DE202021100998U1

DE202021100998U1 - Doppeltür- oder Doppelfenster mit Getriebe

Info

Publication number: DE202021100998U1
Application number: DE202021100998.5U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2021-02-28
Filing date: 2021-02-28
Publication date: 2022-06-01
Anticipated expiration: 2031-03-01

Abstract

Doppeltür (1) oder Doppelfenster von Gebäuden, Möbeln, Fahrzeugen, Flugzeugen, Schiffen, Kabinen oder dergleichen, umfassend zwei im Wesentlichen spiegelsymmetrisch angeordnete, ebene oder gewölbte Drehflügel (3, 4), die an einem Türrahmen (6), Fensterrahmen oder Möbelkorpus drehbar angeordnet sind, mit zueinander parallel verlaufenden, vorzugsweise senkrechten Drehachsen an den voneinander abgewandten Seiten der Drehflügel (3, 4), dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Drehflügel (3, 4) derart kinematisch miteinander zwangsgekoppelt sind, dass sie sich synchron gegensinnig drehen, und dass durch die Betätigung nur eines Drehflügels oder durch den Antrieb der zwangskoppelnden Kinematik das Öffnen oder Schließen beider Drehflügel (3, 4) erfolgt.

Description

Gegenstand der Erfindung
Die Erfindung betrifft eine Doppeltür oder ein Doppelfenster von Gebäuden, Möbeln, Fahrzeugen, Flugzeugen, Schiffen, Kabinen oder dergleichen, umfassend zwei im Wesentlichen spiegelsymmetrisch angeordnete, ebene oder gewölbte Drehflügel, die an einem Türrahmen, Fensterrahmen oder Möbelkorpus drehbar angeordnet sind, mit zueinander parallel verlaufenden, vorzugsweise senkrechten Drehachsen an den voneinander abgewandten Seiten der Drehflügel.
Stand der Technik und Nachteile des Standes der Technik
Das Begehen oder Befahren von Gebäudetüren mit verbreitet konventionellen (einflügeligen und im Wesentlichen ebenen) Flügeltüren (Fachjargon: Türblätter) ist für in ihrer körperlichen Bewegungsfähigkeit eingeschränkte Personen eine oft erhebliche Herausforderung. Insbesondere für Rollstuhl- oder Rollatorfahrer, aber auch für Personen mit Gehhilfen, wie Krücken oder Gehstöcken, ist der ergonomische Zwang, eine Drehflügeltüre über nahezu ihren kompletten Viertelkreis, dessen Radius in Betreuungseinrichtungen oft mehr als einen Meter beträgt, zu bewegen, unkomfortabel und riskant: Das Hinlangen zur Drehhandhabe (Türgriff) und deren Bewegung in einem ausladenden Kreisbogen gelingt oftmals nur unter Aufbringen lästigen und nicht selten sturzgefährlichen Rangierens.
Diesem Problem begegnen die EP 0 219 589 A1 und DE 42 08 238 A1 mit kinematikgleichen Falttürsystemen, deren gemeinsamer Nachteil zum einen darin besteht, dass weiterhin der Türgriff über die komplette lichte Weite des Türdurchgangs zu bewegen ist: Für jemanden, der an den Rollstuhl gefesselt ist, deshalb eine erhebliche Gefahr, da er sich weit aus dem Sitz herauslehnen muss - insbesondere, wenn nach dem Durchfahren des Türdurchgangs die Falttüre wieder geschlossen werden soll. Zum anderen haftet diesem Türtyp der systembedingte Nachteil von Zugluft an, da die Türe aufgrund ihres kinematischen Durchdringens der Türenzarge eine entsprechende Randfuge erfordert.
Letztgenanntem Nachteil hilft ein Falt-Schiebe-Türblatt nach DE 203 08 740 U1 zwar ab, jedoch erfordert auch hier das Verschieben des freien Endes des mit einer Betätigungshandhabe (Türgriff) versehenen Türblatts eine Schiebebewegung über die komplette lichte Weite der Türöffnung. Das birgt die bereits erwähnten ergonomischen Nachteile und Unfallgefahren. Insbesondere sticht der kinematische Nachteil ins Auge, dass die geschlossene Türe in der Draufsicht ein gestrecktes Kniegelenk ist. Beim Öffnen der Türe ist also zunächst das aus beiden Türblättern bestehende Kniegelenk zu knicken, damit durch die seitliche Schiebebewegung das senkrecht dazu erforderliche Herausknicken der Faltachse bei zumutbarer Bedienkraft möglich wird. Somit stellt sich die Einleitung der Öffnungsbewegung - selbst für einen vitalen Nutzer - als äußerst unkomfortabel dar.
Dem begegnet eine Drehflügel-Raumspartüre nach DE 20 2015 003 214 U1 , die ein asymmetrisch zweigeteiltes Türblatt mit einem parallelogrammähnlichen Hebelsystem aufweist. Das erlaubt zwar ein leichtgängiges Öffnen, jedoch ist einerseits auch hier der Bedienweg bis zum vollständigen Öffnen nicht unerheblich ausladen, und andererseits erfordert die ebenfalls als Falttüre ausgelegte Konstruktion einen Freiraum für die gefalteten Türbestandteile neben der Bandseite, was beispielsweise durch dort verlaufende Wände - wie z.B. in engen Fluren - diese Bauart ausschließt.
Was für einflügelige Drehflügeltüren gilt, trifft gleichermaßen auf einflügelige Fenster zu. Zwar waren historische Fenster oft als Doppelflügelfenster ausgeführt, jedoch ebneten Kosten und Reinigungsfreundlichkeit dem einflügeligen Fenster den Weg. Diesem haften dieselben Nachteile an, die auch für einflügelige Drehflügeltüren gelten: Einerseits ist deren Bedienung für eine bewegungseingeschränkte Person aufgrund des erwähnten Bedien- und Kollisionsradius äußerst unkomfortabel, und andererseits erfordern einflügelige, drehbare Bauelemente entsprechende Freiräume über dem Boden und an der Wand.
Diesen Nachteilen begegnen elegant horizontal verschiebbare Schiebeelemente, die vor oder in Gebäudewänden laufend angeordnet sind. Das jedoch erfordert entsprechende Gebäudegrundrisse, die beispielsweise bei engen Fluren oder Eckwänden nicht gegeben sind. Auch benötigen sie lange Öffnungs- und Schließwege, die gehandicapte Personen überfordern. Einen Kompromiss liefern Doppelschiebetüren gemäß der EP 3 368 734 A1 . Doch auch hier erstreckt sich das Bauelement im geöffneten Zustand horizontal weitaus länger, als es die lichte (Durchgangs- bzw. Zugangs-)Weite erlaubt.
Die geschilderten Beispiele zeigen einerseits die Barrieren konventioneller Bauelemente und andererseits die Anstrengungen auf, diese zu überwinden. Daraus hat sich inzwischen eine innenarchitektonische Disziplin des sog. „barrierefreien Wohnens“ entwickelt, der auch der Türentyp „Raumspartür“ zugeordnet werden kann.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist es, die beschriebenen Nachteile des Standes der Technik zu überwinden und ein beim Bedienen möglichst platzsparendes und bequem bedienbares Bauelement zu schaffen, das auch in Standardzargen montierbar und daher im Baubestand nachrüstbar und bei Bedarf (elektro-)motorisierbar und somit fernsteuerbar ist. Insbesondere sollen die Bedien- und Kollisionswege für Personen mit eingeschränkter Bewegungsfähigkeit minimiert werden und trotzdem die maximale lichte Weite eines Wanddurchlasses nutzbar sein, um ein möglichst barrierefreien Wohnen und Arbeiten zu ermöglichen.
Kurze Beschreibung der Erfindung
Diese Aufgabe wird bei der Doppeltür- oder dem Doppelfenster der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die beiden Drehflügel derart kinematisch miteinander zwangsgekoppelt sind, dass sie sich synchron gegensinnig drehen, und dass durch die Betätigung nur eines Drehflügels oder durch den Antrieb der zwangskoppelnden Kinematik das Öffnen oder Schließen beider Drehflügel erfolgt.
Doppeltüren und -fenster sind grundsätzlich bekannt. Beide Drehflügel sind i.d.R. mechanisch unabhängig voneinander angeordnet, wovon meist nur einer begangen - bzw. bei Fenstern bedient - wird. Deshalb unterscheidet man zwischen einem (nur in Sonderfällen benutzten) Stand- und einem mit Tür- oder Fenstergriff bestückten (und üblicherweise benutzten) Gehflügel oder Fensterflügel. Gehflügel konventioneller Doppeltüren sind entweder zu schmal zum Passieren von Rollatoren oder Rollstühlen, oder zu breit, um komfortabel bedient und befahren zu werden, da sie dieselben Nachteile aufweisen, die bereits für ein einflügeliges Bauelement (Tür oder Fenster) geschildert wurden.
Der erfinderische Gedanke verfolgt daher das Ziel, zwar nur einen Tür- oder Fensterflügel (oder den beide Flügel erfindungsgemäß koppelnden Mechanismus) zu bedienen (bzw. anzutreiben), damit aber beide Flügel simultan zu bewegen. Das Resultat ist das Öffnen oder Schließen des Wanddurchlasses auf seiner ganzen Breite, obwohl die kurzen Bedienwege eines Drehflügels von nur der halben Breite erforderlich sind! Ermöglicht wird dies durch die erfindungsgemäße Zwangskoppelung der beiden Drehflügel. Diese ist bevorzugt als mechanisches Getriebe auszuführen, und zwar dergestalt, dass beide Drehflügel permanent eine im Wesentlichen spiegelsymmetrische Winkellage zueinander einnehmen.
Zur Umsetzung dieser Zielsetzung bietet sich eine Bauart an, bei der jedem Drehflügel ein als Schwenkarm ausgebildeter Mitnehmer zugeordnet ist. Beide Schwenkarme sind ebenfalls spiegelsymmetrisch zur selben Spiegelebene wie die des Türenpaares auf Drehachsen angeordnet, die parallel zu den Bandachsen beider Türflügel verlaufen.
Beide Schwenkarme besitzen Ausleger, deren freie Enden als Gelenk ausgebildet sind und in an den Drehflügeln angeordneten Führungsschienen längsbeweglich gelagert sind. Damit wird dem Umstand Rechnung getragen, dass die Drehachsen des jeweiligen Drehflügels und des ihm zugeordneten Schwenkarms parallel zueinander versetzt sind. Je geringer dieser Achsabstand ist, umso kleiner ist der Verfahrweg des Schwenkarmgelenks in oder an besagter Führungsschiene.
Beide Schwenkarme rotieren stets im selben Drehsinn, wie die beiden Drehflügel, an die sie angelenkt sind und nehmen ebenfalls permanent eine im Wesentlichen spiegelsymmetrische Winkellage ein. Zur Berücksichtigung konstruktiver Gegebenheiten, wie z.B. Zargenquerschnitten von Türen oder Korpusmaßen doppeltüriger Schränke, kann es erforderlich werden, besagte Schwenkarme C-förmig auszubilden, wobei ihre Spiegelsymmetrie weitgehend erhalten bleibt.
Die definierten Drehachsen beider Drehflügel und Schwenkarme, sowie die längsverschiebliche und gelenkige Anordnung der äußeren Schwenkarmenden in oder an ihren jeweiligen und senkrecht zu sämtlichen Drehachsen verlaufenden Führungsschienen bewirken eine mechanische Drehkoppelung des jeweiligen Drehflügels mit dem ihm zugeordneten Schwenkarm. Zur erfindungsgemäßen Zwangskoppelung beider Drehflügel wird von einer kinematisch formschlüssigen Drehverbindung Gebrauch gemacht. Dazu sieht ein Ausführungsbeispiel vor, dass beide Schwenkarme mit zu ihren Drehachsen koaxial verlaufenden Außenverzahnungen - bzw. Zahnsegmenten - versehen sind, die mit jeweils einem verzahnten Gegenrad in Eingriff stehen, dessen Achse die des jeweiligen Schwenkarms kreuzt. Damit liegen zwei sog. Schraubenrädergetriebe oder sog. Kronenradgetriebe oder Kegelradgetriebe vor, die durch eine gemeinsame Welle formschlüssig miteinander zwangsgekoppelt sind.
In einer anderen Ausführungsform sind besagte Außenverzahnungen der Schwenkarme als axialsymmetrische Aufnahme für formschlüssige Hülltriebe (Zahnriemen, Gliederkette, Rollenkette, schlupffreies Seil, schlupffreier Riemen) ausgebildet. Dazu ist der Umfang in Gänze oder segmentiert als Zahnrad, Kettenrad, Seilrolle oder Riemenscheibe ausgeführt. Zur Gewährleistung der spiegelsymmetrischen Bewegung beider Tür- oder Fensterflügel - und damit deren entgegengesetztem Drehsinn - ist der formschlüssige Hülltrieb gekreuzt anzuordnen. Damit liegt ein sog. Wende- oder Umkehrgetriebe vor.
Ein Nachteil der beschriebenen Bauarten liegt in der notwendigen Längsverschieblichkeit des Schwenkarmgelenks in oder an einer Führungsschiene: Früher oder später führen Linearführungen zu unerwünschten Lauf- oder Gleitgeräuschen. Deshalb sieht bei ebenfalls mechanischer Zwangskoppelung beider Drehflügel und deren entgegengesetztem Drehsinn ein anderes Ausführungsbeispiel ein im Wesentlichen spiegelsymmetrisch angeordnetes Pleuelstangenpaar vor, das an ein ebenfalls im Wesentlichen spiegelsymmetrisch angeordnetes Schwenkarmpaar angelenkt ist, wobei auch hier beide Schwenkarme mit koaxial zu ihren Drehachsen angeordneten Außenverzahnungen versehen sind, die jedoch direkt miteinander in Eingriff stehen und so ein gegenläufiges Umkehrgetriebe bilden. Dieses Ausführungsbeispiel ist nachstehend beschrieben.
Der Gegenstand der Erfindung soll gleichermaßen für Türen und Fenster anwendbar sein. Dazu zwingt schon alleine der „Hybrid“ Fenstertüren. Darunter versteht man bodentief verlaufende und daher begehbare Fenster. Somit gilt das hier für Türen Gesagte auch für Fenster und trifft ebenso auf doppeltürige Möbel zu.
In jüngster Zeit ist in der Innenarchitektur ein Trend zu flächenbündigen Bauelementen feststellbar. Das hat bei Möbeln zu versenkten oder entfallenen Griffen und bei Gebäudetüren zu sog. verdeckten (und deshalb bei geschlossener Tür unsichtbaren) Bändern (Scharnieren) geführt. Deren ausgeklügelte Kinematik bedingt eine sich beim Öffnen und Schließen der Türe (oder des Fensters) parallel verschiebende Türdrehachse. Auch diesem Umstand wird die vorliegende Erfindung gerecht.
Figurenliste
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung - die auch in nicht explizit erwähnter Kombination erfindungsrelevant sein können - ergeben sich aus dem Wortlaut der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen. Es zeigen:

1: Eine perspektivische Vorderansicht einer geschlossenen Doppeltür,
2: eine Druntersicht auf die geschlossene Doppeltür mit Schwenkarm- und Pleuelgetriebe,
3: eine Druntersicht auf die geöffnete Doppeltür mit Schwenkarm- und Pleuelgetriebe.

In 1 ist eine mit 1 bezeichnete Doppeltür dargestellt, die im Wesentlichen spiegelsymmetrisch zu einer vertikal verlaufenden Spiegelebene angeordnete ist. Die Doppeltür 1 besteht aus einem mittels Türgriff 2 betätigbaren Türflügel 3 (Drehflügel), der seinerseits einen damit zwangsgekoppelten Türflügel 4 antreibt. Beide Türflügel 3 und 4 sind über Türbänder 5 in bekannter Bauart an einem Türrahmen 6 drehbar gelagert angeordnet. Die Türseitenflächen - Fachjargon: „Türstulp“ - sind in bewährter Art gefälzt dargestellt. Dennoch ist die Erfindung - neben Falztüren 3 und 4 - auch auf rahmen- oder wandbündige Türen - sog. Stumpftüren - anwendbar. Für Nachrüstungen bisheriger, einteiliger Türen durch den Erfindungsgegenstand ist der bestehende Türrahmen 6 lediglich durch Bänder der bereits verbauten Machart auch auf der gegenüberliegenden Seite (Fachjargon: Schlossseite) zu ergänzen.
Die mechanische Zwangskoppelung des Türenpaares 3 und 4 erfolgt durch zwei (sich im Bewegungsablauf kreuzende und deshalb) vertikal zueinander versetzte Pleuelstangen 7, wie in 2 und 3 dargestellt. Die Pleuelstangen 7 sind spiegelsymmetrisch angeordnet und mit ihrem jeweils einen Ende türseitig ortsfest an den beiden Gelenken 8 angelenkt.
Die beiden anderen Enden sind als gemeinsame Gelenke 9 mit jenen der Schwenkarme 10 drehverbunden. Letztere sind auf spiegelsymmetrisch angeordneten Drehachsen 11 drehbar gelagert und besitzen auf ihrem axialsymmetrischen Umfang jeweils eine Außenverzahnung, die mit jener des korrespondierenden Schwenkarms 10 in Eingriff steht und so ein formschlüssig zwangsgekoppeltes Umkehrgetriebe mit Stirnrädern bildet, das die im Wesentlichen spiegelsymmetrische Winkellage beider Schwenkarme 10, beider Pleuelstangen 7 und damit beider Drehflügel 3, 4 gewährleistet.
Der formschlüssig gegenläufige Drehsinn beider Schwenkarme 10 ist alternativ zu verzahnten Stirnrädern mit sich kreuzenden Hülltrieben der beschriebenen Machart - auch Zugmittelgetriebe genannt - oder sog. Hebelgetrieben erzielbar.
Die beschriebene Getriebeanordnung ist bei Türen 3, 4 auf der Unterseite des horizontalen Teils des Türrahmens 6 und bei Möbeln auf der Unterseite der Kopfplatte angeordnet. Bei doppeltürigen Schränken kommt die Erfindung ergonomisch vorteilhaft zur Geltung: Beim Ablegen oder Abstellen eines Gegenstandes, sowie dessen Entnahme auf bzw. von einem Regalboden des Schrankes oder der Vitrine kann der Gegenstand mit der einen Hand über die gesamte Schrankbreite gehandhabt werden, während die andere den Türflügel 3 betätigt. Nach Schließen des Türenpaares 3 und 4 verdeckt dieses elegant die komplette Kinematik der Erfindung, da diese im Schrankinnern angeordnet ist.
Während bei Schränken die bekannte oder - beim Nachrüsten mit dem Erfindungsgegenstand - vorhandene Verriegelung der Türen 3, 4 im geschlossenen Zustand in Kopf- und Bodenbrett genutzt wird, ist bei Gebäudetüren 3, 4 ggf. die Verlegung der Schließmechanik von Schlossfalle und Schließblech vom vertikalen in den horizontalen Türrahmenteil 6 erforderlich.
Zur Feinjustierung der Kinematik kann entweder mindestens eine Pleuelstange 7 teleskopartig längenveränderlich ausgeführt sein oder mindestens ein Schwenkarm 10 mehrteilig ausgeführt sein, sodass eine aus Stirnrad und Ausleger bestehende Baugruppe entsteht, die (bei gemeinsamer Achse 11) stufenlos gegeneinander verdreh- und (als Klemmverbindung) fixierbar ist.
Soll die geschilderte Kinematik elektromechanisiert werden, ist lediglich der verzahnte Umfang eines der beiden Schwenkarme 10 mittels handelsüblichem Elektromotor anzutreiben. Vorteilhaft ist diese Option jederzeit nachrüstbar und macht den Türgriff 2 entbehrlich.
Sämtliche, aus den Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen hervorgehenden Merkmale und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, Anordnungen und Verfahrensabläufe, können sowohl für sich, als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungsrelevant sein.
Bezugszeichenliste

1: Doppeltür
2: Türgriff
3: Betätigter Türflügel, Drehflügel
4: Angetriebener Türflügel, Drehflügel
5: Türband
6: Türrahmen
7: Pleuelstange
8: Türfestes Gelenk
9: Gemeinsames Gelenk von Pleuel 7 und Schwenkarm 10
10: Schwenkarm
11: Drehachsen der Schwenkarme 10

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

EP 0219589 A1 [0003]
DE 4208238 A1 [0003]
DE 20308740 U1 [0004]
DE 202015003214 U1 [0005]
EP 3368734 A1 [0007]

Claims

Doppeltür (1) oder Doppelfenster von Gebäuden, Möbeln, Fahrzeugen, Flugzeugen, Schiffen, Kabinen oder dergleichen, umfassend zwei im Wesentlichen spiegelsymmetrisch angeordnete, ebene oder gewölbte Drehflügel (3, 4), die an einem Türrahmen (6), Fensterrahmen oder Möbelkorpus drehbar angeordnet sind, mit zueinander parallel verlaufenden, vorzugsweise senkrechten Drehachsen an den voneinander abgewandten Seiten der Drehflügel (3, 4), dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Drehflügel (3, 4) derart kinematisch miteinander zwangsgekoppelt sind, dass sie sich synchron gegensinnig drehen, und dass durch die Betätigung nur eines Drehflügels oder durch den Antrieb der zwangskoppelnden Kinematik das Öffnen oder Schließen beider Drehflügel (3, 4) erfolgt.
Doppeltür (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beide Drehflügel (3, 4) bei gegensinniger Drehung permanent eine im Wesentlichen spiegelsymmetrische Winkellage zueinander einnehmen.
Doppeltür (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass beide Drehflügel (3, 4) über ein formschlüssiges Wendegetriebe miteinander zwangsgekoppelt sind.
Doppeltür (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass beide Drehflügel (3, 4) über ein im Wesentlichen spiegelsymmetrisch angeordnetes Pleuelpaar (7) zwangsgekoppelt sind, wobei jedem Drehflügel (3, 4) eine eigene Pleuelstange (7) zugeordnet ist, die an ihren beiden Enden jeweils ein Gelenk (8, 9) aufweist, von denen ein Gelenk (8) ortsfest am Drehflügel (3, 4) angelenkt ist und das andere Gelenk (9) an einem Schwenkarm (10) angeordnet ist.
Doppeltür (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass beide Schwenkarme (10) im Wesentlichen spiegelsymmetrisch angeordnet sind und auf ihren axialsymmetrischen Umfängen Verzahnungen aufweisen, die miteinander in Eingriff stehen und ein formschlüssiges Umkehrgetriebe bilden.
Doppeltür (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass beide Schwenkarme (10) im Wesentlichen spiegelsymmetrisch angeordnet sind und axialsymmetrische Umfänge für einen sich kreuzenden Hülltrieb aufweisen und ein formschlüssig schlupffreies Umkehrgetriebe bilden.
Doppeltür (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Pleuelstange (7) längenjustierbar ist.
Doppeltür (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Schwenkarm (10) mehrteilig ausgeführt ist und der Ausleger gegenüber dem Stirnrad oder dem Kettenrad oder der Seilrolle oder der Riemenscheibe stufenlos drehjustierbar ist.
Doppeltür (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Schwenkarm (10) motorisch antreibbar ist.