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TECHNISCHES GEBIET
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Die Erfindung betrifft ein Kabelendgehäuse für Modul-Steckverbinder, mit dem ein oder mehrere elektrische Kabel fest und durch Labyrinth- und Massefederclip elektromagnetisch abgeschirmt mit einem Steckverbinder-Gehäuse verbunden werden können. Auf diese Weise kann ein versehentliches Herausziehen der Kabel aus dem Steckverbinder-Gehäuse verhindert werden.
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STAND DER TECHNIK
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Derartige Kabelendgehäuse sind insbesondere aus der EN 4165 beziehungsweise aus der VG 96513 bekannt. Die Kabelendgehäuse besitzen regelmäßig einen rechteckigen Querschnitt und weisen ein Bodenteil und ein Deckelteil auf, die lösbar aneinander befestigt werden können. Das Bodenteil ist dabei topfartig aufgebaut und weist insgesamt drei Seitenwände auf, von denen die beiden äußeren, einander gegenüber liegenden Seitenwände geschlossen ausgebildet sind. Die mittlere Seitenwand weist dagegen zumindest eine Öffnung auf. Abhängig von der Anzahl der Öffnungen in der Seitenwand kann die Breite der Kabelendgehäuse entsprechend variieren. So sind beispielsweise Kabelendgehäuse mit einer einzelnen Öffnung, mit zwei Öffnungen, mit vier Öffnungen und mit fünf Öffnungen bekannt.
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In den Öffnungen der Seitenwand sind Kabeleinlässe vorhanden, die einen durchgehenden Durchbruch aufweisen. Durch diesen Durchbruch können die Adern eines Kabels in den Innenraum des Gehäuses hineingeführt, beziehungsweise aus dem Innenraum herausgeführt werden. Anstelle der Kabeleinlässe können die Öffnungen auch mit Blindstopfen verschlossen werden. Die Kabel werden dabei regelmäßig etwa parallel zu den geschlossenen Seitenwänden und etwa parallel zu der Ebene des Deckelteils in den Innenraum geführt. Somit verlaufen die Kabel etwa senkrecht zur Ebene der Seitenwand mit Kabeleinlass. Bedingt durch den vorgegebenen minimalen Biegeradius eines Kabels wird entsprechend viel Platz benötigt, um die Kabel zu dem Kabelendgehäuse zu führen.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Ausgehend von diesem vorbekannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Kabelendgehäuse anzugeben, das einen möglichst kompakten Anschluss von Kabeln ermöglicht.
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Das erfindungsgemäße Kabelendgehäuse ist durch die Merkmale des Hauptanspruchs 1 gegeben. Eine alternative Ausführungsform des Kabelendgehäuses ist durch die Merkmale des nebengeordneten Anspruchs 5 gegeben. Sinnvolle Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von sich an den Hauptanspruch anschließenden weiteren Ansprüchen.
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Das erfindungsgemäße Kabelendgehäuse zeichnet sich dadurch aus, dass bei zumindest einem Kabeleinlass zur Aufnahme von einem geschirmten Kabel die Mittelachse der im Innenraum des Gehäuses liegende Eintrittsöffnung etwa parallel zur Ebene der geschlossenen Seitenwände verläuft, während die Mittelachse der außerhalb des Gehäuses liegenden Austrittsöffnung des Kabeleinlasses winkelig zu dieser Mittelachse der Eintrittsöffnung ausgerichtet ist, so dass die jeweiligen Mittelachsen nicht miteinander fluchten. Der Kabeleinlass ist somit abgeknickt ausgebildet.
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Dadurch können die an dem Kabelendgehäuse angeschlossenen Kabel sehr platzsparend verlegt werden. Es ist nicht länger erforderlich, die angeschlossenen Kabel gerade aus dem Kabelendgehäuse herauszuführen und diese anschließend in einer dem Mindest-Biegeradius entsprechenden Kurve zu verlegen, vielmehr können die Kabel nunmehr in der Richtung angeschlossen werden, in der sie auch tatsächlich verlaufen sollen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Mittelachse der Austrittsöffnung des Kabeleinlasses etwa parallel zur Ebene des Bodenteils verlaufen. Die Kabel verlaufen in diesem Fall nach wie vor in der Ebene des Bodenteils, so dass die Kabel flach verlegt werden können. Vorzugsweise kann die Mittelachse der Austrittsöffnung des Kabeleinlasses etwa senkrecht zur Ebene der geschlossenen Seitenwände verlaufen.
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Alternativ dazu kann die Mittelachse der Austrittsöffnung des Kabeleinlasses etwa senkrecht zur Ebene des Bodenteils verlaufen. Die Kabel könnten dadurch etwa nach oben oder nach unten aus dem Kabelendgehäuse herausgeführt werden.
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In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform, die von eigener erfinderischer Bedeutung ist, kann die Länge der beiden einander gegenüber liegenden geschlossenen Seitenwänden maximal 25 Millimeter betragen. Insbesondere kann die Länge der beiden Seitenwänden zwischen 10 und 25 Millimeter betragen. Vorzugsweise kann die Länge der beiden Seitenwände maximal 20 Millimeter betragen.
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Durch die geringere Länge der beiden geschlossenen Seitenwände wird durch den geringeren Materialbedarf Gewicht eingespart. Dies kann insbesondere in der Luftfahrt von großer Bedeutung sein. Darüber hinaus kann zusätzlicher Platz eingespart werden. Dieser eingesparte Platz kann beispielsweise für die Verlegung der angeschlossenen Kabel verwendet werden. Sofern das Kabelendgehäuse mit den oben beschriebenen Kabeleinlässen ausgestattet wird, kann der Platz auch für andere Zwecke zur Verfügung stehen.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform kann an dem der Seitenwand mit der zumindest einen Öffnung gegenüber liegenden Rand des Bodenteils ein Kammelement vorhanden sein. An dem entsprechenden Rand des Deckelteils kann ein vergleichbares Kammelement vorhanden sein. Ein solches Kammelement dient der besseren elektrischen Leitfähigkeit aufgrund der einzeln anliegenden Federelemente. Dadurch kann ein konstanter Übergangswiderstand gewährleistet werden.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind den in den Ansprüchen ferner angegebenen Merkmalen sowie den nachstehenden Ausführungsbeispielen zu entnehmen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kabelendgehäuses,
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2 eine perspektivische Ansicht der Steckverbinder-Seite des Kabelendgehäuses gemäß 1,
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3 eine Ansicht des Bodenelement des Kabelendgehäuses gemäß 1 und
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4 eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kabelendgehäuses.
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WEGE ZUM AUSFÜHREN DER ERFINDUNG
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Das Kabelendgehäuse 10 besitzt ein wannenartiges Bodenteil 12 und ein plattenartiges Deckelteil 14. Das wannenartige Bodenteil 12 besitzt ein rechteckiges flaches Bodenelement 20, an dessen Randbereich zwei einander gegenüber liegende geschlossene Seitenwände 22, 24 vorhanden sind. Die beiden geschlossenen Seitenwände 22, 24 werden durch eine mittlere Seitenwand 26 miteinander verbunden. In dieser mittleren Seitenwand 26 sind im vorliegenden Beispielsfall vier einseitig offene Öffnungen 28 vorhanden. Dementsprechend sind die beiden geschlossenen Seitenwände 22, 24 im vorliegenden Beispielsfall kürzer als die mittlere Seitenwand 26.
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Im Gegensatz zu dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel könnten auch mehr oder weniger Öffnungen 28 in der mittleren Seitenwand 26 vorhanden sein. So sind neben dem dargestellten Kabelendgehäuse 10 beispielsweise auch Kabelendgehäuse 10 mit einer einzelnen Öffnung 28, mit zwei Öffnungen 28 oder mit fünf Öffnungen 28 in der mittleren Seitenwand 26 bekannt. Daher wäre es möglich, dass die mittlere Seitenwand 26 etwa gleich lang wie die geschlossenen Seitenwände 22, 24 ausgebildet ist. Es wäre auch möglich, dass die mittlere Seitenwand 26 kürzer ist als die geschlossenen Seitenwände 22, 24.
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An dem freien Randbereich des Bodenelements 20 befindet sich ein Kammelement 30. Das Kammelement 30 ist einteilig mit dem Bodenteil 12 vorhanden und kann beispielsweise durch einen Fräsvorgang hergestellt werden. Die einzelnen Zinken 32 des Kammelements 30 wirken als Federelemente, die einen beim Anschluss des Kabelendgehäuses 10 an ein Anschlussgehäuse einen konstanten Übergangswiderstand ermöglichen. Das Deckelteil 14 weist ein entsprechendes Kammelement 34 auf, das im zusammengebauten Zustand des Kabelendgehäuses 10 mit dem Kammelement 30 des Bodenteils 12 fluchtet.
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Die beiden Kammelemente 30, 34 rahmen eine Öffnung 38 ein, in die ein hier nicht dargestellter Steckverbinder eingesetzt werden kann. Die an dem Steckverbinder angeschlossenen Kabel können durch die der Öffnung 38 gegenüber liegenden Öffnungen 28 der mittleren Seitenwand 26 in den Innenraum des Kabelendgehäuses 10 eingeführt werden. Nach dem Einführen der Kabeladern eines elektrischen Kabels in das Bodenteil 12 hinein und nach dem Anschluss der Kabeladern mit dem Steckverbinder wird das Bodenteil 12 durch das Deckelteil 14 verschlossen. Dies wird im vorliegenden Beispielsfall durch zwei Gehäuseschrauben 40 bewirkt. Die Gehäuseschrauben 40 werden durch Löcher des Deckelteils 14 in entsprechende Schraubendome 44 des Bodenteils 12 eingeschraubt. Am Randbereich der beiden geschlossenen Seitenwände 22, 24 ist jeweils eine aus dem Stand der Technik bekannte Klemmbacke 46, 48 angeordnet, die eine Befestigung des Kabelendgehäuses 10 an einem Anschlussgehäuse absichern können.
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In die einzelnen Öffnungen 28 der mittleren Seitenwand 26 können verschiedene Kabeleinlässe 50, 52, 54, 56 eingesetzt werden. Die Kabeleinlässe 50, 52, 54, 56 weisen jeweils eine Eintrittsöffnung 62, 64, 66 auf, die im Innenraum des Kabelendgehäuses 10 liegt. Die Mittelachse 72, 74, 76 dieser Eintrittsöffnung 62, 64, 66 verläuft jeweils parallel zur Ebene der geschlossenen Seitenwände 22, 24 und auch parallel zur Ebene des Bodenelements 20.
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Die Kabeleinlässe 50, 52, 54, 56 weisen darüber hinaus eine Austrittsöffnung 80, 82, 84, 86 auf, die außerhalb des Kabelendgehäuses 10 liegt. Bei dem aus dem Stand der Technik bereits bekannten Kabeleinlass 50 verläuft die Mittelachse 90 der Austrittsöffnung 80 ebenfalls parallel zur Ebene der geschlossene Seitenwände 22, 24 und parallel zur Ebene des Bodenelements 20. Die Mittelachse 90 der Austrittsöffnung 80 fluchtet also mit der Mittelachse der Eintrittsöffnung. Die an dem Kabeleinlass 50 angeschlossenen Kabel werden somit gerade aus dem Kabelendgehäuse 10 herausgeführt.
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Demgegenüber verlaufen die Mittelachsen 92, 94, 96 der Austrittsöffnungen 82, 84, 86 winkelig zu den jeweiligen Mittelachsen 72, 74, 76 der Eintrittsöffnungen 62, 64, 66. Bei dem Kabeleinlass 52 beträgt der Winkel 102 zwischen der Mittelachse 92 der Austrittsöffnung 82 und der Mittelachse 72 der Eintrittsöffnung 62 beträgt etwa 90 Grad. Bei dem Kabeleinlass 54 beträgt der Winkel 104 zwischen der Mittelachse 94 der Austrittsöffnung 84 und der Mittelachse 74 der Eintrittsöffnung 64 ebenfalls etwa 90 Grad. Bei dem Kabeleinlass 56 beträgt der Winkel 106 zwischen der Mittelachse 96 der Austrittsöffnung 86 und der Mittelachse 76 der Eintrittsöffnung 66 etwa 135 Grad.
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Die Positionierung der Kabeleinlässe 50, 52, 54, 56 in den Öffnungen ist abhängig von der äußeren Gestalt der jeweiligen Eintrittsöffnung 62, 64, 66. Die Eintrittsöffnungen 62, 64, 66 weisen jeweils eine achteckige Gestalt auf, wobei vier Seitenkanten 110 deutlich länger ausgebildet sind als die jeweils zwischen zwei der Seitenkanten 110 liegenden Kanten 112. Die Kabeleinlässe 50, 52, 54, 56 liegen nun jeweils mit einer der längeren Seitenkanten 110 auf dem Bodenelement 20 des Bodenteils 12 an.
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Dadurch ist es im vorliegenden Beispielsfall möglich, insgesamt vier Ausrichtungen mit einem der neuen Kabeleinlässe 52, 54, 56 zu erreichen. So ist der in 4 ganz rechts dargestellte Kabeleinlass 54 so in seiner Öffnung 28 platziert worden, dass die Austrittsöffnung 84 nach rechts weist. Der andere Kabeleinlass 54, der in der von links gesehen zweiten Öffnung 28 gemäß 4 platziert ist, ist dagegen so in seiner Öffnung 28 platziert, dass die Austrittsöffnung 84 nach unten weist. Entsprechend wäre auch eine Ausrichtung der Austrittsöffnung 84 nach oben oder nach links möglich.
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Im Fall des Kabeleinlasses 54 ist die Mittelachse 94 der Austrittsöffnung 84 mittig einer der vier längeren Seitenkanten 110 der Eintrittsöffnung 64 ausgerichtet. Demgegenüber ist bei dem Kabeleinlass 52 die Mittelachse 92 der Austrittsöffnung 82 mittig einer der vier kurzen Kanten 112 ausgerichtet, so dass die Austrittsöffnung 82 abhängig von der Positionierung in einer der Öffnungen 28 schräg nach rechts oben, schräg nach links oben, schräg nach rechts unten und schräg nach rechts unten weisen kann. Die Mittelachse 92 der Austrittsöffnung 82 verläuft dabei jedoch immer senkrecht zur Ebene des Bodenelements 20.
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Bei dem Kabeleinlass 56 dagegen verläuft die Mittelachse 96 der Austrittsöffnung 86 nicht mehr senkrecht zur Ebene des Bodenelements 20, sondern in einem Winkel von etwa 45 Grad. Dementsprechend beträgt der Winkel 106 zwischen der Mittelachse 96 der Austrittsöffnung 86 und der Mittelachse 76 der Eintrittsöffnung 66 etwa 135 Grad.
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Bei den in den 1 bis 4 dargestellten Ausführungsformen ist die Länge L der beiden geschlossenen Seitenwänden 24, 26 jeweils identisch. Die beiden geschlossenen Seitenwände 24, 26 sind jedoch deutlich kürzer als aus dem Stand der Technik bekannt ausgebildet. So beträgt die Länge L der beiden Seitenwänden 22, 24 gemäß 1 bis 3 lediglich 12 Millimeter, die Länge L' der beiden Seitenwänden 22.4, 24.4 gemäß 4 beträgt lediglich 15 Millimeter. Der eingesparte Platz kann beispielsweise für die Verlegung der angeschlossenen Kabel zur Verfügung stehen. Neben dem eingesparten Platz kann auch das geringere Gewicht vorteilhaft sein, dies gilt insbesondere für die Luftfahrtindustrie.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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