung, die mit gebranntem Kalk in dem geprüften Temperaturbereich 0 - 20 0G nicht zu erzielen ist» Filtrierfähigkeit
und zu verwendende Menge an Calciumhydroxid hängen weitgehend ab vom Gehalt des eingedickten Faulschlamms an Säure, die
zur Sindickung des Faulschlamms und an rauchender Salzsäure, zur Schlammstabilisierung zugesetzt worden ist. Durch den
zuletzt beschriebenen Verfahrensschritt ist das Problem, das
die primär nicht filtrierbaren Faulschlämme darstellen, auf einfachere, sicherere und wirtschaftlichere Weise als in
bisher geübten Verfahren gelöst.
Mit Hilfe von Grundchemikalien (rauchender Salzsäure, roher Schwefelsäure) wird 1 wr Faulschlamm mit 5 # Feststoffgehalt
auf ein Volumen von rund 300 1 Faulschlamm mit einem Feststoff gehalt von rund 20 <$>
verringert, unter Zusatz von Calciumhydroxid, das als billige Chemikalie ebenfalls in
großen Mengen zur Verfügung steht, wird der Wassergehalt unter Verwendung einer Filterpresse so weit herabgeeetzt,
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daß am Ende des Filterprozesses Preßkuchen mit einem Wassergehalt
von 50 - 30 $> anfallen.
Das Verfahren ist in erster Linie für Klärwerke, in denen
kommunale Abwässer gereinigt werden, geeignet. Es ist aber
auch in Sonderanlagen gewerblicher Betriebe anwendbar und
mit besonderem Torteil in Anlagen zur ^Reinigung von Abwässern
von Schlachthöfen, Fisch- und Fleischfabriken, Konservenfabriken, Molkereien und dergleichen, die naturgemäß
biologischen Ursprunges einen hohen Gehalt an hochmolekularen Substanzen/mit
basischen Gruppen? also Eiweißstoffen, aufweisen.
-Nachstehend wird der Verfahrensablauf noch genauer erläutert,
und es wird ein Beispiel gebracht, aus dem, in Verbindung mit
der Abbildung, die Wirksamkeit des vorgeschlagenen Verfahrens zum Aufschließen und Eindicken der Faulschlamme klar hervorgeht.
Die Feststoffgehalte der untersuchten Frischschlammproben lagen zwischen 2,0 - 3,0 </<>, diejenigen der Faul schlämme
zwischen knapp 4,0 - 7,5 #o Die Werte wurden unter Anwendung
der Gefriertrocknung ermittelt und beinhalten auch alle gelösten Schlammbestandteile ο
- 10 .109847/1537
~ 10 -
*Z
Säurebedarf pro m für AufSchließung und Bindickung (A)
und Peststoffgehalt laufen nur angenähert parallel, der
Säurebedarf pro m hängt ab von der Anzahl der Mikroorganismen, vom Proteingehalt und vom G-ehalt an v/eiteren
Substanzen mit amphoteren Eigenschaften.
Für Feststoffgehalte von rund 5 f<
> unmittelbar nach Entnahme aus dem Faulturm werden 160 - 180 Äquivalent Säure
benötigt zur Einstellung eines pH-.'/ertes von 4,5 - 4,0. 1 rauchende Salzsäure enthält rund 10 Äquivalent und kostet
derzeit 12 Pfennig bei Groß-abnähme,, A) ausgeführt unter
Verwendung von Salzsäure würde demnach Kosten in Höhe von 1,92 - 2,16 DM verursachen,, 1 1 rohe konzentrierte Schwefelsäure
enthält rund 36 Äquivalent and kostet derzeit bei Großabnahme
rund 20 Pfennig. A) ausgeführt mit Schwefelsäure zur Einstellung eines pH-Wertes von 4,5-4 würde analog nur Kosten
von 0,90 - 1,00 DM verursachen.
Wegen der nachhaltigeren Ausschaltung des mikrobiellen Stoffwechsels und wegen der anzustrebenden Filterfähigkeit
empfiehlt sich folgende Kombination* 3,5 - 4,0 1 Schwefelsäure plus 5-31 Salzsäure.
Bach der Sedimentation wird der auf rund 20 bis max ο 24 f°
Feststoffgehalt eingedickte Faulschlamm mit 10 - 20 kg
Calciumhydroxid pro m (eingedickten Schlamms!) versetzt und in
109847/153 7 -11-
-■11 -
Filterpressen entwässerte Bine !Donne pulverisierten Kalks
(Oa(OH^) kostet derzeit rund 50,— DM. Bezogen auf den
Faulschlamm mit 5 # Feststoffgehalt entstehen nochmals
Kosten in Höhe von rund 20 - 30 Pfennig« Die Kosten für
Direktfiltration ohne Säurebehandlung, bezogen auf Faulschlamm
mit 5 °;° Feststoff gehalt, liegen zwischen 0,80 1,50
DM. ■
Die Gesamtkosten an Chemikalien für die Eliminierung von
rund 900 1 Wasser betragen etwa 1,50 DLl, das sind rund 25 - 30 fc der Kosten an Chemikalien für andere Verfahren
oder nur 20 $> der Kosten, die für eine thermische Faulschlammentwässerung
aufgewandt werden müssen (bei vergleichsweise sehr viel niedrigeren Anlagekosten).
Das Yerfahren wurde ebenfalls mit Erfolg geprüft an Proben
aus Eindickern und von Trockenbeeten mit einem Ausgangsfest
st off gehalt von 12 - U £· i
Gut ausgepreßte Schlämme mit geringem Lipidgehalt wurden nach
Caleiumhydiöxä-Zusatz (15 - 30 kg/m ) ohne Säurebehandlung
direkt in Filterpreasen gegeben. Dabei entstanden ebenfalls feste Filterkuchen mit einen Wassergehalt von 50 - 30 ^.
Eine Probe, die aus Stellinger Moor entnommen war und einen
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20^0304
Feststoffgehalt υοά 5,0 /'« hatte, wurde wie folgt behandelt:
Die Probe wurde mit öauerstoff durchperlt und dann mit 1b5
Auuivalent/m' Faulschlamm versetzt. Die nachstehende Tabelle
zeigt die Absetzgeschwindigkeit, bestimmt an 1020 ml iaulschlamm
in einem 1000 ml-Standzylinder:
nach 2 Stdo Zeit Beginn 45 Min» 2 5 min» 40 MJn0 4β Stdo
grenae
(ml) 0 300 190 180
Die Lipid-cichaumschicht und der Überstand machten nach
4ö Stunden ö1,5 r des Gesamtvolumens aus.
"Beispiel 2
Zwei ü'aulschlammproben wurden der Säurebehandlung nach der
Erfindung unterworfen. Die in der Abbildung im linken Standzylinder
gezeigte Probe stammt aus einem Klärwerk, das Überwiegend häusliche Abwasser aufbereitet, die Probe rechts
entstammt einem Klärwerk, in dem häusliche und Industrieabwässer aufbereitet werden. Die Aufnahme wurde 4- Stunden
nach der Säurebehandlung gemacht.
- 13 -
Claims (1)
- 20^0304- 13 P at ent a η a P rüche1. Verfahren zur Aufschließung und Weiterverarbeitung von .Frisch- und Faulschlammen, gekennzeichnet durch Ansäuern-wiegend biologischen Ursprunges der pumpfähigen Schlämme vor/im Eeaktionsbehälter mit Mineralsäuren, bis der pH-Wert 5 unterschritten ist und Entmischung einsetzt, Feineinstellen des pH-Wertes mit rauchender Salzsäure zur Erreichung der isoelektrischen (t Bereiche der überwiegenden Anzahl der im Schlamm enthaltenen hochmolekularen Substanzen biologischen Ursprunges und dadurch vollständiger Entmischung, .Entfernen der sich im oberen Teil des Behälters angesammelten hydrophoben Substanzen einerseits, Abtrennen der gefällten Schlammsubstanzen vom Überstand andererseits, Zersetzen derselben mit Ca(OH)2 in Substanz oder als Kalkmilch oder mitgebranntem Kalk (GaO) und Entwässern in Filterpressen O2ο Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl das Ansäuern als auch das Feineinstellen des pH-Wertes mit rauchender Salzsäure vorgenommen wird.3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ansäuern mit 3 bis 35 fi-iger Salzsäure vorgenommen wird.109847/1537-H- 20203Q44. Verfahren nach Anspruch ^J dadurch gekennzeichnet, daß das Ansäuern mit 2ü bis 9Ö '/ü-iger, vorzugsweise roher konzentrierter Schwefelsäure, vorgenommen wird.b· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ii'aulschlamm mit geringem bis mäßigem Lipidgehalt ohne vorherige Entmischung durch ^säurebehandlung mit 15-30 kg Ca(OH)2Zm3 versetzt und direkt in if'ilterpressen auf einen Wassergehalt von 50 - 50 % entwässert wird.5 sowieο Verfahren nach Anspruch 1 und/einem der Ansprüche 2 bis 4j dadurch gekennzeichnet, daß die vom überstand abgetrennten Johlaairasuiistanzen mit 10 Ms 30 kg Ca(OH^'3
pro m eingedickten S'aulsohlamma eines Eeststoffgehaltes von ca= 20 fo versetzt wird und der Wassergehalt in Abhängigkeit von der Schlammtemperatur und üchlammzusammensetzung und Filtrationsdruck in den illterpressen bis zu 50 bis 30 fo entfernt wird»ο Verfahren nach Anspruch 1 und 5 und irgendeinem der Ansprüche 2 Ms 4» dadurch gekennzeichnet, daß deriäffi vor dem Säurezusaxs mit Sauerstoff oder uft durchp@2?l1; wird ο<S5
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