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Technisches Umfeld
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Die Erfindung betrifft einen Sicherheitsgurt für Kraftfahrzeuge zum Schutz einer auf dem Fahrer- oder Beifahrersitz oder auf einem der Sitze im Fond sitzenden Person mittels eines von einem ersten fahrzeugfesten Anschlag über die Schulter der Person zu einer Raststelle und von dort über den Beckenbereich zweiten fahrzeugfesten Anschlag geführten Gurt, bei dem eine im Bereich von Schulter und/oder Becken Polsterung lösbar am Gurt vorgesehen ist.
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Stand der Technik
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Aus
US 5,294,183 ist ein solcher mit einem Polster versehener Sicherheitsgurt bekannt, bei dem ein einquetschbares Polster zwischen Gurt und Schulter vorgesehen ist, das im Falle eines Unfalls die umgesetzte Stoßenergie aufzunehmen in der Lage ist.
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Weiter Ist aus
DE 20 2010 008 247 U1 ein solches Polster bekannt, welches mittels Bändern, oder Kordeln oder mit einer auf den Sicherheitsgurt quer verlaufend aufsetzbaren Gurtklemme lösbar am Gurt zu befestigen ist. Auf die Art des Polsters wird nicht eingegangen.
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Aufgabe
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Somit stellt sich die Aufgabe, die bekannten Sicherheitsgurte mit Polster der Gattung dadurch weiter zu bilden, dass schmerzhafte Druckempfindungen bei empfindlichen Personen insbesondere nach Thoraxeingriffen oder Lapratomien oder bei entzündlichen Hautprozessen wirksam unterbunden sind, und das Polster einfach am Gurt anzubringen und in gewünschte Position verschiebbar ist.
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Lösung
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Diese Aufgabenstellung löst die Erfindung mit dem im Kennzeichen der unabhängigen Ansprüche aufgeführten Mittel. Vorteilhafte Weiterbildungen und bevorzugte Ausführungsformen sind in den darauf rückbezogenen abhängigen Ansprüchen definiert.
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Eine Ausführung für die Erfindung setzt zur Polsterung einen Naturschwamm ein. Naturschwämme eignen sich für eine solche Polsterung besonders, da dessen Spongiumgerüst in chemischer Hinsicht der Substanz von Seide nahesteht, und sich somit auch für kritische Polsterungen eignet. Vorteilhaft werden für diese Zwecke als Polsterschwämme grobporige Schwämme natürlicher Herkunft eingesetzt.
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Zur auswechselbaren Festlegung am Sicherheitsgurt erhält der Polsterschwamm einen Einschnitt. Bei einer ersten Ausführungsform ist dieser Einschnitt von einer Längsseite her eingebracht. Der Sicherheitsgurt wird dabei von der Seite her eingeführt und findet im Endbereich des Einschnittes seine Position. Um ein ungewolltes Herausrutschen zu vermeiden, werden die Seitenränder des Einschnittes mit Verschlussmitteln versehen. Ohne andere Verschlussmittel auszuschließen, haben sich dabei Klettverschlüsse bewährt, von denen der aktive Streifen auf der einen Seite, der passive Streifen auf der anderen Seite angeordnet sind, die im Zusammenwirken den Einschnitt verriegeln. Ein eingeführter Sicherheitsgurt ist so gegen ein ungewolltes Herausrutschen gesichert.
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Bei einer zweiten Ausführungsform ist dieser Einschnitt von der Oberseite des Polsterschwammes eingebracht. Im Grund dieses Einschnittes ist dieser zu einer im Wesentlichen rechteckigen Aufnahme für den Sicherheitsgurt ausgeweitet. Die Nachgiebigkeit des Spongiumgerüsts des Schwammpolsters erlaubt es, den Sicherheitsgurt durch den schmalen Einschnitt in die vorgesehen Aufnahme einzubringen, in der er gegen ungewolltes Herausrutschen durch die Art der Gestaltung des Einschnittes gesichert liegt.
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Bei einer alternativen Ausführung wird zur Polsterung die Eigenschaft einer Luftblasenpolsterung ausgenutzt und eine Luftblase am Sicherheitsgurt so angeordnet, dass sie einfach und problemlos am Gurt so angeordnet werden kann, dass sie in gewünschter Position festgelegt ist. Das Luftblasenpolster kann als einzelliges oder als mehrzelliges Luftblasenpolster ausgebildet sein.
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Bei der Verwendung eines Luftblasenpolsters können dessen Zellen mit je einem Aufblasventil versehen sein. Dadurch lassen sich jede dieser Zellen so aufblasen, dass die gewünschte Härte erreicht wird. Dadurch wird eine dosierte Wahl der Härte der Polsterung ermöglicht. Darüber hinaus lässt sich dieses so ausgebildete Luftblasenpolster nach Entleerung problemlos auch in kleinen Ablagen, wie sie in einem Kraftfahrzeug vorgesehen sind, ohne größeren Platzbedarf verstauen.
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Zur Festlegung am Sicherheitsgurt erhält das Luftblasenpolster eine angeformte oder angebrachte Lasche, die das Luftblasenpolster quer zur Längserstreckung übergreift.
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Der Sicherheitsgurt wird dabei von der Seite her eingeführt und findet im Endbereich der Lasche seine Position. Um ein ungewolltes Herausrutschen zu vermeiden, werden die Seitenränder der Lasche mit Verschlussmitteln versehen. Bewährt haben sich dabei Klettverschlüsse, von denen der aktive Streifen auf der einen Seite, der passive Streifen auf der anderen Seite angeordnet sind, die im Zusammenwirken die Lasche am Luftblasenpolster verriegeln. Ein eingeführter Sicherheitsgurt ist so gegen ein ungewolltes Herausrutschen gesichert.
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Beschreibung der Zeichnungen
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Das Wesen der Erfindung wird an Hand der beigefügten 1 bis 4 näher erläutert; dabei zeigen:
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1 einen Sicherungsgurt eines Kraftfahrzeugs in Frontansicht mit Polsterung (schematisch);
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2 eine geschnittene Ansicht eines Schwammpolsters mit durch einen mittigen Einschnitt eingelegtem Sicherungsgurt;
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3 eine weitere geschnittene Ansicht eines Schwammpolsters mit durch einen seitlichen Einschnitt eingelegtem Sicherungsgurt;
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4 eine Stirnansicht eines Luftblasenpolsters mit einer Kammer und eingelegtem Sicherungsgurt, der mit einer Lasche gesichert ist (Querschnitt); und
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5 eine Draufsicht auf ein Luftblasenpolster gemäß 4.
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Ausführungsbeispiele
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1 zeigt die grundsätzliche Anordnung eines Sicherheitsgurtes 1 am Sitz eines Kraftfahrzeugs. Der Sicherheitsgurt 1 ist an einem oberen Anschlagspunkt A1 – bei dem Fahrer – oder dem Beifahrersitz in aller Regel die B-Säule des Kraftfahrzeugs – fahrzeugfest angeschlagen. Ein erster Teil des Sicherheitsgurtes 1 wird als Brustgurt 2 über die Brust der zu sichernden Person (nicht näher dargestellt) zu einem Schließstecker 4 geführt, der bei angelegtem Sicherungsgurt 1 in eine Sicherungsschließaufnahme S lösbar eingesteckt ist. Von dem Schließstecker 4 führt der Leibgurt 3 zu einem unteren Anschlagpunkt A2.
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Der Sicherheitsgurt 1 mit seinen beiden Gurtteilen 2 und 3 hält im Falle eines Unfalls die angeschnallte Person auf ihrem Sitz zurück und nimmt dabei Stoßenergie auf. Um im Normalfall durch das Anlegen des Sicherheitsgurtes 1 an der geschützten Person den auf diese ausgeübten Druck zu verringern, ist ein Polster vorgesehen, das im dargestellten Fall als Schwammpolster 5 ausgebildet ist, und das im Bereich des Brustgurtes angeordnet ist. Dabei versteht es sich von selbst, dass die Polsterung auch am Leibgurt 3 oder an beiden Gurtteilen 2 und 3 vorgesehen sein kann.
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Die 2 und 3 zeigen schematisch ein am Sicherheitsgurt 1 befestigtes Schwammpolster 5 beispielhaft im Einzelnen: Bei der einen, in 2 dargestellten Ausführungsform ist auf der Außenseite des Schwammpolsters 5 ein Einschnitt 7 vorgesehen, der sich im Grunde zu einer Gurtaufnahme 6 erweitert. Die Gurtaufnahme 6 erstreckt sich beidseits des Einschnittes 7 etwa rechtwinklig dazu und hier über eine die Breite des Sicherheitsgurtes 1 entsprechenden Länge. Der Sicherheitsgurt 1 wird durch den Einschnitt 7 in die Gurtaufnahme 6 gebracht, die diesen so aufnimmt, dass zum einen das Schwammpolster 5 verschoben werden kann, was jedoch wegen der Struktur des Spongiumgerüstes solcher Naturschwämme einer solchen Reibung unterliegt, dass ein ungewolltes Verschieben des Schwammpolsters 5 nicht zu erwarten ist.
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Bei der anderen, in der 3 dargestellten Ausführungsform ist ein Einschnitt 8 von der Schmalseite des Schwammpolsters 5 her kommend vorgesehen. Dieser Einschnitt 8 erweitert sich im Schwammpolster 5 zu der Gurtaufnahme 9, die den Sicherheitsgurt 1 aufnimmt. Hier wird der Sicherheitsgurt 1 von der Seite her in das Schwammpolster 5 eingeführt. Um ein Herausrutschen des in die Gurtaufnahme 9 eingeführten Sicherheitsgurtes 1 zu unterbinden, sind im Bereich des Einschnittes 8 Verschlussmittel 10 und 11 vorgesehen, die im Zusammenwirken den Einschnitt 8 verschließen. Als solche Verschlussmittel 10 und 11 können beispielsweise Klettverschlüsse mit einem aktiven Teil eingesetzt werden, die sich in einem passiven Teil verhaken.
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In den 4 und 5 ist eine andere Ausführungsform der Polsterung dargestellt, bei der als Polster ein Luftblasenpolster 12 vorgesehen ist. Solche Luftblasenpolster 12 sind an sich bekannt und finden beispielsweise als Sitzpolster Verwendung. Solche Luftblasenpolster 12 können dabei einzellig oder mehrzellig ausgebildet sein. 4 zeigt ein einzelliges Luftblasenpolster 12 im Querschnitt. Das Luftblasenpolster 12 wird von einer die Luftblase umgebene und diese luftdicht abschließende Membran gebildet und kann in (nahezu) beliebigen Formen eingesetzt werden. Um ein solches Luftblasenpolster 12 an einem Sicherheitsgurt 1 zu befestigen, ist es vorteilhaft, auf der Oberseite 13 eines solchen Luftblasenpolsters 12 einen Übertritt 14 vorzusehen. Ein solcher Übertritt 14 wirkt als Lasche, die über den Sicherheitsgurt 1 geführt werden kann und die mit einem Ende in einer festen Verbindungsstelle 15 mit der Oberseite des Luftblasenpolsters 12 festgelegt ist. Das freie Ende des Übertritts 14 ist mit Verschlussmitteln 16 versehen, die mit auf der Oberseite des Luftblasenpolsters 12 an entsprechender Stelle vorgesehenen Verschlussmitteln 17 so zusammenwirken, dass die Lasche 14 nach dem Zusammendrücken der Verschlussmittel 16 und 17 quasi verriegelt ist, so dass der den Sicherheitsgurt 1 übergreifende Übertritt 14 das Luftblasenpolster 12 sicher an dem Sicherheitsgurt 1 hält.
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Ist – wie in 5 dargestellt – das Luftblasenpolster 12 mit einem Aufblasventil 18 versehen, kann vor dem Einsatz mit dem Grad des Aufblasens der Grad der Härte der Polsterung den Erfordernissen angepasst werden. Auch ist eine Korrektur der Polster-Härte während des Einsatzes ohne Weiteres möglich. Wird das Luftblasenpolster 12 nach Gebrauch entleert, ist es zusammenlegbar und kann platzsparend verstaut werden.
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Bezugszeichenliste
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- 01
- Sicherungsgurt
- 02
- Brustgurt
- 03
- Leibgurt
- 04
- Schließstecker
- 05
- Schwammpolster
- 06
- Gurtaufnahme
- 07
- Einschnitt, mittig
- 08
- Einschnitt, seitlich
- 09
- Gurtaufnahme
- 10
- Verschlussmittel
- 11
- Verschlussmittel
- 12
- Luftblasenpolster
- 13
- Oberseite
- 14
- Befestigungs-Übertritt
- 15
- Feste Verbindungsstelle
- 16
- Verschlussmittel
- 17
- Verschlussmittel
- 18
- Aufblasventil
- A1
- Oberer Anschlagpunkt
- A2
- Unterer Anschlagpunkt
- S
- Sicherungsschließaufnahme
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 5294183 [0002]
- DE 202010008247 U1 [0003]