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Die Erfindung betrifft eine Tragevorrichtung für ein Kind. „Kinder“ im Sinne des vorliegenden Textes sind Kinder ab der Geburt bis zum Alter von ca. ein bis zwei Jahren, also insbesondere Säuglinge, Babys und Kleinkinder.
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Derartige Tragevorrichtungen sind insbesondere in Form von Tragetüchern bekannt.
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Tragetücher lassen sich besonders gut und individuell an Kinder anpassen. Die gebrauchsüblichen Tragetücher sind mit einer einfachen oder doppelten Naht eingesäumt.
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Um das Kind sicher und physiologisch richtig in ein Tragetuch zu setzen, ist es erforderlich, dass das Kind in der sogenannten Sitz-Hock-Haltung (siehe: “Dr. med. Ewald Fettweis, ‚Hüftdysplasie: sinnvolle Hilfen für Babyhüften‘, Trias Verlag, 2004) oder gängiger in der Spreiz-Anhock-Haltung ins Tragetuch gesetzt wird. Von Trageberatern wird das sogenannte „Einbeuteln“ bei der Anwendung von Tragetüchern gelehrt. Dazu wird der Tuchstoff am Saum über das Gesäß des Kindes ein Stück weit zwischen die Beinchen durch in Richtung Nabel geschoben, so dass der Stoff zumindest kurzfristig zwischen tragender Person und Kind klemmt. Dadurch kommt das Kind in die empfohlene und physiologisch richtige Sitz-Hock- bzw. Spreiz-Anhock-Haltung. Ein bestimmtes Fingerspitzengefühl im Umgang mit dem Kind und dem das Kind umhüllende Tuch ist erforderlich, (ganz besonders für das Transportieren bzw. nach hinten Schieben oder Heben des Kindes auf den Rücken des Tragenden) was sich nicht jeder Tragende zutraut, da die Gefahr besteht, dass das Kind (besonders wenn es zappelt) nach unten zwischen Tuch und Tragenden rutschen könnte.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Verbesserungen für eine derartige Tragevorrichtung anzugeben.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Tragevorrichtung gemäß Schutzanspruch 1 für ein Kind. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sowie anderer Erfindungskategorien ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
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Die Tragevorrichtung enthält ein Tuchteil zur Aufnahme des Kindes und gegebenenfalls (falls keine sonstigen Träger vorhanden sind, siehe unten) zur Befestigung des Tuchteils an einer tragenden Person (Tragender). Das Tuchteil weist einen Sitzbereich auf. Der Sitzbereich ist einseitig durch einen Rand des Tuchteils begrenzt. Ansonsten verläuft die Grenze des Sitzbereiches im bzw. innerhalb des Tuchteils. Der Sitzbereich ist derjenige Abschnitt bzw. Teil des Tuchteils, in dem das Gesäß und ein Teil der Beine des Kindes in einem bestimmungsgemäßen Tragezustand einliegt. Insbesondere liegt das Gesäß des Kindes beutelartig im Sitzbereich ein und der Rand des Tuchteils verläuft quer unter den Beinen, insbesondere den Oberschenkeln, insbesondere im Bereich der Kniekehlen des Kindes. Der Sitzbereich erstreckt sich dabei insbesondere über denjenigen Abschnitt des Randes, an dem die Beine des Kindes in möglichen bestimmungsgemäßen Tragezuständen zu liegen kommen können. Ein Randabschnitt des Tuchteils entlang des Randes ist im Sitzbereich (d.h. im Bereich des Sitzbereiches) als Schlaufe ausgebildet. Die Schlaufe ist vom Sitzbereich durch eine Öffnung getrennt. Durch die Öffnung hindurch und um die Schlaufe herum ist dann ein Ringband führbar. Das Ringband ist ein Band, das zu einem Ring verschließbar ist. Insbesondere ist dies ein Tuch-/Stoffband, das zu einem Ring verknotbar ist. Alternativ ist das Ringband z.B. durch einen Klettverschluss oder einen Knopf verbindbar bzw. verschließbar. Das Ringband ist zusätzlich um den Rücken des Kindes schlingbar. So wird aus dem verschlossenen und um den Rücken des Kindes und um die Schlaufe geführten Ringband und/oder dem nunmehr mit dem Ringband verbundenen Tuchteil eine Schrittstütze für das Kind gebildet.
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Für die Tragevorrichtung sind verschiedene Tragezustände denkbar, insbesondere auf dem Bauch, dem Rücken, der Seite bzw. Hüfte des Tragenden. Der Sitzbereich für das Kind ist dabei am Tuchteil immer etwa gleich, d.h. das Tuchteil bzw. der Sitzbereich wird entsprechend am Körper des Tragenden verschoben bzw. anders platziert.
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Die Schlaufe ist also an ihren entlang des Randes verlaufenden Längsenden mit dem (restlichen) Tuchteil verbunden. Ein entsprechendes Tuchteil, das sich für die Erfindung, d.h. das Hinzufügen einer Schlaufe etc. eignet, ist z.B. aus den Gebrauchsmustern
DE 20 2016 100 222 U1 oder
DE 20 2015 000 998 bekannt.
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Die Erfindung beruht auf der Überlegung, ein Sicherheitsgurtsystem zu schaffen, welches es ermöglicht ein Kind in einer Tragevorrichtung (Tragetuch oder tragetuchähnliche Tragehilfe) ohne Steg, auf der das Kind sitzt, durchrutschsicher in der „Sitz-Hock-Haltung“ (gängiger „Spreiz-Anhock-Haltung) vor dem Bauch, auf der Hüfte und auf dem Rücken des Tragenden zu transportieren und insbesondere von der Hüfte der tragenden Person auf ihren Rücken zu schieben oder auch über die Schulter auf den Rücken zu heben.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass es zahlreiche Videos im Internet gibt, die zeigen, wie Kinder auf dem Rücken des Tragenden transportiert werden, ohne von unten vor dem Durchrutschen gesichert zu sein. Die gängigen Tragetücher haben keine Vorrichtung, die das Durchrutschen verhindern kann.
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„Tragevorrichtungen“ im Sinne der Erfindung sind also alle Tragehilfen für Kinder, die keinen Sitzsteg für das Kind enthalten, auf dem das Kind mit dem Schritt durchrutschsicher aufsitzt, insbesondere Tragetücher.
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Der „bestimmungsgemäße Tragezustand“ ist derjenige, wenn die Tragevorrichtung gemäß Ihrer Ausgestaltung bzw. ihrem Entwurf, also ihrer Bestimmung so an den Tragenden angelegt ist, wie es vom Hersteller bzw. Entwickler vorgesehen ist. Dies bezieht sich z.B. auf die Orientierung und Platzierung bestimmter Teile der Tragevorrichtung am Körper des Tragenden, bestimmte Längen- und Positionseinstellungen von Verstellgliedern (z.B. Gurtlängen) usw.
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Mit der Erfindung wird erreicht, dass ein Kind durchrutschsicher in der Sitz-Hock-Haltung (Spreiz-Anhock-Haltung) von unten (am Schritt des Kindes zwischen dessen Beinen) gehalten in der Tragevorrichtung, insbesondere im Tragetuch oder einer tragetuchähnlichen Tragehilfe (ohne Steg), sitzt und so auch sicher von der Hüfte der tragenden Person auf deren Rücken, wo das Kind außerhalb des Blickfeldes gerät, geschoben werden kann. Besonders bei Zappelkindern oder für den Transport auf den Rücken bietet sich dieses Schlaufensystem an, da das sichere Gehaltensein von unten gewährleistet ist und damit ein Durchrutschen verhindert ist. Aus einem Teil des Tuchteils und/oder des Ringbandes ist also eine Art Sitz- bzw. Auflagefläche für das Kind gebildet und dadurch ein Herausrutschen des Kindes aus dem Tuchteil bzw. der Tragevorrichtung nach unten verhindert.
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Durch die Anbringung der Schlaufe am bzw. im Bereich des bestimmungsgemäßen Sitzbereiches für das Kind am Tuchteil ist die (Sicherheitsgurt-)Schlaufe an genau der Stelle am Rand (im oder am Saum, insbesondere Umschlagsaum, siehe unten) angebracht, an der das Kind sitzen soll.
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Die Schlaufe enthält oder besteht insbesondere aus einem reißfesten Material, insbesondere einem ausreichend (für die bestimmungsgemäße Nutzung mit bestimmungsgemäßen Kindern einer maximalen Größe/Gewicht) reißfesten Textil, insbesondere Stoff. Das gleiche gilt optional für das Tuchteil und ggf. die gesamte Tragevorrichtung.
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Die Schlaufe kann daher auch als Sicherheitsgurtschlaufe bezeichnet werden, das Ringband als - insbesondere textiles - Sicherheitsgurtband. Das Ringband wird insbesondere seitlich am Kind verbunden, insbesondere verknotet, sodass die Verbindung weder das Kind noch den Tragenden stört.
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Die Schlaufe dient also insbesondere zur Fixierung eines sitzenden Kindes im Tuchteil. Die geschaffenen Schlaufen sind universell für Tragetücher einsetzbar. Insbesondere findet gemäß der Erfindung die Anbringung einer oder mehrerer Schlaufen am - im bestimmungsgemäßen Tragezustand gesehen - unteren (ggf. auch oberen) Rand eines Tragetuches statt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Schlaufe in Verlaufsrichtung des Randes mittig zum Sitzbereich angeordnet. Hierdurch wird erreicht, dass das Ringband bei eingesetztem Kind mittig zwischen dessen Beinen, also im Bereich des Schrittes des Kindes an der Schlaufe befestigt ist und sich so eine optimale Position für einen aus Tuchteil und/oder Ringband zu schaffenden Sitzsteg ergibt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die bisher genannte Schlaufe eine erste Schlaufe und es ist mindestens eine weitere Schlaufe entlang des Randes des Tuchteils angeordnet. Weitere Schlaufen können - wie auch die erste Schlaufe - zum Befestigen des Ringbandes aber auch zur Befestigung weiterer Gegenstände genutzt werden, wie z.B. Zughilfen zum Ausrichten der Tragevorrichtung, Zubehörteile etc.
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Es sind also (Sicherheitsgurt-)Schlaufen in mehrfacher Ausführung, je nach Bedarf, auch entlang des gesamten (orientiert am bestimmungsgemäßen Tragezustand bei stehender Person) oberen und unteren Saums, insbesondere mindestens zwei davon nebeneinander, angebracht.
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In einer bevorzugten Variante dieser Ausführungsform ist mindestens eine der weiteren Schlaufen am Oberrand des Tuchteils angeordnet. Der Oberrand ist derjenige Randabschnitt des Randes des Tuchteils, der im Tragezustand bei aufrecht stehender tragender Person dem Randabschnitt der ersten Schlaufe bzw. der ersten Schlaufe vertikal gegenüberliegt. Am Oberrand ist dann der Rücken oder Kopf des getragenen Kindes angeordnet. In der weiteren Schlaufe kann dann ein Zugband befestigt werden. So kann der Tragende am Zugband das Tuchteil nach oben straff ziehen, damit das Kind möglichst weit und faltenfrei im Tuchteil aufgenommen ist.
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Die (Sicherheitsgurt-)Schlaufe ist also (im Tragezustand und bezüglich des Tuchteils) gegenüberliegend am oder im oberen Rand (Oberrand, insbesondere Einschlagsaum) angebracht und insbesondere mit einem Band durchfädelt, das als Zughilfe zur Ausrichtung des Tuches für das am Rücken der tragenden Person sitzenden Kindes durch die tragende Person dient. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Band Bestandteil der Tragevorrichtung.
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In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das Tuchteil ein einstückiges Grundtuch. Die Schlaufe ist als einstückiger Bestandteil des Grundtuches gebildet. Die Schlaufe entsteht dadurch, dass die Öffnung als Einschnitt im Grundtuch eingebracht ist. Die Schlaufe wird insbesondere als Teil des Grundtuches aus diesem freigeschnitten. Insbesondere werden die Ränder der Öffnung vernäht bzw. gesäumt, so dass eine stabile ausreißfeste Schlaufe und Öffnung entsteht. So kann die Schlaufe besonders einfach hergestellt werden.
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In einer alternativen Ausführungsform enthält das Tuchteil ein Grundtuch und ein Bandstück. Das Bandstück verläuft entlang eines Saums des Grundtuches. Der „Saum“ ist hier insbesondere der Rand des Grundtuches, der optional, jedoch nicht zwangsweise einfach oder zweifach umgeschlagen und/oder vernäht bzw. eingesäumt ist. Das Bandstück ist an zwei Längspositionen entlang des Saums am Grundtuch befestigt. Der Abschnitt des Bandstückes zwischen den Längspositionen ist bzw. bildet dann die Schlaufe. Die Öffnung ist dann zwischen dem Bandstück und dem Grundtuch gebildet. In dieser Variante bleibt das Grundtuch als solches bestehen und muss nicht eingeschnitten werden. Durch die Anbringung des zusätzlichen Bandstückes sind variantenreiche Schlaufenversionen möglich.
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In einer Variante dieser Ausführungsform umgreift das Bandstück den Saum im Querschnitt U-förmig. Mit anderen Worten wird das Bandstück der Länge nach U-förmig umgeschlagen, sodass dieses eine Tasche ausbildet. In die Tasche wird das Grundtuch mit seinem Rand bzw. Saum eingelegt. Schlaufen können so auf besonders einfache Weise gebildet werden.
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In einer alternativen Ausführungsform enthält das Tuchteil ein Grundtuch und ein Bandstück. Der Saum (bzw. Rand, siehe oben) des Grundtuches ist mindestens einfach unter Bildung einer Saumtasche umgeschlagen. Das Bandstück liegt entlang des Saums in der Saumtasche ein. An zwei Längspositionen entlang des Saums ist das Bandstück am Grundtuch befestigt. Der Abschnitt des Bandstückes zwischen den Längspositionen bildet wieder die Schlaufe, die aus der Saumtasche herausführbar ist. Die Öffnung ist dann zwischen der herausgeführten Schlaufe und dem Grundtuch gebildet. Somit liegt die Schlaufe bei Nichtbenutzung verdeckt bzw. versteckt in der Saumtasche ein und kann bei Bedarf aus dieser unter Bildung der Öffnung herausgezogen werden.
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In den vorstehend genannten Ausführungsformen ist die Schlaufe also am oder im (Umschlag-)saum des Grundtuches angebracht.
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In einer bevorzugten Variante dieser Ausführungsformen erstreckt sich das Bandstück mindestens über die Länge des Sitzbereiches entlang des Saums. Der Sitzbereich deckt alle möglichen Positionen des Randes ab, an denen die Beine des Kindes bei bestimmungsgemäßen Sitzpositionen bzw. Tragezuständen verlaufen können. Hierdurch entsteht daher eine gleichmäßige Dicke des gesamten Randes des Tuchteils, der im Tragezustand unter den Beinen, insbesondere Oberschenkeln, insbesondere Kniekehlen des Kindes verläuft. Dickenänderungen und somit Druckstellen für das Kind im Beinbereich und/oder den Tragenden sind somit vermieden.
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In einer bevorzugten Variante dieser Ausführungsformen sind aus dem Grundtuch und dem Bandstück mindestens zwei Schlaufen gebildet. Insbesondere wird hierzu ein durchgehendes, einstückiges Bandstück verwendet. In dieses werden an mindestens 3 der o.g. Längspositionen Abnäher zur Befestigung am Grundtuch eingebracht, so dass zwischen je zwei Abnähern eine Schlaufe entsteht.
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In einer bevorzugten Variante dieser Ausführungsformen ist das Bandstück an mindestens einer, insbesondere allen, der Längspositionen mit mindestens zwei, insbesondere zwei oder drei, nebeneinander liegenden Nähten, insbesondere Schrägnähten, am Grundtuch befestigt. Mit anderen Worten ist so die Schlaufe ein- oder vorzugsweise beidseitig mit den Nähten fixiert, vorzugsweise im eingeschlagenen aber offenen Saum bzw. Umschlagsaum (Saumtasche), also auf jeder Seite fixiert.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Tragevorrichtung ein Tragetuch. Das Grundtuch ist somit ein Zuschnitt, insbesondere aus Stoff, der sowohl den Aufnahmebereich für das Kind als auch den Rest des Tragetuches bildet, der um den Körper des Tragenden geschlungen wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Tragevorrichtung mindestens einen Träger zur Befestigung des Tuchteils an einer tragenden Person. Derartige Tragvorrichtungen sind auch als „Babytragen“ bekannt. Insbesondere ist die Tragevorrichtung seiner Grundart nach dennoch ein Tragetuch, das jedoch aufgrund des Trägerkonzeptes einfacher und komfortabler zu handhaben ist. Eine solche Tragevorrichtung ist z.B. aus den genannten deutschen Gebrauchsmustern
DE 20 2016 100 222 U1 oder
DE 20 2015 000 998 bekannt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Schlaufe eine Länge von höchstens 9cm, insbesondere höchstens 7cm, 6cm, 5cm, 4cm oder 3cm, auf. Je nach Alters- und Größenbereich der Kinder, für die die Tragevorrichtung bestimmt ist, ist daher die Schlaufe nur so lang dimensioniert, dass ein Hängenbleiben des Füßchens des Kindes darin möglichst ausgeschlossen ist. Die Durchziehbarkeit des Ringbandes ist aber gewährleistet.
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In einer bevorzugten alternativen Ausführungsform weist die Schlaufe eine Länge von mindestens 3cm, insbesondere mindestens 4cm, 5cm, 7cm, 10cm, 15cm oder 20cm, auf. Je nach Alters- und Größenbereich der Kinder, für die die Tragevorrichtung bestimmt ist, ist daher die Schlaufe so lang dimensioniert, dass ein Bein des Kindes durch die Schlaufe führbar ist. In dieser Ausführungsform dient die Schlaufe selbst als Haltemittel für das Kind, wobei das Haltemittel das Durchrutschen bzw. Herausrutschen des Kindes aus der Tragevorrichtung verhindert. Insbesondere sind zwei derartige Schlaufen vorgesehen, die im Bereich des Sitzbereiches in ihrer Gemeinsamkeit zentral bzw. mittig angeordnet sind. So kann je ein Bein des Kindes durch eine der Schlaufen geführt werden, wodurch das Kind besonders sicher gehalten ist. In dieser Ausführungsform dienen also zwei nebeneinander liegende - im Vergleich zu einer Schlaufe für das Ringband entsprechend längere - Schlaufen für den Einstieg der Beine des Kindes.
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In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Tragevorrichtung das durch die Schlaufe zu ziehende Ringband und das Ringband bzw. Sicherheitsgurtband ist elastisch und insbesondere weich, insbesondere ein weiches Textil bzw. ein Stoff.
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Für die o.g. Ausführungsformen der in der Saumtasche ein liegenden Schlaufe und des sich mindestens über die Länge des Sitzbereiches erstreckenden Bandstückes ist die Schlaufe damit so angebracht, dass sie in keiner Weise stört, aufträgt oder drückt. Der Umgang mit dem Tragetuch wird durch die erfindungsgemäßen Schlaufen allgemein, insbesondere eine derartige Schlaufe, nicht beeinträchtigt.
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In Bezug auf die oben genannten Ausführungsformen beruht die Erfindung auch auf der Idee, - insbesondere sich gegenüber liegende - Schlaufen an den Längssäumen von Tragetüchern (Grundtuch) zu schaffen, die bei Nichtgebrauch im bzw. am Saum verschwinden und daher in keiner Weise an der tragenden Person oder am Kind stören oder drücken, bei Gebrauch aber jederzeit greif- und nutzbar sind.
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Weitere Merkmale, Wirkungen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung sowie der beigefügten Figuren. Dabei zeigen, jeweils in einer schematischen Prinzipskizze:
- 1 eine Tragevorrichtung mit Schlaufe und Ringband,
- 2 eine im Umschlagsaum eingenähte herausgezogene Schlaufe,
- 3 eine im etwas gespanntem Umschlagsaum eingenähte noch sichtbare Schlaufe,
- 4 ein auf einem Tragetuch liegendes Kind, welches durch eine durch die Schlaufe gezogenes Band im Schritt am Tuch fixiert ist,
- 5 halbseitliche Ansicht einer Schlaufenbildung durch ein U-förmig um den Umschlagsaum abgenähtes längliches Band,
- 6 eine Draufsicht der U-förmig abgenähten Schlaufenbildung.
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1 zeigt eine Tragevorrichtung 10 für ein in 3 dargestelltes Kind 12. Die Tragevorrichtung 10 enthält einzig ein Tuchteil 14 zur Aufnahme des Kindes 12. Die Tragevorrichtung 10 ist daher in dieser Ausführungsform ein Tragetuch. In einer alternativen gestrichelt dargestellten Ausführungsform enthält die Tragevorrichtung 10 außerdem im Beispiel vier hier nur angedeutete Träger 16. Vorliegend sind Tuchteil 14 (und alternativ die Träger 16) einstückig aus einem anpassungsfähigen und formstabilen Stoff gefertigt, sodass die Tragevorrichtung 10 insbesondere ein Tragetuch ist. Das Tuchteil 14 (bzw. dessen Großteil) und/oder die Träger 16 dienen zur Befestigung der Tragevorrichtung 10 an einer nicht dargestellten Person („Tragender“) in einem bestimmungsgemäßen Tragezustand T, wenn das Kind 12 vom Tragenden getragen wird.
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Das Tuchteil 14 weist einen hier gestrichelt angedeuteten Sitzbereich 18 auf. Der Sitzbereich 18 ist einseitig durch einen Rand 20 des Tuchteils 14 begrenzt. Wie in Verbindung mit 4 zu erkennen ist, liegt das Kind 12 im bestimmungsgemäßen Tragezustand T beutelartig im Sitzbereich 18 ein. Der Rand 20 verläuft dabei quer unter den Beinen 22 des Kindes 12.
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Ein Randabschnitt 24 des Tuchteils 14, also ein Längsabschnitt des Randes 20, ist zu einer Schlaufe 26a ausgebildet, die entlang des Randes 20 im Sitzbereich 18 bzw. im Bereich des Sitzbereiches 18 verläuft. Die Schlaufe 26a ist vom Sitzbereich 18 durch eine Öffnung 28 getrennt.
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Durch die Öffnung 28 und um die Schlaufe 26a herum ist ein Ringband 30 geführt. Das Ringband 30 ist hier ein weiches Stoffband. Wie in 4 zu erkennen ist, ist das Ringband 30 um einen (in den Figuren verdeckten) Rücken 32 des Kindes 12 schlingbar bzw. in 4 geschlungen. Das Ringband 32 ist außerdem verschließbar, hier verknotbar. In 4 ist das Ringband hierzu seitlich des Rückens 32 und Bauches durch einen Knoten 34 verschlossen, also verknotet.
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Somit ist aus zumindest einem am Schritt 36 bzw. Rücken 32 des Kindes 12 verlaufenden Teils des Ringbandes 32 und/oder dem im oder am Schritt 36 oder Rücken 32 oder Gesäß verlaufenden Abschnitts des Tuchteils 14 eine Schrittstütze 38 für das Kind 12 gebildet.
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Die Schlaufe 26a ist dabei in Verlaufsrichtung des Randes 20 mittig zum bzw. bezüglich des Sitzbereiches 18 angeordnet.
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Eine weitere Schlaufe 26b ist entlang des Randes 20 des Tuchteils 14 angeordnet, nämlich an einem (bezogen auf den Tragezustand T) Oberrand 40 des Tuchteils 14. Der Oberrand 40 liegt im Tragezustand T dem Randabschnitt 24 vertikal gegenüber. Ein Kopf 42 des Kindes 12 liegt im Tragezustand T im Bereich des oberen des 40. An dieser weiteren Schlaufe 26b ist ein Zugband 44 befestigbar bzw. in 1 befestigt. Das Zugband 44 dient dazu, im Tragezustand T, insbesondere bei auf dem Rücken sitzenden Kind, den Oberrand 40 nach oben, d.h. vom Randabschnitt 24 wegzuziehen, um das Tuch Teil 14 zu straffen und das Kind 12 sicher und vollständig im gestrafften und daher faltenfreien Tuchteil 14 aufzunehmen.
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In 1 ist das Tuchteil 14 ein einstückiges Grundtuch 46. Die Schlaufe 26a ist einschlägiger Bestandteil des Grundtuches 46. Schlaufe 26a ist dadurch gebildet, dass die Öffnung 28 als Einschnitt bzw. Durchbrechung in das Grundtuch 46 eingebracht bzw. eingeschnitten wurde.
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Das Tragetuch wird, wie in 3 gezeigt, mit einem durch die Schlaufe 26a geführten elastischen Band in Form des Ringbandes 30 (hier ein Sicherheitsgurtband) an dessen Enden ziehend ein Stück weit zwischen die Beinchen bzw. Beine 22 gezogen. So sitzt das Kind auf bzw. in dem Tuchteil 14. Anschließend wird das Ringband 30 um den in 3 verdeckten Rücken 32 des Kindes 12 geführt und seitlich in der Taille des Kindes 12 mit dem Knoten 34 gebunden. So sitzt das Kind 12 im Tuchteil 14 eingehüllt am nicht dargestellten Körper zur tragenden Person hin angelehnt in der empfohlenen Sitz-Hock- (gängiger: Spreiz-Anhock-) Haltung physiologisch richtig und sicher im Tuchteil 14.
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Das so zwischen die Beine 22 geschobene Tuchteil 14 wird durch das Schlaufensystem (Ringband 30, durch die Schlaufe 26a und um das Kind 12 herum geführt) stabil unter dem Gesäß des Kindes 12 gehalten. Das Kind 12 „hockt“ physiologisch richtig im Tuchteil 14 (es hängt nicht auf der Schlaufe 26a oder dem Ringband 30). Es besteht daher kein starker Zug - keine starke Belastung oder Ausreißgefahr der Schlaufe 26a an den Nähten 50 (siehe z.B. 2 und 3), wo die Schlaufe 26a am Tuchteil 14 angebracht ist. Grund hierfür ist, dass das Tuchteil 14 lediglich zwischen den Beinen 22 mit Hilfe des Schlaufensystems gehalten wird. Der Rand 20, hier der Saum des Tuchteils 14, verläuft dann im angelegten Zustand, also Tragezustand T, von Kniekehle zu Kniekehle - das Gesäß ist etwas tiefer als die Knie positioniert. Durch das Schlaufensystem kann das Kind 12 viel leichter „eingebeutelt“ werden, da das Tuchteil 14 am Rand 20 bzw. Saum nicht nur wie bei gängigen Tragetüchern zwischen die Beinen 22 in Richtung Nabel des Kindes 12 geschoben wird, sondern tatsächlich zwischen den Beinen 22 gehalten wird. Dadurch wird auch ein Verrutschen des Kindes 12 auf dem Tuchteil 14 ausgeschlossen.
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Das durch die Schlaufe 26a geführte elastische und weiche Ringband 30, z.B. aus Baumwoll-Jersey, ist mit einem Ende um das Kind 12 am Rücken herumgeführt und mit dessen anderem Ende seitlich in der Taille verknotet (Knoten 34) oder durch ein anderes Verschlusssystem verbunden. Dadurch wird das Kind 12 in jedem Fall vor dem Durchrutschen nach unten bewahrt und gleichzeitig wird der Tuchsaum bzw. Saum (Rand 20) in die Position gebracht, sodass ein symmetrischer Verlauf des Saumes (Rand 20) unterhalb der Oberschenkel bis hin zu den Kniekehlen des Kindes 12 leicht anzupassen ist. Strampelt das bereits im Tuchteil 14 sitzende Kind 12, kann es durch das Anhocken (=unter die Kniekehlen fassen und diese nach oben anheben) sehr leicht in die Sitz-Hock-Haltung (Spreiz-Anhock-Haltung) gebracht werden - damit wird die physiologisch richtige Haltung des Kindes 12 gewährleistet (egal ob klein oder groß). So kann es in der Tragevorrichtung 10 bzw. im Tragetuch, seitlich, am Rücken bis hoch zum Kopf 42 einfach durch die straffe Umhüllung durch den Tuchstoff genau angepasst und optimal gehalten werden.
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Somit ist das Kind 12 von allen Seiten ideal und individuell gestützt und durch das Schlaufensystem jetzt auch von unten vor dem Durchrutschen abgesichert. Die Durchrutschgefahr ist ein wesentliches Kriterium für die Verwendung von Tragetüchern, was viele Eltern davon abhalten könnte, diese zu benutzen. Da mit dem Schlaufensystem ein wesentliches Sicherheitsrisiko - eben die Durchrutschgefahr - ausgeschlossen wird und gleichzeitig die korrekte physiologische Haltung des Beckens und der Wirbelsäule des Kindes 12 gewährleistet wird, sollte es für die Eltern eine wesentliche Vereinfachung für das Tragen des Kindes 12 in der am individuellsten anpassbaren Kinder-Trage, nämlich dem Tragetuch, darstellen.
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Gängige Tragehilfen weisen einen sogenannten „Steg“ auf. Das ist die Breite des Stoffstückes zwischen den Beinen des Kindes
12, die immer wieder auf die Größe des Kindes
12 neu eingestellt werden muss, damit das Kind
12 nicht überspreizt sitzt, aber auch nicht im Schritt
36 auf dem Steg hängt sondern physiologisch sitzt. Es muss also immer wieder neu nachjustiert werden, weil das Kind
12 wächst. Bei dem Schlaufensystem erübrigt sich die Einstellung des Steges. Es reicht, das Tuchteil
14 um das in der Sitz-Hock-Haltung befindliche Kind
12 zu formen und straff zu ziehen. Besonders einfach geht das Straff-ziehen bei einem Tragetuch gemäß der
DE 20 2016 100 222 U1 , da das Straffziehen durch ein spezielles Ringsystem ganz einfach erfolgen kann.
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Alternativ zum weichen elastischen Ringband 30 sind sicherlich auch andere Verbindungselemente, die die Schlaufe 26a mit dem Kind 12 verbinden, bzw. das Kind 12 an der Schlaufe 26a sichern, möglich.
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Bei Nichtgebrauch stört oder drückt eine im oder um den Saum bzw. Umschlagsaum (Rand 20) angebrachte Schlaufe 26a im gespannten (am Körper angelegten, Tragezustand T) Zustand in keiner Weise am Kind 12 oder der tragenden Person. Bei Bedarf aber ist die Schlaufe 26a jederzeit, da direkt am oder im Saum angebracht, anwendbar.
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Die Schlaufe 26a kann vor dem Anlegen der Tragevorrichtung 10 angewendet werden. Besonders bei Kindern 12 in Form von kleinen Babys, die sich noch nicht selbst halten können, kann das Schlaufensystem vor dem Aufnehmen des Kindes 12 angebracht werden. Danach kann das auf dem Tuchteil 14 liegende Baby, siehe 3, ins Tuchteil 14 gefasst, hoch genommen und am Körper der tragenden Person positioniert und fixiert werden (je nach Bindetechnik eines Tragetuchs).
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Ebenso ist die Anwendung des Schlaufensystems bei dem bereits im Tuchteil 14 sitzenden Kind 12 nachträglich möglich. Dies gilt besonders für Babys oder Kinder im engeren Sinne, die sich schon selbst halten können.
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Die Schlaufe 26a, die an allen Stellen am Rand 20 bzw. im Saum des Tuchteils 14 integriert sein kann, kann für die Bauch-, Hüft- und Rückentrageweise an entsprechender Stelle eingenäht sein und angewendet werden.
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Die Schlaufe 26a, wie sie in den 2 und 3 gezeigt ist, ist in Form eines Bandstückes 60 in den Saum 52, hier ein Umschlagsaum eingenäht bzw. integriert. Der Saum 52 ist an dieser Stelle, nämlich dem Randabschnitt 24 offen gelassen, bildet also eine Saumtasche 54. Die Schlaufe 26a ist genau dort, also in die Saumtasche 54 eingesetzt und dann - im Bild links und rechts - entlang des Randes 20 durch den Saum 52 und die sich darin befindlichen Schlaufenenden 56 mit reißfesten Nähten 50, hier sich in Öffnungsrichtung der Saumtasche 54 auseinanderlaufenden Schrägnähten, an den Längspositionen L1,2 des Randes 20 festgenäht und wird dadurch gebildet. Wird der Rand 20 bzw. Saum straff gezogen (in Richtung der Pfeile in 3), verschwindet die Schlaufe 26a im Saum 52 bzw. in dessen Innerem, also der Saumtasche 54. Wird alternativ ein längeres Bandstück 60 in den Saum 52 gelegt und in Abständen abgenäht, können daraus mehrere Schlaufen 26 (nicht dargestellt) nebeneinander oder auch mit Abstand zueinander - je nachdem wo der Saum 52 als Saumtasche 54 offen gelassen ist, gebildet werden.
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Damit ein in seiner Längsachse symmetrische Tuchteil 14 umgewendet ebenso eingesetzt werden kann, sollte am gegenüberliegenden Saum 52 an gleicher Stelle die gleiche Schlaufe 26a angebracht sein. Die im angelegten bzw. Tragezustand T obere Schlaufe 26a kann dann (siehe 1, vergleichsweise dort die Schlaufe 26b) auch anderweitig genutzt werden z.B. um ein Band (Zugband 44) durchzufädeln an dem greifend die tragende Person den Saum 52 bzw. das Tuchteil 14 je nach Bedarf über das Kind 12 hoch und auch wieder nach unten ziehen kann, wenn es auf ihrem Rücken sitzt.
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5 zeigt eine andere Art der Anbringung einer Schlaufe 26a, die insbesondere für mehrere Schlaufen 26 nebeneinander geeignet ist. Dabei wird der Saum 52 mit einem alternativen textilen Bandstück 60 im Querschnitt U-förmig ummantelt und in bestimmten Abschnitten durch das Bandstück 60 und den Saum 52 hindurch reißfest durch Nähte 50 an Längspositionen L1,2 festgenäht. Diese Art von Schlaufen 26a verschwinden ebenfalls, wenn der Saum bzw. Rand 20 gespannt wird - tragen nicht auf oder drücken nicht an Kind 12 oder der tragenden Person.
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Diese Art der Schlaufenbildung ist auch besonders geeignet um - nicht dargestellt - zwei Bein-Einstiegs-Schlaufen 26 für das Kind 12 nebeneinander entlang des Randes 20 zu bilden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Tragevorrichtung
- 12
- Kind
- 14
- Tuchteil
- 16
- Träger
- 18
- Sitzbereich
- 20
- Rand
- 22
- Bein
- 24
- Randabschnitt
- 26,26a,b
- Schlaufe
- 28
- Öffnung
- 30
- Ringband
- 32
- Rücken
- 34
- Knoten
- 36
- Schritt
- 38
- Schrittstütze
- 40
- Oberrand
- 42
- Kopf
- 44
- Zugband
- 46
- Grundtuch
- 50
- Naht
- 52
- Saum
- 54
- Saumtasche
- 56
- Ende
- 60
- Bandstück
- T
- Tragezustand
- L1,2
- Längsposition
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202016100222 U1 [0009, 0033, 0052]
- DE 202015000998 [0009, 0033]