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Die Erfindung geht aus von einer Schaltschrankanordnung mit einem quaderförmigen, vier Vertikalprofile aufweisenden Rahmengestell eines Schaltschranks, wobei die Vertikalprofile jeweils an einer zum Schaltschrankinnern gewandten Innenseite eine zum Schaltschrankinnern geöffnete, vorzugsweise hinterschnittige Steckaufnahme aufweisen, die aus mindestens einer in Vertikalrichtung verlaufenden Umkantung des jeweiligen Vertikalprofils gebildet ist. Eine derartige Schaltschrankanordnung ist in der
DE 20 2015 101 339 U1 beschrieben. Ein entsprechendes Vertikalprofil offenbart die
DE 195 36 950 C1 .
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Die aus dem Stand der Technik bekannten Schaltschrankanordnungen haben den Nachteil, dass die Schottungen häufig aufwendig in der Montage sind, beispielsweise indem sie über Schraubverbindungen mit dem Schaltschrankrahmengestell oder einem Innenausbaurahmengestell für die Bereitstellung einer 19-Zoll-Montageebene, verbunden sind. Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine Schaltschrankanordnung der bekannten Art derart weiter zu entwickeln, dass sie eine leichte Montage ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch eine Schaltschrankanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die abhängigen Ansprüche 2 bis 13 betreffen jeweils vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung.
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Demgemäß ist vorgesehen, dass an mindestens einem der Vertikalprofile eine sich in Vertikalrichtung erstreckende Schottung in der Steckaufnahme festgelegt ist. Die Erfindung macht sich somit die profilseitig ohnehin vorhandene, hinterschnittige Steckaufnahme für die Montage der Schottung zunutze. Es kann insbesondere vorgesehen sein, dass die Schottung werkzeuglos in die Steckaufnahme eingesetzt und dort festegelegt ist.
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Beispielsweise kann die Schottung an einer von zwei gegenüber liegenden vertikalen Längskanten einen elastischen Steckverbinder aufweisen, der in mindestens einer Steckposition reversibel in die Steckaufnahme eingesetzt ist. Gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Anordnungen kann die Schottung einfach durch Einrasten derselben über den elastischen Steckverbinder in die hinterschnittige Steckaufnahme an einem vertikalen Schaltschrankprofil festgelegt werden.
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Es kann insbesondere vorgesehen sein, dass in jeder der Steckpositionen mindestens ein Formschluss zwischen dem Steckverbinder und der Steckaufnahme hergestellt ist. Weiterhin kann die Schottung mindestens eine erste und eine zweite Steckposition aufweisen und sich in der ersten Steckposition parallel zu einer von zwei Horizontalprofilen und zwei Vertikalprofilen des Rahmengestells gebildeten Schaltschrankseite und in Vertikalrichtung erstrecken. Ebenso kann sich die Schottung in der zweiten Steckposition unter einem spitzen Winkel zu der Schaltschrankseite und in Vertikalrichtung erstrecken. Die Steckpositionen können jeweils über einen Formschluss zwischen dem Steckverbinder und einer Umkantung der Steckaufnahme bestimmt sein.
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Die Schottung kann ein Flachteil aufweisen, das an einer dem betreffenden Vertikalprofil zugewandten Innenseite beabstandet von einer Stirnseite der vertikalen Längskante den Steckverbinder aufweist. Die Schottung kann insbesondere ein einteiliges Kunststoffbauteil sein, beispielsweise ein Spritzgussformteil. Diese Ausführungsform hat den besonderen Vorteil, dass die Schottung kostengünstig hergestellt werden kann.
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Um die Schottung in der hinterschnittigen Steckaufnahme des Vertikalprofils, insbesondere in einer Steckposition, bei der sich das Flachteil des Vertikalprofils parallel zu einer Schaltschrankseite erstreckt, festzulegen, kann vorgesehen sein, dass die erste vertikale Längskante einen Stützabschnitt aufweist, mit dem sie an einer an die Steckaufnahme angrenzenden Profilseite des Vertikalprofils abgestützt ist, wenn sich die Schottung in der ersten Steckposition befindet. Die an die Steckaufnahme angrenzende Profilseite kann sich beispielsweise senkrecht zu der Schaltschrankseite erstrecken, zu welcher sich das Flachteil parallel erstreckt.
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Der elastische Steckverbinder kann einen ersten Steckfuß und einen von dem ersten Steckfuß beabstandeten zweiten Steckfuß aufweisen, deren freie Enden jeweils an ihren voneinander abgewandten Außenseiten eine Haltekontur aufweisen, von denen jeweils mindestens eine in mindestens einer Einsteckposition der Schottung in die Steckaufnahme eine hinterschnittige Umkantung der Steckaufnahme umgreift. Der Steckverbinder kann somit darauf ausgelegt sein, an den gegenüber liegenden, hinterschnittigen Umkantungen der Steckaufnahme mit Hilfe der Steckfüße jeweils einen Formschluss herzustellen, um die Schottung definiert in Bezug auf das betreffende Vertikalprofil auszurichten und festzulegen.
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Für die Erzielung höherer Anpressdrücke des elastischen Steckverbinders in der hinterschnittigen Steckaufnahme kann vorgesehen sein, dass die Steckfüße beabstandet von ihren freien Enden über einen elastischen Verbindungssteg verbunden sind. Der Verbindungssteg hat folglich die Funktion, die beiden Steckfüße gegeneinander abzustützen. Vorzugsweise erstreckt sich der Verbindungssteg im Wesentlichen entlang einer erwarteten Druckbeaufschlagungsrichtung der beiden Steckfüße, wenn die Schottung über den elastischen Steckverbinder in die hinterschnittige Steckaufnahme eingesetzt wird. Der Verbindungssteg kann die beiden Steckfüße jedoch auch unter einem spitzen Winkel zu der erwarteten Druckbeaufschlagungsrichtung der Steckfüße während des Einsteckvorgangs des Steckverbinders in die Steckaufnahme miteinander verbinden, um über eine elastische Biegung eine Annäherung der Steckfüße aneinander federelastisch aufzunehmen und in der Einsteckposition eine zusätzliche Druckbeaufschlagung der Steckfüße gegen die von den Steckfüßen formschlüssig umgriffenen Umkantungen auszuüben.
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Wenn der Steckverbinder zwei voneinander beabstandete Steckfüße aufweist, die an der Innenseite des Flachteils angeformt sind und sich mit ihren freien Enden von dieser weg erstrecken, kann das Flachteil zwischen den Steckfüßen eine sich in Längsrichtung des Flachteils erstreckende Materialverjüngung, insbesondere ein Filmscharnier, aufweisen. Die Materialverjüngung, bzw. das Filmscharnier, dient dazu, eine definierte Verformung des Flachteils aufgrund der beim Einsteckvorgang auf die Steckfüße ausgeübten Kräfte aufzunehmen.
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Zumindest das Flachteil der Schottung kann ein Kunststoffformteil sein, wobei sich eine Materialstärke des Flachteils von der Längskante mit dem vorgelagerten Steckverbinder zu einer gegenüber liegenden zweiten Längskante, die wesentlich weiter von dem Steckverbinder beabstandet ist, als die erste Längskante, vergrößert. Auf diese Weise wird erreicht, dass das Flachteil im Bereich des Steckverbinders die erforderliche Festigkeit aufweist, um die Schottung in der Steckaufnahme festzulegen, während das Flachteil an der gegenüber liegenden Längskante eine höhere Flexibilität aufweist, welche die Montage der Schottung erleichtern kann.
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Die Steckaufnahme kann zu einer vertikalen Ebene symmetrisch sein, die sich unter einem 45°-Winkel zu einer vertikalen Seite des Rahmengestells erstreckt. Die Steckaufnahme kann insbesondere eine im Horizontalquerschnitt des Vertikalprofils hinterschnittige Schwalbenschwanzform aufweisen, wie dies aus der
DE 195 36 950 C1 bekannt ist.
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Um die Montage der Schottung weiter zu erleichtern, kann vorgesehen sein, dass sie in ihrer Längsrichtung unterteilt ist, mit mehreren Teilschottungen einheitlicher oder unterschiedlicher Länge, die über Anreihverbinder lösbar miteinander verbunden sind.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind anhand der nachstehenden Figuren erläutert. Dabei zeigt:
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1 eine erste Ausführungsform der Schaltschrankschottung in perspektivischer Darstellung;
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2 eine Querschnittsansicht der Schottung gemäß 1 senkrecht zur Längsrichtung;
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3 eine weitere Ausführungsform einer Schaltschrankanordnung im Querschnitt senkrecht zur Längsrichtung von Schottung und Vertikalprofil; und
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4 eine weitere Ausführungsform einer Schaltschrankanordnung im Querschnitt senkrecht zur Längsrichtung von Vertikalprofil und Schottung, wobei der Schnitt oberhalb des Bodenrahmens angeordnet ist.
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Die 1 zeigt eine Ausschnittsansicht einer Schaltschrankanordnung, bei der eine Schottung 7 über ihren Steckverbinder 9 in eine Steckaufnahme 5 an der Innenseite 4 eines Vertikalprofils 2 des Schaltschrankrahmengestells festgelegt ist. Es ist zu erkennen, dass die Steckaufnahme 5 hinterschnittig ausgeführt ist, so dass der elastische Steckverbinder 9 eine Umkantung 6 des Vertikalprofils 2 mit gegenüber liegenden Steckfüßen 9.1, 9.2 umgreifen kann. Auf diese Weise ist ein Formschluss 10 zwischen den Steckfüßen 9.1, 9.2 und den Umkantungen 6 der Steckaufnahme 5 hergestellt.
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An der dem Vertikalprofil 2 zugewandten Längsseite des Flachteils 13 der Schottung 7 ist ein Stützabschnitt 15 angeordnet, der an dem Steckverbinder 9 beigeordnet ist und mit seinem freien Ende die Schottung 7 an einer an die Steckaufnahme 6 angrenzenden Profilseite 16 des Vertikalprofils 2 abstützt. Die Profilseite 16 erstreckt sich im Wesentlichen senkrecht zu dem Flachteil 13 der Schottung 7.
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An der von dem elastischen Steckverbinder 9 abgewandten Außenseite des Flachteils 13 ist eine Materialverjüngung 18 ausgebildet, die sich zwischen den beiden Steckfüßen 9.1, 9.2 in der Vertikalrichtung x, mithin in der Längsrichtung der Schottung 7 erstreckt. An der abgewandten Innenseite des Flachteils 13 sind sich in Längsrichtung des Flachteils 13 erstreckende Anreihverbinder 20 angeordnet, welche es ermöglichen, mehrere als Teilschottungen ausgebildete Schottungen 7 einheitlicher oder unterschiedlicher Länge lösbar miteinander zu verbinden, um so die Montage der Schottung 7 in dem zum Teil beengten Schaltschrankinnenraum zu erleichtern.
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Die 2 zeigt die Schottung 7 gemäß 1 im Detail. Es ist insbesondere zu erkennen, dass der Steckverbinder 9 im Wesentlichen aus einem ersten und einem zweiten Steckfuß 9.1, 92 ausgebildet ist, die über einen Verbindungssteg 17 beabstandet von ihren freien Enden 9.3 miteinander verbunden sind. Der erste Steckfuß 9.1 erstreckt sich in einem an das Flachteil 13 angrenzenden Abschnitt im Wesentlichen senkrecht zu dem Flachteil 13 und weist eine 90°-Umkantung auf, über die der erste Steckfuß in sein freies Ende 9.3 übergeht. Die Steckfüße 9.1, 9.2 weisen an ihren voneinander abgewandten Außenseiten im Bereich ihrer freien Enden 9.3 Haltekonturen 9.4 auf, mit denen der Steckverbinder in mindestens einer Einsteckposition der Schottung 7 in die Steckaufnahme 5 die hinterschnittige Umkantung 6 (siehe 1) der Steckaufnahme 5 umgreifen kann.
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Es ist weiterhin zu erkennen, dass an der Stirnseite der Längskante 8, welcher der Steckverbinder 9 beigeordnet ist, ein Stützabschnitt 15 ausgebildet ist, um die Schottung in der in 1 gezeigten Einsteckposition gegenüber der Profilseite 16 des Vertikalprofils abzustützen. Die Anreihverbinder 20 können dazu verwendet werden, um mit Hilfe von rastenden Verbindungsstücken mehrere als Teilschottungen ausgebildete Schottungselemente in Längsrichtung der Schottung 7 miteinander zu verbinden.
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Während in 1 die Schottung in einer vollständig in die Steckaufnahme 5 eingesteckten Position gezeigt ist, zeigt 3 die Schottung 7 in einer teileingesteckten Position, in der sich insbesondere das an seiner Außenseite konvex geformte Flachteil 13 unter einem spitzen Winkel α zu der von dem Rahmengestell des Schaltschranks gebildeten Schaltschrankseite erstreckt. In dieser teileingesteckten Position ist einerseits ein Formschluss 10 zwischen der Außenseite des zweiten Steckfußes 9.2 und einer der Umkantungen 6 der Steckaufnahme 5 gebildet, während der erste Steckfuß 9.1 über sein freies Ende 9.3 an einem Verbindungssteg 21 des Vertikalprofils 2, welcher die Steckaufnahme 5 in Einsteckrichtung begrenzt, abgestützt ist. Es ist jedoch kein Formschluss zwischen dem ersten Steckfuß 9.1 und der zugeordneten Umkantung 6 ausgebildet. Des Weiteren ist der Stützabschnitt 15 in der dargestellten, teilweise eingesteckten Position nicht an der an die Steckaufnahme 5 angrenzenden Profilseite 16 des Vertikalprofils 2 abgestützt.
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Die vollständig eingesteckte Position ist im Vergleich dazu in 4 gezeigt. Es ist zu erkennen, dass jeweils ein Formschluss zwischen den beiden Steckfüßen 9.1 und 9.2 und dem Vertikalprofil 2 hergestellt ist. Des Weiteren ist die Symmetrieebene E eingezeichnet, welche gerade auch die Einsteckrichtung der Schottung 7 in die Steckaufnahme 5 wiedergibt. Weiterhin ist zu erkennen, dass sich in der gezeigten, vollständig eingesteckten Position der Schottung 7 das Flachteil 13 parallel zu der von dem in der Darstellung oberen Horizontalprofil 11 und dem Vertikalprofil 2 gebildeten Schaltschrankseite angeordnet ist.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schaltschrankanordnung
- 2
- Vertikalprofile
- 3
- Rahmengestell
- 4
- Innenseite des Vertikalprofils
- 5
- Steckaufnahme
- 6
- Umkantung
- 7
- Schottung
- 8
- erste Längskante
- 9
- Steckverbinder
- 9.1
- erster Steckfuß
- 9.2
- zweiter Steckfuß
- 9.3
- freies Ende
- 9.4
- Haltekontur
- 10
- Formschluss
- 11
- Horizontalprofil
- 12
- Schaltsschrankseite
- 13
- Flachteil
- 14
- Innenseite der Schottung
- 15
- Stützabschnitt
- 16
- Profilseite
- 17
- Verbindungssteg
- 18
- Materialverjüngung
- 19
- zweite Längskante
- 20
- Anreihverbinder
- 21
- Verbindungssteg
- x
- Vertikalrichtung
- E
- Vertikalebene
- α
- spitzer Winkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202015101339 U1 [0001]
- DE 19536950 C1 [0001, 0013]