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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lordosenstütze, eine Rückenlehne, einen Stuhl und ein Verfahren zum Einstellen einer Lordosenstütze
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TECHNISCHER HINTERGRUND
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Die Lordose ist die natürliche bauchwärtige Krümmung der Lendenwirbelsäule. Eine Lordosenstütze ist ein Element an einem Stuhl, welches die Lendenwirbelsäule einer auf dem Stuhl sitzenden Person unterstützt. Wenn bei langem Sitzen die Muskulatur der Lendenwirbelsäule ermüdet, hilft eine Lodosenstütze die natürliche Haltung mit Lordose zu bewahren.
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Lordosenstützen finden daher vor allem bei solchen Stühlen Anwendung auf welchen Personen oftmals für eine lange Zeit am Stück sitzen, wie beispielsweise Bürostühle. Eine solche Lordosenstütze wird in der
DE 20 2004 018 266 U1 beschrieben. Darin ist die Lordosenstütze mit einem Träger und einem, eine Rückenlehne außenseitig beaufschlagenden, Stützelement gebildet. Das Stützelement ist mittels einer Verstellschraube in dem Träger ein- oder ausdrehbar gelagert, wodurch der Abstand des Stützteils vom Träger verändert werden kann. Eine derartige Lordosenstütze ist starr und besteht aus einer hohen Teileanzahl.
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Dies ist ein Zustand, den es zu verbessern gilt.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte und vereinfachte Lordosenstütze sowie eine Rückenlehne, einen Stuhl und ein Verfahren zum Einstellen einer Lordosenstütze zur Verfügung zu stellen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Lordosenstütze mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und/oder durch ein eine Rückenlehne nach Anspruch 14 und/oder durch einen Stuhl nach Anspruch 18 und/oder durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 19 gelöst.
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Demgemäß ist vorgesehen:
Eine Lordosenstütze für eine Rückenlehne eines Stuhls, insbesondere Netzlehne eines Bürostuhls, mit einem Rahmen, welcher eine Ausnehmung aufweist, welcher zumindest zwei innerhalb der Ausnehmung gegenüberliegende Lagereinrichtungen aufweist und mit zumindest zwei mit dem Rahmen verbundenen Verankerungsfortsätzen zur lösbaren Verankerung an der Rückenlehne, mit einer in den Lagereinrichtungen gelagerten Stützeinrichtung, welche relativ zum Rahmen um eine Längsachse durch die Lagereinrichtungen drehbar ausgebildet ist.
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Einer Rückenlehne, insbesondere Netzlehne eines Bürostuhls, mit einer solchen Lordosenstütze, welche an der Rückenlehne höhenverstellbar vorgesehen ist.
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Bürostuhl, insbesondere Büro-Drehstuhl, mit einer solchen Rückenlehne und/oder mit einer solchen Lordosenstütze.
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Verfahren zum Einstellen einer Lordosenstütze für eine Rückenlehne eines Stuhls, einer Lordosenstütze einer Rückenlehne oder einer Lordosenstütze eines Bürostuhls, mit den Schritten: Lösen der Verankerungsfortsätze von der Rückenlehne; Verschieben der Lordosenstütze in vertikaler Richtung; Befestigen der Verankerungsfortsätze an der Rückenlehne; Drehen der Stützeinrichtung um eine durch die Lagereinrichtungen verlaufende Längsachse.
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Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Erkenntnis/Idee besteht darin, dass die verstellbare Lordosenstütze im Wesentlichen lediglich vier Teile, nämlich einem Rahmen, zwei Verankerungsfortsätze und eine Stützeinrichtung aufweist, wobei die Stützeinrichtung ohne Verbindungen zu lösen leicht von Hand umgedreht werden kann und somit zwei unterschiedliche und leicht einstellbare Lordosenunterstützungsgrade zur Verfügung gestellt werden.
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Die Verankerungsfortsätze und der Rahmen können auch einteilig miteinander ausgebildet sein. In diesem Fall weist die Lordosenstütze im Wesentlichen lediglich zwei Teile auf.
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Unter Lösen der Verankerungsfortsätze ist zu verstehen, dass die Verankerungsfortsätze in einen Zustand versetzt werden, in dem sie in vertikaler Richtung verschiebbar sind. Die Verankerungsfortsätze müssen dazu nicht völlig lose sein. Stattdessen ist es auch ausreichend, wenn der eine translatorische Freiheitsgrad, in dem die vertikale Verschiebung erfolgt, nicht festgelegt ist. Befestigen ist entsprechend als Festlegen aller Freiheitsgrade zu verstehen. Das Lösen und Befestigen kann beispielsweise an einem von Hand überwindbaren Widerstand erfolgen. Dieser kann insbesondere ein Klemm- und/oder Rastwiderstand sein, welcher durch in Zahnungen verlaufende Rastnasen erzeugt wird. Unter Lösen ist in diesem Fall das Überwinden des Widerstands von Hand zu verstehen, sodass die Lordosenstütze von Handkraft verschoben wird. Unter Befestigen ist in diesem Fall einfach das Loslassen der Lordosenstütze zu verstehen, sodass diese durch den Widerstand in ihrer Stellung bleibt.
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Vertikal ist hier als im Wesentlichen entlang der Hochrichtung der Rückenlehne zu verstehen. Dies ist generell auch auf schwenkbare Rückenlehnen übertragbar, sodass bei einer schwenkbaren Rückenlehne unter der vertikalen Richtung im Wesentlichen die Richtung eines Schwenkwinkels zu verstehen ist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Verankerungsfortsätze zur Höhenverstellung der Position der Lordosenstütze an der Rückenlehne ausgebildet. Die Höhenverstellung der Position der Lordosenstütze an der Rückenlehne dient der ergonomischen Anpassung und ist als ein Verschieben der gesamten Lordosenstütze entlang der Hochrichtung der Rückenlehne zu verstehen. Dies kann beispielsweise entlang eines Rahmens der Rückenlehne erfolgen. Die Verankerungsfortsätze und/oder die Rückenlehne, insbesondere ein Rahmen der Rückenlehne, können dafür mit Führungseinrichtungen und/oder Rasteinrichtungen und/oder Klemmeinrichtungen und/oder Arretierungseinrichtungen und/oder dergleichen vorgesehen sein, welche derart ausgebildet sind, dass eine Höhenverstellung leicht von Hand durchführbar ist.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist der Rahmen und/oder die Ausnehmung und/oder die Stützeinrichtung in der Draufsicht eine Form auf, welche zwei parallele Kanten und zwei die beiden Kanten an ihren jeweiligen Enden verbindende gerundete Abschnitte enthält. Kanten sind beim Rahmen als äußere Kanten zwischen äußeren Rundungen zu verstehen. Bei der Ausnehmung sind Kanten als innere Kanten des Rahmens zwischen inneren Rundungen des Rahmens am Rand der Ausnehmung zu verstehen. Bei der Stützeinrichtung sind Kanten als äußere Kanten zwischen äußeren Rundungen zu verstehen. Die Rundung kann eine halbkreisform und/der eine halbelliptische Form und/oder zwei gerundete Ecken und/oder dergleichen enthalten. Der Rahmen, die Ausnehmung und die Stützeinrichtung weisen in Richtung der Kanten eine Längsachse auf, welche zwischen den beiden Kanten verläuft. Damit kann eine Abstützung über die ganze Breite eines Rückens einer Person und in Höhenrichtung gezielt nur im Lendenwirbelsäulenbereich einer Person erreicht werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Stützeinrichtung und die Ausnehmung bezüglich ihrer Dimensionen so ausgebildet, dass die Stützeinrichtung innerhalb der Ausnehmung angeordnet ist. Dies gilt grundsätzlich für jede Geometrie der Ausnehmung und des Rahmens, wobei die Ausnehmung und der Rahmen auch eine unterschiedliche Geometrie aufweisen können. Somit kann die Stützeinrichtung in zumindest einer Stellung ganz oder teilweise eben mit dem Rahmen und/oder im Rahmen versenkt und/oder vor dem Rahmen hervorstehend angeordnet sein. Im Falle dass Ausnehmung und Rahmen eine Geometrie mit zwei parallelen Kanten und zwei die beiden Kanten an ihren jeweiligen Enden verbindenden gerundeten Abschnitten aufweisen, sind dabei die Kanten der Stützeinrichtung kürzer und in einem geringeren Abstand voneinander ausgebildet, als die Kanten der Ausnehmung.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist die die Stützeinrichtung eine erste Oberfläche und eine gegenüberliegende zweite Oberfläche auf, welche eine unterschiedliche Oberflächenform aufweisen. Somit kann durch Umdrehen der Stützeinrichtung ein unterschiedlicher Lordosenunterstützungsgrad eingestellt werden. Unter Oberflächenform ist die dreidimensionale Ausgestaltung der jeweiligen Seite der Stützeinrichtung zu verstehen. Unterschiedliche Seiten können also beispielsweise hinsichtlich der Höhe eines Aufpolsters der Stützeinrichtung unterschiedlich sein. Es kann aber auch eine unterschiedliche Breite und/oder Höhe und/oder Tiefe und/oder ein unterschiedliches Relief und/oder eine unterschiedliche Außenkontur und/oder jede andere geometrische Eigenschaft der Seiten unterschiedlich sein. Es kann auch eine der beiden Oberflächen eben ausgebildet sein. Insbesondere kann an einer Seite auch eine genoppte Oberfläche vorgesehen sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Stützeinrichtung an der ersten Oberfläche eine in axialer Richtung zumindest abschnittsweise konvexe Form auf. Das heißt, die Stützeinrichtung bietet an dieser Seite in der längsseitigen Mitte durch die konvexe Form die größte Unterstützung.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Stützeinrichtung an der zweiten Oberfläche eine in axialer Richtung zumindest abschnittweise konkave Form auf. Das heißt, die Stützeinrichtung bietet an dieser Seite in der längsseitigen Mitte durch die konkave Form die geringste Unterstützung. Zusätzlich ist bevorzugt der Rahmen so gestaltet, dass ein harmonischer Übergang zu der konkaven Form der Stützeinrichtung vorgesehen ist.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Stützeinrichtung an beiden Oberflächen eine in Querrichtung zumindest abschnittsweise konvexe Form auf. Damit kann eine ergonomische Form, insbesondere mit einer der Lordose entsprechenden Krümmung in Querrichtung des Stützelements zur Verfügung gestellt werden. Zudem wird so ein harmonischer Übergang zwischen Stützeinrichtung und Rahmen ermöglicht.
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In einer bevorzugten Ausführungsform verlaufen die Verankerungsfortsätze in Längsrichtung des Rahmens und sind jeweils auf Höhe der Mitte eines gerundeten Abschnitts einander entgegengesetzt angeordnet ausgebildet. Somit können die Verankerungsfortsätze an der verlängerten Längsachse des Rahmes ausgerichtet sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Stützeinrichtung und/oder die Verankerungsfortsätze toleranzausgleichend und/oder flexibel und/oder insbesondere abstützkraftnachgiebig ausgebildet. Die Verankerungsfortsätze können flexibel für Zug- und Torsionsbelastungen ausgebildet sein. Das Stützelement kann nachgiebig gegenüber punktuellen und/oder flächigen Druckbelastungen ausgebildet sein. Die Belastungen kommen dabei in der Regel überwiegend senkrecht auf die Rückenlehnenoberfläche durch zurücklehnen der Person zustande. Die Stützeinrichtung und die Verankerungsfortsätze können sich somit an veränderliche Belastungen, beispielsweise durch Bewegungen einer Person, welche die Lordosenstütze verwendet, anpassen. Daher ist eine komfortable und ergonomische Unterstützung der Lendenwirbelsäule auch bei Bewegungen oder Haltungsänderungen einer Person oder auch bei Verwendung der Lordosenstütze von unterschiedlichen Personen gewährleistet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Stützeinrichtung Polyurethanschaum und oder einen Drahteinleger und/oder der Rahmen und/oder die Verankerungsfortsätze einen Kunststoff, insbesondere Polyamid 6. Die genannten Werkstoffe sorgen für eine ausreichende Stabilität bei gleichzeitiger Gewährleistung der weiteren bevorzugten mechanischen Eigenschaften, wie beispielsweise Flexibilität und Abstützkraftnachgiebigkeit. Es können selbstverständlich auch alternative Werkstoffe verwendet werden, die ein Fachmann entsprechend anders auszulegen im Stande ist. Es können insbesondere beim Stützelement auch gleichzeitig zumindest zwei unterschiedliche Materialien mit unterschiedlichen Eigenschaften enthalten sein. Beispielsweise kann eine Seite des Stützelements dadurch härter gepolstert sein als die andere Seite. Der Drahteinleger kann ein Metall und alternativ oder zusätzlich einen anderen festen und/oder elastisch verformbaren Werkstoff enthalten.
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In einer bevorzugten Ausführungsform einer Rückenlehne ist die Lordosenstütze mittels Drehen der Stützeinrichtung hinsichtlich des Grades ihrer Lordosenunterstützung verstellbar vorgesehen. Beispielsweise kann in einer ersten Stellung eine Lordosenunterstützung zur Verfügung gestellt werden und in einer zweiten Stellung nicht oder zumindest in einem geringeren Maße.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform einer Rückenlehne sind zumindest zwei Befestigungsmittel zum Befestigen der Lordosenstütze an der Rückenlehne vorgesehen. Befestigungsmittel können beispielsweise Führungsschienen und/oder Gleiteinrichtungen und/oder Rasteinrichtungen und/oder Klippvorrichtungen und/oder Klemmvorrichtungen und/oder Schraubvorrichtungen und/oder dergleichen sein. Bevorzugt sind diese vertikal an der Rückenlehne orientiert und/oder mehrfach vorhanden und vertikal an der Rückenlehne in einem Bereich, in dem sich die Lendenwirbelsäule befinden kann, verteilt.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform einer Rückenlehne ist eine Sicherungseinrichtung vorgesehen, welche an einer der Sitzfläche eines Stuhls abgewandten Seite der Lordosenstütze zum Abstützen der Lordosenstütze und zum Sichern der Lordosenstütze gegen übermäßige Durchbiegung vorgesehen ist.
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Die obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich, sofern sinnvoll, beliebig miteinander kombinieren. Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale der Erfindung. Insbesondere wird dabei der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der vorliegenden Erfindung hinzufügen.
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INHALTSANGABE DER ZEICHNUNG
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren der Zeichnung angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen dabei:
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1 eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Lordosenstütze;
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2 eine Draufsicht einer erfindungsgemäßen Lordosenstütze;
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3a eine Längsschnittansicht durch eine erfindungsgemäße Rückenlehne und Lordosenstütze;
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3b eine Längsschnittansicht durch eine erfindungsgemäße Rückenlehne und Lordosenstütze;
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4 eine isometrische Ansicht einer Stützeinrichtung;
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5 eine isometrische Ansicht eines Rahmens mit Verankerungsfortsätzen;
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6 eine isometrische Detailansicht des Bereichs A aus 5;
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7a eine isometrische Ansicht eines Drahteinlegers;
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7b eine isometrische Ansicht einer Stützeinrichtung ohne Drahteinleger;
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8 ein Querschnittsprofil einer Stützeinrichtung;
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9 eine isometrische Ansicht von Befestigungsmitteln;
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10a eine Querschnittsansicht durch eine erfindungsgemäße Rückenlehne und Lordosenstütze in einer ersten Stellung der Stützeinrichtung;
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10b die Querschnittsansicht aus 10a in einer zweiten Stellung der Stützeinrichtung;
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11 einen erfindungsgemäßen Bürostuhl.
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Die beiliegenden Figuren der Zeichnung sollen ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen der Erfindung vermitteln. Sie veranschaulichen Ausführungsformen und dienen im Zusammenhang mit der Beschreibung der Erklärung von Prinzipien und Konzepten der Erfindung. Andere Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die Zeichnung. Die Elemente der Zeichnung sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu zueinander gezeigt.
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In den Figuren der Zeichnung sind gleiche, funktionsgleiche und gleich wirkende Elemente, Merkmale und Komponenten – sofern nichts Anderes ausführt ist – jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
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1 zeigt eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Lordosenstütze 1. Diese weist einen Rahmen 4 mit einer Ausnehmung 5 auf. Mit dem Rahmen 4 sind Verankerungsfortsätze 7 verbunden. Die Ausnehmung 5 enthält zwei Lagereinrichtungen 6, in welchen eine Stützeinrichtung 8 um eine Längsachse 9 durch die Lagereinrichtungen 6 drehbar gelagert ist. Der Rahmen 4, die Ausnehmung 5 und die Stützeinrichtung 8 weisen in der dargestellten Draufsicht eine Form auf, welche jeweils zwei parallele Kanten 10; 10'; 10'' und die beiden Kanten an ihren jeweiligen Enden verbindende gerundete Abschnitte 11; 11'; 11'' enthält.
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2 zeigt eine Draufsicht einer erfindungsgemäßen Lordosenstütze 1. Darin ist eine erste Oberfläche 12 und eine zweite Oberfläche 13 der Stützeinrichtung 8 dargestellt. Die erste Oberfläche 12 weist in Längsrichtung der Stützeinrichtung 8 eine leicht konkave Form auf. Die zweite Oberfläche 13 weist in Längsrichtung der Stützeinrichtung 8 eine konvexe Form mit im Verlauf der zweiten Oberfläche 13 veränderlich starker Krümmung auf. Des Weiteren ist eine wellenartige Kontur der Verankerungsfortsätze 7 gezeigt. Die Wellenartige Kontur der Verankerungsfortsätze 7 dient der Flexibilität und Abstützkraftnachgiebigkeit der Lordosenstütze
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3a zeigt eine Längsschnittansicht durch eine erfindungsgemäße Rückenlehne 2 und Lordosenstütze 1. Die Rückenlehne 2 ist als Netz-Lehne ausgeführt und weist dementsprechend einen Rahmen 19 und ein Netz 18 auf. Das Netz 18 ist über den Rahmen 19 gespannt und dient als flexible Abstützfläche, an welcher sich eine Person an der Rückenlehne 2 anlehnen kann. Wenn eine Person an der Rückenlehne 2 durch Anlehnen eine Abstützkraft in das Netz 18 einbringt, wird diese Abstützkraft im Bereich der Lordose im Wesentlichen von der Lordosenstütze 1 aufgenommen. Als Reaktion auf die eingebrachte Abstützkraft verformt sich die Lordosenstütze 1 elastisch, insbesondere im Bereich der Stützeinrichtung 5 und an den Verankerungsfortsätzen 7.
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3b zeigt ebenfalls eine Längsschnittansicht durch eine erfindungsgemäße Rückenlehne 2. Dabei ist eine Sicherungseinrichtung 16 vorgesehen, die mit dem Rahmen 19 verbunden ist und die der rückseitigen Abstützung der Lordosenstütze 1 dient, wenn eine hohe Abstützkraft aufgenommen wird. Des Weiteren dient die Sicherungseinrichtung 16 der Sicherung der Lordosenstütze 1 gegen übermäßige Beanspruchung und/oder gegen unerwünscht starke Verformungen. Die Lordosenstütze 1 ist über die Verankerungsfortsätze 7 in dem Rahmen 19 verankert. Zum elastischen Verformen der Lordosenstütze 1 ist ein Bereich D zwischen der Lordosenstütze 1 im unbelasteten Zustand und der Sicherungseinrichtung 16 vorgesehen. Die Lordosenstütze 1 kann sich im Bereich D so lange elastisch verformen, bis sie an der Sicherungseinrichtung 16 ansteht.
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4 zeigt eine isometrische Ansicht einer Stützeinrichtung 8. Die Stützeinrichtung ist mit zwei parallelen Kanten 10 und zwei die beiden Kanten verbindenden gerundeten Abschnitten 11 geformt. Die Stützeinrichtung enthält einen Polyurethanschaum mit Drahteinleger 14. Der Drahteinleger 14 steht an beiden Enden der Stützeinrichtung 8 in der Mitte der gerundeten Abschnitte 11 vor. An diesem Vorstand des Drahteinlegers wird die Stützeinrichtung in den Lagereinrichtungen des Rahmens 4 gelagert.
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5 zeigt eine isometrische Ansicht eines Rahmens 4 mit Verankerungsfortsätzen 7. Der Rahmen 4 weist eine Ausnehmung 5 und Lagereinrichtungen 6 auf. Der Rahmen 4 und die Ausnehmung 5 sind jeweils mit zwei parallelen Kanten 10'; 10'' und zwei die beiden Kanten 10'; 10'' verbindenden, gerundeten Abschnitten 11'; 11'' geformt.
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6 zeigt eine isometrische Detailansicht des Bereichs A aus 5. Darin wird ein Verankerungsfortsatz 7 vergrößert dargestellt. Der Verankerungsfortsatz 7 weist Befestigungsmittel 15' auf. Diese können mit Befestigungsmitteln der Rückenlehne bzw. des Rahmens der Rückenlehne zum Verankern der Lordosenstütze an der Rückenlehne in Eingriff gebracht werden.
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7a zeigt eine isometrische Ansicht eines Drahteinlegers 14. Dieser weist zwei Enden 14', 14'' auf, welche jeweils einen Vorstand des Drahteinlegers 14 an der Stützeinrichtung 8 bilden. Der Drahteinleger 14 weist eine mehrfach gebogene Gestalt auf, was zu einer erhöhten Flexibilität und elastischen Verformbarkeit des Drahteinlegers 14 dient.
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7b zeigt eine isometrische Ansicht einer Stützeinrichtung 8 mit Öffnungen 20 und ohne den Drahteinleger 14. Dementsprechend sind auch keine Fortsätze des Drahteinlegers 14 sondern lediglich die Öffnungen 20 zum Lagern der Stützeinrichtung im Rahmen 4 vorgesehen. Bei dieser Ausführungsform ist alternativ zu einem Drahteinleger 14 denkbar, dass die Lagereinrichtungen 6 einen Fortsatz aufweisen, welcher in Öffnungen 20 der Stützeinrichtung 8 eingreift und die die Stützeinrichtung 8 so im Rahmen 4 gelagert ist.
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8 zeigt ein Querschnittsprofil einer Stützeinrichtung 8. Diese weist eine erste Oberfläche 12 und eine zweite Oberfläche 13 auf. Beide Oberflächen 12, 13 sind in Querrichtung der Stützeinrichtung 8 konvex geformt, wobei die Form der zweiten Oberfläche 13 eine stärkere konvexe Krümmung in Querrichtung aufweist, als die Form der ersten Oberfläche 12.
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9 zeigt eine isometrische Ansicht von Befestigungsmitteln 15, 15'. Die Befestigungsmittel 15, 15' sind an den Verankerungsfortsätzen 7 der Lordosenstütze 1 und an dem Rahmen 19 der Rückenlehne 2 vorgesehen. Die Befestigungsmittel 15 am Rahmen 19 enthalten Führungsnuten und Rastkerben. Die Führungsnuten verlaufen in einer vertikalen Richtung V. Die Befestigungsmittel 15' der Verankerungsfortsätze enthalten Gleitnasen und Rastnasen, wobei die Gleitnasen zum Gleiten in den Führungsnuten vorgesehen sind und wobei die Rastnasen zum Einrasten in die Rastkerben vorgesehen sind. Die Rastnasen sind flexibel vorgesehen. Die Gleitnasen und Rastnasen können somit zur Höhenverstellung der Lordosenstütze 1 innerhalb der Führungsnuten verschoben werden. Dabei ist an jeder Rastkerbe ein Widerstand durch einen Federwiderstand der Rastnasen vorhanden. Dieser Widerstand ist mit Handkraft überwindbar, jedoch ausreichend hoch um die Lordosenstütze 1 in den Rastnasen zu halten, wenn die Lordosenstütze 1 nicht verstellt wird.
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10a zeigt eine Querschnittsansicht durch eine erfindungsgemäße Rückenlehne 2 und Lordosenstütze 1 in einer ersten Stellung der Stützeinrichtung 8. Dabei ist das Netz 18 über den Rahmen 19 der Rückenlehne 2 gespannt. In der ersten Stellung ist dem Netz 18 die in Längsrichtung konkav geformte erste Seite 12 der Stützeinrichtung 8 zugewandt. Die Stützeinrichtung 8 steht nicht vor dem Rahmen 4 vor, sondern führt dessen Querschnittskontur im Wesentlichen fort. In dieser ersten Stellung wird ein geringer Grad an Lordosenunterstützung bereitgestellt.
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10b zeigt die Querschnittsansicht aus 10a in einer zweiten Stellung der Stützeinrichtung 8. In der zweiten Stellung ist dem Netz 18 die in Längsrichtung konvex geformte zweite Seite 13 der Stützeinrichtung 8 zugewandt. Die Stützeinrichtung 8 steht nun deutlich zum Netz 18 hin vor dem Rahmen 4 vor. In dieser zweiten Stellung wird ein hoher Grad an Lordosenunterstützung bereitgestellt.
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11 zeigt einen erfindungsgemäßen Bürostuhl 3. Dieser ist als Bürodrehstuhl mit einer Sitzfläche 17 und einer Netz-Rückenlehne 2, welche eine Lordosenstütze 1 aufweist, ausgeführt.
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Zum Einstellen der Lordosenstütze 1 werden bei dem Stuhl 3 aus 11 bzw. bei der Rückenlehne 2 aus 3, 9, 10a und 10b die Verankerungsfortsätze 7 in einem ersten Schritt von der Rückenlehne 2 gelöst, indem eine Handkraft in vertikaler Richtung V an der Lordosenstütze 1 eingebracht wird, welche auf die Befestigungsmittel 15, 15' wirkt. Mit dieser Handkraft wird die Federkraft der Rastnasen an den Befestigungsmitteln 15' überwunden und die Lordosenstütze 1 so in vertikaler Richtung V freigegeben. In einem zweiten Schritt wird die Lordosenstütze 1 in vertikaler Richtung V auf eine richtige Höhe verschoben. Diese richtige Höhe hängt von den Körperabmessungen der jeweiligen Person ab und ist in der Regel individuell einzustellen. In einem dritten Schritt werden die Verankerungsfortsätze 7 an der Rückenlehne 2 befestigt, indem die Rastnasen in einer Stellung belassen werden, in der sie sich vorzugsweise an beiden Verankerungsfortsätzen 7 auf gleicher Höhe in einer Rastkerbe der Befestigungsmittel 15 befinden. In einem vierten Schritt, welcher unabhängig von den ersten drei Schritten ist, wird die Stützeinrichtung 8 um die, durch die Lagereinrichtungen 6 verlaufende, Längsachse 9 gedreht. Dies geschieht von Hand, indem das, von der dem Netz 18 abgewandten Seite der Rückenlehne 2 gut zugängliche, Stützelement 8 direkt gegriffen und gedreht wird.
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Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorstehend vollständig beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Art und Weise modifizierbar.
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So ist die Rückenlehne nicht auf eine Netzlehne beschränkt, sondern kann jede Art von Rückenlehne umfassen, beispielsweise eine mit Stoff bezogene, feste Rückenlehne, wobei die erfindungsgemäße Lordosenstütze vor dem Stoff oder unter dem Stoff angeordnet sein kann. Dementsprechend ist sie von der Vorderseite oder von der Rückseite der Rückenlehne zugänglich.
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Zum Drehen der Stützeinrichtung sind Hilfsmittel denkbar, wie beispielsweise ein seitlich an der Rückenlehne bedienbarer und mit der Stützeinrichtung gekoppelter Drehhebel oder Drehknauf oder dergleichen. Es ist auch eine motorische Betätigung zum Drehen der Stützeinrichtung, z. B. durch einen Elektromotor, denkbar.
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Das Funktionsprinzip der Lordosenstütze mit einem drehbaren Stützelement ist auf jede andere geometrische Ausgestaltung übertragbar. Beispielsweise kann der Rahmen auch keine Ausnehmung aufweisen und lediglich an einer Seite der Stützeinrichtung bügelartig verlaufen. Alternativ ist der Rahmen auch als eine geschlossene Schale mit einer Vertiefung denkbar, innerhalb welcher die Stützeinrichtung drehbar bzw. wendbar vorgesehen sein kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lordosenstütze
- 2
- Rückenlehne
- 3
- Stuhl
- 4
- Rahmen
- 5
- Ausnehmung
- 6
- Lagereinrichtung
- 7
- Verankerungsfortsatz
- 8
- Stützeinrichtung
- 9
- Längsachse
- 10; 10'; 10''
- parallele Kante
- 11; 11', 11''
- gerundeter Abschnitt
- 12
- erste Oberfläche
- 13
- zweite Oberfläche
- 14
- Drahteinleger
- 14'; 14''
- Enden des Drahteinlegers
- 15, 15'
- Befestigungsmittel
- 16
- Sicherungseinrichtung
- 17
- Sitzfläche
- 18
- Netz
- 19
- Rahmen
- 20
- Öffnungen
- A
- Bereich der Detailansicht
- D
- Abstand
- V
- vertikale Richtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202004018266 U1 [0003]