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Die Erfindung betrifft ein zur Verwendung in einem Backofen bestimmtes Einbauelement, das an seitlichen Führungsschienen des Backofens lösbar fixierbar ist und eine Auflagefläche für ein aus dem Backofen entnehmbares Backblech bildet. Weiterhin betrifft die Erfindung einen Backofen mit zumindest einem an Führungsschienen des Backofens lösbar fixierten Einbauelement.
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Um ständig frische Backwaren anbieten zu können, werden in Bäckereifilialen immer mehr Ladenbacköfen verwendet, die abhängig von den verwendeten Teiglingen vom einfachen Aufwärmgerät bis hin zum vollwertigen Backofen als Heißluft- oder als Etagenbackofen zum Einsatz kommen. Beschickt wird mit Backblechen. Die Steuerungen sind voll programmierbar, aber einfach zu bedienen, da zumeist kein ausgebildeter Bäcker, sondern das Verkaufspersonal die Öfen bedient.
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Im Stand der Technik sind auch Backöfen bekannt, die mit Rollwagen beschickt und als Wagenofen bezeichnet werden. Grundsätzlich sind zwei verschiedene Arten von Wagenöfen bekannt.
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Zum einen gibt es sogenannte Stikkenöfen, in denen die Backwaren durch zirkulierende Heißluft gebacken werden. Solche Wagenöfen backen hauptsächlich nach dem Konvektionsprinzip. Zum anderen sind sogenannte Radiatoren-Wagenöfen bekannt, bei denen plattenförmige Heizelemente, sogenannte Radiatoren, in den Backraum ragen. Solche Backöfen backen hauptsächlich durch Wärmestrahlung und Wärmeleitung.
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Bei beiden Backofentypen befinden sich die zu backenden Backwaren auf Backblechen oder in Backformen, die etagenförmig auf einem rollbaren Rollwagen angeordnet sind. Zum Backen der Backwaren werden zunächst die Teiglinge auf die einzelnen Backbleche gelegt. Diese Backbleche werden dann in den Rollwagen eingeschoben, welcher dann zum eigentlichen Backen in den Backraum des Wagenofens eingeschoben wird. Nach dem Schließen der Backofentür wird das Backprogramm gestartet. Der Backvorgang läuft nun programmgesteuert ab. Nach dessen Beendigung kann zur Entnahme der fertigen Backwaren die Backraumtür geöffnet und der oder die Rollwagen können aus dem Wagenofen entnommen werden. Die Backwaren verbleiben zum Abkühlen üblicherweise auf dem Rollwagen.
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Da die Backwaren immer auf dem Rollwagen verbleiben, bieten sich Wagenöfen daher für Bäckereibetriebe an, die auf geringer Standfläche einen möglichst hohen Durchsatz an Backwaren erzielen wollen.
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Die
DE 20 2006 014 575 U1 beschreibt einen solchen Wagenofen mit einer Mehrzahl von Radiatoren, die sich horizontal in die Backkammer erstrecken, wobei auf den Radiatoreinheiten jeweils eine Steinplatte spaltfrei aufliegend angeordnet ist.
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Um die Backqualität eines Stikkenofens zu verbessern, wird in der
DE 201 01 501 U1 vorgeschlagen, zusätzlich zu dem Backwagen mit dem Backgut einen Wärmespeicherwagen mit Wärmespeicherplatten aus Metall, Stein oder Schamotte in einen Stikkenofen einzubringen, um dessen Wärmekapazität zu erhöhen. Das Backgut befindet sich hierbei auf gewöhnlichen Backblechen, die jeweils oberhalb einer Wärmerspeicherplatte angeordnet sind. Da zwischen den Backblechen und den Wärmespeicherplatten ein Luftraum verbleibt, erfolgt die Wärmeübertragung von der Wärmespeicherplatte auf das Backblech und damit auf das Backgut mittels Strahlungswärme.
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Die
EP 1 618 787 A2 beschreibt einen Radiatoren-Backofen mit horizontal in den Backraum hineinragenden Radiatoren zum Backen von Backwaren mit einem Steinplattenwagen, wobei die Steinplatten unmittelbar über den Radiatoren angeordnet sind, wenn der Wagen in den Backraum des Radiatoren-Backofens eingefahren ist. Der Steinplattenwagen macht aus einem gewöhnlichen Radiatoren-Backofen einen Steinbackofen, mit dem Backwaren von höchster Qualität hergestellt werden können. Dabei wird das Backgut direkt auf der Steinplatte durch die direkte Wärmeleitung gebacken.
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Ferner ist aus der
DE 39 09 365 A1 ein Backofen bekannt, der mehrere Backkammern aufweist. Jede Backkammer besitzt eine Bodenplatte und eine obere Strahlungsplatte. Dazwischen wird Heizgas hindurchgeführt, das mittels eines Brenners in einer Brennkammer erhitzt wird.
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Als nachteilig erweist sich bei diesem Stand der Technik der mit der Herstellung bzw. der Umrüstung vorhandener Öfen zu Steinöfen verbundene Aufwand.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zu schaffen, den Herstellungsaufwand zu reduzieren. Weiterhin soll eine flexible Einsatzmöglichkeit als herkömmlicher Backofen oder als Steinofen realisiert werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Einbauelement gemäß den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Die weitere Ausgestaltung der Erfindung ist den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Erfindungsgemäß ist also ein Einbauelement vorgesehen, bei dem zumindest ein Einbauelement mit einem Einbaurahmen ausgestattet ist, welcher eine Steinplatte aufnimmt und beidseitig an jeweils einer in dem Backofen vorgesehenen Führungsschiene lösbar fixierbar ist, wobei der Einbaurahmen eine Führung für das Backblech bildet, sodass das Backblech im Bereich einer Kontaktfläche der Steinplatte auf diese auflegbar ist. In überraschend einfacher Weise werden so die Vorteile eines an sich bekannten, zur Aufnahme von Backblechen bestimmten Backofens mit einem sogenannten Steinofen kombiniert. Dabei hat sich herausgestellt, dass die besonderen Eigenschaften des Steinofens in einfacher Weise dadurch realisiert werden können, dass die Steinplatte und das Backblech als separate Elemente ausgeführt sind, wobei die Steinplatte lösbar in dem Backofen fixiert wird und das Backblech während des Backvorganges auf der Steinplatte aufliegt und durch den Einbaurahmen geführt ist.
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Somit wird dadurch, dass das Backblech zugleich in der Führungsschiene und auf der Steinplatte aufliegt, erstmals eine vollvariable Verwendungsmöglichkeit des Backofens geschaffen, welcher einerseits durch eine flächige Auflage auf der Steinplatte eine optimale Wärmeübertragung ermöglicht, durch welche die vorteilhaften Eigenschaften der Backwaren erreicht werden, andererseits aber auch eine Nutzung des Backofens ohne Steinplatten durch eine bloße Entnahme der Steinplatten gestattet.
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Darüber hinaus sind gemäß einer weiteren Erfolg versprechenden Ausgestaltung der Erfindung die Steinplatten unabhängig voneinander an der jeweiligen Führungsschiene fixierbar ausgeführt, sodass sich der so ausgestattete Backofen durch Hinzufügen oder Entfernen der Steinplatten flexibel an den jeweiligen Einsatzzweck anpassen lässt. Insbesondere wird also eine bedarfsweise Anpassungsmöglichkeit geschaffen.
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Hierzu eignet sich bevorzugt eine Ausgestaltungsform der Erfindung, bei welcher der Einbaurahmen mittels eines Schnellfixiermittels an den Führungsschienen fixierbar ausgeführt ist. Hierdurch kann der Austausch der Steinplatten auch von Laien werkzeuglos durchgeführt werden. Somit kann die gewünschte Anpassung an den Backerzeugnisbedarf auch zwischen einzelnen Backvorgängen problemlos realisiert werden. Hierzu wird lediglich die gewünschte Steinplatte nach dem Lösen des Fixiermittels aus dem Backofen entnommen und beispielsweise in einem Halteelement des Backofens außerhalb der Backkammer verstaut.
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Selbstverständlich kann das Schnellfixiermittel durch nahezu beliebige kraft- oder formschlüssige Fixiermittel realisiert werden. Besonders praxisgerecht ist hingegen eine Ausgestaltung der Erfindung, bei welcher das Schnellfixiermittel eine handbetätigbare Schraubverbindung aufweist. Beispielsweise eignen sich hierfür Schrauben oder Gewindeaufnahmen mit einer handbetätigbaren Ausformung, wie beispielsweise Flügel- oder Rändelmuttern und -schrauben.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung wird auch dadurch erreicht, dass der Einbaurahmen mit der jeweiligen Steinplatte an zumindest zwei gegenüberliegenden Stirnseiten verbunden ist und dass eine Oberseite und eine Unterseite bildende Außenflächen der Steinplatte offen liegen. Indem die beiden Außenflächen der jeweiligen Steinplatte frei von Rahmenteilen in dem Backofen positionierbar sind, bildet die oben liegende Außenfläche die Auflagefläche für das Backblech, während die eine Unterseite bildende Außenfläche beispielsweise den Backvorgang einer Backware in der darunter liegenden Ebene unterstützen kann. Somit sind die vorteilhaften Eigenschaften der Steinplatte zugleich für mehrere Etagen und die darin angeordneten Backwaren nutzbar.
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Zudem hat es sich dabei als besonders praxisnah erwiesen, wenn die Steinplatte eine erste Außenfläche und eine dieser abgewandte zweite Außenfläche aufweist, die wahlweise eine Oberseite zur Auflage des Backbleches bilden, sodass also die beiden Außenflächen der jeweiligen Steinplatte wahlweise für die Auflage eines Backbleches verfügbar sind. Somit können unterschiedliche Oberflächenstrukturen zur Anpassung an verschiedene Backbleche genutzt werden. Ebenso können aber auch unterschiedliche Aufbauhöhen der in der Praxis verwendeten Backbleche durch bloße Drehung der Steinplatte ausgeglichen werden.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird weiterhin noch gelöst mit einem Backofen, welcher zumindest ein Einbauelement mit einem Einbaurahmen aufweist, welcher eine Steinplatte aufnimmt und welcher beidseitig an jeweils einer in dem Backofen vorgesehenen Führungsschiene lösbar fixiert ist, wobei der Einbaurahmen eine Führung für das Backblech bildet, sodass das Backblech im Bereich einer Kontaktfläche der Steinplatte auf dieser aufliegt. Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, dass ein bedarfsweiser Einsatz von Steinplatten dann in besonders sinnvoller Weise realisiert werden kann, wenn diese wahlweise in dem Backofen angeordnet werden können, ohne dass hierzu die Führungen für die jeweiligen Backbleche ausgetauscht werden müssten. Dabei liegen die Backbleche zugleich in den Führungsschienen sowie auf den Steinplatten auf. Die Handhabung wird dadurch wesentlich erleichtert und somit eine schnelle und flexible Anpassung an unterschiedliche Anforderungen ermöglicht, die insbesondere werkzeuglos von dem Bedienpersonal realisiert werden kann. Hierzu dienen für den Einbaurahmen bestimmte Schnellfixiermittel, um die Steinplatte nach dem Lösen der Fixierung aus dem Backofen entnehmen zu können.
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Die Erfindung lässt verschiedene Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
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1 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Einbauelement;
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2 eine Draufsicht auf eine zur Aufnahme durch das in 1 gezeigte Einbauelement bestimmte Steinplatte;
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3 einen Backofen zur Verwendung des erfindungsgemäßen Einbauelementes in einer perspektivischen Darstellung.
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Das erfindungsgemäße Einbauelement 1 und ein mit dem erfindungsgemäßen Einbauelement 1 ausgestatteter Backofen 2 werden nachstehend anhand der 1 bis 3 näher erläutert.
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Das Einbauelement 1 ist in seiner Grundform rechteckig und umfasst einen aus einem Aluminiumprofil bestehenden Einbaurahmen 3. Zur Verstärkung ist ein Mittelrahmenteil 4 vorgesehen, auf den je nach Ausführung und konkreten Abmessungen gegebenenfalls verzichtet werden kann.
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An allen vier Ecken des Einbaurahmens 3 ist jeweils eine Bohrung 5 zur Fixierung der in 2 gezeigten Steinplatte 6 mittels andeutungsweise dargestellter Flügelmuttern 7 zu erkennen.
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Wie in der 3 gezeigt nimmt der Backofen 2 das Einbauelement 1 in seinen seitlichen Führungsschienen 8 auf, wobei Schnellfixiermittel 9 zur Festlegung der vorbestimmten Position dienen und zugleich bedarfsweise eine schnelle Entnahme gestatten. Das Einbauelement 1 nimmt die Steinplatte 6 randseitig auf und ist seinerseits an jeweils einer der in dem Backofen 2 vorgesehenen Führungsschienen 8 fixierbar. Ein nicht dargestelltes Backblech liegt dadurch im Bereich einer Kontaktfläche der Steinplatte 6 auf dieser auf, wobei die Steinplatte 6 sowohl mit ihrer Oberseite 10 als Oberhitze als auch mit ihrer Unterseite 11 als Unterhitze für ein aufliegendes und ein in die untere Ebene einschiebbares Backblech nutzbar ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202006014575 U1 [0007]
- DE 20101501 U1 [0008]
- EP 1618787 A2 [0009]
- DE 3909365 A1 [0010]