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Die Erfindung betrifft ein Tragprofil nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft außerdem eine Tragkonstruktion mit einem derartigen Tragprofil.
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Aus der
DE 20 207 015 301 U1 ist ein für Tragkonstruktionen von Fassaden, Fenstern und Wintergärten verwendetes Tragprofi bekannt, das in an sich bekannter Weise ein Auflageelement zur Auflage und Halterung von Fenstern oder anderen Fassadenelementen und ein mit dem Auflageelement verbundenes Tragelement enthält. Das Tragprofil besteht bei der bekannten Ausführung aus einem einteiligen Metallprofil. Derartige Tragprofile sind üblicherweise für eine spezielle Anwendung konzipiert und können nicht ohne weiteres angepasst oder verändert werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein einfach herstellbares Tragprofil und eine Tragkonstruktion mit einem derartigen Tragprofil zu schaffen, die eine leichtere Konstruktion mit größeren Gestaltungsmöglichkeiten erlauben.
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Diese Aufgabe wird durch ein Tragprofil mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch eine Tragkonstruktion mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Das erfindungsgemäße Tragprofil ist mehrteilig ausgebildet, wobei das Auflageelement aus Metall oder Kunststoff und das mit dem Auflageelement fest verbundene Tragelement aus einem Faserverbundwerkstoff bestehen. Ein derartiges Tragprofil weist gegenüber den bekannten Trageprofilen aus Stahl oder Aluminium einen erheblichen Gewichtvorteil auf. Da die Faserverbundwerkstoffe im Vergleich zu Aluminium oder Stahl außerdem eine geringere Wärmeleitung aufweisen, kann die Wärmestrahlung von innen nach außen im Glasfalzbereich wesentlich reduziert und die Wärmedämmung insgesamt verbessert werden. Die aus einem Faserverbundwerkstoff bestehenden Tragelemente weisen außerdem eine besonders gute Stabilität auf, so dass die Dimensionierung der Tragprofile reduziert werden kann. Ferner können die Tragprofile so aus unterschiedlichen Einzelteilen zusammengesetzt und einfach an die unterschiedlichen Anforderungen angepasst werden.
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In einer besonders leichten und dennoch stabilen Ausführung kann das Tragelement aus einem kohlefaserverstärkten oder glasfaserverstärkten Kunststoff bestehen. Anstelle von Kohlestoff- oder Glasfasern kommen als Verstärkung des Verbundwerkstoffes auch Keramikfasern, Aramidfasern, Naturfasern, Nylonfasern oder Fasern aus anderen Werkstoffen in Betracht.
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Das aus einem Faserverbundwerkstoff bestehende Tragelement kann in einer fertigungstechnisch einfachen und kostengünstigen Ausführung in eine Aufnahme des Auflageelements eingesetzt und über eine Schraub-, Niet-, Klemm- oder Klebeverbindung fest mit dem Auflageelement verbunden sein.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführung kann das Auflageelement seitliche Öffnungen zur Aufnahme von Schrauben oder anderen Befestigungselementen aufweisen. Zur Verbesserung der Optik und zur Vermeidung von Feuchtigkeitseintritt können die Öffnungen durch Abdeckungen verschließbar sein. Das Auflageelement kann gegenüberliegende Öffnungen oder auch nur Öffnungen an einer Seite und einen Schraubkanal aufweisen.
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In einer weiteren möglichen Ausführung können an dem Auflageelement auch in Eingriff mit dem Tragelement stehende Halteprofile vorgesehen sein. Die Halteprofile können als feste Haltestege, als federnde Haltenasen oder als Biegestege zum Eingriff in seitliche Haltenuten des Tragelements ausgebildet sein. Die Halteprofile können in Eingriff mit Haltenuten bzw. Einbuchtungen an dem Tragelement oder in Eingriff mit einem am Tragelement befestigten Zwischenprofil stehen. Durch das zusätzliche Zwischenprofil sind keine aufwändigen Vorarbeiten am Tragprofil erforderlich. Das Zwischenprofil kann mit dem Tragprofil separat verklebt, verschraubt, vernietet oder auf andere Weise fest mit dem Tragprofil verbunden und dann zusammen mit dem Tragprofil in das Auflageelement eingebaut sein. Auch die Verbindung zwischen dem Zwischenprofil und dem Auflageelement kann durch Verschrauben, Vernieten, Verklemmen oder Einklipsen erfolgen.
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Das vorzugsweise aus einem Strangpressprofil, z. B. aus Aluminium, bestehende Auflageelement enthält an seiner den Fassadenelementen zugewandten Vorderseite einen nach außen vorstehenden Mittelsteg, in dem ein Schraubkanal zur Befestigung eines Halteprofils vorgesehen ist.
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Die Erfindung betrifft außerdem eine Tragkonstruktion für Fassaden und Wintergärten, bei der die Tragprofile in der vorstehend beschriebenen Weise ausgeführt sind.
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Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung. Es zeigen:
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1 eine Tragkonstruktion mit einem ersten Ausführungsbeispiel eines Tragprofils im Schnitt;
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2 ein zweites Ausführungsbeispiel eines Tragprofils im Schnitt;
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3 ein drittes Ausführungsbeispiel eines Tragprofils im Schnitt;
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4 ein viertes Ausführungsbeispiel eines Tragprofils im Schnitt;
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5 ein fünftes Ausführungsbeispiel eines Tragprofils im Schnitt;
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6 ein sechstes Ausführungsbeispiel eines Tragprofils im Schnitt und
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7 ein siebtes Ausführungsbeispiel eines Tragprofils im Schnitt.
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Die in 1 dargestellte Tragkonstruktion für Fassaden, Fenstern und Wintergärten umfasst ein Tragprofil 1, an dem zwei hier als Isolierglasscheiben ausgeführte Fassadenelemente 2a und 2b mit Hilfe eines als Pressleiste ausgebildeten Halteprofils 3 über eine Innendichtung 4 und äußere Dichtungen 5 abgedichtet befestigt sind. Das als Pressleiste ausgebildete Halteprofil 3 ist zur Fixierung der Fassadenelemente über Befestigungsschrauben 6 direkt an dem Tragprofil 1 befestigt. Das Tragprofil 1 besteht aus einem als Auflage für die Fassadenelemente 2a und 2b dienenden Auflageelement 7 und einem die Tragfunktion übernehmenden Tragelement 8. Das Auflageelement 7 ist als Strangpressprofil aus Aluminium, Stahl oder einem anderen geeigneten Metall ausgeführt. Das Tragelement 8 besteht aus einem Faserverbundwerkstoff und ist fest mit dem Auflageelement 7 verbunden.
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Bei der gezeigten Ausführung sind die beiden Fassadenelemente 2a und 2b als Isolierglasscheiben mit einer über Abstandhalter im Abstand voneinander gehaltenen inneren und äußeren Glasscheibe ausgeführt. Anstelle von Isolierglasscheiben können mit Hilfe der Tragkonstruktion jedoch auch andere Fassadenelemente gehalten werden.
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Das vorzugsweise aus einem Strangpressprofil z. B. aus Aluminium bestehende Auflageelement 8 enthält an seiner den Fassadenelementen 2a und 2b zugewandten Vorderseite 9 einen nach außen vorstehenden Mittelsteg 10, in dem ein Schraubkanal 11 zur Aufnahme der Befestigungsschrauben 6 vorgesehen ist. Rechts und links vom Mittelsteg 10 sind an der Vorderseite 9 des Auflageelements 7 außerdem Halteelemente 12 zur Fixierung der hier als Hutdichtung ausgebildeten und über den Mittelsteg 10 verlaufenden Innendichtung 4 angeformt. Die Halteelemente 12 sind bei der gezeigten Ausführung als Haltenasen zum Eingriff in Nuten 13 der einteiligen Innendichtung 4 ausgeführt. In entsprechender Weise können die Halteelemente 12 aber z. B. auch als Nuten zur Aufnahme entsprechender Vorsprünge oder Nasen an der Innendichtung 4 ausgebildet sein. An seiner von den Fassadenelementen 2a und 2b abgewandten Rückseite 14 weist das Auflageelement 7 eine hier als Rechtecknut ausgeführte Aufnahme 15 für das aus einem Faserverbundwerkstoff bestehende Tragelement 8 auf.
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Das als Pressleiste ausgeführte Halteprofil 3 enthält an einer den Fassadenelementen 2a und 2b zugewandten Breitseite zwei parallele Aufnahmekanäle 26, in denen die als Profildichtungen ausgebildeten äußeren Dichtungen 5 gehalten sind. Die äußeren Dichtungen 5 weisen Dichtflächen zur Anlage an der Außenseite der Fassadenelemente 2a und 2b auf. Das Halteprofil 3 wird über die Befestigungsschrauben 6 mit dem Auflageelement 7 des Tragprofils 1 verschraubt. Auf das Halteprofil 3 kann eine äußere Abdeckleiste 17 mit einer Art Clipverbindung aufgesteckt werden.
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Das Tragelement 8 besteht aus einem kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff (CFK), einem glasfaserverstärkten Kunststoff (GFK) oder einem anderen Faserverbundwerkstoff und ist über eine Schraub-, Niet-, Klemm- oder Klebeverbindung fest mit dem Auflageelement 7 verbunden. Anstelle von Kohlestofffasern oder Glasfasern kommen als Verstärkung des Verbundwerkstoffes auch Keramikfasern, Aramidfasern, Naturfasern oder Nylonfasern in Betracht.
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Bei der in 1 gezeigten Ausführung ist das als Flachstab ausgeführte Tragelement 8 über eine Schraubverbindung mit dem Auflageelement 7 verbunden. Hierzu weist das Auflageelement 7 auf den beiden Seiten der als Rechtecknut ausgeführten Aufnahme 15 seitliche Öffnungen 18 und 19 für eine Schraube 20 und eine dazu passende Mutter 21 auf, durch welche das mit entsprechenden Löchern 22 versehene Tragelement 8 mit dem Auflageelement 7 verschraubt werden kann. Die Löcher 22 in dem aus einem Faserverbundwerkstoff bestehenden Tragelement 8 können z. B. durch Wasserstrahlschneiden hergestellt werden. In die Öffnungen 18 und 19 können Abdeckungen 23 zu deren Verschluss eingesetzt sein.
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In 2 ist ein weiteres Tragprofil 1 mit einer alternativen Schraubverbindung zwischen dem Auflageelement 7 und dem Tragelement 8 gezeigt. Bei dieser Ausführung ist weist das Auflageelement 7 nur auf der einen Seite der Aufnahme 15 eine Öffnung 18 und auf der anderen Seite der Aufnahmenut 15 einen Schraubkanal 24 auf. Mit Hilfe von z. B. mit einem Schneidgewinde versehenen Schrauben 25, welche in die Öffnungen 18 eingesetzt werden und mit ihrem Gewinde in den Schraubkanal 24 eingreifen kann so das Auflageelement 7 fest mit dem Tragelement 8 verbunden werden.
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Bei der in 3 gezeigten Ausführung weist das Auflageelement 7 in die Aufnahme 15 ragende Halteprofile 26 zum Eingriff in entsprechende Haltenuten 27 auf zwei gegenüberliegenden Seiten des schwertförmigen Tragelements 8 auf. Die Halteprofile 26 sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Haltestege mit einem rechteckigen Querschnitt ausgeführt. Das Tragelement 8 kann so in die Aufnahmenut 15 eingeschoben und dort ggf. eingeklebt oder durch Schrauben und dgl. fixiert werden.
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Auch bei dem in 4 dargestellten weiteren Ausführungsbeispiel sind an dem Auflageelement 7 in die Aufnahme 15 ragende Halteprofile 26 zum Eingriff in entsprechende Haltenuten 27 auf zwei gegenüberliegenden Seiten des schwertförmigen Tragelements 8 vorgesehen. Die Halteprofile 26 sind bei dieser Ausführung als Haltenasen ausgeführt, die am freien Ende eines biegsamen Haltesschenkels 28 angeformt sind. Über die seitlich flexiblen Halteprofile 26 ergibt sich eine Klemmverbindung, so dass das Tragelement 8 in die Aufnahme 15 des Auflageelements eingesteckt und dort über eine Art Clip-Verbindung gehalten werden kann.
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In 5 ist eine weitere Klemmverbindung zwischen dem Auflageelement 7 und dem Tragelement 8 gezeigt. Bei dieser Ausführung ist auf das in die Aufnahme 15 eingesetzte Ende des Tragelements 8 ein z. B. aus Metall bestehendes Zwischenprofil 29 aufgesetzt und mit dem Tragelement 8 z. B. über eine Klebeverbindung fest verbunden. Das Zwischenprofil kann mit dem Tragelement 8 aber auch verschraubt, vernietet oder auf andere Weise fest mit diesem verbunden sein. Das Zwischenprofil 29 weist bei der gezeigten Ausführung einen stufenförmigen Absatz 30 zum Untergreifen der als Haltenasen ausgeführten Halteprofile 26 auf. Auch hier kann das Tragelement 8 zusammen mit dem Zwischenprofil 29 in die Aufnahme 15 des Auflageelements 7 eingesteckt und dort über eine Art Clip-Verbindung gehalten werden. Auch andere Verbindungen zwischen dem Zwischenprofil 29 und dem Auflageelement 7 sind möglich.
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Bei einer in 6 gezeigten Ausführung sind die in die Aufnahme 15 beidseitig hineinragenden Halteprofile 26 an dem Auflageelement 7 als Biegestege oder Einbuchtungen zum Eindrücken in Nuten, Löcher oder sonstige Vertiefungen 31 an dem Tragelement 8 ausgeführt. Das Trageelement 8 kann so in die Aufnahme 15 des Auflageelement 7 eingesetzt und durch anschließendes Eindrücken der als Biegestege oder Einbuchtungen ausgeführten Halteprofile 26 fest mit dem Auflageelement 7 verbunden werden.
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Aus 7 ist ersichtlich, dass das Tragelement 8 auch mit zusätzlichen Abdeckungen 32 versehen sein kann. Die z. B. als Metall-, Kunststoff- oder Holzplatten ausgeführten Abdeckungen 32 können auf zwei oder drei Seiten des Tragelements 8 aufgeklebt oder auf andere Weise an dem Tragelement 8 befestigt sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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