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Die Erfindung betrifft eine Trink- und Brauchwasserabgabestelle innerhalb eines Gebäudes, insbesondere innerhalb eines Krankenhauses, einer Klinik, einer Arztpraxis oder einer Pflegeeinrichtung.
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Es ist bekannt, dass in Kliniken, Krankenhäusern, Pflegeheimen und dgl. öffentlichen Einrichtungen, aber auch in anderen Gebäuden, Trink- und Brauchwasserabgabestellen eingerichtet sind, z. B. in Form von Wasserhähnen bzw. vergleichbaren Armaturen im Bereich von dort installierten Handwaschbecken, Spülbecken oder dgl. Insbesondere in Krankenhäusern, Kliniken und Pflegeeinrichtungen sind in den bzw. angrenzend zu den Patientenzimmern jeweils Sanitärräume angeordnet mit derartigen Trink- und Brauchwasserabgabestellen. Bisweilen finden sich in solchen Räumlichkeiten auch separat von möglichen Sanitärräumen angeordnete Trink- und Brauchwasserabgabestellen in Form von Wasserarmaturen im eigentlichen Zimmer, z. B. in einer Waschnische, einer Küchennische oder dgl. Auch sind in den genannten Einrichtungen, aber auch in anderen Gebäuden, insbesondere in öffentlichen Gebäuden, separate Toilettenräume vorgesehen für die Benutzung durch Besucher oder Personal. Auch dort sind Trink- und Brauchwasserabgabestellen vorhanden in Form von Handwaschbecken mit entsprechenden Wasserabgabearmaturen.
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Entsprechend haben insbesondere Kliniken, Krankenhäuser, Pflegeheime und dgl. Einrichtungen ein weit verzweigtes Hausleitungsnetz mit einer Vielzahl von Anschlüssen zu den einzelnen Trink- und Brauchwasserabgabestellen in den Patientenzimmern bzw. Patientenbereichen, in den genannten weiteren Toilettenräumen, aber auch in Kücheneinrichtungen, im Bereich von Hygienewaschplätzen im Stationsbereich, in Schleusenbereichen vor Operationsräumen und dgl.
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Insbesondere bei einer bestehenden Hausversorgung in Altgebäuden sind gegebene Leitungsnetze nicht keimfrei zu halten, häufig sind in den Wasserleitungssystemen Biofilme anzutreffen mit der typischen bakteriellen Besiedlung. Insbesondere in Krankenhäusern, Kliniken und Pflegeeinrichtungen, in solchen Bereichen also, in denen in ihrer Immunabwehr aufgrund anderer Krankheitsereignisse geschwächte Patienten aufgenommen werden, behandelt werden und letztlich eine Rekonvaleszenz durchlaufen sollen, können Keime und Erreger, die aufgrund einer gegebenen Keimbelastung des Trink- und Brauchwassers mit den Patienten in Kontakt kommen, zu zusätzlichen Komplikationen und schwerwiegenden Krankheitsverläufen führen, stellen bisweilen sogar eine Gefahr für das Leben der Patienten dar. Entsprechend ist man bemüht, Keime und dgl. Belastungen aus dem an entsprechenden Trink- und Brauchwasserabgabestellen austretenden Wasser zu entfernen. Hierfür ist es bekannt, dass entsprechende Filter, z. B. Hohlfasermembranfilter, eingesetzt und unmittelbar an der Trink- und Brauchwasserabgabestelle in die Wasserleitung eingefügt werden. Mit solchen Filtern können Bakterien und andere Keimbelastungen des abgegebenen Wassers zurückgehalten werden und das über die Trink- und Brauchwasserabgabestelle austretende Wasser ist in seiner Keimbelastung jedenfalls deutlich reduziert, im Idealfall keimfrei.
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Ein weiteres Problem besteht ferner darin, dass immer dann, wenn eine Trink- und Brauchwasserabgabestelle über einen längeren Zeitraum nicht verwendet worden ist, das Wasser in dem Zuleitungssystem, auch in den Leitungen, die unmittelbar bis zu einer das Wasser abgebenden Armatur führen, längerfristig steht. Dabei ist bekannt, dass stehendes Wasser anfällig ist für eine Keimbildung und Keimvermehrung. Hierbei droht dann insbesondere eine Rückverkeimung aus der zu der Trink- bzw. Brauchwasserabgabestelle führenden Stichleitung, in der das Wasser über einen längeren Zeitraum steht, in das übergeordnete Hausleitungsnetz.
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Um einer solchen Keimbelastung vorzubeugen, insbesondere solche Rückverkeimungen zu verhindern, ist es bekannt, Trink- und Brauchwasserabgabestellen in den genannten Einrichtungen regelmäßig zu spülen. Dieses Spülen kann entweder durch Personal von Hand vorgenommen werden, oder es sind automatische Spülzyklen vorgesehen. Derartige automatische Spülzyklen werden derzeit realisiert für solche Trink- und Brauchwasserabgabestellen, die elektrisch gesteuerte Abgabeventile aufweisen, z. B. Wasserarmaturen mit Bewegungssensorik, die das Abgabeventil mit einem elektrischen Impuls öffnen, der abgegeben wird, wenn der Bewegungssensor eine Bewegung in seinem Sensorbereich wahrnimmt, z. B. das Vorbeiführen einer Hand des Nutzers. Diese elektrisch gesteuerten Abgabeventile können durch eine zeitgeschaltete Steuerung einfach angesteuert werden, so dass sie für einen Spülvorgang öffnen.
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Häufig bestehen in den öffentlichen Einrichtungen, wie z. B. Krankenhäusern, Kliniken, Pflegeeinrichtungen, aber auch öffentlichen Sporteinrichtungen oder dgl., Trink- und Brauchwasserabgabestellen ohne elektrisch angesteuerte Ventile, sind diese mit Armaturen mit einem Handventil ausgerüstet. Auch bei Neueinrichtungen werden häufig Armaturen mit Handventil gewünscht, da diese insbesondere dann, wenn sie im Bereich des Patientenzimmers oder der dieser zugeordneten Sanitäranlage installiert sind, den Patienten stärker an seine häusliche Umgebung erinnern und einen weniger technisierten und damit befremdlichen Eindruck auf den Patienten ausüben. Dabei ist ein hierdurch unterstützter „Wohlfühlfaktor” ein nicht zu unterschätzender Faktor, der zu einer zügigeren Genesung und Rekonvaleszenz beiträgt. Auch sind insbesondere ältere Menschen mit der Funktion von automatischen Ventilen nicht vertraut und können überfordert sein. Um die in ihrer Funktion nicht verstandene Armatur dennoch zu bedienen, wird diese häufig durch Berührungen an diversen Stellen, insbesondere auch am Wasserauslass, untersucht bzw. versucht, in Betrieb zu nehmen. Dadurch kann es zu einer retrograden Verkeimung und Kontamination des Wasserauslasses kommen. Auch aus diesem Grund werden Armaturen mit Handventilen bevorzugt.
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Darüber hinaus sind Armaturen mit Handventilen deutlich kostengünstiger als solche mit elektrisch betätigten Absperrventilen und beispielsweise Bewegungssensorik. Bei Krankenhäusern, Kliniken, Pflegeheimen und dgl. öffentlichen Einrichtungen, die eine große Zahl entsprechender Trink- und Brauchwasserabgabestellen einzurichten haben, ist ein Preisunterschied in der entsprechenden Armatur von erheblicher Bedeutung, in der Summe ergeben sich hier deutliche Kostenunterschiede. Auch aus diesem Grund bevorzugen viele Träger derartiger Einrichtungen die Ausrüstungen der Trink- und Brauchwasserabgabestellen mit Wasserarmaturen mit Handventil.
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Entsprechend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Trink- und Brauchwasserabgabestelle mit einer Wasserarmatur mit Handventil so zu gestalten, dass sie mit optimalen Mitteln die Abgabe von keimfreiem bzw. weitestgehend keimreduziertem Wasser ermöglicht, auch bei längeren Stand- bzw. Nichtbenutzungszeiten.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Trink- und Brauchwasserabgabestelle mit den Merkmalen des Schutzanspruches 1. Vorteilhafte Weiterbildungen einer solchen Wasserabgabestelle sind in den abhängigen Unteransprüchen 2 bis 7 aufgezeigt und angegeben.
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Erfindungsgemäß weist die Trink- und Brauchwasserabgabestelle, die die nachstehend genannte Aufgabe löst, wenigstens einen ersten über ein erstes Eckventil absperrbaren Hausleitungsanschluss auf. Sie verfügt ferner über eine Wasserarmatur mit einem Handventil und einem Wasserauslass. Sie enthält zudem einen Wasserfilter, der dem Herausfiltern von in dem Wasser enthaltenen Schwebstoffen, insbesondere von Keimbelastungen, dient. Ein solcher Wasserfilter kann z. B. ein Hohlfasermembranfilter sein. Weiterhin ist bei der Erfindung vorgesehen, dass die Wasserarmatur wenigstens drei zu dieser führende und in dieser geführte Leitungen aufweist. Von diesen Leitungen ist eine erste mit dem ersten Hausleitungsanschluss verbunden, schließt sich also an das Eckventil an und wird von dort in die Wasserarmatur hineingeführt. Eine zweite Leitung ist aus der Wasserarmatur herausgeführt und mit einem Eingang des Wasserfilters verbunden. Eine dritte Leitung geht von dem Ausgang des Wasserfilters in die Wasserarmatur und mündet in deren Auslass. In der Wasserarmatur ist deren Handventil in einem Leitungsabschnitt zwischen der ersten und der zweiten Leitung angeordnet, verbindet also diese beiden Leitungen. Dabei gibt je nach Ventilstellung das Handventil diese Leitungsverbindung zwischen der ersten und der zweiten Leitung wahlweise frei oder sorgt dort für eine Trennung, unterbricht also den Wasserfluss. In der dritten Leitung ist hingegen kein bei der Bedienung der Wasserarmatur betätigbares Absperrventil mehr vorhanden. Mit anderen Worten wird, wenn das Handventil an der Wasserarmatur die Verbindung zwischen der ersten und der zweiten Leitung freigibt, aus dem Hausanschluss austretendes Wasser durch die erste Leitung einmal in der Wasserarmatur in die zweite Leitung überführt, von dort in den Filter gegeben, dort von mitgeführten Schwebstoffen, insbesondere Keimen befreit, tritt aus dem Wasserfilter aus und gerät von dort über die dritte Leitung zum Wasserauslass der Wasserarmatur und tritt dort aus.
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Bei der erfindungsgemäßen Trink- und Brauchwasserabgabestelle ist ferner wenigstens eine erste Spülleitung vorgesehen, die von dem ersten Hausleitungsanschluss unter Umgehung des Wasserfilters direkt zu der dritten Leitung führt und in dieser mündet. Diese Spülleitung führt also unter Umgehung einerseits des Wasserfilters und andererseits des Handventils in der Wasserarmatur unmittelbar zu dem Wasserauslass an der Armatur. Damit diese Spülleitung nicht permanent von Wasser durchströmt wird, welches dann ohne die Möglichkeit einer Strömungsunterbrechung durch den Wasserauslass der Wasserarmatur ausströmen würde, ist in der ersten Spülleitung ein erstes elektronisch ansteuerbares automatisches Absperrventil angeordnet. Wenn dieses elektronisch ansteuerbare automatische Absperrventil geschlossen ist, findet keine Spülung des Leitungssystems statt. Vielmehr kann an der Wasserarmatur lediglich durch Bedienen des Handventils Trink- bzw. Brauchwasser entnommen bzw. über den Wasserauslass ausströmen gelassen werden.
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Schließlich hat die Trink- und Brauchwasserabgabestelle gemäß der Erfindung eine Steuerung mit Zeitschaltung, die in vorgebbaren Intervallen das erste automatische Absperrventil ansteuert und so betätigt. Über diese Maßnahme kann mit Hilfe der Steuerung ein Spülzyklus programmiert und automatisch gefahren werden, indem zu zuvor bestimmten Zeitpunkten durch Ansteuern des Absperrventils in der ersten Spülleitung dieses geöffnet wird für eine vorgegebene Zeitspanne eines Spülzyklus. Im Anschluss wird das erste automatische Absperrventil durch die Steuerung wieder geschlossen, die Trink- und Brauchwasserabgabestelle kann in einem „Normalmodus” über Bedienen des Handventils betätigt werden.
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Die Steuerung mit Zeitschaltung kann dabei durch zusätzliche Sensorik unterstützt werden und so programmiert werden, dass sie nur bei einer bestimmten Zeit des Nichtgebrauchs und Ruhens der Trink- und Brauchwasserabgabestelle einen Spülzyklus einleitet. Hierzu kann beispielsweise ein Durchströmsensor vorgesehen sein, der immer dann ein Signal an die Steuerung ausgibt, wenn Trink- bzw. Brauchwasser durch das Leitungssystem strömt, wenn also durch Öffnen des Handventils aus dem Wasserauslass Wasser entnommen wird. Das von einem solchen Strömungssensor ausgesendete Signal, hier kann eine Signalabgabe auch gekoppelt sein an eine Mindestzeit des Durchströmens der Leitungen, kann in der Steuerung z. B. einen Zeitzähler zurücksetzen, so dass jedes Mal nach einer regulären Entnahme von Wasser ein Zeitintervall, nach dem ein Spülvorgang durchgeführt werden soll, in seiner Zählung wieder bei Null gestartet wird.
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In der erfindungsgemäßen Anordnung und Konstellation ist es erstmals möglich, Trink- und Brauchwasserabgabestellen mit Wasserarmaturen mit Handventil einen automatischen Spülzyklus zu unterziehen und so für einen Austrag möglicherweise verkeimten Wassers nach längerer Standzeit zu sorgen bzw. einer Keimbildung und Rückverkeimung in das Hausleitungssystem hier vorzubeugen. Durch den in dem Leitungssystem installierten Wasserfilter werden bei regulärem Gebrauch der Trink- und Brauchwasserabgabestellte insbesondere aus dem Hausleitungssystem stammende Verkeimungen und sonstige Wasserfrachten ausgefiltert, so dass den Hygienestandards, die an das Trink- bzw. Brauchwasser zu stellen sind, genüge getan wird.
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Die für die Einleitung eines Spülvorganges nach entsprechenden Standzeiten maßgeblichen Zeitintervalle können in der Steuerung individuell programmiert und festgelegt werden, so dass hier insbesondere Bedarfsanpassungen an die Qualität, das Alter und eine dort intrinsisch vorherrschende Keimbelastung der Hausleitungsinstallation des Gebäudes, in welchem die erfindungsgemäße Trink- und Brauchwasserabgabestelle installiert wird, Berücksichtigung finden können.
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Erfindungsgemäß kann in einer vorteilhaften Ausgestaltung die Wasserabgabestelle einen zweiten über ein zweites Eckventil absperrbaren Hausleitungsanschluss aufweisen. Die Hausleitungsanschlüsse können dabei insbesondere ein Kalt- und ein Warmwasseranschluss sein, müssen dies jedoch nicht zwangläufig. Häufig jedoch sind mit zwei Zuleitungen versehene Wasserabgabestellen solche, bei denen ein an das Kaltwasserleitungssystem der Hausinstallation angeschlossener Hausleitungsanschluss und ein weiterer Hausleitungsanschluss, der an die Warmwasserversorgung des Hausleitungssystems angeschlossen ist, vorgesehen sind. Im Falle dieser Weiterentwicklung weist die Wasserarmatur eine vierte zu dieser führende und in dieser geführte Leitung auf, die mit dem zweiten Hausleitungsanschluss verbunden ist und von diesem in die Wasserarmatur führt, dort über das Handventil mit der zweiten Leitung verbindbar ist. Das Handventil kann in einem solchen Fall insbesondere nicht bloß ein einfaches Absperrventil sein, sondern eine Mischarmatur, insbesondere eine Einhandmischarmatur, mit der zugleich das Durchströmungsverhältnis von Zuwasser aus der ersten, mit dem ersten Hausanschluss verbundenen Leitung und aus der vierten, mit dem zweiten Hausanschluss verbundenen Leitung eingestellt und ein Wassergemisch in entsprechender Einstellung bei geöffnetem Handventil in die zweite Leitung überführt und von dort weiter durch das System gefördert werden kann. Ferner kann bei der vorteilhaften Weiterbildung, die über einen zweiten Hausleitungsanschluss verfügt, eine zweite Spülleitung vorgesehen sein, welche von dem zweiten Hausleitungsanschluss unter Umgehung des Wasserfilters direkt zu der dritten Leitung führt und in dieser mündet. In dieser zweiten Spülleitung ist ein zweites elektronisches ansteuerbares automatisches Absperrventil vorgesehen, und die Steuerung mit Zeitschaltung steuert auch das zweite automatische Absperrventil in vorgegebenen Intervallen an und betätigt es so. Durch diese Ausgestaltung ist sichergestellt, dass auch der Leitungsabschnitt, der an den zweiten Hausleitungsanschluss angeschlossen ist, in automatischen Spülzyklen gespült werden kann. Dies geschieht dabei in analoger Weise wie vorstehend in Bezug auf die erste Spülleitung beschrieben.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Wasserabgabestelle ergibt sich, wenn zwischen dem Bereich, in dem die Spülleitung(en) in der dritten Leitung mündet/münden, und dem Ausgang des Wasserfilters ein nur für aus dem Wasserfilter ausströmendes Wasser passierbares automatisches Rückflusssperrventil vorgesehen ist. Ein solches einseitig durchströmbares Rückflusssperrventil, auch als Rückschlagventil bezeichnet, verhindert, dass über die Spülleitung(en) Wasser in den Wasserfilter von der Ausströmseite her eindringt und diesen entgegen einer vorgesehenen und vorgeschriebenen Durchströmungsrichtung durchläuft.
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Mit Vorteil kann bei der erfindungsgemäßen Wasserabgabestelle das erste oder kann das zweite oder können beide automatischen Absperrventile ein bistabiles Ventil bzw. bistabile Ventile sein. Bistabile Ventile sind solche, die durch einen Schaltimpuls bei geändertem Vorzeichen des Schaltimpulses ihrer Schaltstellung wechseln, ihre Schaltstellung ansonsten auch bei nicht anliegendem Schaltsignal beibehalten. Die Verwendung derartiger bistabiler Ventile erlaubt ein automatisches Schalten dieser Ventile mit geringstem Energieverbrauch. Ein geringer Energieverbrauch ist generell von Vorteil, ist aber insbesondere dann von großem Nutzen, wenn, wie dies nach einer weiteren erfindungsgemäßen und vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung geschehen kann, die Steuerung und die automatischen Absperrventile mit einer netzlose Energieversorgung versehen sind, die durch einen elektrischen Energiespeicher erfolgt, so z. B. per Batterie oder per Akkumulator. Eine derartige netzlose Energieversorgung ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die erfindungsgemäße Wasserabgabestelle an bestehende Sanitärinstallationen nachgerüstet werden soll. Denn in der Regel wird dort kein Netzanschluss vorzufinden und anzutreffen sein. Einen solchen in diesen Bereich zu führen bedeutet einen erheblichen Installationsaufwand und ist mit Kosten verbunden. Darüber hinaus ist die Verwendung von Netzstrom in Bereichen von Wasserarmaturen auch aus Gründen der Sicherheit nicht zu bevorzugen. Denn in einem nicht zu 100% auszuschließenden Falle, in dem Undichtigkeiten auftreten bzw. Wasser aus dem Leitungssystem der erfindungsgemäßen Wasserabgabestelle austritt, würde solches austretendes Wasser bei Berührung mit elektrischen Installationen der Netzversorgung nicht nur die Gefahren eines Stromschlages hervorrufen, sondern auch möglicherweise zu Kurzschlüssen und damit möglichen Netzausfällen führen, was insbesondere in Kliniken, Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen zu weitreichenden und schwerwiegenden Konsequenzen in der Versorgungssicherheit führen kann. Durch entsprechende Auslegung der elektrischen Verbraucher, insbesondere der elektrisch ansteuerbaren automatischen Absperrventile als bistabile Ventile, kann die erfindungsgemäßen Wasserabgabestelle derart dimensioniert werden, dass eine Versorgung mit geringer Spannung und geringem Energieaufwand möglich ist, z. B. durch Verwendung eines Satzes von vier handelsüblichen 1,5 Volt Batterien, die sich zu einer 6 Volt Versorgungsspannung zusammenschalten lassen. Mit einer solchen einfachen batteriebetriebenen Versorgung kann die erfindungsgemäße Wasserabgabestelle über einen langen Zeitraum betrieben werden.
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Schließlich liegt eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung darin, dass die in der Wasserabgabestelle enthaltenen Leitungen, auch die Spülleitungen, aus einem Material mit biozider Wirkung bestehen, z. B. aus Kupfer oder einer Kupferlegierung. Anstelle aus dem genannten Material insgesamt zu bestehen, können die Leitungen auch an ihren mit dem darin geführten Wasser in Kontakt kommenden Flächen mit dem bioziden Material, wie z. B. Kupfer oder einer Kupferlegierung, belegt oder beschichtet sein. Diese Maßnahme führt, auch bei längeren Standzeiten von Wasser in den Leitungen, zu einer weiteren Reduzierung der Keimbildung bzw. Keimvermehrung, so dass die Hygiene des Wassers insgesamt verbessert wird, ggf. die Zeitintervalle für durchzuführende Spülzyklen verringert und damit der Wasser- und auch der Energieverbrauch gesenkt werden können.
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Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgend geschilderten Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der beigefügten Figur. Dabei zeigt:
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1 einen schematischen Aufbau einer erfindungsgemäßen Trink- und Brauchwasserabgabestelle in einem Ausführungsbeispiel.
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In der einzigen 1 ist eine erfindungsgemäße Trink- und Brauchwasserabgabestelle 1 schematisch mit ihren Bestandteilen und der Leitungsführung dargestellt. Die Trink- und Brauchwasserabgabestelle 1 ist an in einem Gebäude, in welchem diese installiert ist, geführte Hausleitungen angeschlossen, hier einmal an eine Kaltwasserhausleitung 2 und an eine Warmwasserhausleitung 3. Der Anschluss an die Kaltwasserhausleitung 2 geschieht über ein absperrbares Eckventil 4; der Anschluss an die Warmwasserhausleitung 3 erfolgt über ein absperrbares Eckventil 5.
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Bestandteil der Trink- Brauchwasserabgabestelle 1 ist eine Wasserarmatur 6, hier in Form eines in üblicher Weise gestalteten Wasserhahns. Diese Wasserarmatur 6 weist ein Handventil 7 und einen Wasserauslass 8 auf. Das Handventil 7 ist hier Bestandteil einer Einhandmischarmatur mit einem Betätigungshebel 9. Es wird in üblicher Weise durch Anheben des Betätigungshebels 9 geöffnet und geschlossen und in der Durchflussmenge dosiert. Durch Drehen des Handventils 7 um eine Längsachse der hier langgestreckt dargestellten Wasserarmatur 6 wird das Mischungsverhältnis zwischen aus der Kaltwasserhausleitung 2 stammendem kaltem Wasser und aus der Warmwasserhausleitung 3 stammendem warmem Wasser eingestellt.
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Von dem Eckventil 4 führt eine erste Leitung 10 in die Wasserarmatur 6. Eine zweite Leitung 11 führt aus der Wasserarmatur 6 heraus und zu einem Eingang 12 eines Wasserfilters 13. Die erste Leitung 10 und die zweite Leitung 11 sind im Inneren der Wasserarmatur 6 über das Handventil 7 verbindbar, so dass durch Betätigen des Handventils 7 aus der Leitung 10 zuströmendes kaltes Wasser in die zweite Leitung 11 überführt und so in Richtung des Wasserfilters 13 gefördert werden kann.
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Von einem Ausgang 14 des Wasserfilters führt eine dritte Leitung 15 in die Wasserarmatur 6. Diese dritte Leitung 15 ist offen und ohne Zwischenschaltung weiterer Ventile mit dem Wasserauslass 8 verbunden. Somit gelangt aus dem Filter 13 über die Leitung 15 abströmendes Wasser unmittelbar in die Wasserarmatur 6 und tritt dort über den Wasserauslass 8 aus.
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Eine vierte Leitung 16 verbindet das Eckventil 5 mit der Wasserarmatur 6 und ist dort in ähnlicher Weise wie die Leitung 10 zu dem Handventil 7 und der Mischarmatur geführt, kann entsprechend in die zweite Leitung 11, die in Richtung des Eingangs 12 das Wasserfilters 13 führt, überführt werden, wenn das Handventil 7 entsprechend geöffnet und die Mischarmatur so gestellt ist, dass auch Wasser aus der vierten Leitung 16, die das Warmwasser führt, zugemischt wird.
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Im normalen Betrieb der Trink- und Brauchwasserabgabestelle 1 wird also zunächst das eingehende Wasser aus den Leitungen 10 und 16 mit Hilfe des Handventils 7 und der Mischarmatur gemischt und in der Strömungsmenge dosiert, das so gemischte Wasser wird dann über die zweite Leitung 11 dem Wasserfilter 13 zugeführt und in dem Wasserfilter 13 gereinigt. Das gereinigte und insbesondere von Keimen befreite, aus dem Wasserfilter 13 austretende Wasser wird über die mit dem Ausgang 14 verbundene Leitung 15 dem Wasserauslass 8 zugeführt, strömt dort hygienisch aufbereitet aus.
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Im normalen Betrieb der erfindungsgemäßen Trink- und Brauchwasserabgabestelle 1 wird so also mit Hilfe des Wasserfilters 13 gereinigtes und insbesondere entkeimtes bzw. keimreduziertes Wasser zur Verfügung gestellt.
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Um nun bei längeren Standzeiten und Nichtgebrauch der erfindungsgemäßen Trink- und Brauchwasserabgabestelle 1 ebenfalls eine erhöhte Keimbelastung und mögliche Rückverkeimung des Hausleitungssystems aus den als Stichleitungen ausgebildeten Zuleitungen zu der Trink- und Brauchwasserabgabestelle 1 zu reduzieren, hierzu das Leitungssystem automatisch spülen zu können, sind in der Installation weitere Leitungen vorgesehen. Eine erste Spülleitung 17 ist von dem Eckventil 4 abgehend an dem Wasserfilter 13 vorbei geführt und mündet in die dritte Leitung 15. In dieser ersten Spülleitung 17 ist ein elektrisch ansteuerbares automatisches Absperrventil 18 angeordnet, welches über eine elektrische Steuerleitung 19 an eine mit einer Zeitschaltuhr versehene Steuerung 20 angeschlossen ist. Um ein rückwärtiges Einströmen von durch die Spülleitung 17 zugeführtem Wasser in den Wasserfilter 13 zu verhindern, ist in einem zwischen dem Ausgang 14 des Wasserfilters 13 und der Mündung der ersten Spülleitung 17 in der dritten Leitung 15 gelegenen Abschnitt der dritten Leitung 15 ein Rückflusssperrventil 22 vorgesehen. Dieses erlaubt lediglich einen Durchfluss von aus dem Filter austretendem Wasser entlang der Leitung 15 jedoch kein Einströmen von Wasser aus der Spülleitung 17 in dem normalen Strom des Wassers entgegen gesetzter Richtung der Leitung 15 in den Wasserfilter 13 durch dessen Ausgang 14.
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Eine zweite Spülleitung 23 verbindet das zweite Eckventil 5 und damit die Warmwasserleitung 3 mit – wiederum unter Umgehung des Wasserfilters 13 – mit der dritten Leitung 15. Diese zweite Spülleitung 23 ist in einem Abschnitt vor der Mündung in der dritten Leitung 15 identisch mit der ersten Spülleitung 17 geführt. Das Rückflusssperrventil 22 verhindert insoweit auch ein Eindringen von durch die zweite Spülleitung 23 zugeführtem Wasser in den Wasserfilter 13 durch dessen Ausgang 14. In der zweiten Spülleitung 23 ist ein zweites elektrisch betätigbares automatisches Absperrventil 24 angeordnet, welches über eine elektrische Steuerleitung 25 mit der Steuerung 20 verbunden ist, von dieser angesteuert werden kann. Mit der Bezugsziffer 26 schließlich ist ein Gehäuse angedeutet. Das Gehäuse 26 umschließt die innerhalb der gezeigten Linie angeordneten Bestandteile der erfindungsgemäßen Trink- und Brauchwasserabgabestelle 1, kann so Manipulationen daran verhindern und gibt zudem ein optisch ansprechendes Erscheinungsbild.
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In der Steuerung 20 sind für die Zeitschaltung Intervalle vorgegeben, in denen automatische Spülvorgänge erfolgen sollen. Soll das Leitungssystem zur erfindungsgemäßen Trink- und Brauchwasserabgabestelle 1 gespült werden, so gibt die Steuerung 20 über die elektrischen Steuerleitungen 19 und 25 entsprechende Signale an die automatischen Absperrventile 18 und 24 aus. Die automatischen Absperrventile 18 und 24 sind bistabile Ventile, so dass die Ausgabe eines Signalpulses mit einem bestimmten Vorzeichen genügt, um hier eine Änderung der Ventilstellung herbeizuführen. Zu Beginn eines Spülvorganges wird mithin ein Signalpuls ausgegeben, der für ein Öffnen der automatischen Absperrventile 18 und 24 sorgt. Sodann strömt Wasser aus den Kaltwasser- bzw. Warmwasserzuleitungen 2, 3 durch die Spülleitungen 17 und 23 in das Leitungssystem der Wasserabgabestelle 1 und durchströmt alle dem Filter nachgelagerten Leitungsabschnitte, strömt dann durch den Wasserauslass 8 aus, ohne dass hierzu das Handventil 7 etwa betätigt werden müsste. Nach Ende einer vorgesehenen Spülzeit, die eine ausreichende Durchspülung aller zu spülender und als Stichleitungen gebildeter Leitungsabschnitte – auch der als Stichleitungen ausgebildeten Leitungsabschnitte des Hausleitungssystems – gewährleistet, gibt die Steuerung 20 erneut Schaltsignale über die elektrischen Steuerleitungen 19 und 25 an die automatischen Absperrventile 18 und 24, wobei die Schaltsignale entsprechende Pulse zum Schließen der Ventile beinhalten, so dass die Spülleitungen 17 und 23 wiederum abgeriegelt werden, der Spülvorgang endet. Die Trink- und Brauchwasserabgabestelle 1 kann dann wieder in normalem Rahmen durch Betätigen des Handventils 7 bedient und genutzt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Trink- und Brauchwasserabgabestelle
- 2
- Kaltwasserhausleitung
- 3
- Warmwasserhausleitung
- 4
- Eckventil
- 5
- Eckventil
- 6
- Wasserarmatur
- 7
- Handventil
- 8
- Wasserauslass
- 9
- Betätigungshebel
- 10
- Leitung
- 11
- Leitung
- 12
- Eingang
- 13
- Wasserfilter
- 14
- Ausgang
- 15
- Leitung
- 16
- Leitung
- 17
- Spülleitung
- 18
- automatisches Absperrventil
- 19
- elektrische Steuerleitung
- 20
- Steuerung
- 22
- Rückflusssperrventil
- 23
- Spülleitung
- 24
- automatisches Absperrventil
- 25
- elektrische Steuerleitung
- 26
- Gehäuse