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Anwendungsgebiet
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Die Erfindung betrifft eine Rohrschelle zum Befestigen einer Leitung an einem Tragteil sowie einen Baukasten, um aus möglichst wenigen verschiedenen Baukasten-Teilen möglichst viele verschiedene Rohrschellen herstellen zu können.
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Technischer Hintergrund
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Vor allem in Industrieanlagen müssen häufig eine große Anzahl von Leitungen, insbesondere Rohrleitungen - insbesondere für Flüssigkeiten oder Gase - über weite Strecken im Gebäude oder im Freien verlegt und hierfür befestigt werden, wofür an oder in dem Gebäude entsprechende Tragteile ausgebildet sind oder hergestellt werden, insbesondere in Form von Tragprofilen aus Metall, an denen die Leitungen mithilfe von Rohrschellen befestigt werden, sei es darauf aufliegend oder daran hängend.
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Da die Abstände zwischen den einzelnen Befestigungspunkten, also Rohrschellen, entlang der Leitungen aus Sicherheitsgründen und Stabilitätsgründen relativ gering sein müssen, wird hierfür eine sehr große Anzahl solcher Rohrschellen benötigt und montiert.
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Solche Rohrschellen sollen deshalb schnell und einfach zu montieren und demontieren sein sowie kostengünstig in der Anschaffung sein.
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Vor allem jedoch dürfen sie die zu befestigenden Leitungen sowie die Tragteile nicht beschädigen.
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Dabei besteht das Problem, dass sich die Leitungen beispielsweise aufgrund von Temperaturdehnungen in ihrer Verlaufsrichtung - etwa bewirkt durch die sich ändernde Umgebungs-Temperatur oder die sich ändernde Temperatur des darin geführten Fluids - dehnen oder verkürzen können, und dann eine Relativbewegung der Leitung zur Rohrschelle und je nach deren Bauform auch zum daran anliegenden Tragteil auftritt, was zu Beschädigungen, beispielsweise Abrieb des Rostschutzes, an den genannten Teilen führen kann.
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Es ist daher bereits bekannt, die Kontaktflächen der Rohrschelle zu ihrem Innenraum hin, also zur dort fixierten und geführten Leitung hin, aus einem gut gleitfähigen Material, meist einem Kunststoff, herzustellen, um Relativbewegungen zwischen der Leitung und der Rohrschelle in Längsrichtung der Leitung zuzulassen.
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Dennoch sollen die weiteren Ziele des niedrigen Herstellpreises und der einfachen Montierbarkeit weiterhin erreicht werden
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Darstellung der Erfindung
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Technische Aufgabe
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Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, die oben genannten Ziele sowohl für die Rohrschelle als auch für den Baukasten für deren Erstellung zu erreichen.
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Lösung der Aufgabe
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 21 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Eine bekannte Rohrschelle zum Befestigen einer Leitung an einem Tragteil umfasst einerseits den die Stabilität der Befestigung bietenden, U-förmigen Schellen-Bügel, der deshalb meist aus Metall besteht, und meist aus einem MaterialStreifen gebogen ist, und der zwei freie Enden, in der Regel die Enden des Material-Streifens entlang dessen Haupt-Erstreckungsrichtung, also in Umfangsrichtung des U-Bügels, besitzt.
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Damit im montierten Zustand dieser Schellen-Bügel nicht direkt an der zu befestigenden Leitung anliegt, ist einerseits ein ebenfalls U-förmiges Bügel-Gleitelement - welches aus einem gegenüber dem Material der Leitung gut gleitfähigen Material, meist aus Kunststoff, besteht - an der Innenfläche der U-Form des Schellen-Bügels vorhanden, meist ausgebildet als separates Teil, sodass befestigte Leitung an diesem Bügel-Gleitelement im montierten Zustand anliegt.
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Damit dabei die Leitung nicht an dem Tragteil direkt anliegt, an dem die Rohrschelle befestigt ist, ist weiterhin ein Basis-Gleitelement - welches ebenfalls meist aus Kunststoff besteht - an der offenen Seite des Bügel- Gleitelementes vorgesehen, welches sich somit im montierten Zustand zwischen dem Tragteil und der Leitung befindet und an der Leitung anliegt.
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Vorzugsweise erstreckt sich dieses Basis-Gleitelement - welches in aller Regel streifenförmig ausgebildet ist und in Richtung seiner größten Erstreckung dementsprechend zwei freie Enden besitzt - über die gesamte Öffnung des Basis-Gleitelementes hinweg und sogar darüber hinaus.
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Ferner ist wenigstens ein Befestigungselement vorhanden, um die genannten Teile der Rohrschelle an dem Tragteil zu befestigen.
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Erfindungsgemäß wird die bestehende Aufgabe für eine solche Rohrschelle dadurch gelöst, dass zum einen der Schellen-Bügel und/oder das Basis-Gleitelement jeweils in wenigstens einem ihrer beiden freien Enden eine Ausnehmung aufweisen, die insbesondere eine Durchgangsöffnung quer zur Hauptebene von deren streifenförmigen Material ist und zum anderen das Befestigungselement ein Halteelement aufweist, welches so dimensioniert ist das es im montierten Zustand in die Ausnehmung des Schellen-Bügels und/oder des Basis-Gleitelementes eingreift.
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Dadurch wird der Schellen-Bügel sowie das Basis-Gleitelement am Tragteil gehalten, während das Bügel-Gleitelement auf andere Art und Weise, meist durch eigenen Formschluss, am Schellen-Bügel gehalten wird, gegebenenfalls auch durch die Anpresskraft der umfassten Leitung im montierten Zustand.
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Die konkrete U-Form von Schellen-Bügel und Bügel-Gleitelement, die qualitativ einander entsprechen, richtet sich nach der Querschnittsform der zu befestigenden Leitung. Bei einer Leitung mit kreisrundem Querschnitt besitzt die U-Form von Schellen-Bügel und Bügel-Gleitelement in aller Regel einen halbkreisförmigen Abschnitt, betrachtet in Durchlaufrichtung.
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Zu diesem Zweck sind die in den einander entsprechenden Ende von Schellen-Bügel einerseits und Bügel-Gleitelement andererseits vorhandenen Ausnehmungen so angeordnet und dimensioniert, dass sie im montierten Zustand einander zumindest überlappen, insbesondere zueinander fluchten, damit das alte Element vorzugsweise in die Ausnehmung sowohl des Schellen-Bügels als auch des Basis-Gleitelementes eingreifen kann.
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(Einseitige oder zweiseitige Befestigung:)
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Eine solche U-förmigen Rohrschelle kann prinzipiell entweder an nur einem ihrer Enden oder an beiden Enden gegenüber dem Tragteil befestigt werden:
- Wenn die Befestigung nur an einem Ende erfolgen soll, sind auch nur an diesem Ende eine Ausnehmung, insbesondere Durchgangsöffnung, im Schellen-Bügel und/oder im Basis-Gleitelement notwendig. Allerdings ist dann eine Hauptteil-Verdrehsicherung notwendig, die im montierten Zustand - vorzugsweise mittels Formschluss - verhindert, dass sich der Schellen-Bügel und/oder das Basis-Gleitelement aus ihrer Soll-Stellung, in der sich ihre Hauptebene lotrecht zur Durchlaufrichtung, der Verlaufsrichtung der zu fixierenden Leitung, steht, verdreht, was zu Beschädigungen an der Leitung führen kann. Dementsprechend muss ein Verdrehen gegenüber dem Tragteil und/oder gegenüber dem Befestigungselement verhindert werden, was - bei einem drehsicher gegenüber dem Tragteil montierten Befestigungselement - die gleiche Wirkung erzielt.
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Der Vorteil dieser Lösung besteht darin, dass nur an einem Ende ein Befestigungselement benötigt wird, der Nachteil besteht darin, dass die Haltekraft einer solchen einseitigen Befestigung geringer ist als bei einer beidseitigen Befestigung.
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Einer beidseitigen Befestigung werden in beiden Enden des Schellen-Bügels und/oder des Basis-Gleitelementes jeweils eine Ausnehmung, insbesondere Durchgangsöffnung, benötigt, und es sind in aller Regel zwei getrennte Befestigungselemente vorhanden, von denen jedes eines der Enden von Schellen-Bügel und Basis-Gleitelement am Tragteil befestigt. Natürlich kann dies auch mit einem einzigen, zum Beispiel ebenfalls U-förmigen, Befestigungselement realisiert werden, jedoch muss dieses dann jeweils an die Dimensionen des Tragteiles angepasst werden, was einen erhöhten Herstell-und Lager-Aufwand nach sich zieht.
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Das Befestigungselement kann unterschiedlich ausgebildet sein.
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Vorzugsweise kann das Befestigungselement eine Spannpratze mit mindestens einem Pratzen-Teil sein, welches an dem Tragteil angelegt werden kann, wobei dann das Halteelement vorzugsweise an dem Pratzen-Teil ausgebildet ist.
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Vorzugsweise besitzt das Halteelement - gemessen in Richtung zu seinem freien Ende hin - eine Länge, die maximal der Summe der Dicke des Basis-Gleitelementes und der Dicke des Schellen-Bügels an dieser Stelle entspricht.
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Ein solches Befestigungselement ist vor allem dann vorteilhaft, wenn die Befestigungsfläche am Tragteil, an der die Rohrschelle befestigt werden soll, in Verlaufsrichtung der zu fixierenden Leitung nur eine begrenzte Breite aufweist sowie zumindest an den Rändern der Befestigungsfläche das Tragteil quer zur Befestigungsfläche eine nicht allzu große Dicke aufweist, sodass das Tragteil an diesen Rändern von einem Pratzen-Teil untergriffen werden kann.
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Zu diesem Zweck weist das Pratzen-Teil einen oder zwei etwa parallel zueinander liegende Hintergriff-Haken auf, die unter das Tragteil greifen können.
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Diejenige Ebene, in der der mindestens eine Hintergriff-Haken liegt, definiert die Ausrichtung der Hauptebene des Pratzen-Teiles. Parallel zueinander angeordneten Hintergriff-Haken verläuft die Hauptebene in der Mitte zwischen den beiden Hintergriff-Haken.
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Betrachtet quer, insbesondere lotrecht, zu dieser Hauptebene des Pratzen-Teiles verlaufen die Kontaktfläche des Hintergriff-Haken einerseits sowie die Kontaktfläche des Restes des Tragteiles andererseits, an denen bei Anlage des Pratzen-Teiles jeweils das Tragteil mit seinem Rand in Kontakt treten soll, zumindest in diesem Anlagebereich, vorzugsweise in einem spitzen Winkel zueinander.
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Dadurch wird das wenigstens eine Pratzen-Teil beim Festziehen der Spannpratze nicht nur in Spannrichtung gegen das Tragteil gezogen, sondern auch in einer in der Hauptebene des Pratzen-Teiles liegenden Querrichtung zur Spannrichtung, sodass auch in diese Richtung eine definierte Anlage des Pratzen-Teiles am Tragteil sichergestellt werden kann.
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Zum Aufbringen der Spannung weist das Pratzen-Teil eine Ausnehmung, insbesondere eine Durchgangsöffnung, zum Einlegen oder Hindurchschieben einer Spannschraube auf.
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Vorzugsweise ist das Pratzen-Teil so gestaltet, dass es kostengünstig als Stanz-Biegeteil aus Blech hergestellt werden kann.
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Zu diesem Zweck besteht das Pratzen-Teil vorzugsweise aus zwei im Abstand zueinander angeordneten, insbesondere ebenen, Wangen, deren Ebenen parallel zur Durchgangs-Richtung der Durchgangsöffnung für die Spann-Schraube, also bei eingesetzter Spann-Schraube deren Verlaufsrichtung, liegen.
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Die Durchgangsöffnung ist in einem hierzu im Winkel, insbesondere im rechten Winkel, liegenden Abschnitt des Stanz-Biegeteiles angeordnet, welches sich im Abstand zwischen den Wangen oder nahe den Wangen befindet.
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Dabei ist vorzugsweise der Hintergriff-Haken und/oder das Halteelement Bestandteil der Wange, wobei insbesondere das Halteelement hierfür mittels einer doppelten, Z-förmigen Kröpfung zur Hauptebene des Restes der Wange versetzt angeordnet sein kann.
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Vorzugsweise besteht die Spannpratze aus zwei Pratzen-Teilen, die insbesondere identisch ausgebildet sein können.
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Im montierten Zustand weisen die beiden Pratzen-Teile der Spannpratze mit den freien Enden ihrer Hintergriff-Haken gegeneinander, sodass das Tragteil dazwischen aufgenommen werden kann.
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Die im montierten Zustand zueinander fluchtenden Ausnehmungen der beiden Pratzen-Teile werden dann von einer gemeinsamen Spann-Schraube durchlaufen und die beiden Pratzen-Teile mittels einer auf der Spann-Schraube aufgeschraubten Spann-Mutter - falls die Spann-Schraube einen Schraubenkopf aufweist - in Spannrichtung, der Erstreckungsrichtung der Spann-Schraube, gegeneinander verspannt.
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Die Spann-Schraube kann jedoch auch statt eines Schrauben-Kopfes an beiden Enden ein Außengewinde aufweisen, sodass dann auf jedes der Enden je eine Spann-Mutter aufgeschraubt werden kann zum Verspannen der beiden Pratzen-Teile gegeneinander.
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Will man die Anzahl der Einzelteile reduzieren, so kann die Spannpratze auch nur ein Pratzen-Teil aufweisen, wobei dann entweder der Schraubenkopf der Spann-Schraube oder die wenigstens eine Spann-Mutter einen Hintergriff-Haken aufweisen muss, der das Tragteil und ergreifen kann und der dann insbesondere einstückig an dem Schraubenkopf oder der Spann-Mutter ausgebildet sein kann.
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Der Nachteil dieser Lösung ist, dass keine kostengünstig erhältlichen, genormten Schrauben und/oder Muttern verwendet werden können, sondern teurere Spezialanfertigungen benötigt werden.
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Um auch im montierten Zustand und ohne Beschädigung der durch die Rohrschelle gehaltenen Leitung eine Relativbewegung zwischen Leitung und Rohrschelle zu ermöglichen, bestehen die an der Leitung anliegenden Bauteile der Rohrschelle, insbesondere das Bügel-Gleitelement und/oder das Basis-Gleitelement, zumindest auf ihrer der Leitung zugewandten Innenfläche, aus einem gegenüber dem Material der Leitung gut gleitfähigen Material, insbesondere Kunststoff, vorzugsweise aus Polypropylen.
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Der Kunststoff kann mit einem Faser-Anteil armiert sein und dadurch eine verbesserte Stabilität besitzen, wobei der Faseranteil mindestens 5 Gewichts-%, besser mindestens 10 Gewichts-%, besser mindestens 15 Gewichts-% des Gleitelementes oder zumindest dessen Gleitschicht beträgt.
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Das Material des Gleitelementes, insbesondere dessen Gleitschicht, besitzt eine Shore-Härte von mindestens ≥ 80 Shore, besser ≥ 85 Shore, besser ≥ 90 Shore.
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Das Bügel-Gleitelement ist vorzugsweise ein gegenüber dem Schellen-Bügel separates Bauteil, was die Herstellung und Materialauswahl erleichtert, wobei das Bügel-Gleitelement im montierten Zustand vorzugsweise formschlüssig bezüglich der Durchlaufrichtung und/oder der Abzugs-Richtung am Schellen-Bügel befestigt ist, um diese beiden Teile im Betrieb gemeinsam handhaben zu können.
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Zu diesem Zweck kann das Bügel-Gleitelement nicht nur in Durchlaufrichtung betrachtet U-förmig ausgebildet sein, sondern auch hinsichtlich seines Querschnittes, also geschnitten mit einer in Durchlaufrichtung liegenden Schnittebene, wobei der Querschnitts-Freiraum dieser U-Form nach außen weist und darin das streifenförmige Material des Schellen-Bügels liegt, wodurch ein Formschluss in Durchlaufrichtung erreicht wird.
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Das Bügel-Gleitelement ist in Richtung zur offenen Seite des Schellen-Bügels hin, der Abzugsrichtung, aus diesem abziehbar, was eine leichte Montage und Demontage ermöglicht.
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Insbesondere ist ein in dieser Abzugsrichtung von dem Bügel-Gleitelement nach außen ab stehender Fixierung-Fortsatz vorhanden, der im montierten Zustand in eine Fixierung-Öffnung des Schellen-Bügels passt und eine vom Schluss-Verbindung nicht nur in Durchlaufrichtung sondern zusätzlich auch in Umfangsrichtung der U-Form des Bügel-Gleitelementes bzw. des Schellen-Bügels bietet.
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Es können auch mehrere solcher Fixierung-fortsetze über den Umfang des Bügel- Gleitelementes verteilt vorhanden sein, wodurch dann auch ein Verdrehen dieser beiden Teile relativ zueinander um eine quer zur Durchlaufrichtung stehende Drehachse verhindert, sodass die zusätzliche Ausbildung des Bügel-Gleitelementes mit einer U-förmigen Querschnittsform gegebenenfalls verzichtbar ist.
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Vorzugsweise sind die Gleitelemente so gestaltet, dass sie als Kunststoff-Spritzgussteile herstellbar sind und damit bei entsprechender Stückzahl. äußerst kostengünstig herstellbar sind.
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Vorzugsweise ist das Bügel-Gleitelement am Schellen-Bügel auch verrastbar gegen ein Abziehen in Abzugs-Richtung, insbesondere indem am Bügel-Gleitelement mindestens ein in Abzugsrichtung vorstehende Rast-Fortsatz vorhanden ist, der eine Rast-Nase an seinem freien Ende aufweist, die so dimensioniert ist, dass sie im montierten Zustand hinter die vom Bügel-Gleitelement abgewandten Seite des Schellen-Bügels verrastet. Vorzugsweise ist an den beiden in der Durchlaufrichtung gegenüberliegenden Enden des Bügel-Gleitelementes je ein solcher Rast-Fortsatz vorhanden, zwischen denen der Schellen-Bügel dann verrastet.
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Wie bei jedem Gast-Fortsatz muss dieser ausreichend elastisch sein, um beim Schieben über den Schellen-Bügel hinweg sich elastisch verformen zu können ohne abzubrechen.
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Die dem Durchlass durch die Rohrschelle und damit der zu befestigenden Leitung zugewandte Innenfläche des Bügel-Gleitelementes und/oder des Basis-Gleitelement des ist zur Verringerung der Gleitreibung in Durchlaufrichtung entweder glatt gestaltet, also ohne Erhebungen und Vertiefungen, die größer sind als durch das Herstellerverfahren bedingt, oder weist in Durchlaufrichtung verlaufende Stege auf.
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Auf der vom Durchlass abgewandten Außenseite können diese Gleitelemente dagegen stabilisierende Versteifungs-Rippen aufweisen, um den Material-Aufwand in Grenzen zu halten.
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Hinsichtlich des Baukastens zum Erstellen verschiedener Varianten einer erfindungsgemäßen Rohrschelle wird die bestehende Aufgabe dadurch gelöst, dass der Baukasten außer wenigstens einer Sorte des Schellen-Bügels und wenigstens einer dazu passenden Sorte des Bügel-Gleitelementes sowie einer Sorte eines Basis-Gleitelementes erfindungsgemäß mehrere verschiedene Sorten von Befestigungselementen umfasst zum Befestigen der genannten Teile der Rohrschelle verschiedenen Tragteilen.
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Die verschiedenen Sorten von Befestigungselementen können sich hinsichtlich der funktionalen Art des Befestigungselementes unterscheiden oder auch nur hinsichtlich der Dimensionierung der ansonsten gleichartigen Befestigungselemente.
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Zwecks Anpassung an zu befestigende Leitungen mit unterschiedlicher Querschnittsform und/oder Querschnittsgröße umfasst ein solcher Baukasten vorzugsweise auch mehrere Sorten von Schellen-Bügeln und/oder Bügel-Gleitelementen, die sich hinsichtlich der Abmessungen, insbesondere der Größe und Form des Durchlasses, unterscheiden können, wobei jedoch Form und Dimension des Bügel-Gleitelementes immer an diejenige des entsprechenden, das Bügel-Gleitelement tragenden, Schellen-Bügels angepasst sein sollte.
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Vorzugsweise umfasst der Baukasten auch verschiedene Sorten von Basis-Gleitelementen, die sich insbesondere hinsichtlich ihrer Abmessungen und/oder der Größe und Dimensionierung ihrer Ausnehmungen voneinander unterscheiden können.
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Die verschiedenen Sorten von Bügel-Gleitelementen und/oder Basis-Gleitelementen können sich jedoch auch hinsichtlich ihres Materials, zumindest an ihrer der Leitung zugewandten Innenseite, unterscheiden, um je nach Material der Leitung das optimal gut demgegenüber gleitende Gleitelement auswählen zu können.
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Ausführungsbeispiele
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Ausführungsformen gemäß der Erfindung sind im Folgenden beispielhaft näher beschrieben. Es zeigen:
- 1a: eine erste Bauform der an einem Tragteil montierten Spannpratze in perspektivischer Ansicht,
- 1b: die Spannpratze betrachtet in Richtung B - B gemäß 1a, also in der ersten Querrichtung zur Durchlaufrichtung,
- 2: die Spannpratze mit allen Bestandteilen ohne Tragteil in perspektivischer Ansicht,
- 3a: die Spannpratze in Explosions-Darstellung,
- 3b: ein Pratzen-Teil betrachtet in Spannrichtung,
- 4a: eine zweite Bauform der Spannpratze montiert an einem Tragteil in perspektivischer Ansicht analog zur Darstellung der 1a,
- 4b: eine Ansicht der Spannpratze gemäß 4a in Blickrichtung B - B gemäß 4a
- 5a: ein Pratzenteil der zweiten Ausführungsform in perspektivischer Ansicht,
- 5b: das Pratzenteil der 5a betrachtet in Spannrichtung.
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Der Hauptteil 2+3 der Spannpratze 1, also Schellen-Bügel 2 und Basis-Gleitelement 4, werden in diesem Fall mittels eines Befestigungselementes 5 am Tragteil 100 gehalten in Form je einer Spannpratze 25, von denen je eines der Enden 2a, 4a bzw. 2b, 4b von Schellen-Bügel und Basis-Gleitelement 4 den Hauptteil 2+3 der Spannpratze 1 in definierter Position am Tragteil 100, hier an der Oberseite des Tragteiles 100 hält, wodurch die durch den Durchlass 9 der Spannpratze 1 hindurch verlaufende Leitung 50 wie gewünscht in definierter Position am Tragteil 100 gehalten wird.
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Wie am besten 1b und 2 erkennen lassen, besteht jede Spannpratze 25 aus zwei, in diesem Fall identischen, Pratzenteilen 25a, b, die von einer gemeinsamen Spannschraube 30 durch deren Durchlassöffnung 26 hindurch durchlaufen werden und dadurch in Verlaufsrichtung der Spannschraube 30, der Spannrichtung 30', gegeneinander verspannt werden können, in diesem Fall mittels je zwei Spann-Muttern 27, von denen je eine auf je eines der beiden mit einem Außengewinde ausgestatteten, also kopflosen Spannschrauben 30 aufgeschraubt wird.
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Natürlich könnte die Spannschraube 30 an einem Ende auch eine Schraubenkopf aufweisen und eine Spannmutter 27 nur auf das freie Ende des Schaftes der Spannschraube 30 aufgeschraubt werden.
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Das Tragteil 100 besteht in diesem Fall aus einem Doppel-T-Profil 101, an dessen einem von zwei Außenschenkeln 101a, b die Rohrschelle fixiert werden kann. Dieser plattenförmige Außenschenkel 101a kann wegen seiner begrenzten Dicke somit gut von Hintergriff-Haken der an je einem der Ränder des Außenschenkels angreifenden Pratzen-Teiles 25a, b untergriffen werden, der vom Hauptteil des jeweiligen Pratzen-Teiles 25a, b schräg abstrebt.
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Dabei liegt der Hauptteil des Pratzen-Teiles 25a, b mit einer Kontaktfläche 25.1 auf der Außenseite, hier der Oberseite des Außenschenkels 101a, an, während der Hintergriff-Haken 28 mit seiner gegen diese Kontaktfläche 25.1 weisenden eigenen Kontaktfläche 28.1 an der unteren Unterseite oder der unteren Außenkante des Außenschenkels 101a anliegt. Die beiden Kontaktfläche 25.1, 28.1 verlaufen in ihrem Anlagebereich zu diesem Zweck vorzugsweise in einem spitzen Zwischenwinkel α zueinander, wodurch die beiden Pratzen-Teile 25a, b nicht nur in Spannrichtung 30' spielfrei gegen das Tragteil 100 gepresst werden, sondern zusätzlich das Tragteil 100 auch quer hierzu gegen die Kontaktfläche 25.1 des Pratzen-Teiles 25a, b gepresst wird.
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Dies ist notwendig, um den Hauptteil 2+3 der Spannpratze 1, nämlich Schellen-Bügel 2 und Basis-Gleitelement 4, zuverlässig und mit Vorspannung gegen die Außenseite des Außenschenkels 101a anzupressen und diesen Hauptteil 2+3 der Rohrschelle 1 definiert am Tragteil 1 zu positionieren.
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Die Pratzen-Teile 25a, b sind im verspannten Zustand also quer zur Erstreckungsrichtung 101' des Tragprofiles 101 formschlüssig und in Erstreckungsrichtung 101' kraftschlüssig am Tragteil 100, insbesondere Tragprofil 101, fixiert.
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Das Hauptteil 2+3 der Rohrschelle 1ist dagegen ausschließlich formschlüssig an je einem der Pratzen-Teile, hier jeweils dem Pratzen-Teil 25a, befestigt, wie am besten die 1b und 3a, b erkennen lassen: denn von dem Hauptteil des Pratzen-Teiles 25a ragt ein Halteelement 8 nach unten, welches in die - fluchtend zueinander angeordneten - Ausnehmungen, insbesondere Durchgangsöffnungen 6.1, 6.2, im Schellen-Bügel 2 einerseits und im Basis-Gleitelement 4 andererseits hineinpasst, wenn - wie in 1b dargestellt - das Pratzen-Teil 25a mit seinen neben dem Halteelement 8 angeordneten Kontaktflächen 25.2 auf der vom Basis-Gleitelement 4 abgewandten Oberseite des Schellen-Bügels 2 in dessen Endbereich 2b aufliegt.
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Zu diesem Zweck ist der Abstand der parallel zueinander liegenden Kontaktflächen 25.1 einerseits und 25.2 andererseits gleich groß oder etwas kleiner als die Summe der Dicke d des Basis-Gleitelementes 4 im Bereich dessen Durchgangsöffnung 6.2 und der Dicke D des Schellen-Bügels 2 im Bereich um dessen Durchgangsöffnung 6.1.
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Das Halteelement 8 steht über den Kontaktflächen 25.2 um eine Länge vor, die gleich oder vorzugsweise etwas geringer ist als die Summe der Dicken d + D, jedoch größer als die Dicke D des Schellen-Bügels 2, sodass das Halteelement 8 noch in die Durchgangsöffnung 6.2 des Basis-Gleitelementes 4 hineinragt.
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Der Formschluss zwischen dem Halteelement 8 und den Durchgangsöffnungen 6.1, 6.2 ist nicht spielfrei, jedoch wird das vorhandene Spiel kraftschlüssig beseitigt durch entsprechendes Verspannen der Pratzen-Teile 25a, b gegeneinander und das damit gleichzeitig eintretende Verspannen der beiden Pratzen-Teile 25a gegenüber Schellen-Bügel 2 und Basis-Gleitelement 4.
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Wie am besten die 2 sowie 3a und 3b zeigen, sind die Pratzen-Teile 25a, b, die vorzugsweise identisch ausgebildet sind, als Stanz-Biegeteile aus Blech hergestellt.
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Betrachtet in Spannrichtung 30', wie in 3b dargestellt, ist dieses BlechBiegeteil im Wesentlich U-förmig gekröpft und besitzt zwei parallel zueinander verlaufende, frei endende Wangen 29a, b die von einem verbindenden Schenkel 29c parallel zueinander und im rechten Winkel zum verbindenden Schenkel 29c abragen.
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Die Durchgangsöffnung 26 für die Spannschraube 30, die bei Verlauf durch zwei gegeneinander gerichtete Pratzen-Teile 25a, 25b im Freiraum zwischen den beiden Wangen 29a, b und unter dem verbindenden Schenkel 29c und parallel zu diesem verläuft, ist in einem Querschenkel 29d angeordnet, welcher in diesem Fall mit dem verbindenden Schenkel 29c verbunden und gegenüber diesem abgekröpft ist, jedoch auch an einem der Wangen 29a, b verbunden und gegenüber dieser abgekröpft sein könnte.
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Als Hauptebene 25" ist die parallel und in der Mitte zwischen den Wangen 29a, b verlaufende Ebene definiert.
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Wie in 1b mit Blickrichtung lotrecht auf diese Hauptebene 25" des Pratzen-Teiles 25a, b ersichtlich, steht in dieser Blickrichtung das Halteelement 8 über die Kontaktflächen 25.2 zum Auflegen auf dem Schellen-Bügel 2 nach unten vor, und zwar vorzugsweise nicht - wie 3a und vor allem 3b erkennen lassen - in der Ebene der beiden Wangen 29a, b, sondern nahe an, insbesondere auf, der Hauptebene 25".
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Zu diesem Zweck besteht das Halteelement 8 aus der Ebene der jeweiligen Wange 29a, b heraus in Richtung der Hauptebene 25" durch Z-Kröpfung versetzten Fortsatz, also gemäß 3b aus zwei solchen aneinander liegenden Fortsätzen. Allerdings ist auch ein solcher Fortsatz als Halteelement 8 bereits ausreichend.
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In Spannrichtung 30' gemessen ist die Breite des Halte-Elementes 8 vorzugsweise annähernd so groß wie die in dieser Richtung gemessene Erstreckung, insbesondere der Durchmesser der Durchgangsöffnungen 6.1, 6.2, die aus Gründen der einfachen Herstellung meist als runde Bohrungen hergestellt sind, zumindest in den aus Metall bestehenden Schellen-Bügeln 2, während in dem meist als Spritzguss-Teil hergestellten Basis-Gleitelement die Durchgangsöffnung auch der Form des Halteelementes 8 entsprechen könnte.
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Die 4a, b, 5a, b zeigen eine zweite Bauform der Rohrschelle mit nur einseitiger Befestigung am Tragteil 100, also nur einem Befestigungselement 5 in Form von nur einer Spannpratze 25, wie in 4a ersichtlich.
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Am anderen Ende benötigt somit der Schellen-Bügel 2 keinen gekröpften Endbereich 2a mit Durchgangsbohrung darin und ebenso das Basis-Gleitelement 4, jedoch müssen beide gegen ein Verdrehen um die Bohrungsrichtung 6' herum - wie in 3a eingezeichnet - gehindert werden.
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Hierfür ist zumindest das Pratzen-Teil 25a, welches am Schellen-Bügel 2 anliegt, anders gestaltet:
- Wie 4b erkennen lässt, reichen beide Seiten-Wangen 29a, b neben den Kontaktflächen 25.2 herab, und nicht nur auf Seite des Hintergriff-Hakens 28, sodass in Blickrichtung der 1b, also in Erstreckungsrichtung 101' des Tragprofiles 101, die - vorzugsweise in dieser Blickrichtung gleich breiten Enden 2b des Schellen-Bügels 2 sowie 4b des Basis-Gleitelementes 4 zwischen dem vorderen und hinteren Ende der Wangen 29.a, b in Spannrichtung 30' formschlüssig und passgenau aufgenommen sind und somit eine Verdrehung um die Bohrungsrichtung 6' - wie sie bei kreisrunden Durchgangsbohrungen 6.1, 6.2 ansonsten möglich wäre - nicht mehr möglich ist wegen der beiden in dieser Blickrichtung beabstandeten identische gestalteten Wangen a, b.
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Ein so gestaltetes Pratzen-Teil 25a - welches in diesem Fall identisch zum gegenüber liegenden Pratzen-Teil 25b gestaltet sein kann - ist damit gleichzeitig eine Hauptteil-Verdrehsicherung 31.
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Die Verdrehsicherung kann verbessert werden, indem zusätzlich und / oder stattdessen gemäß 5b aus einer der Wangen 29b ein Halteschenkel 29e nach außen, also vom Abstand zwischen den beiden Wangen 29a, b weg durch Z-Kröpfung herausgebogen ist, mit einer solchen Dimension und Abstand zu der Wange 29b, dass sich dieser Halteschenkel 29e vor dem Ende des Schellen-Bügels 2 und des Basis-Gleitelementes 4 - die zu diesem Zweck in der ersten Querrichtung 11, der größten Erstreckungsrichtung des Basie-Gleitelementes 4 auf gleicher Höhe enden bei zueinander fluchtenden Durchgangsbohrungen 6.1, 6.2 - in enger Anlage vor den Enden nach unten reicht bis in den Höhenbereich des Basis-Gleitelementes 4, wodurch das Verdrehen des Hauptteiles 1 um die Bohrungsrichtung 6' herum ebenfalls oder zusätzlich verhindert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rohrschelle
- 1'
- Schellen-Ebene
- 2
- Schellen-Bügel
- 2a, b
- freies Ende, Endbereich
- 2c
- Fixierungs-Öffnung
- 3
- Bügel-Gleitelement
- 3.1
- Rastfortsatz
- 3.2
- Rastnase
- 3.3
- Fixierung-Fortsatz
- 3'
- Abzugsrichtung
- 2+3
- Hauptteil
- 4
- Basis-Gleitelement
- 4a, b
- freies Ende, Endbereich
- 5
- Befestigungselement
- 6.1, 6.2
- Ausnehmung, Durchgangsöffnung
- 7
-
- 8
- Halteelement
- 9
- Durchlass
- 10
- Leitungs-Richtung, Durchlass-Richtung
- 11
- 1. Querrichtung
- 12
- 2. Querrichtung
- 25
- Spannpratze
- 25a
- Pratzen-Teil
- 25"
- Hauptebene
- 26
- Ausnehmung, Durchlassöffnung
- 27
- Spann-Mutter
- 28
- Hintergriff-Haken
- 29a, b
- Wange
- 29c
- Verbinden der Schenkel
- 29d
- Querschenkel
- 29e
- Halteschenkel
- 30
- Spann-Schraube
- 30'
- Spannrichtung
- 31
- Hauptteil-Verdrehsicherung
- 50
- Leitung
- 100
- Tragteil,
- 101
- Tragprofil
- 101'
- Erstreckungs-Richtung
- 101a, b
- Außenschenkel
- 102
- Abstand
- α
- Zwischenwinkel
- d
- Dicke des freien Endes des Basis-Gleitelementes 4
- D
- Dicke des freien Endes des Schellen-Bügels 2