DE202013007716U1

DE202013007716U1 - Lenkmodul zur Lenkung von Gespannkombinationen

Info

Publication number: DE202013007716U1
Application number: DE202013007716U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2013-08-29
Filing date: 2013-08-29
Publication date: 2013-09-23
Anticipated expiration: 2023-08-30

Abstract

Lenkmodul zur Lenkung einer aus einem Fahrmittel und einem Transportmittel über eine Kupplungsvorrichtung gebildeten Gespannkombination dadurch gekennzeichnet, dass ein lenkbares Leitrad so an den Holmen und/oder am Gestänge eines Fahrmittels reversibel oder irreversibel fixiert wird, dass sich das lenkbare Leitrad im zentralen Lenkmittelpunkt einer aus Fahrmittel und Transportmittel gebildeten Gespannkombination befindet.

Description

Zusammenfassung
Die Erfindung betrifft ein Lenkmodul, umfassend ein lenkbares Leitrad, eine Radaufhängung und Kupplungsvorrichtungen sowie Adapter zur Positionierung des Lenkmoduls im zentralen Lenkmittelpunkt einer aus einem Fahrmittel und einem angekuppelten Transportmittel bestehenden Gespannkombination. Der zentrale Lenkmittelpunkt der aus einem Fahrmittel und einem Transportmittel bestehenden Fahrzeugkombination befindet sich im Schnittpunkt von Hinterachse mit Längsachse des Fahrmittels. Durch das im zentralen Lenkmittelpunkt einer Gespannkombination installierte Lenkmodul-Leitrad wird eine präzise und sichere Lenkung einer Gespannkombination ermöglicht, welche aus einem Rollator oder einem Kinderwagen als Fahrmittel und einem Fahrradheckteil oder einer mit Rädern versehenen Trittfläche als Transportmittel zusammengesetzt sein kann.
Stand der Technik.
Für ältere Menschen ist die Benutzung eines Fahrrades oftmals nicht möglich. Es wurden deshalb aus verschiedenen Fahrmitteln und Transportmitteln bestehende Gespannkombinationen erfunden, die älteren oder gehbehinderten Personen das Fortbewegen erleichtern sollen. Aus der DE 10 2007 062 406 B4 2010.04.15 ist eine Gehhilfe mit Antriebsmodul bekannt. In der DE 10 2005 014 613 A1 2006.10.05 wird ein Anhänger für einen Kinderwagen, Bollerwagen oder dergleichen Wagen beschrieben. Die Gebrauchsmusterschrift DE 20 2009 009 547 U1 2009.10.29 offenbart einen Elektroantrieb für Rollatoren. Bei den genannten Erfindungen handelt es sich um Fortbewegungsmittel bzw. Gespannkombinationen, die den Nachteil aufweisen, dass sie weder leicht noch sicher lenkbar sind. Beispielsweise wird in der DE 20 2009 009 547 U1 2009.10.29 offenbart: Zitat: ”Über die wechselseitige Betätigung der an einem Rollator angeordneten Handbremsen lässt sich das gesamte Gefährt lenken.”
Der im Schutzanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Lenkmodul zu schaffen, das eine sichere Lenkung von aus einem Fahrmittel und einem Transportmittel bestehenden Gespannkombinationen ermöglicht. Als Fahrmittel kann ein Rollator, ein Kinderwagen oder ein Einkaufswagen verwendet werden, welche mit einem Fahrradheckteil oder einer mit Rädern versehenen Trittfläche zu einer Gespannkombination zusammengebaut werden.
Dieses Problem wird mit den in den Schutzansprüchen 1 bis 3 aufgeführten Merkmalen gelöst.
Mit der Erfindung wird erreicht, dass aus einem Rollator oder einem Kinderwagen oder einem Einkaufswagen und einer mit Rädern versehenen Trittfläche oder einem Fahrradheckteil gebildete Gespannkombinationen, die sowohl mit als auch ohne elektromotorischen Antrieb fortzubewegen sind, leicht und sicher gelenkt werden können.
Beschreibung der Erfindung.
Die Erfindung besteht aus einem Lenkmodul mit Kupplungsvorrichtungen, das dadurch gekennzeichnet ist, dass ein lenkbares Leitrad oder ein lenkbares Leit- und Antriebsrad mittels Adapter so mit einem Fahrmittel verbunden wird, dass sich das lenkbare Leitrad oder Leit- und Antriebsrad im zentralen Lenkmittelpunkt des aus einem Fahrmittel und einem Transportmittel bestehenden Gespanns befindet. Durch diese Positionierung des Lenkmodul-Leitrades im zentralen Lenkmittelpunkt der Gespannkombination können die zum Lenken des aus Fahrmittel und Transportmittel bestehenden Gespanns erforderlichen Kräfte leicht, präzise und sicher vom Lenkbügel oder den Lenkgriffen des Fahrmittels auf das lenkbare Leitrad (Lenkmodul-Leitrad) übertragen werden. Die Erfindung ermöglicht die Verwendung handelsüblicher Komponenten als Bauteile für eine Gespannkombination. So kann beispielsweise ein Fahrradheckteil als Transportmittel mit einem Kinderwagen als Fahrmittel zu einer sicher lenkbaren Funktionseinheit verbunden werden. Oder ein Rollator als Fahrmittel kann mit einer mit Rädern versehenen Stehplattform als Transportmittel zu einer sicher lenkbaren Funktionseinheit verbunden werden. Ebenso ist die Kombination von Fahrradheckteil mit einem Rollator, wie auch die Kombination von einem Kinderwagen mit einer mit Rädern versehenen Stehplattform möglich. Durch Verwendung des erfindungsgemäßen Lenkmoduls können aus allen vorstehend genannten Kombinationen leicht und sicher lenkbare Gespanne gebildet werden. Nur durch eine Positionierung des Lenkmodul-Leitrades im zentralen Lenkmittelpunkt der Fahrzeugkombination ist eine sichere und leichte Lenkbarkeit des Gespanns zu erreichen. Der zentrale Lenkmittelpunkt der aus einem Fahrmittel und einem Transportmittel bestehenden Fahrzeugkombination befindet sich im Schnittpunkt von Hinterachse mit Längsachse des Fahrmittels. Zur Gewährleistung von Haftung und Traktion des Lenkmodul-Leitrades ist eine Mindestlastübernahme über dessen Achse notwendig und wird durch die in den Ausführungsbeispielen dargelegten Konstruktionsbeispiele sichergestellt.
Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen Lenkmoduls ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele und anhand der Zeichnungen. Alle beschriebenen und/oder in den Zeichnungen dargestellten Merkmale bilden dabei für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von der Zusammenfassung in einzelnen Ansprüchen oder deren Rückbeziehung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der 1 bis 2 erläutert.
Es zeigen:
1 in schematischen Teilansichten

– „oben” – Seitenansicht einer Gespannkombination bestehend aus einem serienmäßig produzierten Kinderwagen (1) als Fahrmittel und einer mobilen Trittfläche (11) als Transportmittel
– „mitte” – Teilschnitt aus – „unten” –: B-B Seitenansicht Lenkmodul umfassend die Positionen 6, 7, 8
– „unten” – Teilschnitt aus – „oben” –: A-A Draufsicht Lenkmodul umfassend die Positionen 3, 4, 5, 6

2 in schematischer Schnittansicht
in Seitenansicht das erfindungsgemäße Lenkmodul-Leitrad (8) an einem serienmäßig produzierten Kinderwagen als Fahrmittel verbunden über einen Adapter (13) mit einem Fahrradheckteil (12) als Transportmittel.
In 1 ist das Lenkmodul in Seitenansicht und Draufsicht dargestellt. Es besteht aus einem die Hinterradholme (2) des Fahrmittels (1) verbindenden Tragrohr (3). Das Tragrohr (3) ist zur Anpassung an verschiedene Fahrmittelbreiten axial verstellbar. Es wird nach dem Stand der Technik mittels Verschraubung oder Spannvorrichtung (4) kraft- und formschlüssig an den Holmen des Fahrmittels fixiert. Im Schnittpunkt der Längsmittelachse des Fahrmittels mit dem Tragrohr (3) ist auf dem Tragrohr (3) eine vertikal schwenkbare, axial aber arretierte Lagerbrücke (5) positioniert, bestehend aus den Seitenteilen (6) und den Brückenplatten (7). In der Lagerbrücke (5) ist das Lenkmodul-Leitrad (8) gelagert. Bei der Fixierung des Tragrohrs (3) an den Holmen des Fahrmittels ist darauf zu achten, dass sich die Achse des Lenkmodul-Leitrades (8) genau auf Höhe der Achse der Hinterräder des Fahrmittels befindet. Im Schnittpunkt von der Längsachse mit der Hinterachse des Fahrmittels befindet sich der zentrale Lenkmittelpunkt (20) des aus Fahrmittel (1) und Transportmittel (11 oder 12) bestehenden Gespanns. Die Anordnung des Lenkmodul-Leitrades (8) im zentralen Lenkmittelpunkt des Gespanns gewährleistet eine sichere und präzise Lenkung. Die Brückenplatten (7), welche die beiden Seitenteile mitverbinden, dienen zur Aufnahme von Kugelkopfkupplung (9), sowie der Konsole (10) zur Aufnahme des Adapters (13). Über die Kugelkopfkupplung (9) wird das Lenkmodul (3, 4, 5, 6, 7, 8) mit einem Transportmittel vom Typ Trittfläche (11) verbunden. Mittels der Konsole (10) wird das Lenkmodul (3, 4, 5, 6, 7, 8) mit einem Transportmittel vom Typ Fahrradheckteil (12) über einen mit Horizontal- und Vertikalgelenk (Kreuzgelenkfunktion) ausgestatteten Adapter (13) verbunden. Das Lenkmodul (3, 4, 5, 6, 7, 8) ist so dimensioniert, dass es auch eine den Rahmen des Fahrmittels versteifende Funktion erfüllt. Die von einer auf dem Transportmittel (11 oder 12) befindlichen Person auf den Lenkbügel (14) oder die Lenkgriffe (14) des Fahrmittels ausgeübten Lenkkräfte werden über das Lenkmodul (3, 4, 5, 6, 7) präzise auf das Lenkmodul-Leitrad (8) übertragen und erlauben so eine sichere Lenkung des Gespanns.
In einer alternativen Ausführungsform ist das Lenkmodul-Leitrad (8) mit einer vom Lenkbügel (14) des Fahrmittels aus zu betätigenden Handbremse ausgestattet.
In einer weiteren Ausführungsform hat das Lenkmodul-Leitrad (8) neben der Lenkfunktion auch die Funktion das Fahrmittel/Gespann anzutreiben. Nach dem Stand der Technik kann ein Elektroantrieb über einen Nabenmotor im Lenkmodul-Leitrad (8) oder über einen Elektromotor mit Ketten- oder Zahnriemenantrieb auf das Lenkmodul-Leitrad (8) erfolgen. Die dafür erforderliche Ausrüstung wie Akku und Steuergerät (15) kann vorteilhaft auf den Brückenplatten (7) des Lenkmoduls untergebracht werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird das Fahrmittel (1) über das Lenkmodul (3, 4, 5, 6, 7, 8) mit einem mit Pedelec-Antrieb (16, 17, 18, 19) ausgerüstetem Fahrradheckteil (12) verbunden.
Bezugszeichenliste

1: Fahrmittel – Kinderwagen, Rollator, Trolley
2: Fahrmittel-Holm
3: Tragrohr
4: Tragrohr-Verschraubung, -Spannvorrichtung
5: Lagerbrücke
6: Seitenteile
7: Brückenplatte
8: Lenkbares Leitrad
9: Kugelkopfkupplung
10: Konsole zur Vertikalgelenkaufnahme
11: Transportmittel – Mobile Trittfläche
12: Transportmittel – Fahrradheckteil
13: Adapter mit Horizontal- und Vertikalgelenk
14: Lenkbügel, Lenkgriffe des Fahrmittels mit Bremsgriffen und Motorsteuerung
15: Akku mit Steuergerät
16: Flexhalterung
17: Elektro-Antrieb-LCD-Display
18: Mittelmotor
19: Sattelrohr-/Gepäckträger-Akku
20: Zentraler Lenkmittelpunkt

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102007062406 B4 [0002]
DE 102005014613 A1 [0002]
DE 202009009547 U1 [0002, 0002]

Claims

Lenkmodul zur Lenkung einer aus einem Fahrmittel und einem Transportmittel über eine Kupplungsvorrichtung gebildeten Gespannkombination dadurch gekennzeichnet, dass ein lenkbares Leitrad so an den Holmen und/oder am Gestänge eines Fahrmittels reversibel oder irreversibel fixiert wird, dass sich das lenkbare Leitrad im zentralen Lenkmittelpunkt einer aus Fahrmittel und Transportmittel gebildeten Gespannkombination befindet.
Lenkmodul nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass eine Gespannkombination gebildet wird aus einem Rollator oder einem Kinderwagen oder einem Einkaufswagen oder einem Trolley als Fahrmittel und einem Fahrradheckteil oder einer mit Rädern versehenen Trittfläche als Transportmittel.
Lenkmodul nach den Ansprüchen 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, dass sich der zentrale Lenkmittelpunkt im Schnittpunkt von Hinterachse und Längsachse des Fahrmittels befindet.
Lenkmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Fixierung des Lenkmoduls so ausgelegt ist, dass damit eine leicht auszuführende, sichere Verbindung mit unterschiedlichen Fahrmitteln variabel und mit und/oder ohne Verwendung von Werkzeugen vorgenommen werden kann.
Lenkmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass das Lenkmodul mit einer oder mehreren Kupplungsvorrichtungen ausgestattet ist.
Lenkmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Kupplungsvorrichtungen des Lenkmoduls eine Horizontalbewegung und eine Vertikalbewegung eines angekuppelten Transportmittels ermöglichen.
Lenkmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das lenkbare Rad mit einer Bremse versehen ist.
Lenkmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Elektromotor das lenkbare Rad antreibt.
Lenkmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass das vom Elektromotor angetriebene lenkbare Leitrad die Fortbewegung des Fahrmittels bei hochgeklappter Trittfläche oder ohne angekuppeltes Transportmittel unterstützt und die Leistungsabgabe des Elektromotors dabei über am Lenkbügel oder an den Lenkgriffen angebrachte Sensoren gesteuert wird.
Lenkmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Elektromotor ein am Transportmittel befestigtes Rad antreibt.
Lenkmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das lenkbare Rad und ein am Transportmittel befestigtes Rad unabhängig oder abhängig voneinander von jeweils einem Elektromotor angetrieben werden.
Lenkmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor das Rad über eine Kette oder über einen Zahnriemen oder als Radnabenmotor antreibt.
Lenkmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das aus Lenkmodul, Fahrmittel und Transportmittel bestehende Gespann mindestens zwei unabhängig voneinander wirkende Bremsen aufweist, welche die Bremsenergie auf Räder und/oder Radnaben übertragen.
Lenkmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Bremsenergie als elektrische Energie zurückgewonnen wird und in der Batterie gespeichert wird.