DE202015007998U1 - Vorrichtung zum Abgeben von pastösem oder dickflüssigem Material - Google Patents
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Abstract
Kappenartige Vorrichtung (1, 10) zum Abgeben von pastösem oder dickflüssigen Material aus einem an die Vorrichtung ankoppelbarem und mit Druck beaufschlagbarem Behältnis mit mindestens zwei voneinander beabstandeten Düsen (3, 3') mit einer stirnseitigen Austrittsöffnung (6, 6') und mindestens je einem mit einer Düse (3, 3') verbundenen Führungselement (4, 4'), dadurch gekennzeichnet, dass die Führungselemente (4, 4') eine zum Umfang der jeweiligen Düse (3, 3') im wesentlichen orthogonal ausgerichtete Führungskante (5, 5') aufweisen.
Description
- Die Erfindung betrifft eine kappenartige Vorrichtung zum positionsgenauen Abgeben von pastösem oder dickflüssigem Material, insbesondere von Klebstoffen für Estrichelemente mit Stufenfalz.
- Solche Vorrichtungen werden an ein mit Druck beaufschlagbares Behältnis angekoppelt, wobei es sich üblicherweise um Tuben oder um Kartuschen aus einem Kunststoffmaterial handelt.
- Zu dem Zweck, die Auftragszeit gegenüber bekannten Vorrichtungen mit nur einer Auftragsdüse zu verringern und zugleich einer spurgenaue Positionierung des auszubringenden Materials auf die Auftragsfläche einer Stufenfalzplatte zu ermöglichen, offenbart die
DE 297 01 022 eine kappenartige Vorrichtung mit mindestens zwei voneinander beabstandeten Austrittsnippeln und mindestens je einem mit einem Nippel verbundenen Führungssteg, wobei die Höhe der Nippel die Höhe der Führungsstege übersteigt. Die Austrittsnippel weisen einen zylinderförmigen Querschnitt mit einer stirnseitigen, orthogonalen Austrittsöffnung auf. - Zwar lassen sich mit dieser Vorrichtung in einem Arbeitsgang zwei voneinander beabstandete Kleberaupen auf dem zu verklebenden Gegenstand aufbringen, allerdings hat die stirnseitige Anordnung der Austrittsöffnungen einen handhabungstechnischen Nachteil in Verbindung mit der Führung durch die seitlichen Stege. Die Vorrichtung mit dem angekoppelten Behältnis muss während des Aufbringens stetig in einem gewissen Winkel zur Normale geführt werden und/oder mit einem gewissen Abstand zur Auftragsfläche geführt werden, da andernfalls die Austrittsöffnungen durch die Auftragsfläche quasi abgedeckt werden und kein oder ein zu geringer Klebstoffauftrag zu sicheren Verklebung erfolgt. Unvermeidliche Variationen im Winkel und/oder im Abstand zwischen den Austrittsöffnungen und der Auftragsfläche können zu einem ungleichmäßigen Klebstoffauftrag führen. Konstruktionsbedingt werden zudem die Klebstoffraupen mit einem Abstand zur Stufenfalzinnenkante ausgebracht.
- Ausgehend von diesem Stand der Technik stellt sich die Erfindung die Aufgabe, eine Vorrichtung bereitzustellen, die die Nachteile des Stands der Technik überwindet, einfach in der Handhabung und zugleich kostengünstig in der Herstellung ist.
- Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die in den Unteransprüchen enthaltenen Merkmale gekennzeichnet.
- Die erfindungsgemäße kappenartige Vorrichtung zum Abgeben von pastösem oder dickflüssigen Material aus einem an die Vorrichtung ankoppelbarem und mit Druck beaufschlagbarem Behältnis weist mindestens zwei voneinander beabstandete Düsen mit einer stirnseitigen Austrittsöffnung und mindestens je einem mit einer Düse verbundenen Führungselement mit einer im Wesentlichen zum Umfang der jeweiligen Düse orthogonalen Führungskante auf. In der Regel haben die Düsen aus fertigungstechnischen wie aufgrund der Fließeigenschaften des aufzutragenden Materials eine zylinderförmige Kontur.
- Im Unterschied zur der Vorrichtung der
DE 297 01 220 stellt die zu den Düsen im wesentlichen orthogonale Führungskante eine vertikale Führung, d. h. zwischen der Oberfläche einer Stufenfalzplatte und Auftragsfläche, der Vorrichtung bereit. Die horizontale Führung, d. h. die Führung in Laufrichtung des Stufenfalzes erfolgt durch die Düsen selbst. In vorteilhafter Weise stellt somit die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Führung in zwei Raumrichtungen bereit. - In vorteilhafter Weise sind die Austrittöffnungen der Düsen angeschrägt, so dass die mindestens zwei stirnseitigen Austrittsöffnungen nicht plan in einer Ebene liegen, sondern um einen gewissen Winkel zu der planen Ebene geneigt sind. Ohne an die Werte gebunden zu sein beträgt dieser Winkel vorteilhaft zwischen 30 und 60°. Durch diese Schrägstellung wird eine Behinderung des Materialauftrags auf die Auftragsfläche durch eine flächenmäßige Abdeckung sicher vermieden, und eine ausreichende Größe der Austrittsöffnung bereitgestellt. Bei einem steileren Winkel ist die Führung des Material durch die Düse nicht mehr gewährleistet, da das Material beim Auspressen verlaufen kann und sich keine gewünschte Raupe ausbildet.
- In einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Düsen mindestens eine an ihrem Umfang angebrachte Ausnehmung auf, die in die stirnseitige Austrittsöffnung übergeht bzw. mit dieser verbunden ist. Diese Ausnehmung stellt eine Verlängerung der stirnseitigen Austrittsöffnung in den Umfang der Düse dar, durch den das pastöse oder dickflüssige Material zusätzlich zu der stirnseitigen Austrittsöffnung austreten kann. Hiermit kann die Austrittsfläche vergrößert werden, ohne dass die Nachteile einer zu steilen Schrägstellung der Austrittsöffnungen eintreten.
- Es ist bevorzugt, dass die Vorrichtung genau eine Ausnehmung an dem Umfang einer Düse aufweist, die im Falle einer Schrägstellung der Austrittsöffnungen an deren Tiefpunkt ansetzt.
- In einer bevorzugten Ausführung besitzt die Ausnehmung eine Breite von höchstens dem halben Umfang einer Düse und erstreckt sich in ihrer Länge von der stirnseitigen Austrittsöffnung bis höchstens zum Ansatzpunkt der Führungskante. Besonders bevorzugt ist es, wenn die Länge der Ausnehmung geringer als der Abstand zwischen stirnseitiger Austrittsöffnung und Ansatzpunkt der Führungskante ist. In diesem Fall verbleibt ein ausnehmungsfreier Abschnitt der Düse zwischen dem Ansatzpunkt der Führungskante und der Ausnehmung.
- In einer bevorzugten Ausführung der Vorrichtung sind die Führungsstege und die Düsen fluchend angeordnet und ist jeweils eine Ausnehmung an einer Düse zu einem verbundenen Führungselement hin angeordnet.
- Zur mechanischen Stabilisierung der Düsen können die Düsen über ein Stabilisierungselement miteinander verbunden sein.
- Vorzugsweise weist die kappenartige Vorrichtung mindestens zwei entfernbare Verschlußstopfen, die bevorzugt zusammen mit der kappenartigen Vorrichtung etwa im Spritzgussverfahren hergestellt werden und mit dieser durch dünne Stege aus dem Spritzmaterial verbunden sind, so dass die Verschlußstopfen nicht verloren gehen und im Bedarfsfall abtrennbar sind. Zur weiteren Reduzierung der Verlustgefahr können die Verschlußstopfen mit einem Bügel miteinander verbunden sein.
- Die Erfindung wird an zwei Ausführungsbeispielen näher beschrieben, wobei gleiche Gegenstände mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet sind. Es zeigen jeweils in Seitenansicht und im Querschnitt:
-
1 eine erste Ausführung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung -
2 eine zweite Ausführung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, -
1 zeigt eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung1 , bei der das angekoppelte Behältnis nicht dargestellt ist. An der deckelförmigen Begrenzung2 zum Anschluß des angekoppelten Behältnisses, üblicherweise mit einem Innengewinde, sind zwei zylinderförmige Düsen3 ,3' mit je einem seitlichen dreieckförmigen Führungselement4 ,4' angeordnet, welches eine zur Düse orthogonale Führungskante5 ,5' hat. Die stirnseitigen Austrittsöffnungen6 ,6' sind in einem Winkel von 30° zu einer zu den Düsen senkrechten Ebene angeschrägt. Die Vorrichtung1 ist zur Mittelpunktachse symmetrisch aufgebaut, insbesondere sind die Führungselemente4 ,4' und die Düsen3 ,3' fluchtend angeordnet. - Zum Aufbringen des pastösem oder dickflüssigen Materials auf einen Stufenfalz wird eine Führungskante
4 ,4' auf der Oberfläche einer Stufenfalzplatte als erster Anschlag und der über den Ansatzpunkt7 ,7' der Führungskante hinausstehende Düsenüberstand8 ,8' als zweiter Anschlag an der Stufenfalz-Kantenfläche entlang geführt, so dass beim Aufbringen des Materials eine gute Positionierung ohne die Gefahr des Verrutschens gegeben ist. - Die Anschrägung der Düsenaustrittsöffnungen
6 ,6' mit einer abfallenden Fläche hin zum Führungselement4 ,4' erlaubt vorteilhaft die Ausbringung des Materials in den Eckbereich eines Stufenfalzprofils. -
2 zeigt eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung10 . In dieser Ausführungsform sind die zwei Düsen3 ,3' nicht senkrecht auf der deckelförmigen Begrenzung2 angebracht, sondern weisen gegenüber der senkrechten Ausrichtung einen Winkel von 15° auf. Die Führungskanten4 ,4' sind weiterhin orthogonal zu den Düsen. Im Bereich des Düsenüberstands8 ,8' weisen die Düsen3 ,3' jeweils eine Ausnehmung11 ,11' auf, die stirnseitig in die angeschrägte Austrittsöffnung6 ,6' übergeht. Die Ausnehmung11 ,11' ist höhenmäßig etwas geringer als der Düsenüberstand8 ,8' ausgeführt, so dass ein umlaufender ausnehmungsfreier Abschnitt12 ,12' der Düse zwischen dem Ansatzpunkt der Führungskante7 ,7' und der Ausnehmung11 ,11' verbleibt. Dieser ausnehmungsfreie Abschnitt12 ,12' dient während der bestimmungsgemäßen Verwendung der Vorrichtung10 als horizontaler Anschlag. Während der Verwendung der Vorrichtung10 bildet sich zwischen der Stufenfalz-Kantenfläche und der Düse3 ,3' im Bereich der Ausnehmung ein Auftragsspalt aus, in welchen Material durch die Ausnehmung gefördert wird, so dass zusätzlich zu der Materialaufbringung im Eckbereich eines Stufenfalzprofils auf noch Material, insbesondere Kleber auf die Stufenfalz-Seitenfläche aufbringbar ist. Die Vorrichtung10 erlaubt also vorteilhaft einen Materialauftrag auf zwei Flächen des Stufenfalzprofils in einem Arbeitsgang. - Zur Stabilisierung der Vorrichtung sind die Düsen
3 ,3' mit einem Stabilisierungselement13 in Form eines Materialsteges verbunden. - An der Vorrichtung sind seitlich über zwei dünne Materialstege
14 ,14' zwei Verschlußstopfen15 ,15' abtrennbar angeordnet, mit denen die Austrittsöffnungen und die Ausnehmungen verschlossen werden können. Die Verschlußstopfen15 ,15 sind mit einem Bügel16 miteinander verbunden, wodurch die Verlustgefahr reduziert ist. - Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen lassen sich kostengünstig in großer Stückzahl als Spritzgußteile herstellen. Materialmäßig eignen sich alle dem Fachmann bekannten für das Spritzgußverfahren geeigneten Kunststoffe wie PVC, PP, PS, PE, etc. Ggf., insbesondere bei Unverträglichkeit mit dem auszubringenden Material bzw. dem Kleber ist das Material der Vorrichtung auf das aufzutragende Material abzustimmen.
- Die angegebenen Zahlenwerte bzw. Maßangaben haben lediglich illustrierenden Charakter. Andere Maßangaben liegen im Rahmen der beanspruchten Erfindung.
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
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- DE 29701022 [0003]
- DE 29701220 [0008]
Claims (9)
- Kappenartige Vorrichtung (
1 ,10 ) zum Abgeben von pastösem oder dickflüssigen Material aus einem an die Vorrichtung ankoppelbarem und mit Druck beaufschlagbarem Behältnis mit mindestens zwei voneinander beabstandeten Düsen (3 ,3' ) mit einer stirnseitigen Austrittsöffnung (6 ,6' ) und mindestens je einem mit einer Düse (3 ,3' ) verbundenen Führungselement (4 ,4' ), dadurch gekennzeichnet, dass die Führungselemente (4 ,4' ) eine zum Umfang der jeweiligen Düse (3 ,3' ) im wesentlichen orthogonal ausgerichtete Führungskante (5 ,5' ) aufweisen. - Vorrichtung (
1 ,10 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die stirnseitige Austrittsöffnung (6 ,6' ) angeschrägt ist. - Vorrichtung (
1 ,10 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen (3 ,3' ) mindestens eine an ihrem Umfang angebrachte Ausnehmung (11 ,11' ) aufweisen, die in die stirnseitige Austrittsöffnung (6 ,6' ) übergeht. - Vorrichtung (
1 ,10 ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen (3 ,3' ) genau eine an ihrem Umfang angebrachte Ausnehmung (11 ,11' ) aufweisen. - Vorrichtung (
1 ,10 ) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (11 ,11' ) eine Breite von höchstens dem halben Umfang einer Düse (3 ,3' ) aufweist und sich in ihrer Länge von der stirnseitigen Austrittsöffnung (6 ,6' ) bis höchstens zum Ansatzpunkt (7 ,7' ) der Führungskante (5 ,5' ) erstreckt, bevorzugt eine geringere Länge aufweist. - Vorrichtung (
1 ,10 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungselement (4 ,4' ) und die Düsen (3 ,3' ) fluchend angeordnet sind und jeweils eine Ausnehmung (11 ,11' ) an einer Düse (3 ,3' ) zu einem verbundenen Führungselement (4 ,4' ) angeordnet ist. - Vorrichtung (
1 ,10 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen (3 ,3' ) über ein Stabilisierungselement (13 ) miteinander verbunden sind. - Vorrichtung (
1 ,10 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an der Vorrichtung (1 ,10 ) mindestens zwei abtrennbare Verschlußstopfen (15 ) angeordnet sind. - Vorrichtung (
1 ,10 ) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlußstopfen (15 ) über einen Bügel (16 ) miteinander verbunden sind.
Priority Applications (1)
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DE202015007998.9U DE202015007998U1 (de) | 2015-11-20 | 2015-11-20 | Vorrichtung zum Abgeben von pastösem oder dickflüssigem Material |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE29701022U1 (de) | 1997-01-22 | 1997-03-13 | Fels-Werke GmbH, 38640 Goslar | Vorrichtung zum Abgeben von pastösem oder dickflüssigem Material |
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2015
- 2015-11-20 DE DE202015007998.9U patent/DE202015007998U1/de active Active
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