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Die Erfindung geht aus von einer Schneefangvorrichtung für eine mit Wellplatten eingedeckte geneigte Dachfläche gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bei geneigten Hausdächern besteht die Gefahr, dass Schnee und Eis von der Dachfläche abrutschen und Personen- und Sachschäden verursachen. Um diese Gefahr zu verringern, werden Schneefangvorrichtungen verwendet. Aus der
DE 33 03 306 A1 ist eine gattungsgemäße Schneefangvorrichtung bekannt. Die
DE 10 2005 062 076 B3 offenbart eine Schneefangvorrichtung für geneigte Dachflächen, die in der Dachfläche verankerbare Schneestopper aufweist, wobei an den Schneestoppern nachrüstbare Rohrschellen angebracht werden können, in welche Fangstangen einsetzbar sind.
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Bisherige Schneefangvorrichtungen sind bekannt für flache Dachflächen. Für gewölbte Dachflächen, zum Beispiel mit Wellplatten eingedeckte Dachflächen, ist das Abrutschen von Schnee- oder Eismassen besonders gefährdet.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, eine Schneefangvorrichtung bereitzustellen, die Abhilfe gegen das Abrutschen von Schnee oder Eis auf mit Wellplatten eingedeckten geneigten Dachflächen verschafft.
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Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch eine Schneefangvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die erfindungsgemäße Schneefangvorrichtung weist eine Flächenauflage und eine Fangfläche auf, die einen Winkel einschließen, wobei die Schneefangvorrichtung mit der Flächenauflage auf einem Wellprofil der Wellplatten befestigbar ist. Die erfindungsgemäße Schneefangvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass die Flächenauflage formkomplementär zu dem Wellprofil ausgestaltet ist. Hier und im Folgenden wird unter formkomplementärer Ausgestaltung eine Flächenauflage verstanden, die mit ihrer Auflageform passgenau an das Wellprofil der Wellplatte ausgestaltet ist und somit flächig anliegt. Gegenüber bekannten Schneefangvorrichtungen hat die erfindungsgemäße Schneefangvorrichtung den Vorteil, dass sie an mit Wellplatten eingedeckte geneigte Dachflächen angebracht werden kann.
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Vorzugsweise beträgt der Winkel, der von der Flächenauflage und der Fangfläche der Schneevorrichtung eingeschlossen wird, im Wesentlichen 90 Grad. Wird eine derartige Schneefangvorrichtung an eine Dachfläche montiert, so steht die von der Dachfläche dachaufwärts gewandte Fangfläche im rechten Winkel von der Dachfläche ab, wodurch Schnee- oder Eismassen besonders effektiv von einem möglichen Abrutschen gestoppt werden können.
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Vorteilhafterweise weist die Flächenauflage wenigstens ein Loch auf, wobei in das Loch eine Befestigungsschraube einsetzbar ist. Mit der Befestigungsschraube kann die Schneefangvorrichtung auf der Wellplatte befestigt werden. Auf diese Art und Weise kann die Schneefangvorrichtung besonders einfach und Material sparend auf der Wellplatte befestigt werden.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird mit der Befestigungsschraube, mit der die Wellplatte an der Dachfläche befestigt wird, zugleich die Schneefangvorrichtung an der Wellplatte befestigt. Somit muss zum Befestigen der Schneefangvorrichtung auf der Wellplatte keine zusätzliche Befestigungsschraube eingesetzt werden.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Schneefangvorrichtung aus Stahl gefertigt und ist vorzugsweise mit Kunststoff beschichtet. Stahl ist ein relativ preiswertes Material. Die zusätzliche Kunststoffbeschichtung macht den Stahl witterungsbeständig.
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Vorzugsweise ist der Stahl feuerverzinkt. Ein feuerverzinkter Stahl garantiert eine relativ lange Lebensdauer.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Fangfläche der Schneefangvorrichtung wenigstens zwei in einem Abstand beabstandete Schlitze mit einer gegebenen Breite und einer gegebenen Länge auf. Durch derartige Schlitze können nachträglich Adaptermodule an der Schneefangvorrichtung nachrüstbar angebracht werden.
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Vorteilhafterweise ist in den Schlitzen der Fangfläche ein Adaptermodule für Rohrsysteme lösbar befestigbar angeordnet, sodass durch wenigsten zwei Schneefangvorrichtungen mit befestigten Adaptermodulen Rohre geschoben werden können. Die Fangfläche der Schneefangvorrichtung hat die Aufgabe, Schnee- oder Eismassen vor dem Abrutschen auf einem geneigten Dach zu verhindern. Dabei drückt jedoch die Last des Schnees oder Eises auf die Fangflächen. Um die Last der abrutschenden Schnee oder Eismassen gleichmäßiger auf die Fangflächen verteilen zu können, ist es daher vorteilhaft, nachrüstbar ein Adaptermodul für ein Rohrsystem an der Schneefangvorrichtung anbringen zu können. Abrutschende Schnee- oder Eismassen wirken dann auf die Rohre des Rohrsystems, womit der Druck der abrutschenden Schnee- oder Eismassen auf einzelne Fangflächen verringert wird.
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In einer Weiterbildung der Erfindung weist das Adaptermodul zwei Seitenwände mit einer jeweiligen gegebenen Dicke auf, die über eine Rückwand verbunden sind. Jede der Seitenwände weist jeweils wenigstens eine durch die Seitenwand durchgehende Ausnehmung auf. In diesen Ausnehmungen kann dann ein Rohr aufgenommen werden. Ein derartiges Adaptermodul zur Aufnahme von Rohren stellt ein besonders einfaches Modul für die Aufnahme eines Rohrsystems dar.
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Vorzugsweise ist die Dicke der Seitenwände des Adaptermoduls jeweils nicht größer als die Breite der Schlitze der Schneefangvorrichtung, sodass das Adaptermodul mit den Seitenwänden einfach in die Schlitze der Fangfläche der Schneefangvorrichtung eingeführt werden kann.
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Vorteilhafterweise sind die Ausnehmungen in den Seitenwänden des Adaptermoduls kreisförmig, sodass Rohre mit runder Querschnittsfläche in die Ausnehmungen aufgenommen werden können.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Adaptermodul im Wesentlichen U-förmig ausgebildet, wobei die Seitenwände im Abstand der Schlitze der Fangfläche angeordnet sind und die Rückwand mit jeder Seitenwand jeweils einen Winkel von im Wesentlichen 90 Grad einschließt. Ein derartiges Adaptermodul ist besonders einfach an eine Schneefangvorrichtung nachrüstbar anbringbar.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist jede der Seitenwände jeweils wenigstens zwei durch die Seitenwand durchgehende Ausnehmungen auf. Mit zwei Ausnehmungen können zwei Rohre mit einem Adaptermodul jeweils an jeder Schneefangvorrichtung aufgenommen werden, was relativ zu einem Rohr zu einer noch besseren Verteilung der Last der abrutschenden Schnee- oder Eismassen auf die Fangflächen der Schneefangvorrichtungen führt.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Rückwand eine gegebene Länge auf. Die Ausnehmungen der Seitenwände sind bezüglich einer Mittelsenkrechten zu dieser Länge der Rückwand asymmetrisch angeordnet. Eine derartige asymmetrische Anordnung der Ausnehmungen führt dazu, dass mittels einer Form des Adaptermoduls die Rohre in zwei verschiedenen Abständen zu der Dachfläche angeordnet werden können, nämlich einfach dadurch, dass das Adaptermodul um 180 Grad um seine Symmetrieachse gedreht wird und anschließend in die Schlitze der Fangflächen der Schneefangvorrichtung eingesteckt wird.
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Vorzugsweise ist die Länge der Rückwand kleiner als die Länge des Schlitzes der Fangfläche oder entspricht der Länge der Schlitze der Fangfläche. Eine Rückwand, deren Länge kleiner als die Länge der Schlitze der Fangfläche ist, ist besonders einfach in die Schlitze einsteckbar.
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Vorteilhafterweise sind die Seitenwände durch die Schlitze der Fangfläche derart einsteckbar, dass die Rückwand an der bezüglich des Einschlusses des Winkels außen liegenden Seite der Fangfläche anliegt. Eine derartige Anordnung stellt sicher, dass die dachabwärts drückende Schneelast die eingesetzten Rohre gegen die Fangfläche der Schneefangvorrichtung drückt. Die Rückwand des Adaptermoduls muss daher keine Kraft aufnehmen.
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Vorzugsweise ist das Adapatermodul aus Kunststoff gefertigt, wobei der Kunststoff insbesondere hochschlagfest, hitze-, kälte- und/oder lichtbeständig ist. Ein derartiges Adaptermodul ist besonders witterungsbeständig.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Rohre, die in den Ausnehmungen der Seitenwände aufnehmbar sind, aus Aluminium gefertigt. Rohre aus Aluminium haben relativ zu Rohren aus anderen Materialien ein geringes Gewicht und stellen daher eine geringe Gewichtsbelastung für die Dachfläche dar.
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Vorteilhafterweise weisen die Rohre Steckverbindungen auf, um die Rohre möglichst einfach miteinander verbinden zu können.
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Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Ausführungsbeispiele ausführlich erläutert. Es zeigen:
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1a eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels einer Schneefangvorrichtung,
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1b eine Draufsicht auf eine Fangfläche der Schneefangvorrichtung gemäß 1a,
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1c eine Draufsicht auf eine Flächenauflage der Schneefangvorrichtung gemäß 1a,
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2a eine Rückansicht eines Ausführungsbeispiels eines Adaptermoduls,
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2b eine Seitenansicht des Adaptermoduls gemäß 2a,
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2c eine perspektivische Ansicht des Adaptermoduls gemäß 2a,
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2d eine Draufsicht auf das Adaptermodul gemäß 2a und
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3 eine perspektivische Ansicht zweier der Schneefangvorrichtungen gemäß 1a mit jeweils eingestecktem Adaptermodul gemäß 2a und an den Adaptermodulen aufgenommenen Rohren.
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Die 1a bis 1c zeigen verschiedene Ansichten eines Ausführungsbeispiels einer Schneefangvorrichtung 1 für eine mit Wellplatten 2 eingedeckte Dachfläche 3 (vgl. 4), wobei die Schneefangvorrichtung 1 eine Flächenauflage 10 und eine Fangfläche 20 aufweist. Die Flächenauflage 10 und die Fangfläche 20 schließen einen Winkel α ein, der beispielsweise 90 Grad beträgt (vgl. 1a). Die Flächenauflage 10 der Schneefangvorrichtung 1 ist formkomplementär zu einem Wellprofil 5 der Wellplatten 2 ausgestaltet. Durch die formkomplementäre Ausgestaltung wird eine flächige Auflage der Flächenauflage 10 an der Wellplatte 2 ermöglicht. Die Flächenauflage 10 kann ein Loch 11 aufweisen (vgl. 1c). In das Loch 11 ist eine Befestigungsschraube einsetzbar, wobei es sich beispielsweise um die Befestigungsschraube handelt, mit welcher auch die Wellplatte 2 an der Dachfläche 3 befestigbar ist.
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Die Schneefangvorrichtung 1 kann aus feuerverzinktem Stahl gefertigt sein und eine Kunststoffbeschichtung aufweisen, sodass die Schneefangvorrichtung 1 besonders witterungsbeständig ist.
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Die Fangfläche 20 der Schneefangvorrichtung 2 kann in einem Abstand d1 beabstandete Schlitze 40 mit einer Breite d2 und einer Länge d aufweisen (vgl. 1b).
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Die 2a bis 2d zeigen verschiedene Ansichten eines Ausführungsbeispiels eines Adaptermoduls 50, das in den Schlitzen 40 der Fangfläche 20 der Schneefangvorrichtung 1 lösbar befestigbar ist. Das Adaptermodul 50 weist zwei Seitenwände 80 auf, die über eine Rückwand 70 miteinander verbunden sind (vgl. 2c). Die jeweilige Dicke d3 der beiden Seitenwände 80 entspricht vorzugsweise im Wesentlichen der Breite d2 der Schlitze 40 der Schneefangvorrichtung 1. Jede der Seitenwände 80 weist jeweils wenigstens eine, beispielsweise zwei durch die Seitenwand 80 durchgehende Ausnehmungen 90 auf, die insbesondere kreisförmig ausgebildet sind (vgl. 2b). In die Ausnehmungen 90 können Rohre 61 eines Rohrsystems 60 aufgenommen werden (vgl. 3). Das Adaptermodul 50 kann im Wesentlichen U-förmig ausgebildet sein, wobei die Seitenwände 80 insbesondere im Abstand d4 der Schlitze 40 der Schneefangvorrichtung 1 angeordnet sind (vgl. 2d). Die Rückwand 70 kann mit jeder Seitenwand 80 jeweils einen Winkel β von im Wesentlichen 90 Grad einschließen. Die Ausnehmungen 91 in den Seitenwänden 80 sind vorteilhafterweise asymmetrisch bezüglich einer Mittelsenkrechten 71 zu der Länge d5 der Rückwand 70 angeordnet. Die Länge d5 der Rückwand 70 ist vorteilhafterweise kleiner als die Länge d des Schlitzes 40.
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3 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Systems mit mehreren Schneefangvorrichtungen 1 gemäß 1 mit eingesteckten Adaptermodulen 50 gemäß 2 sowie Rohre 61, die als ein Rohrsystem 60 in den Adaptermodulen 50 aufgenommen sind und lösbar an den Schneefangvorrichtungen 1 befestigbar sind. Die Seitenwände 80 der Adaptermodule 50 sind derart durch die Schlitze 40 der Schneefangvorrichtungen 1 eingesteckt, dass die Rückwand 70 an der bezüglich des Einschlusses des Winkels β außen liegenden Seitenfläche der Fangfläche 20 anliegt und die Rohre 61 an der bezüglich des Einschlusses des Winkels β innen liegenden Seitenfläche der Fangfläche 20 angeordnet sind. Die Rohre 61 können Steckverbindungen 62 aufweisen. Die Steckverbindungen 62 erlauben ein besonders einfaches Verbinden der Rohre 61 zu einem vollständigen Rohrsystem 60.
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Bezugszeichenliste
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- α
- Winkel
- β
- Winkel
- d
- Länge
- d1
- Abstand
- d2
- Breite
- d3
- Dicke
- d4
- Abstand
- d5
- Länge
- 1
- Schneefangvorrichtung
- 2
- Wellplatten
- 3
- Dachfläche
- 5
- Wellprofil
- 10
- Flächenauflage
- 11
- Loch
- 20
- Fangfläche
- 40
- Schlitze
- 50
- Adaptermodul
- 60
- Rohrsystem
- 61
- Rohr
- 62
- Steckverbindungen
- 70
- Rückwand
- 71
- Mittelsenkrechte
- 80
- Seitenwände
- 90
- Ausnehmung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3303306 A1 [0002]
- DE 102005062076 B3 [0002]