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Die Erfindung betrifft einen Stabkorbsichter, aufweisend einen rotierenden Stabkorb, und einen von einem Gehäuse umschlossenen Einlasskanal, der in Förderluft suspendiertes Trenngut aufnimmt und um den rotierenden Stabkorb führt.
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Zur Trennung von körnigen Stoffen ist es bekannt, diese in Förderluft zu suspendieren und die suspendierten Körner pneumatisch in einen Stabkorbsichter zu fördern. In einem Stabkorbsichter rotiert ein in der Regel zylindrischer Korb, durch den die Förderluft aus dem Stabkorbsichter entweichen kann. Um durch den Stabkorb zu fließen, muss die Förderluft unmittelbar vor durchtritt durch die rotierenden Stäbe mit dem Stabkorb rotieren. Die dabei auf die in der rotierenden Förderluft suspendierten Körner entstehenden Zentrifugalkräfte bewirken eine Trennung der sehr feinen bis staubförmigen Bestandteile, die mit der Förderluft durch den Stabkorb wandern, von den gröberen Körnern, die durch die Zentrifugalkraft daran gehindert werden, mit der rotierenden Förderluft durch den Stabkorb zu treten.
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Die Gehäuseform der Stabkorbsichter hat einen Einfluss auf die Trennleistung. Es gibt zylindrische Gehäuse, in welche die Förderluft von unten an den Stabkorb geführt wird, aber es gibt auch nicht zylindrische Gehäuse, die eine tangentiale Anströmung des Stabkorbes unterstützen. Je nach Gehäuseform entstehen Bodenflächen, auf denen sich Trenngut ablagern kann. Bei den Ablagerungen handelt es sich nicht unbedingt um gröbere Teilchen, die aus der Förderluft ausgefallen sind, sondern häufig auch um sich langsam aufbauende Krusten von Feinmaterial, die sich in Wirbeln sammeln oder aber an der Wand allmählich aufbauen. Die Ablagerungen oder der Aufbau von Krusten oder Anhäufungen verringern den Querschnitt und das Volumen des Sichters, wodurch sich die Trennleistung verändert. Als Ergebnis wird eine andere Trenncharakteristik des Stabkorbsichters erhalten, welche die Korngrößenverteilung des abgetrennten Feinguts auf Dauer verändert.
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In dem Deutschen Gebrauchsmuster
DE 20 2012 003 141 U1 wird ein Stabkorbsichter offenbart, an dessen Innenseite der radialen Außenwand pneumatische Leitelemente in Form von einander überlappenden Blechen angeordnet sind. Zwischen den Blechen wird Förderluft eingeblasen, welche den in den Stabkorbsichter einfließenden Förderstrom unterstützt und dafür sorgt, dass das Trenngut wie auf einer Luftschütte entlang gleitet. Dadurch wird die geschwindigkeit des Trennguts nicht so schnell herabgesetzt und die Trennleistung des Satabkorbsichters erhöht sich, weil das Trenngut weiter um den Stabkorb herumgeleitet wird. Dieser Aufbau erfordert eine empfindliche Balanceregelung zwischen dem Druck der pneumatischen Förderluft und dem Druck der durch die Leitelemente hindurchströmenden Luft, damit die Förderung mm den Stabkorb stabil bleibt.
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In der deutschen Offenlegungsschrift
DE 100 22 536 A1 wird ein Stabkorbsichter offenbart, in welchem die Leitelemente verstellbar sind, durch die durch Teilkanäle Luft eingeblasen wird, um die Strömung innerhalb des Stabkorbsichters zu stabilisieren. Auch dieser Aufbau erfordert eine empfindliche Balanceregelung zwischen dem Druck der pneumatischen Förderluft und dem Druck der durch die Leitelemente hindurchströmenden Luft, damit die Förderung mm den Stabkorb stabil bleibt.
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In der Deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2014 010 045 A1 wird ein Stabkorbsichter offenbart, der ausschließlich an der Innenseite der radialen Außenwand angeordnete Prallbleche aufweist, gegen die das Trenngut prallen und in Richtung des Stabkorbes geleitet werden soll. Die dort gelehrten Bleche dienen damit als Prallbande für einzelne Trenngutkörner.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Stabkorbsichter zur Verfügung zu stellen, der nicht dazu neigt, sich mit abgelagertem Trenngut oder mit angebackenem Feingut zuzusetzen.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, dass an der unteren Seite des Gehäuses mindestens eine Ausblasöffnung vorgesehen ist, durch welche auf der unteren Seite des Gehäuses vorhandene Anhäufungen von Trenngut durch Einblasen von Druckluft ausblasbar sind. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen zu Anspruch 1 angegeben.
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Nach der Erfindung ist also vorgehsehen, in das Gehäuse des Stabkorbes im Bereich des Einlasskanals, der den gesamten Stabkorb umschließt, mindestens eine Ausblasöffnung anzuordnen. Durch diese Auslassöffnung soll Druckluft in den Stabkorbsichter eingeblasen werden, um Anhäufungen auszublasen. Im Betrieb sammelt sich vor allem auf einer Bodenfläche ausgefallenes Trenngut. An den Wandflächen ist die Strömungsgeschwindigkeit aufgrund der Wandreibung in der Regel sehr gering, so dass Anhäufungen in diesem Bereich wachsen können und damit die Trennleistung des Stabkorbsichters beeinflussen. Durch die Anordnung von mindestens einer Ausblasöffnung oder von mehreren Ausblasöffnungen, die radial verteilt sind, bläst die Förderluft diese Anhäufungen aus. Dabei werden die Anhäufungen in den Stabkorb geblasen.
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In Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das den Einlasskanal umschließende Gehäuse an der in Bezug auf eine Rotationsachse des Stabkorbs radialen Außenseite gelegenen Gehäusewand auf der Innenseite nach Innen weisende Prallbleche aufweist, an welcher die das Trenngut aufnehmende Förderluft von der Gehäusewand abgeleitet wird. Nach dieser Ausgestaltung der Erfindung ist also vorgehsehen, in das Gehäuse des Stabkorbes im Bereich des Einlasskanals, der den gesamten Stabkorb umschließt, Prallbleche an der Innenseite der Außenwand anzuordnen. An diesen Prallblechen soll die pneumatische Förderluft für das Trenngut Wirbel bilden oder unter Ausbildung einer laminaren Strömung von der Außenwand abgeleitet werden. Die Prallbleche stören dabei die einfließende Förderluft, so dass sich an der Außenwand aufgrund der Wirbel oder der umgeleiteten laminaren Strömung keine Anhäufungen von Feingut aufbauen. Die Prallbleche verhindern die Ausbildung einer wandnahen und daher strömungsarmen Zone, innerhalb derer die Anhäufungen aufgrund der geringen Strömungsgeschwindigkeit anwachsen können. Alle viskosen Medien, auch Luft, neigen dazu, beim Strömen durch Kanäle mit statischen Wänden an den Wänden aufgrund der Reibung eine sehr geringe Strömungsgeschwindigkeit aufzuweisen. Mit zunehmender Entfernung von der Wand nähert sich die laminare Strömungsgeschwindigkeit der Strömungsgeschwindigkeit im Zentrum des von einem Gehäuse umschlossenen Kanals. Ziel dieser Ausgestaltung der Erfindung ist es, die laminare Strömung, die eigentlich zu einer Strömung mit geringem Druckverlust über eine vorbestimmte Strömungsstrecke führt, bewusst im Außenwandbereich zu stören, um die geringe Wandgeschwindigkeit zu unterbinden. Dadurch bilden sich weniger Anhäufungen aus Feingut. Wesentlich an der Erfindung ist, dass die Prallbleche von den Ausblasöffnungen flankiert sind, also in deren Nähe angeordnet sind. Diese Ausblasöffnungen haben als Wirkung, dass an den Prallblechen der Innenseite der radialen Außenwand heruntergefallenes Trenngut auf dem Boden durch die eingeblasene Druckluft durch Fördern in den Stabkorb nach Innen gefördert wird, wobei es beispielsweise in den Spalt zwischen Einlasskanal und Stabkorb fällt, wohin auch das durch den Stabkorbsichter zurückgehaltene Grobgut befördert wird. Die Ausblasöffnungen an der unteren Seite sorgen also dafür, dass sich nicht anstelle von Anhäufungen an den Wänden nun Haufen aus Trenngut auf dem Boden des Einlasskanals aufbauen.
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Nach Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die äußere Gehäusewand des den Einlasskanal umschließenden Gehäuses in Bezug auf eine Rotationsachse des Stabkorbs schneckenförmig oder spiralförmig ausgebildet ist, so dass sich der freie Querschnitt des Einlasskanals mit fortschreitender Führung um den Stabkorb verjüngt. Die Verjüngung des Einlasskanals führt bei einer tangentialen Zuführung der Förderluft mit dem darin suspendierten Trenngut dazu, dass die Fördergeschwindigkeit gleichbleibt. Die Förderluft entweicht durch den rotierenden Stabkorb, wodurch sich die Strömungsgeschwindigkeit bei einem über die Strecke gleich großen Profil verlangsamen würde. Die schnecken- oder spiralförmige Form des Einlasskanals mit einer Verjüngung des Profils beim Umströmen des Stabkorbes führt zu einer etwa gleichbleibenden Geschwindigkeit der Förderluft, so dass sich keine Zonen mit geringer Geschwindigkeit im Stabkorb ausbilden, in denen sich Anhäufungen bilden. Die hier vorgestellte Erfindung eignet sich insbesondere für den Einsatz bei Stabkorbsichtern, in denen der Stabkorb um eine vertikale Achse rotiert. Dabei wird die Förderluft mit dem Trenngut tangential an den Stabkorb herangeführt. Die tangentiale Führung führt zu einem Einlasskanal, der einen Boden oder eine bodenähnliche Gehäusewand zeigt, auf der sich Anhäufungen überhaupt bilden können. Bei Stabkorbsichtern mit horizontaler Drehachse und tangentialer Anströmung ist die Gefahr der Ausbildung von Anhäufungen mangels einer geeigneten in der Regel Bodenfläche nicht gegeben.
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Die Bodenfläche des Stabkorbsichters kann horizontal sein oder aber auch geneigt oder gekrümmt sein. Es ist nach Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die untere Gehäusewand des den Einlasskanal umschließenden Gehäuses horizontal, oder bis zu einem Winkel von weniger als 45° zur Horizontalen geneigt ist, wobei die untere Gehäusewand wahlweise auch nur in Teilen zur Horizontalen geneigt ist oder verschiedene Neigungen zur Horizontalen aufweist. Ist der Boden im gesamten Bereich stärker als 45° geneigt, dann ergibt sich das Problem nicht, dass Anhäufungen entstehen.
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Stabkorbsichter der hier beschriebenen Art werden in Kreislaufmahlanlagen eingesetzt, besonders in solchen Kreislaufmahlanlagen, die Rohmehl für die Zementherstellung oder fertigen Zementklinker feinmahlen. Entsprechend bezieht sich die Erfindung auch auf eine Kreislaufmahlanlage, die den hier beschriebenen Stabkorbsichter aufweist.
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Die Erfindung wird anhand der folgenden Figuren näher erläutert. Es zeigt:
- 1 eine Explosionsdarstellung eines erfindungsgemäßen Stabkorbsichters mit den wesentlichen Teilen eines Stabkorbsichters,
- 2 die Explosionsdarstellung aus 1 mit eingezeichneten Pfeilen, welche die Ableitung der Förderluft darstellen,
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In 1 ist eine Explosionsdarstellung eines erfindungsgemäßen Stabkorbsichters 1 mit den wesentlichen Teilen des Stabkorbsichters 1 abgebildet. Stabkorbsichter 1 umfasst den zentralen Stabkorb 2, und ein Gehäuse 3, das eine Bodenfläche 4 aufweist, eine radial äußere Gehäusewand 5 und einen Gehäusedeckel 6, der einen Abluftkanal 8 aufnimmt. Im zusammengesetzten Zustand rotiert der Stabkorb 2 um die gestrichelt eingezeichnete, vertikale Achse, wobei Förderluft mit darin suspendiertem Trenngut in das Gehäuse 3 durch die Öffnung 11 eintritt und dabei tangential an den Stabkorb 2 herangeführt wird. Nur in Ausgestaltung der Erfindung sind Prallbleche 9 an der Innenseite der radial außenliegenden Gehäusewand 5 vorgesehen, welche die laminare Strömung der Förderluft im Bereich der radialen äußeren Gehäusewand 5 bewusst stören. Herabgefallenes oder aus der Förderluft ausgefallenes Trenngut wird durch am unteren Bereich des Gehäuses angeordnete Ausblasöffnungen durch Einblasen von Druckluft in Richtung des Stabkorbs geweht und zwar durch nahe der äußeren Gehäusewand angeordneten Aublasöffnungen 10, die mit einem entsprechenden Blech zur Ausbildung einer Düse ausgestattet sein können. Das Blech ist oberhalb der Auslössöffnung wie ein Halbdach angeordnet und verjüngt den Querschnitt zwischen der Öffnung des Bleches und der freien Oberfläche der Auslassöffnung.
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In 2 ist die Explosionsdarstellung aus 1 mit eingezeichneten Pfeilen, welche die Ableitung der Förderluft A darstellen, abgebildet. Dabei stehen gleiche Bezugszeichen für gleiche Elemente des Stabkorbsichters 1. Die Förderluft A tritt durch die Öffnung 11 in das Gehäuse 3 des Stabkorbsichters 1 ein. Die radial außen befindlichen Anteile der Förderluft A stoßen auf die optionalen Prallbleche 9, wo diese verwirbeln oder eine laminare Strömung ausbilden. Wesentlich an diesen optionalen Prallblechen ist die bewusste Störung der gegen Null gehenden Strömungsgeschwindigkeit auf der Innenseite der radialen Außenwand 5, wenn diese keine die Strömung beeinflussende Prallbleche 9 aufweist. Im Bereich der Prallbleche 9 fällt Trenngut nach unten oder fällt aus der Förderluft A aus. Das ausgefallene Trenngut sammelt sich auf der Bodenfläche 4 und kann dort Anhäufungen aus Trenngut bilden. Nach der Erfindung ist daher vorgesehen, an der unteren Seite des Gehäuses 3 mindestens eine radial außenliegende Ausblasöffnung 10 vorgesehen ist, durch welche auf der unteren Seite des Gehäuses 3 vorhandene Anhäufungen von Trenngut ausblasbar sind, wie es durch die an den Auslassöffnungen 10 eingezeichneten Pfeile erkennbar ist. Druckluft wird in den Stabkorb geblasen, wodurch sich Anhäufungen nicht aufbauen. Die Anhäufungen von auf der Bodenfläche 4 liegendem Trenngut sind durch die Schattierungen vor den Pfeilen der Ausblasöffnungen 10 angedeutet
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stabkorbsichter
- 2
- Stabkorb
- 3
- Gehäuse
- 4
- Bodenfläche
- 5
- äußere Gehäusewand
- 6
- Gehäusedeckel
- 8
- Abluftkanal
- 9
- Prallblech
- 10
- Auslassöffnung
- 11
- Öffnung
- 20
- Öffnung
- A
- Förderluft
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202012003141 U1 [0004]
- DE 10022536 A1 [0005]
- DE 102014010045 A1 [0006]