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Die Erfindung betrifft eine auf die Armlehne eines Sitzmöbels aufklemmbare Befestigungsvorrichtung für eine Bedieneinheit für elektronische Geräte, insbesondere eine Bedieneinheit für einen Leseplatz mit elektronischem Speicher und einem Display.
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Ein derartiger Leseplatz ist in der
DE 20 2013 010 514.3 U1 beschrieben. Hier ist ein Klemmteil auf eine breite gewölbte Ledersessellehne aufgespannt, das die Bedieneinheit enthält, in das die Bedieneinheit einsteckbar ist oder auf das die Bedieneinheit auflegbar ist.
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Desweiteren ist aus der
DE 20 2006 012 101 U1 ein Köcher für Getränkebehälter bekannt, der an einem Sitzmöbel durch eine Schraubverbindung oder eine Klemmverbindung zu befestigen ist. Dazu wird eine Schraube mit Klemmhalter vorgeschlagen. Beide Möglichkeiten haben den Nachteil, dass sie Klemmspuren an der Lehne des Sitzmöbels hinterlassen.
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Weiterhin sind an Sessellehnen mittels eines Scharniers herausschwenkbare Aschenbecher bekannt (
DE 1 706 777 ), oder Buch- und Blatthalter (
DE 849 973 ), die mittels eines Scharniers an einer in einer Hülse geführten Stütze angeordnet sind, wobei die Hülse über ein Kugelgelenk fest oder verschiebbar mit einem an der Sessellehne anschraubbaren Bügel in Verbindung steht.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Befestigungsmöglichkeit für eine Bedieneinheit für elektronische Geräte vorzuschlagen, die an einer Armlehne eines Sitzmöbels lösbar zu befestigen ist, ohne sichtbare Spuren zu hinterlassen, wobei die Armlehne vorzugsweise aus einem gebogenen leistenförmigen und/oder laminierten Material mit im Wesentlichen planparallelen Seitenflächen besteht, wie sie u. a. aus der Ikea Poäng Serie bekannt sind (www.ikea.com).
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Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1, vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung für eine Bedieneinheit für elektronische Geräte an einer Armlehne eines Sitzmöbels, wobei die Armlehne gebildet ist aus einer gebogenen Leiste oder einem Leistenlaminat mit im Wesentlichen planparallelen Seitenflächen und die Befestigungsvorrichtung ein Halteteil für die Bedieneinheit und ein mit dem Halteteil verbundenes Klemmteil aufweist, sieht vor, dass das Halteteil beidseitig Klemmarme aufweist, deren Abstand gleich oder geringfügig größer ist als die Breite (B) der Armlehne und die Klemmarme durch ein beabstandet vom Halteteil angeordnetes Spannteil miteinander lösbar verbindbar sind, wobei die Spannbreite (b) des Spannteils kleiner oder gleich ist als die Breite (B) der Armlehne und im montierten Zustand sich das Halteteil oben auf der Armlehne abstützt und sich das Spannteil unterhalb der Armlehne befindet.
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Wenn die Spannbreite (b) des Spannteils kleiner ist als die Breite (B) der Armlehne werden die Klemmarme beim Verbinden mit dem Spannteil unterhalb der Armlehne zusammengedrückt und verspannen sich dabei mit der Armlehne. Damit ist auch das Halteteil an der Armlehne fixiert und stützt sich gleichzeitig oben auf der Armlehne ab.
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Wenn die Spannbreite (b) des Spannteils gleich der Breite (B) der Armlehne ist, stützen sich das Halteteil oben auf der Armlehne und das Spannteil von unten an der Armlehne ab. Dieses Abstützen von unten an der Armlehne kann auch erreicht werden bei einer Spannbreite (b) kleiner der Breite (B) der Armlehne, wenn das Spannteil die Klemmarme in Richtung Armlehne überragt. Gleichzeitig erfolgt ein Verspannen der Klemmarme mit der Armlehne.
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In einer bevorzugten Ausführung weist das Halteteil im Bereich seiner Abstützung oben auf der Armlehne eine abgerundete Form auf. Diese abgerundete Form kann konvex oder konkave geformt sein, wobei letztere der Biegung der Armlehne im Auflagebereich angepasst oder angenähert sein sollte.
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Die Abstützung des Halteteils oben auf der Armlehne erfolgt bevorzugt in dem Krümmungsbereich der Armlehne, der von der Rückenlehne entfernt ist und wo die Armlehne aus der waagerechten oder leicht geneigten Position in Richtung Fußboden abgebogen ist. Auf diese Weise führt das Halteteil die gedachte Armlehnenlinie im Wesentlichen fort. Die mittels der Befestigungsvorrichtung fixierte Bedieneinheit befindet sich dann vor der Armlehne, also da, wo sich auch die Hand von dem auf der Armlehne abgestützten Arm befindet. Beides ist ergonomisch für den Bediener von Vorteil.
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In weiterer Ausgestaltung der Befestigungsvorrichtung ist vorgesehen, dass
die abgerundete Form mindestens im Kontaktbereich mit der Armlehne eine Polsterung aus einem weichen Material, vorzugsweise mit Hafteigenschaften auf der Armlehne aufweist und/oder
die Klemmarme mindestens im Bereich der Kontaktflächen mit der Armlehne eine weiche Beschichtung oder Polsterelemente aufweisen und/oder
das Spannteil mindestens im Kontaktbereich mit der unteren Armlehne eine weiche Beschichtung oder eine Polsterung aufweist. Auf diese Weise lassen sich Kratzer oder Druckstellen an der Armlehne verhindern. In weiterer Ausgestaltung der Befestigungsvorrichtung werden für die lösbare Verbindung zwischen dem Halteteil und der Armlehne unter Herstellen der Verbindung zwischen den Klemmarmen und dem Spannteil folgende einfache Lösungen vorgeschlagen, ohne dass diese Ausschließlichkeit beanspruchen:
Bei der ersten Ausführung weisen die Klemmarme im vom Halteteil entfernten Ende jeweils einen Schlitz auf für jeweils stirnseitig am Spannteil angeordnete Haltestifte, wobei jeweils ein Stiftschaft in den Schlitz des Klemmarmes einschiebbar ist und der jeweilige Stiftkopf außen am jeweiligen Klemmarm anliegt. Durch ein leichtes Zusammendrücken der Klemmarme lässt sich das so fixierte Spannteil wieder entfernen.
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Die andere Ausführung sieht vor, dass die Klemmarme im vom Halteteil entfernten Ende jeweils eine Bohrung aufweisen, in die jeweils eine Schraube einschraubbar ist, um die Klemmarme mit dem Spannteil zu verbinden und dabei die Klemmarme mit der Armlehne zu verspannen.
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Da Armlehnen oftmals an der Unterseite Stege oder andere stabilisierende oder designbedingte Formgebungen, nachfolgend alle als Stege bezeichnet, aufweisen, somit keinen im Wesentlicher rechteckigen Querschnitt, sieht eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung vor, dass das Spannteil in seiner Längsausdehnung der Querschnittsform der Unterseite der Armlehne angepasst ist.
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Eine weitere bevorzugte Ausführung sieht vor, dass das Halteteil mit einem Kugelgelenk ausgerüstet ist, wobei das Kugelgelenk Haltearme oder eine Ablagefläche oder eine Aufnahme für die Bedieneinheit aufweist. Die Bedieneinheit ist so sicher gelagert und kann mittels des Kugelgelenkes in die vom Nutzer gewünschte Position bewegt werden.
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Die Befestigungsvorrichtung für eine Bedieneinheit für elektronische Geräte an einer Armlehne eines Sitzmöbels soll anhand der Zeichnungen erläutert werden.
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Es zeigen:
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1: eine Befestigungsvorrichtung an einer Armlehne und
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2: eine Ausführung einer Befestigungsvorrichtung.
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1 zeigt die Befestigungsvorrichtung für eine Bedieneinheit 1 für elektronische Geräte an einer Armlehne 2 eines Sitzmöbels. Die Armlehne 2 wird gebildet aus einer gebogenen Leiste oder einem Leistenlaminat mit nicht nur planparallelen Seitenflächen, sondern mit einem im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt (Schnitt A-A). Die Befestigungsvorrichtung besteht aus einem Halteteil 4 für die Bedieneinheit 1 und ein mit dem Halteteil 4 verbundenes Klemmteil, indem an dem Halteteil 4 beidseitig Klemmarme 5, 6 angeordnet sind, deren Abstand gleich oder geringfügig größer ist als die Breite der Armlehne 2. Die Klemmarme 5, 6 sind von oben beidseitig über die Armlehne 2 geführt und durch ein beabstandet vom Halteteil 4 angeordnetes Spannteil 7, von dem nur ein Stiftkopf 11 zusehen ist, miteinander lösbar verbunden, wobei die Spannbreite (b) des Spannteils 7 kleiner ist als die Breite (B) der Armlehne 2, so dass eine Spannwirkung zwischen den Klemmarmen 5, 6 und der Armlehne 2 erzielbar ist.
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Im dargestellten montierten Zustand stützt sich das Halteteil 4 oben auf der Armlehne 2 ab und das Spannteil 7 befindet sich unterhalb der Armlehne 2.
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Die Abstützung des Halteteils 4 oben auf der Armlehne erfolgt im Krümmungsbereich der Armlehne 2, der von der Rückenlehne 12 entfernt ist und wo die Armlehne 2 aus der leicht geneigten Position zur Waagerechten in Richtung Fußboden abgebogen ist. Auf diese Weise führt das Halteteil die gedachte Armlehnenlinie im Wesentlichen fort. In der dargestellten Ausführung weist das Halteteil 4 im Bereich seiner Abstützung oben auf der Armlehne 2 eine abgerundete konvexe Form 8 auf.
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Nicht dargestellt sind die vorgesehenen Möglichkeiten, die abgerundete Form 8, die Klemmarme 5, 6 und/oder das Spannteil 7 mindestens im Kontaktbereich mit der Armlehne 2 mit einer Polsterung aus einem weichen Material oder einer weichen Beschichtung zu versehen, um Kratzer oder Druckstellen an der Armlehne 2 zu verhindern.
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Die mittels der Befestigungsvorrichtung fixierte Bedieneinheit 1 befindet sich vor der Armlehne 2, somit in einer ergonomisch vorteilhaften Position für den Bediener.
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Das Halteteil 4 weist ein Kugelgelenk 3 auf, das über Haltearme oder eine Ablagefläche oder eine Aufnahme für die Bedieneinheit 1 verfügt.
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2 zeigt eine Ausführung der Befestigungsvorrichtung in einer Drauf- und einer Seitenansicht zusammen mit dem in die Schlitze 9 einschiebbaren Spannteil 7.
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Das Halteteil 4 verfügt beidseitig über Klemmarme 5, 6, deren Abstand gleich oder geringfügig größer ist als die Breite (B) der Armlehne 2, so dass sich die Klemmarme problemlos über die Armlehne 2 unter seitlichem Einschluss der Armlehne 2 schieben lassen. Die Klemmarme 5, 6 sind durch das beabstandet vom Halteteil 4 angeordnete Spannteil 7 miteinander lösbar verbindbar, wobei die Spannbreite (b) des Spannteils 7 gleich oder kleiner ist als die Breite (B) der Armlehne 2. So können sich das Halteteil 4 oben auf der Armlehne 2 und das Spannteil 7 unten an der Armlehne 2 abstützen und/oder die Klemmarme 5, 6 nach der Montage eine seitliche Spannwirkung auf die Armlehne 2 ausüben.
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Das Halteteil 4 weist im Bereich seiner Abstützung oben auf der Armlehne 2 eine abgerundete, hier eine konvexe Form 8 auf.
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Zur Herstellung der lösbaren Verbindung zwischen den Klemmarmen 5, 6 und dem Spannteil 7 weisen bei der dargestellten Ausführung die Klemmarme 5, 6 im vom Halteteil 4 entfernten Ende jeweils einen Schlitz 9 auf für jeweils stirnseitig am Spannteil 7 angeordnete Haltestifte 10, wobei der Stiftschaft in den Schlitz 9 einschiebbar ist und der jeweilige Stiftkopf 11 außen am jeweiligen Klemmarm 5, 6 anliegt.
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Natürlich wäre es auch möglich, die Klemmarme 5, 6 nur mit einer Bohrung so versehen und eine durch die Bohrung geführte Schraube mit der jeweiligen Stirnseite des Spannteils 7 zu verbinden.
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Das dargestellt Spannteil 7 ist zylinder- oder prismatisch in seiner Längsausdehnung ausgeführt. Es kann sowohl bei Armlehnen 2 mit einem rechteckigen Querschnitt (Schnitt A-A in 1) als auch bei Armlehnen 2 mit Stegen an der Unterseite genutzt werden.
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Bei Stegen an der Unterseite kann es aber von Vorteil sein, wenn das Spannteil 7 in seiner Längsausdehnung der Querschnittsform der Armlehnenunterseite angepasst ist. Das kann durch Ausnehmungen für die Stege oder auch durch Verformungen in der Längsachse des Spannteils 7 realisiert werden. Zwischen den Stegen und dem Spannteil 7 besteht dann Formschluss.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bedieneinheit
- 2
- Armlehne
- 3
- Kugelgelenk
- 4
- Halteteil
- 5
- Klemmarm
- 6
- Klemmarm
- 7
- Spannteil
- 8
- angerundete Form
- 9
- Schlitz
- 10
- Haltestift
- 11
- Stiftkopf
- 12
- Rückenlehne
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202013010514 U1 [0002]
- DE 202006012101 U1 [0003]
- DE 1706777 [0004]
- DE 849973 [0004]