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Zusammenfassung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Briefkastenanlage mit mindestens einem Briefkasten und mindestens einem Klingeltaster, bei welcher der eine oder die mehreren Briefkästen eine Entnahmetür und/oder eine Einwurfklappe mit mindestens jeweils einer Verriegelungseinheit aufweisen, und einer Transpondereinheit, wobei die eine oder die mehreren Verriegelungseinheiten mit der Transpondereinheit zusammenwirken, sodass eine Betätigung der einen oder der mehreren Verriegelungseinheiten mittels der Transpondereinheit erfolgt und die Transpondereinheit zum Lesen von mindestens einem Transponder in der Briefkastenanlage angeordnet ist, wobei die Transpondereinheit mit dem einen oder den mehreren Klingeltastern zusammenwirkt und mindestens der eine oder die mehreren Transponder dem einen oder den mehreren Briefkästen der Briefkastenanlage und dem einen oder den mehreren dazu korrespondierenden Klingeltastern jeweils individuell zur Bedienung zugeordnet sind.
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Beschreibung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Briefkastenanlage mit mindestens einem Briefkasten und mindestens einem Klingeltaster, bei welcher der eine oder die mehreren Briefkästen eine Entnahmetür und/oder eine Einwurfklappe mit mindestens jeweils einer Verriegelungseinheit aufweisen.
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Derartige Briefkastenanlagen sind seit vielen Jahren bekannt und werden hauptsächlich in Gebäuden eingesetzt, welche mehrere Wohn- oder Gewerbeeinheiten aufweisen.
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Oftmals sind Gebäude mit einer oder mehreren Wohn- oder Gewerbeeinheiten straßenseitig zugänglich. In Zeiten einer verstärkten Anonymisierung der Gesellschaft nimmt die Gefahr von Vandalismus an derartigen Anlagen stets zu. Mit vielfältigen Lösungen zur Frontplattengestaltung wurde in der Vergangenheit versucht, die Vandalismussicherheit von Briefkastenanlagen zu verbessern.
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Gleichzeitig bestand auch stets die Anforderung an Briefkastenanlagen, eine hohe Flexibilität ihrer Einrichtbarkeit sicherzustellen. Bei Gebäuden mit mehreren Wohn- oder Gewerbeeinheiten ist es notwendig, bei einem Nutzerwechsel stets die Zylinder von Entnahmetüren für Briefkästen auszuwechseln, sofern Schlüssel nicht in ausreichendem Umfang zurückgewährt wurden. Ferner war es stets notwendig, Namensschilder zu wechseln.
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Bis zum heutigen Tag ist es, wie schon dargestellt, notwendig, stets einen Schließzylinder an der Entnahmetür zu wechseln, wenn ein Nutzer einer entsprechenden Einheit die ihm überlassenen Schlüssel nicht zurückgibt. Dabei besteht bei Briefkastenanlagen im Wesentlichen das Problem, dass diese nicht über eine eigene Schließanlage verfügen. Dies hängt mit dem Postgeheimnis zusammen, da der Briefkastenschlüssel in aller Regel individuell allein einem Nutzer zugewiesen ist. Aber auch wenn eine Schließanlage zum Einsatz kam, so waren die Zylinder im Verhältnis zu üblichen Zylindern für Briefkastenanlagen um ein Vielfaches teurer und kamen schon aus diesem Grund kaum zum Einsatz.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht vordergründig darin, die vorbeschriebenen Nachteile des Standes der Technik zu beseitigen und eine flexiblere und günstigere Sicherung von Briefkastenanlagen zu gewährleisten. Ergänzend soll die Sicherheit von Briefkastenanlagen verbessert werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Briefkastenanlage gemäß dem Haupanspruch 1 gelöst, wobei die Unteransprüche weitere erfindungsgemäße Ausgestaltungsvarianten dieser Lösung beinhalten.
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Danach weist die Briefkastenanlage mindestens einen Briefkasten und mindestens einen Klingeltaster – vorzugsweise mindestens zwei Briefkästen und Klingeltaster – auf, bei welcher der eine oder die mehreren Briefkästen eine Entnahmetür und/oder eine Einwurfklappe mit mindestens jeweils einer Verriegelungseinheit aufweisen und einer Transpondereinheit. Die eine oder die mehreren Verriegelungseinheiten wirken mit der Transpondereinheit derart zusammen, dass eine Entriegelung oder eine Verriegelung – das bedeutet eine Betätigung – der einen oder der mehreren Verriegelungseinheiten mittels der Transpondereinheit erfolgt.
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Die Transpondereinheit ist zum Lesen von mindestens einem Transponder in der Briefkastenanlage angeordnet und wirkt erfindungsgemäß mit dem einen oder den mehreren Klingeltastern zusammen. Dabei sind mindestens der eine oder die mehreren Transponder dem einen oder den mehreren Briefkästen der Briefkastenanlage und dem einen oder den mehreren dazu korrespondierenden Klingeltastern jeweils individuell zur Bedienung zugeordnet.
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Das bedeutet, dass jeweils ein Briefkasten ein oder mehrere Transponder besitzt, mit dem zum einen die Verriegelungseinheit der Entnahmetür und die Verriegelungseinheit der Einwurfklappe gesteuert werden können und gleichsam der zum Briefkasten zugeordnete Klingeltaster bedient werden kann.
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Es ist im Rahmen der Erfindung gelegen, dass sowohl die Entnahmetür, als auch die Einwurfklappe einzeln oder gemeinsam verriegelt werden. So ist es möglich, bei Ortsabwesenheit beispielsweise die Einwurfklappe zu verriegeln, damit keine unberechtigten Personen Sendungen, Werbung oder behindernde Gegenstände einwerfen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist mindestens ein weiterer Transponder den mehreren Briefkästen der Briefkastenanlage und/oder den mehreren Klingeltastern zentral schließend zugeordnet.
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Es kann so vorgesehen werden, dass die Einwurfklappen stets verschlossen sind und nur berechtigte Personen, wie beispielsweise Postboten, über den weiteren zentral schließenden Transponder die Briefkastenanlage mit Postgut bestücken können. Postdiebe oder Vandalen versuchen ebenfalls häufig, Einwurfklappen zu beschädigen oder explosive Körper in den Briefkasten einzuwerfen. Dies kann leicht durch deren Verriegelung verhindert werden. Ferner kann dies der Notöffnung dienen, und zwar bei Abhandenkommen eines einem Briefkasten individuell zugeordneten Transponders.
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Es liegt ebenfalls im Rahmen der Erfindung, dass die Transpondereinheit mit mindestens einem Datenverarbeitungsgerät zusammenwirkt und dass ergänzend das mindestens eine Datenverarbeitungsgerät mit dem einen oder den mehreren Klingeltastern zusammenwirkt.
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Als Datenverarbeitungsgeräte können unterschiedlichste elektrische bzw. elektronische Geräte einzeln oder mehrfach, als auch in Kombination miteinander zum Einsatz kommen, so beispielsweise Fotokameras, Infrarotkameras, Telefone oder Computer.
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Im Rahmen der Erfindung ist beispielsweise gelegen, dass das Zusammenwirken derart erfolgt, dass durch den Transponder der Klingeltaster derart aktiviert werden kann, dass bei seiner Betätigung ein Datenverarbeitungsgerät aktiviert wird, beispielsweise eine Kamera oder ein Telefon. Drückt bei Abwesenheit eine betreffende Person auf den Klingeltaster, so wird nicht ein Klingelton der Hausklingel erzeugt, sondern es wird von der Person ein Lichtbild angefertigt, das sodann auf dem Datenverarbeitungsgerät gespeichert wird. Es kann aber auch sein, dass eine Überwachungskamera nur durch den Transponder aktiviert wird.
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In Betracht kommt auch, dass eine Fernverbindung zu einem Telefon, so ein Mobiltelefon, hergestellt wird und direkt eine Fernkommunikation erfolgen kann. Im Rahmen der Erfindung ist ebenfalls gelegen, dass ein Lichtbild oder ein sonstiges Datum, das bei Betätigung des Klingeltasters ermittelt wird, über ein Datenverarbeitungsgerät weitergeleitet wird. So ist es möglich, dass Lichtbilder beispielsweise über Messanger-Dienste, als E-Mail oder MMS an Berechtigte versandt werden. In Datenbanken kann ebenfalls sogleich ein Abgleich mit Fahndungsdaten oder sonstigen gespeicherten personenbezogenen Daten erfolgen, um Ermittlungsmaßnahmen einzuleiten oder zu erleichtern.
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Somit ist es bei Abwesenheit leicht möglich, eine Objektüberwachung bereits im Vorfeld des Eingangs auf einfache Weise direkt am Briefkasten vorzunehmen. Die Art der Überwachung ist deswegen vorteilhaft, weil Einbrecher regelmäßig vor einem Einbruchversuch klingeln. In diesem Moment werden diese bereits fotografiert.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist jeweils eine weitere Verriegelungseinheit einer Gebäudeteileinheit (Wohn- oder Gewerbeeinheit) einem Briefkasten der Briefkastenanlage zugeordnet. Deren Ent- oder Verriegelung erfolgt mittels des einen oder der mehreren den Briefkasten individuell schließenden Transponder. So ist es möglich, dass die Schließanlage des Gebäudes und der Briefkastenanlage aufeinander abgestimmt und miteinander verzahnt sind. Die weitere Verriegelungseinheit kann die einer Tür, eines Tores oder eines Fenster sein.
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Es kann ebenfalls vorgesehen sein, dass die Transpondereinheit mit mindestens einer weiteren Verriegelungseinheit einer Gebäudeteileinheit (Wohn- oder Gewerbeeinheit) zusammenwirkt. Dies bedeutet, dass über die Transpondereinheit auch derartige weitere Verriegelungseinheiten bedient werden können.
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Als Verriegelungseinheit der Entnahmetür oder der Einwurfklappe des Briefkastens kommt ein elektrisch steuerbares Schloss in Betracht. Dabei kann die Funktion beispielsweise über eine elektromagnetische Impulssteuerung oder eine motorbetriebene Steuerung sichergestellt werden.
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Als Transpondereinheit kommen übliche Steuerungssysteme zum Einsatz, die im Wesentlichen ein Steuergerät, einen Empfänger für den Transponder und eine Stromquelle aufweisen, wobei im Rahmen der Erfindung gelegen ist, dass die Stromquelle auch extern angeordnet sein kann.
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Erfindungsgemäß wird somit eine Briefkastenanlage zur Verfügung gestellt, welche durch die Möglichkeit der Fernüberwachung und speziellen Steuerung eine verbesserte Sicherheit bietet und eine hochgradig flexible Schließung gewährleistet. Bei Verlust eines Briefkastenschlüssels ist es nicht mehr notwendig, den Briefkastenzylinder aufwendig auszuwechseln. Derartige Zylinder können entfallen. Es ist möglich, auch die Briefkastenanlage gleichsam als Schließanlage zu betrachten, was einen wesentlichen Vorteil mit sich bringt.
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Der Nutzer des Briefkastens kann zudem die Einwurfklappe verriegeln, um unliebsame Werbung zu verhindern. Die Sicherheit der Briefkastenanlage wird dadurch ebenfalls erhöht.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Figur näher erläutert. Dabei ergeben sich weitere Vorteile, Merkmale und Ausgestaltungen der Erfindung.
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Es zeigt:
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1 eine Briefkastenanlage mit einem Briefkasten und Klingel-/Sprecheinheit.
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Die Briefkastenanlage 1 weist einen Briefkasten 2 mit Entnahmetür 4 und Einwurfklappe 5 auf, welche beide frontseitig öffnen. Rechts neben dem Briefkasten 2 ist ein Klingeltaster 3 angeordnet. An der Entnahmetür 4 und am Rahmen des Briefkastens 2 ist eine Verriegelungseinheit 6 vorgesehen, welche aus einem Riegel und einem impulsbetätigten Schloss besteht.
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In die Klingel-/Sprecheinheit der Briefkastenanlage 1 ist die Transpondereinheit 7 integriert. Ferner weist die Briefkastenanlage 1 ein Datenverarbeitungsgerät 9 in Form einer Kamera auf. Mit dem Transponder 8 kann nunmehr ein Berechtigter im Zusammenwirken mit der Transpondereinheit in bekannter Art und Weise zum einen die Entnahmetür 4 öffnen, aber auch gleichsam die Einwurfklappe 5 verschließen, sofern dies als notwendig angesehen wird. Bei Ortsabwesenheit ist es ebenfalls möglich, mithilfe des Transponders 8 den Klingeltaster 3 zu deaktivieren, wobei gleichzeitig das Datenverarbeitungsgerät 9 in Form der Kamera aktiviert wird. Bei einer Betätigung des Klingeltasters 3 fertigt die Kamera ein Lichtbild an, welches im Ausführungsbeispiel abgespeichert wird und nachträglich ausgelesen werden kann. Ein weiterer Transponder 10 ist vorgesehen, der mehrere der im Ausführungsbeispiel dargestellten Briefkastenanlagen in einem Gesamtkomplex zentral schließend zugewiesen ist. Er dient zur Notöffnung und ist nur den Gesamtkomplex überwachenden Personen zugänglich.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Briefkastenanlage
- 2
- Briefkasten
- 3
- Klingeltaster
- 4
- Entnahmetür
- 5
- Einwurfklappe
- 6
- Verriegelungseinheit
- 7
- Transpondereinheit
- 8
- Transponder
- 9
- Datenverarbeitungsgerät
- 10
- weiterer Transponder