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Die Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung für Einmündungen an Verkehrswegen.
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Es sind Schutzplankenvorrichtungen bekannt, die an Einmündungen und Kreuzungen durch Anfangs- und Endkonstruktionen enden. Nachteilig an solchen Vorrichtungen ist, dass eine Leitfunktion für anprallende Fahrzeuge im Bereich einer Einmündung oder Kreuzung nur begrenzt gegeben ist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Schutzvorrichtung zur Verfügung zu stellen, die die Verkehrssicherheit an Kreuzungen und Einmündungen erhöht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Schutzvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Danach weist die erfindungsgemäße Schutzvorrichtung für Einmündungen an Verkehrswegen einen sich über einen Winkelbereich von 30° bis 150° erstreckenden, einen Teilkreis umfassenden Verstärkungsholm auf, der über mindestens zwei Pfosten im Boden verankert ist. Dabei sind die Pfosten angrenzend an den Teilkreis und nicht innerhalb dessen im Boden verankert. Die Vorrichtung umfasst des Weiteren eine sich über den gleichen Winkelbereich erstreckende, in diesem Winkelbereich freitragende und gebogene Schutzplankenanordnung, die mit dem Verstärkungsholm verbunden ist.
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Die vorliegende Erfindung beruht somit auf dem Gedanken, ein freitragendes Schutzplankensystem bereitzustellen, das den Winkelbereich zwischen einem Fahrweg und einem in diesen (senkrecht oder schräg) einmündenden Fahrweg abdeckt, ohne in diesem Bereich über Pfosten im Boden verankert zu sein. Damit kann auch ein im Einmündungsbereich aufprallendes Fahrzeug geleitet und dessen kinetische Energie aufgenommen werden. Durch die freitragende, d.h. ohne Pfosten ausgebildete Anordnung des Schutzplankensystems wird darüber hinaus erreicht, dass ein Schutz auch bei in diesem Bereich unebenen Bodenverhältnissen, beispielsweise trotz vorhandener Straßengräben, bereitgestellt werden kann.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Schutzplankenanordnung aus zwei beabstandeten, jeweils sich über einen Winkelbereich von 30° bis 150° erstreckende Schutzplanken gebildet. Hierbei handelt es sich um eine radial innere und eine radial äußere Schutzplanke. Beide Schutzplanken sind beispielsweise als Viertelkreise ausgebildet und weisen einen konstanten Abstand zueinander auf. Durch zwei beabstandete Schutzplanken wird ein Deformationsbereich bereitgestellt.
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Eine Ausführungsvariante sieht vor, dass die beiden Schutzplanken über Verbindungselemente, die beispielsweise als Profile mit einem C-, U-, Sigma-, Rohr und/oder Vierkant-förmigen Querschnitt ausgebildet sind, miteinander verbunden sind. Diese Profile können entweder mit einem Winkel an der radial inneren und radial äußeren Schutzplanke befestig sein oder in entsprechenden Aussparungen zwischen der radial inneren und radial äußeren Schutzplanke ohne direkte Befestigung eingesetzt werden. Durch die Verbindungselemente wird zum einen eine freitragende Befestigung der radial äußeren Schutzplanke an der radial inneren Schutzplanke geschaffen, wobei letztere mit dem Verstärkungsholm direkt oder indirekt verbunden ist. Zum anderen wird durch die Verbindungselemente eine erhöhte Festigkeit der Konstruktion bewirkt, wobei die Verbindungselemente ggf. ebenfalls Energie eines anprallenden Fahrzeugs absorbieren können.
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Weiter kann vorgesehen sein, dass die radial innere und/oder radial äußere Schutzplanke aus zwei Teilkreis-Segmenten, die jeweils miteinander verbunden sind, bestehen, um hierdurch eine sich über den Teilkreis erstreckende freischwebende Schutzplanke bereitzustellen. Hierdurch wird die Herstellung einer gebogenen Schutzplanke vereinfacht. Beispielsweise handelt es sich jeweils um zwei AchtelkreisSegmente.
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Es ist vorgesehen, dass die erfindungsgemäße Schutzvorrichtung an ihren Enden in herkömmliche, am Straßenrand montierte Schutzvorrichtungen übergeht. Hierzu weist die Schutzvorrichtung an mindestens einem Ende einen Übergangsbereich auf. Diesbezüglich kann vorgesehen sein, dass an den Enden der Schutzvorrichtung durch Zusammenführung der radial inneren und radial äußeren Schutzplanke Übergangsbereiche entstehen, wobei die radial innere Schutzplanke auf die radial äußere Schutzplanke zuläuft und sich mit ihr verbindet.
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Die Verankerung der Schutzvorrichtung wird mit Pfosten gewährleistet, die beispielsweise ein C-, U-, Sigma-, Rohr- und/oder Vierkant-förmiges Profil aufweisen. Ausführungsvarianten hierzu sehen vor, dass die radial äußere Schutzplanke am Ende im Übergangsbereich mit mindestens einem Pfosten im Boden verankert ist. Der Verstärkungsholm ist an seinen Enden mit jeweils mindestens zwei Pfosten, die sich beispielsweise auf der inneren, der Schutzplankenanordnung zugewandten Seite befinden, im Boden verankert.
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Zur Anbindung der radial inneren Schutzplanke an den Verstärkungsholm sieht eine Ausgestaltung vor, dass die Pfosten, an denen der Verstärkungsholm befestigt ist, jeweils mit einem Verbindungsstück, beispielsweise einem Verbindungsstück mit einem C-, U-, Sigma-, Rohr- und/oder Vierkantprofil, mit der gebogenen und freitragenden Schutzplankenanordnung verbunden ist. Die Verbindung der gebogenen und freitragenden Schutzplankenanordnung mit dem Verstärkungsholm erfolgt gemäß dieser Ausgestaltung somit über derartige Verbindungsstücke und die Pfosten. Alternativ kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die gebogene und freitragende Schutzplankenanordnung über die Verbindungsstücke direkt mit dem Verstärkungsholm verbunden ist (beispielsweise, wenn die Pfosten an der der Schutzplankenanordnung abgewandten Seite des Verstärkungsholms angeordnet sind).
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Die in der Schutzplankenanordnung verbauten Schutzplanken bestehen vorzugsweise aus Stahl oder Aluminium und können in allen gängigen Profilarten (A-Profil, B-Profil, 3W-Profil, C-Profil, U-Profil, Sigma-Profil, Rohrprofil und/oder Vierkantprofil), auch in Kombination, verbaut sein.
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Weiter kann vorgesehen sein, dass der Verstärkungsholm als A-Profil, B-Profil, 3W-Profil, C-Profil, U-Profil, Sigma-Profil, Rohr-Profil und/oder Vierkantprofil ausgebildet ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung erstrecken sich der Verstärkungsholm und die Schutzplankenanordnung jeweils über einen Winkelbereich von 90°, d.h. sie bilden Viertelkreise. Eine solche Form ist ideal geeignet, den 90° Bereich zwischen einem Fahrweg und einem dazu senkrecht einmündenden Fahrweg abzudecken. Dabei ist der 90°-Bereich nicht über Pfosten im Boden verankert. Die Pfosten sind erst angrenzend an den 90°-Bereich im Boden verankert.
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Alternative vorteilhafte Winkelbereiche, über die sich der Verstärkungsholm und die Schutzplankenanordnung erstrecken, sind 30°, 60° und 120°.
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Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:
- 1 ein Ausführungsbeispiel einer Schutzvorrichtung für Einmündungen an Verkehrswegen, die einen Verstärkungsholm und eine Schutzplankenanordnung umfasst, die sich über einen Winkelbereich von 90° erstrecken;
- 2 eine vergrößerte Ansicht der gebogenen Schutzplankenanordnung der Schutzvorrichtung der 1;
- 3 eine Seitenansicht der Schutzvorrichtung der 1;
- 4 eine Querschnittsansicht entlang der Linie A-A der 3;
- 5 eine Querschnittsansicht entlang der Linie B-B der 3;
- 6 eine Querschnittsansicht entlang der Linie C-C der 3;
- 7 eine Querschnittsansicht entlang der Linie D-D der 3;
- 8 eine Querschnittsansicht entlang der Linie E-E der 3;
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Die in 1 dargestellte Schutzvorrichtung umfasst eine in einem Winkelbereich von 90° gebogene Schutzplankenanordnung, die der Absicherung zweier senkrecht aufeinander stehender Verkehrswege A, B an Einmündungen oder Kreuzungen dient. Die Verkehrswege A, B sind lediglich schematisch dargestellt.
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Die eigentliche Schutzvorrichtung wird durch einen mittleren Bereich 300 gebildet, an dessen beiden Enden sich jeweils ein Übergangsbereich 23a, 23b anschließt. Dabei ist der eine Übergangsbereich 23a mit einem bestehenden Schutzplankensystem 80, das sich entlang des Verkehrswegs A erstreckt, verbunden. Grundsätzlich kann auch der andere Übergangsbereich 23b mit einem Schutzplankensystem verbunden sein, das am Verkehrsweg B angeordnet ist. Die Übergangsbereiche 23a, 23b sind über jeweils zwei Pfosten 71-74 mit dem Boden verankert.
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Der mit den Übergangsbereichen 23a, 23b verbundene mittlere Bereich 300 der Schutzvorrichtung bildet einen Viertelkreis, der sich über einen Winkelbereich von 90° erstreckt. Er weist einen durchgehenden Verstärkungsholm 30 auf, der im Boden verankert ist. Der mittlere Bereich 300 umfasst des Weiteren zwei miteinander verbundene Schutzplanken 10, 20, eine radial äußere Schutzplanke 10 und eine radial innere Schutzplanke 20, die parallel zueinander verlaufen und zusammen die Schutzplankenanordnung bilden.
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Im Übergangsbereich 23a, 23b läuft die radial äußere Schutzplanke 10 auf die radial innere Schutzplanke 20 zu und es kommt jeweils zu einer Überlappung in einem Bereich 230.
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Wie insbesondere der vergrößerten Darstellung der 2 entnommen werden kann, ist der Verstärkungsholm 30 an den Enden des 90° Bogens mit jeweils zwei Pfosten 61-64 im Boden verankert. Diese Pfosten 61-64 befinden sich an der inneren Seite des Verstärkungsholmes 30. Anschließend an die Pfosten 61-64 sind Verbindungsstücke 51-54 befestigt, die die radial innere Schutzplanke 20 über die entsprechenden Pfosten 61-64 mit dem Verstärkungsholm 30 verbinden. Damit sind die Schutzplanken 10, 20 der Schutzeinrichtung freitragend und bedürfen diese im 90° Winkelbereich keiner Verankerung im Boden. Die Anordnung ist daher geeignet, auch in Mündungsbereichen eingesetzt zu werden, in denen Bodenunebenheiten, beispielsweise Straßengräben bestehen.
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Die radial äußere Schutzplanke 10 und die radial innere Schutzplanke 20 bilden durch jeweils zwei Achtelkreissegmente 11, 12, 21, 22 jeweils einen Viertelkreis. Sie sind durch Profile 40 miteinander verbunden. Dabei stehen das erste Profil 41 und das letzte Profil 42 des Viertelkreises bezogen auf ihre Längsausrichtung senkrecht aufeinander.
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Die 3 zeigt schematisch eine Seitenansicht der Schutzvorrichtung, so wie ein Verkehrsteilnehmer sie vom Verkehrsweg A aus, sieht. Die Darstellung beginnt mit dem bestehenden Schutzplankensystem 80, das über den Überlappungsbereich 230 an den Übergangsbereich 23a der Schutzvorrichtung angeschlossen ist. Der Übergangsbereich 23a ist mit zwei Pfosten 71, 72 im Bode verankert.
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Anschließend verbindet sich der Übergangsbereich 23a mit dem freitragenden Bereich 300, von dem nur die radial äußere Schutzplanke 10 und die Pfosten 61, 62 vom Verbindungsholm sichtbar sind. Die radial äußere Schutzplanke 10 besteht aus zwei Achtelkreissegmenten 11, 12, die miteinander verbunden sind. Diese Achtelreissegmente 11, 12 umfassen mittig angeordnete vorgebohrte Löcher 13, in denen die Profile 40 befestigt werden können.
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Es sind in der 3 fünf Querschnittsmarkierungen A-A, B-B, C-C, D-D und E-E gesetzt, die detailliert in den Darstellungen der 4 bis 8 beschrieben werden. Die an der Überlappung 230 gesetzte Querschnittsmarkierung A-A verdeutlicht, wie 4 zeigt, dass die radial äußere Schutzplanke 10 und die radial innere Schutzplanke 20 übereinander liegen und beide mit dem Pfosten 71 verbunden sind.
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Anschließend entfernt sich die radial innere Schutzplanke 20 von der radial äußeren Schutzplanke 10 bis sie beide im Bereich 300 parallel zueinander verlaufen. Dadurch besteht an der Querschnittsmarkierung B-B, zu sehen in 5, ein Abstand zwischen den Schutzplanken 10, 20. Nur noch die radial äußere Schutzplanke 10 ist mit dem Pfosten 72 verbunden.
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Die 6 zeigt den Querschnitt entlang der Linie C-C aus der 3 am Beginn des mittleren Bereichs 300. Die radial äußere Schutzplanke 10 und die radial innere Schutzplanke 20 laufen zueinander parallel. Die radial innere Schutzplanke 20 ist über ein Verbindungselement 51 mit einem Pfosten 61 verbunden und damit am Verstärkungsholm 30 befestigt. Das Verbindungselement 51 erstreckt sich nicht bis zum Boden, sondern weist die gleiche Höhe wie die radial innere Schutzplanke 20 auf.
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Die Verbindung der radial inneren Schutzplanke 20 und der radial äußeren Schutzplanke 10 erfolgt wie erläutert über Kastenelemente 40. Dies ist in der Schnittdarstellung der 7 zu sehen (entlang der Linie D-D der 3). Die Kastenelemente 40 werden an jedem Ende mit je einem Winkel 43 an der radial äußeren Schutzplanke 10 und radial inneren Schutzplanke 20 befestigt, z.B. über die Löcher 13 mit den Schutzplanken 10, 20 versch rau bt.
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Die radial innere Schutzplanke 20 ist über das Verbindungsstück 52 an einem Pfosten 62 befestigt. Der Pfosten 62 ist mit der inneren Seite des Verstärkungsholmes 30 verbunden, wobei als innere Seite des Verstärkungsholmes 30 diejenige Seite bezeichnet wird, die der Schutzplankenanordnung zugewandt ist.
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Anschließend verlaufen die Schutzplankenelemente 10, 20 und der Verstärkungsholm 30 freitragend über den gesamten dargestellten Winkelbereich von 90°. Dies ist in der Querschnittsdarstellung der 8 zu sehen (E-E aus der 3).
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Ebenso wie die 7 zeigt die 8 die Verbindung der radial inneren Schutzplanke 20 und der radial äußeren 10 Schutzplanke durch ein Profil 40, das über je einen Winkel 43 an der radial äußeren Schutzplanke 10 und der radial inneren Schutzplanke 20 befestigt ist. Es ist in dieser Querschnittsansicht kein Pfosten vorhanden. Der Verstärkungsholm 30 hat einen Abstand, definiert durch die Verbindungsstücke 51-54 und die Pfosten 61-64, vgl. 2, zur radial inneren Schutzplanke 20.
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Es versteht sich, dass die Erfindung nicht auf die oben beschriebenen Ausführungsformen beschränkt ist und verschiedene Modifikationen und Verbesserungen vorgenommen werden können, ohne von den hier beschriebenen Konzepten abzuweichen. Beispielsweise kann sich die Schutzplankenanordnung statt über 90° über einen anderen Winkelbereich erstrecken, der zwischen 30° und 150° liegt, wobei die Grenzwerte von 30° und 150° in dem genannten Intervall mit eingeschlossen sind. Weiter kann vorgesehen sein, dass die Verbindungselemente 40 zwischen der Schutzplanken in anderer Art und/oder anderer Anzahl realisiert sind.
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Es wird darauf hingewiesen, dass beliebige der beschriebenen Merkmale separat oder in Kombination mit beliebigen anderen Merkmalen eingesetzt werden können, sofern sie sich nicht gegenseitig ausschließen. Die Offenbarung dehnt sich auf alle Kombinationen und Unterkombinationen eines oder mehrerer Merkmale aus, die hier beschrieben werden und umfasst diese. Sofern Bereiche definiert sind, so umfassen diese sämtliche Werte innerhalb dieser Bereiche sowie sämtliche Teilbereiche, die in einen Bereich fallen.