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Die Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeugschlossanordnung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1, ein Kraftfahrzeugschloss gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 14 sowie ein Schließelement gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 15.
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Die in Rede stehende Kraftfahrzeugschlossanordnung findet Anwendung bei allen Arten von Verschlusselementen eines Kraftfahrzeugs. Hierzu gehören Klappen, insbesondere Heckklappen und Heckdeckel, Türen, insbesondere Seitentüren und Schiebetüren.
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Die bekannte Kraftfahrzeugschlossanordnung (
DE 10 2009 016 477 A1 ), von der die Erfindung ausgeht, ist mit einem Kraftfahrzeugschloss und einem mit dem Kraftfahrzeugschloss wechselwirkenden Schließbügel ausgestattet. Das Kraftfahrzeugschloss weist die üblichen Schließelemente „Schlossfalle” und „Sperrklinke” auf, wobei die Schlossfalle mit dem Schließkeil in haltenden Eingriff bringbar ist. Dem Kraftfahrzeugschloss der bekannten Kraftfahrzeugschlossanordnung ist ein Einlaufbereich für den Schließbügel zugeordnet, in den der Schließbügel im Rahmen eines Schließvorgangs einläuft.
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Um das akustische Verhalten der Kraftfahrzeugschlossanordnung insbesondere im Hinblick auf ungewünschte Klappergeräusche zu vermeiden, ist im Einlaufbereich eine federnde Schließelementführung für den Schließbügel vorgesehen, an der der Schließbügel beim Einlaufen entlanggleitet. Zumindest bei in der Schließstellung befindlicher Schlossfalle ergibt sich ein Kraftschluss zwischen dem Schließbügel und der Schließelementführung, die hier als Federlippe ausgestaltet ist. Zwar lassen sich hierdurch Klappergeräusche wirksam vermeiden. Allerdings ergibt sich aus dem Kraftschluss zwischen der Federlippe und dem Schließbügel sowie aus der Verwindung der zugeordneten Kraftfahrzeugtür o. dgl. eine weitere Geräuschquelle, die auch als „Knarzen” bekannt ist.
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Das obige Knarzen geht zumindest im Wesentlichen auf einen Stick-Slip-Effekt zwischen Schließbügel und Federlippe zurück. Je nach Kontaktbereich, Materialhärte, Materialreibung etc. ergibt sich ein mechanischer Schwingkreis zwischen dem Schließelement und der Schließelementführung, der zu entsprechenden Knarzgeräuschen führt. Es hat sich in der Praxis gezeigt, dass der Effekt des Knarzens auch durch die Existenz kleiner Partikel wie Staub zwischen dem Schließbügel und der Federlippe begünstigt wird. Dieses Knarzen beeinträchtigt ganz allgemein das Geräuschverhalten der in Rede stehenden Kraftfahrzeugschlossanordnung.
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Das hier in Rede stehende Knarzen ist zu unterscheiden von dem Knarzen, das auf den Eingriff zwischen Schließelement und Schlossfalle des Kraftfahrzeugschlosses zurückgeht. Das liegt daran, dass die Eingriffskräfte zwischen Schließelement und Schlossfalle des Kraftfahrzeugschlosses weitaus höher sind als die Eingriffskräfte zwischen Schließelement und Schließelementführung.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, die bekannte Kraftfahrzeugschlossanordnung derart auszugestalten und weiterzubilden, dass das Geräuschverhalten insbesondere bei in der Schließstellung befindlicher Schlossfalle verbessert wird.
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Das obige Problem wird bei einer Kraftfahrzeugschlossanordnung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
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Wesentlich ist die grundsätzliche Überlegung, die Führungsoberfläche der Schließelementführung und/oder die zugeordnete Gegenführungsoberfläche des Schließelements so zu modifizieren, dass ein oben genanntes Knarzen, das auf den Eingriff zwischen dem Schließelement und der Schließelementführung zurückgeht, weitgehend reduziert wird.
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Im Einzelnen wird vorgeschlagen, dass die Führungsoberfläche der Schließelementführung und/oder die Gegenführungsoberfläche des Schließelements eine Oberflächenstruktur aufweist bzw. aufweisen, die durch eine Anordnung aus erhabenen Formelementen gebildet ist, Dadurch ergibt sich eine Oberflächenstruktur der betreffenden Oberfläche bzw. der betreffenden Oberflächen mit einer bestimmten Oberflächentopologie, die dreidimensionale Ausformungen aufweist. Die Oberflächenstruktur der betreffenden Oberfläche bzw. der betreffenden Oberflächen weicht insoweit von einer glatten Oberfläche ab.
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Mit der vorschlagsgemäßen Lösung wird der Kontaktbereich zwischen dem Schließelement und der Schließelementführung derart modifiziert, dass ein Aneinanderliegen glatter Oberflächen vermieden wird. Vielmehr stützt sich das Schließelement über die erhabenen Formelemente an der Schließelementführung ab. Durch die resultierende Reduktion an Kontaktfläche lässt sich der oben angesprochene Effekt des Knarzens beträchtlich reduzieren. Hinzu kommt, dass sich kleine Partikel wie Staub und Abrieb zwischen den erhabenen Formelementen sammelt, so dass diese Partikel für den Kontakt zwischen dem Schließelement und der Schließelementführung keine Rolle spielen und das Knarzen insoweit nicht begünstigen können.
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Bei der bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 2 sind die Formelemente zumindest zum Teil als Rippenelemente ausgestaltet. Diese ermöglichen eine Abstützung des Schließelements gegenüber der Schließelementführung über Linienkontakte. Damit lässt sich ein sicherer Kraftschluss bei geringer Kontaktfläche bewerkstelligen. Ein anderer Teil der Rippenelemente kann eine andere Form als eine Rippenform aufweisen.
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Bei einer bevorzugten Alternative gemäß Anspruch 4 sind die Formelemente zumindest zum Teil als Noppenelemente ausgestaltet. Dies ist insoweit vorteilhaft, als sich ein Eingriffsverhalten einstellen kann, das weitgehend unabhängig von der Richtung einer Relativbewegung zwischen Schließelement und Schließelementführung ist. Ein anderer Teil der Formelemente kann eine andere Form aufweisen als eine Noppenform.
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Speziell bei der Ausgestaltung der Formelemente als Rippenelemente spielt die Ausrichtung der Formelemente eine besondere Rolle. Vorzugsweise verlaufen die Rippenelemente entlang einer Ausrichtachse, die in einer Variante gemäß Anspruch 6 quer zu der Einlaufrichtung des Schließelements ausgerichtet ist. Dabei ist es weiter vorzugsweise vorgesehen, dass der für den Kontakt mit der Schließelementführung vorgesehene Teil des Schließelements ebenfalls entlang der Ausrichtachse verläuft. Dadurch ergeben sich die weiter oben angesprochenen Linienkontakte zwischen Schließelement und Schließelementführung.
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Die weiter bevorzugten Ausgestaltungen gemäß den Ansprüchen 9 bis 13 betreffen vorteilhafte Auslegungsvarianten für die vorschlagsgemäßen Formelemente. Bei entsprechender Auslegung lässt sich gemäß Anspruch 13 erreichen, dass sich das Schließelement über mindestens zwei, vorzugsweise über mehrere, weiter vorzugsweise über eine Vielzahl von Formelementen an der Schließelementführung abstützt. Hiermit lässt sich ein optimaler Kompromiss zwischen sicherem Kraftschluss einerseits und Knarzvermeidung andererseits erzielen.
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Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 14, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein Kraftfahrzeugschloss als solches beansprucht.
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Wesentlich nach dieser weiteren Lehre ist, dass die Führungsoberfläche der Schließelementführung des Kraftfahrzeugschlosses eine oben angesprochene Oberflächenstruktur aufweist, die durch eine Anordnung aus erhabenen Formelementen gebildet ist. Auf alle Ausführungen zu der erstgenannten Lehre darf verwiesen werden.
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Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 15, der ebenfalls eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein Schließelement, insbesondere ein Schließbügel oder ein Schließkeil, als solches bzw. als solcher beansprucht.
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Wesentlich nach dieser weiteren Lehre ist, dass die Gegenführungsoberfläche des Schließelements eine Oberflächenstruktur aufweist, die durch eine Anordnung aus erhabenen Formelementen gebildet ist. Auch insoweit darf auf alle Ausführungen zu der erstgenannten Lehre verwiesen werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
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1 eine Kraftfahrzeugtür mit einer vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlossanordnung,
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2 das Schließelement und die Schließelementführung einer Kraftfahrzeugschlossanordnung gemäß 1a) in einer ersten Ausführungsform und b) in einer zweiten Ausführungsform,
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3 die Schließelementführung der Kraftfahrzeugschlossanordnung gemäß 1a) in der Ausgestaltung gemäß 2a, b) in einer dritten Ausführungsform, c) in einer vierten Ausführungsform und d) in einer fünften Ausführungsform.
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Die in der Zeichnung dargestellte Kraftfahrzeugschlossanordnung 1 kann jedwedem Verschlusselement eines Kraftfahrzeugs zugeordnet sein. Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Verschlusselement um eine Seitentür 2 eines Kraftfahrzeugs. Denkbar ist beispielsweise auch, dass es sich bei dem Verschlusselement um eine Heckklappe, einen Heckdeckel o. dgl. handelt.
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Die Kraftfahrzeugschlossanordnung 1 ist mit einem Kraftfahrzeugschloss 3 und einem mit dem Kraftfahrzeugschloss 3 wechselwirkenden Schließelement 4 ausgestattet. Das Kraftfahrzeugschloss 3 ist vorzugsweise an dem Verschlusselement, hier an der Seitentür 2 angeordnet, während das Schließelement 4 an der Kraftfahrzeugkarosserie festgelegt ist.
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Bei dem Schließelement 4 kann es sich um alle Arten von Schließelementen handeln, die geeignet sind, mit einem Kraftfahrzeugschloss 3 in haltenden Eingriff zu kommen. Dazu gehört beispielsweise ein in 2 dargestellter Schließbügel oder ein hier nicht dargestellter Schließkeil.
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Der in 1 dargestellten Kraftfahrzeugschlossanordnung 1 sind noch ein Türaußengriff 5 und ein Türinnengriff 6 zugeordnet, die mechanisch mit dem Kraftfahrzeugschloss 3 gekoppelt sind. Der Türaußengriff 5 und der Türinnengriff 6 spielen für die vorschlagsgemäße Lösung nur eine untergeordnete Rolle.
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Das Kraftfahrzeugschloss 3 weist die Schließelemente Schlossfalle 7 und Sperrklinke 8 auf, die in an sich üblicher Weise miteinander wechselwirken. Die Schlossfalle 7 lässt sich entsprechend in eine Offenstellung und in mindestens eine Schließstellung, vorzugsweise in eine Vorschließstellung und in eine Hauptschließstellung bringen. In den Schließstellungen steht die Schlossfalle 7 in haltendem Eingriff mit dem Schließelement 4, so dass die Seitentür 2 gegen ein ungewolltes Öffnen gesichert ist.
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Das Kraftfahrzeugschloss 3 weist einen Einlaufbereich 9 für das Schließelement 4 auf, der vorzugsweise trichterförmig, also sich in einer Einlaufrichtung 10 verjüngend, ausgestaltet ist. Ein solcher, trichterförmiger Einlaufbereich 9 wird auch als „Einlaufmaul” bezeichnet.
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Es darf der Vollständigkeit halber darauf hingewiesen werden, dass das Kraftfahrzeugschloss in 1 im Sinne einer guten Übersichtlichkeit um 90° um die Vertikale verschwenkt dargestellt ist.
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Im Rahmen eines Schließvorgangs, also beim Schließen der Seitentür 2, läuft das Schließelement 4 in der Einlaufrichtung 10 in den Einlaufbereich 9 ein. Dabei kommt das Schließelement 4 mit der Schlossfalle 7 in Eingriff, wodurch die Schlossfalle 7 von der Offenstellung in die Schließstellung bzw. eine der Schließstellungen verstellt wird. Die Hauptschließstellung ist in 1 dargestellt. Die Verstellung der Schlossfalle 7 im Rahmen des Schließvorgangs ist in 1 eine Schwenkbewegung der Schlossfalle 7 im Gegenuhrzeigersinn. In der jeweiligen Schließstellung wird die Schlossfalle 7 von der hier und vorzugsweise hakenartigen Sperrklinke 8 gehalten, wodurch wiederum das Schließelement 4 dort von der Schlossfalle 7 gehalten wird.
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Eine Zusammenschau der 1 und 2 zeigt, dass das Kraftfahrzeugschloss 3 im Einlaufbereich 9 eine federnde Schließelementführung 11 mit einer Führungsoberfläche 12 für das Schließelement 4 aufweist. Beim Einlaufen des Schließelements 4 in den Einlaufbereich 9 gleitet eine Gegenführungsoberfläche 13 des Schließelements 4 an der Führungsoberfläche 12 entlang. Die Anordnung ist nun so getroffen, dass das Entlanggleiten des Schließelements 4 an der Schließelementführung 11 mit einem federnden Auslenken der Führungsoberfläche 12 einhergeht. Dadurch kommt ein Kraftschluss zwischen der Schließelementführung 11 und dem Schließelement 4 zustande, der in 2 in erster Näherung in vertikaler Richtung wirkt. Dieser Kraftschluss verhindert, wie im einleitenden Teil der Beschreibung erläutert, die Entstehung ungewünschter Klappergeräusche.
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Wesentlich für die vorschlagsgemäße Lösung ist nun ein ganz spezieller Eingriff zwischen dem Schließelement 4 und der Schließelementführung 11. Dies ist vom Grundsatz her in 2 in zwei unterschiedlichen Ausführungsformen gezeigt. Bei der Darstellung gemäß 2a ist es so, dass die Führungsoberfläche 12 der Schließelementführung 11 eine Oberflächenstruktur 14 aufweist, die durch eine Anordnung aus mindestens einem erhabenen Formelement 15, hier und vorzugsweise durch eine Anordnung aus mehreren erhabenen Formelementen 15, gebildet ist. Der Begriff ”erhaben” bedeutet vorliegend, dass das Formelement 15 in einer Höhenrichtung 20 von der jeweils zugeordneten Komponente, also von der Schließelementführung 11 oder von dem Schließelement 4 abragt.
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Im Folgenden ist stets die Rede von einer Oberflächenstruktur 14 mit mehreren Formelementen 15. Alle diesbezüglichen Ausführungen gelten für eine Oberflächenstruktur 14 mit einem einzigen erhabenen Formelement 15 entsprechend.
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Bei den Formelementen 15 handelt es sich hier und vorzugsweise um Rippenelemente, wie noch erläutert wird. 2b zeigt dagegen, dass die Gegenführungsoberfläche 13 des Schließelements 4 eine Oberflächenstruktur 14 aufweist, die wiederum durch eine Anordnung aus mindestens einem Formelement 15, hier und vorzugsweise durch eine Anordnung aus mehreren Formelementen 15, gebildet ist. In 2a befindet sich die vorschlagsgemäße Oberflächenstruktur 14 also an der Schließelementführung 11, während sich die vorschlagsgemäße Oberflächenstruktur 14 in 2b am Schließelement 4 befindet. Grundsätzlich kann die vorschlagsgemäße Oberflächenstruktur 14 auch an beiden Komponenten vorgesehen sein.
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Für die Ausgestaltung der Schließelementführung 11 sind verschiedene vorteilhafte Varianten denkbar. Bei dem in 2 dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die Schließelementführung 11 eine als Schwinge ausgestaltete Federlippe 11a auf, die um eine Schwingenachse 11b schwenkbar ist und die die Führungsoberfläche 12 bereitstellt. Für die federnde Auslenkbarkeit ist hier und vorzugsweise ein separates Federelement 11c vorgesehen, das die Schwinge in Eingriff mit dem Schließelement 4 drängt. Grundsätzlich kann die Federwirkung der Federlippe 11a auch auf eine Eigenelastizität der Federlippe 11a selbst zurückgehen. Dann ist es vorzugsweise vorgesehen, dass die Federlippe 11a an ein Gehäuseteil des Kraftfahrzeugschlosses 3 im Kunststoff-Spritzgießverfahren angespritzt ist.
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Bei den in 2 dargestellten Ausführungsbeispielen ist es vorgesehen, dass die Formelemente 15 zumindest zum Teil als Rippenelemente 16 ausgestaltet sind. Andere Formelemente 15 können entsprechend eine andere Form aufweisen. Hier und vorzugsweise handelt es sich damit bei der Oberflächenstruktur 14 um eine Rippenstruktur aus einer Mehrzahl von Rippenelementen 16. Es lässt sich der Darstellung gemäß 2 entnehmen, dass die Rippenstruktur auf eine Ausrichtachse 17 derart ausgerichtet ist, dass die Rippenelemente 16 entlang der Ausrichtachse 17 verlaufen. Hier und vorzugsweise ist die Ausrichtachse 17 im Wesentlichen quer zu der Einlaufrichtung 10 ausgerichtet, wie den Darstellungen gemäß 2 zu entnehmen ist. Zusätzlich weist das hier als Schließbügel ausgestaltete Schließelement 4 einen Bügelabschnitt 4a auf, der im Wesentlichen quer zu der Einlaufrichtung 10 verläuft. Dies ist auch der Schließbügelabschnitt 4a, der in haltenden Eingriff mit der Schlossfalle 7 des Kraftfahrzeugschlosses 3 kommen kann.
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3a zeigt die Führungsoberfläche 12 des Ausführungsbeispiels gemäß 2a. Hier zeigt sich, dass die Rippenelemente 16 im Querschnitt quer zu der Rippen-Längserstreckung 18, die hier der Ausrichtachse 17 entspricht, dachförmig, also im Wesentlichen dreieckig, ausgestaltet sind. Dabei bildet eine Spitze des jeweiligen Dachs einen Teil des Kontaktbereichs zwischen Schließelement 4 und Schließelementführung 11. Alternativ kann es auch vorgesehen sein, dass die Rippenelemente rechteckförmig, rundlich oder kreisrund geformt sind.
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3d zeigt eine weitere bevorzugte Auslegung der in Rede stehenden Oberflächenstruktur 14, bei der die Formelemente 15 zumindest zum Teil als Noppenelemente 19 ausgestaltet sind. Auch hier ist es so, dass ein anderer Teil der Formelemente 15 eine andere Form aufweisen können. Bei der bevorzugten Ausgestaltung gemäß 3d ist die Oberflächenstruktur 14 eine Noppenstruktur aus einer Mehrzahl von Noppenelementen 19. Die Noppenstruktur ist wiederum auf eine Ausrichtachse 17 derart ausgerichtet, dass die Noppenelemente 19 entlang der Ausrichtachse 17 angeordnet sind.
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Für die Gestaltung der Noppenelemente 19 sind zahlreiche vorteilhafte Varianten denkbar. Bei dem in 3d dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die Noppenelemente 19 sich in einer Höhenrichtung 20 verjüngend ausgestaltet. Damit lässt sich auch grundsätzlich eine spitze Ausgestaltung der Noppenelemente 19 erreichen, wodurch der Eingriff zwischen Schließelement 4 und Schließelementführung 11 auf einen oder mehrere Punktkontakte zurückgeht. Je nach gewünschtem Eingriff zwischen Schließelement 4 und Schließelementführung 11 kann es auch vorteilhaft sein, dass die Noppenelemente 19 kegelförmig oder pyramidenförmig ausgestaltet sind. Alternativ ist es denkbar, dass die Noppenelemente 19 rundlich, insbesondere halbkugelförmig ausgestaltet sind.
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Wie oben angesprochen, ist die Ausrichtachse 17 bei den in 2 und 3a gezeigten Ausführungsbeispielen quer zu der Einlaufrichtung 10 ausgerichtet. Ganz allgemein ist es dort so, dass die Ausrichtachse 17 in einem Anstellwinkel φ gegenüber der Einlaufrichtung 10 ausgerichtet ist, wobei der Winkel φ bei den in den 2 und 3a gezeigten Ausführungsbeispiel etwa 90° ist.
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Bei dem in 3c dargestellten Ausführungsbeispiel dagegen liegt der Anstellwinkel φ in einem Bereich zwischen 0° und 90°, vorzugsweise in einem Bereich zwischen 30° und 60° und in besonders bevorzugter Ausgestaltung bei etwa 45°.
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Bei der in 3b dargestellten und ebenfalls bevorzugten Auslegung der Oberflächenstruktur 14 ist es so, dass die Ausrichtachse 17 entlang der Einlaufrichtung 10 ausgerichtet ist.
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Es wurde schon angesprochen, dass im Einlaufbereich 9 des Kraftfahrzeugschlosses 3 eine als Schwinge ausgestaltete Federlippe 11a angeordnet ist, die die federnde Schließelementführung 11 mit der Führungsoberfläche 12 bereitstellt. 2 zeigt, dass die hier und vorzugsweise als Schwinge ausgestaltete Federlippe 11a im Wesentlichen quer zu der Einlaufrichtung 10 auslenkbar ist. Die Formelemente 15, hier und vorzugsweise die Rippenelemente, erstrecken sich dabei von einem Rand 21 zu einem gegenüberliegenden Rand 22 der Federlippe 11a.
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Für den Fall, dass die vorschlagsgemäße Oberflächenstruktur 14 am Schließelement 4 angeordnet ist, weist das Schließelement 4 vorzugsweise einen Grundkörper 23 und mindestens einen an dem Grundkörper 23 angeordneten Dämpfungskörper 24 für den Eingriff mit der Schließelementführung 11 auf. Dies ist beispielhaft in 2b gezeigt. In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist der Grundkörper 23 aus einem Metallmaterial gebildet, während der Dämpfungskörper 24 weiter vorzugsweise aus einem Kunststoffmaterial oder einem Gummimaterial gebildet ist. Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Grundkörper aus einem Metallblech gebogen, während der Dämpfungskörper 24 formschlüssig und/oder kraftschlüssig mit dem Grundkörper 23 verbunden ist.
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Der Dämpfungskörper 24 stellt hier und vorzugsweise die Gegenführungsoberfläche 13 bereit. in besonders bevorzugter Ausgestaltung ist es so, dass der Dämpfungskörper 24 zusätzlich Eingriffsflächen 25 für den Eingriff mit der Schlossfalle 7 des Kraftfahrzeugschlosses 3 aufweist. Entsprechend ist der Dämpfungskörper 24 im Bereich des Schließbügelabschnitts 4a angeordnet. Diese Doppelfunktion des Dämpfungskörpers 24 führt zu einer besonders kompakten und fertigungstechnisch vorteilhaften Ausgestaltung.
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Die Oberflächenstruktur 14 kann wie schon erläutert am Schließelement 4 und/oder an der Schließelementführung 11 angeordnet sein. Die Oberflächenstruktur 14 ist vorzugsweise aus einem Kunststoffmaterial oder aus einem Gummimaterial gebildet. Hierbei können unterschiedliche Materialauslegungen vorteilhaft sein. Vorzugsweise liegt die Härte des betreffenden Materials (ISO 2039-1) in einem Bereich zwischen 170 MPa und 200 MPa. In bevorzugter Ausgestaltung findet das Material Delrin® 100P BK602 von DU PONT Anwendung (ISO 2039-2, Scale M: 92 MPa). In einer anderen bevorzugten Ausgestaltung findet das Material Ultradur® B4300 G6 von BASF Anwendung (ISO 2039-1: 190 MPa). Schließlich hat sich das Material POLYFORT® FPP30 GFC WLB von A. Schulman für die Realisierung der vorschlagsgemäßen Oberflächenstruktur 14 bewährt (ISO 2039-1: 189 MPa).
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Die vorschlagsgemäße Oberflächenstruktur 14 kann grundsätzlich aus einem Metallmaterial gebildet sein. Dies ist insbesondere der Fall, wenn die Oberflächenstruktur 14 am Schließelement 4 angeordnet sein soll.
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Der geometrischen Auslegung der vorschlagsgemäßen Oberflächenstruktur 14 kommt vorliegend besondere Bedeutung zu. In Versuchen hat sich gezeigt, dass die Höhenerstreckung 26 der erhabenen Formelemente 15 kleiner als etwa 1 mm, vorzugsweise kleiner als 0,5 mm und in besonders bevorzugter Ausgestaltung kleiner als 0,4 mm ist.
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Die Formelemente 15 können entlang der Einlaufrichtung 10 gesehen jeweils unmittelbar aneinander angrenzen. Dies ist in den 2 und 3a–c gezeigt. Denkbar ist aber auch, dass die Formelemente 15 voneinander beabstandet sind, wie anhand der Noppenstruktur gemäß 3d gezeigt ist. Vorzugsweise ist der Abstand 29 zweier benachbarter Formelemente 15 kleiner als 0,5 mm und insbesondere kleiner als 0,4 mm. Im Ergebnis ergeben sich im Querschnitt gesehen Zickzack-Muster, Rechteckmuster, Wellenformen o. dgl..
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Für den Fall, dass die Formelemente 15 als Rippenelemente ausgestaltet sind, ist es bei einer bevorzugten Auslegung vorgesehen, dass die Rippenbreite 27 der Rippenelemente quer zu ihrer jeweiligen Rippen-Längserstreckung 18 kleiner als 1 mm, vorzugsweise kleiner als 0,8 mm und insbesondere kleiner als 0,6 mm ist.
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Für den Fall, dass die Formelemente 15 als Noppenelemente ausgestaltet sind, ist die Noppenbreite 28 der Noppenelemente 19 vorzugsweise kleiner als 1 mm, weiter vorzugsweise kleiner als 0,8 mm und insbesondere kleiner als 0,6 mm.
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Bei allen Ausführungsbeispielen ist es in besonders bevorzugter Ausgestaltung vorgesehen, dass die Formelemente 15 gleichmäßig über zumindest einen Teil der Führungsoberfläche 12 bzw. der Gegenführungsoberfläche 13 verteilt angeordnet sind. Damit lässt sich eine besonders gleichmäßige Führung des Schließelements 4 realisieren. In besonders bevorzugter Ausgestaltung sind die Formelemente 15 sich in einer Richtung periodisch in ihrer Formgebung wiederholend angeordnet.
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Das oben angesprochene Knarzen lässt sich besonders gut dadurch vermeiden, dass sich das Schließelement 4 während des Einlaufens des Schließelements und/oder bei in der Schließstellung, insbesondere der Hauptschließstellung, befindlicher Schlossfalle 7 über mindestens zwei, vorzugsweise mindestens drei, weiter vorzugsweise mindestens fünf, Formelemente 15, hier und vorzugsweise Rippenelemente, an der Schließelementführung 11 abstützt. Damit ist der Eingriff zwischen dem Schließelement 4 und der Schließelementführung 11 vorzugsweise über mehrere Formelemente 15 verteilt. Speziell ergeben sich dadurch freie Bereiche, in denen sich kleine Partikel, insbesondere Staubpartikel, sammeln können, ohne dass diese Partikel die Entstehung von Knarzgeräuschen fördern können.
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Nach einer weiteren Lehre, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird das Kraftfahrzeugschloss 3, dessen Schließelementführung 11 mit der vorschlagsgemäßen Oberflächenstruktur 14 versehen ist, als solches beansprucht. Auf alle Ausführungen zu der vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlossanordnung 1 darf verwiesen werden.
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Nach einer weiteren Lehre, der ebenfalls eigenständige Bedeutung zukommt, wird das Schließelement 4, das mit der vorschlagsgemäßen Oberflächenstruktur 14 versehen ist, als solches beansprucht. Auch insoweit darf auf alle Ausführungen zu der vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlossanordnung 1 verwiesen werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009016477 A1 [0003]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- ISO 2039-1 [0047]
- ISO 2039-2, Scale M: 92 MPa [0047]
- ISO 2039-1: 190 MPa [0047]
- ISO 2039-1: 189 MPa [0047]