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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Wasserinstallationssystem mit einer Wasserbehandlungseinrichtung und einem Wasserhahn. Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb einer Wasserbehandlungseinrichtung. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Wasserinstallationssystem mit einem Untertisch-Wasserfilter, welcher beispielsweise ein Ionenaustauschermaterial umfasst oder welcher zur Entfernung von Chlor und Keimen ausgebildet ist.
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Hintergrund der Erfindung
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In eine bauseitige Wasserleitung eingesetzte Wasserfilter sind bekannt.
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Als gängige Bauform hat sich dabei ein System durchgesetzt, bei welchem ein Filterkopf in eine bauseitig vorhandene Wasserleitung eingebaut wird. In den Filterkopf wird eine Filterkerze eingesetzt. Das Wasser durchströmt in der Filterkerze ein Filtermedium.
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Ein derartiges System wird beispielsweise von der Anmelderin unter dem Handelsnamen „Bestmax®“ vertrieben.
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Derartige Systeme sind in der Gastronomie beliebt, wo insbesondere Maschinen zur Zubereitung von Heißgetränken mit aufbereitetem Wasser versorgt werden.
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Oft sind die Filterkartuschen mit einem Ionenaustauschermaterial befüllt, um die Wasserhärte zu reduzieren und so den Geschmack insbesondere von Heißgetränken, wie Kaffee oder Tee, zu verbessern und um die Maschine vor Kalkablagerungen zu schützen.
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Weiter können über den Wasserfilter dem aufzubereitenden Wasser auch Mineralstoffe und Spurenelemente zugesetzt werden.
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Derartige Systeme mit einem Wasserfilter werden aber auch in Gegenden verwendet, in denen das aus dem Leitungsnetz fließende Wasser nur bedingt für den menschlichen Verzehr geeignet ist.
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So wird in vielen Gegenden zur Reduzierung der Keimbelastung das Wasser gechlort, was zu einem unangenehmen Geruch und Geschmack des Wassers führt.
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Chlor, aber auch Keime können beispielsweise über Aktivkohle aus dem Wasser entfernt werden.
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Sofern ein derartiges System mit einer sich verbrauchenden Filterkerze zur Aufbereitung von für den menschlichen Verzehr vorgesehenem Trinkwasser verwendet wird, ist es in der Praxis üblich, dass die Leitung zu Brauchwasseranschlüssen, beispielsweise Waschmaschine, Spülmaschine, WC etc., nicht über den Wasserfilter geführt wird.
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Sofern ein derartiger Wasserfilter aber für einen bereits bauseits vorhandenen Wasserhahn verwendet werden soll, ist es problematisch, dass aus dem Wasserhahn zumeist sowohl Brauchwasser als auch für den menschlichen Verzehr bestimmtes Trinkwasser entnommen wird. In vielen Fällen ist die Entnahme von Brauchwasser, beispielsweise zum Putzen oder Gießen von Pflanzen, wesentlich größer als die Entnahme von Trinkwasser, welches für den menschlichen Verzehr verwendet wird.
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Wird nunmehr eine Filterkerze verwendet, welche, sofern diese für den Untertisch-Einbau bestimmt ist, ein Volumen von meist weniger als 10 1 hat, so ist diese relativ schnell erschöpft.
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Insbesondere erschöpft sich ein mit Wasserstoff oder Natrium beladenes Ionenaustauschermaterial dadurch, dass dieses Wasserstoff bzw. Natrium abgibt und im Gegenzug beispielsweise Kalzium oder Magnesium speichert. Die Erschöpfung hängt dabei unter anderem von dem Härtegrad des Eingangswassers ab.
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Aber auch Aktivkohleschichten werden durch Schadstoffe, Keime sowie Schwebstoffe belegt und müssen daher nach einer bestimmten Menge von gefiltertem Wasser ausgetauscht oder regeneriert werden.
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Der Einbau von Wasserfiltern und anderen Wasserbehandlungseinrichtungen, wie beispielsweise Ozongeneratoren oder Umkehrosmoseanlagen ist insbesondere als Untertischgerät problematisch.
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Bauseitig ist in der Regel nur ein Wasserhahn mit einem Kalt- und einem Heißwasseranschluss vorhanden. Soll nun temporär behandeltes, beispielsweise gefiltertes, Wasser als Trinkwasser abgegeben werden, kann dies zum einen über einen zusätzlichen Wasserhahn erfolgen. Dies ist aber aufwändig, insbesondere bei Steinplatten ist es problematisch, eine Bohrung für einen derartigen Wasserhahn einzubringen. Weiter ist es schwierig, für einen zweiten Hahn eine gute Position zu finden. Nicht zuletzt zerstört ein derartiger zusätzlicher Hahn die optische Anmutung des Waschplatzes.
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Alternativ kann die bauseitig vorhandene Armatur gegen einen Wasserhahn mit einem zusätzlichen Ventil ausgetauscht werden, über das das mittels der Wasserbehandlungseinrichtung behandelte Wasser abgegeben wird.
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Auch diese Vorgehensweise ist aufwändig. Zudem möchten viele Benutzer den bestehenden Wasserhahn nicht gegen ein anderes Modell austauschen, welches nicht der gewünschten optischen Anmutung entspricht und welches insbesondere nicht an die optische Anmutung des Waschplatzes oder anderer Komponenten, wie anderer Wasserhähne, angepasst ist.
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Aufgabe der Erfindung
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Gegenüber eingangs beschriebenem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Wasserinstallationssystem bereitzustellen, welches sich insbesondere auch an bauseits bereits vorhandenen Wasserabgabestellen, insbesondere Wasserhähnen, verwenden lässt und bei welchem die verwendete Wasserbehandlungseinrichtung eine lange Lebensdauer hat und/oder flexibel verwendbar ist. Insbesondere soll das Installationssystem als Untertisch-System ausgebildet sein.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die Aufgabe der Erfindung wird bereits durch ein Wasserinstallationssystem, durch eine Steuerungseinrichtung für ein Wasserinstallationssystem und durch ein Verfahren zum Betrieb einer Wasserbehandlungseinrichtung nach einem der unabhängigen Ansprüche gelöst.
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Bevorzugte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind dem Gegenstand der abhängigen Ansprüche, der Beschreibung sowie den Zeichnungen zu entnehmen.
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Die Erfindung betrifft ein Wasserinstallationssystem mit einer Wasserbehandlungseinrichtung.
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Das Wasserinstallationssystem umfasst eine Wasserabgabeeinrichtung. Die Wasserabgabeeinrichtung ist insbesondere als Wasserhahn ausgebildet.
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Von einem bauseitigen Wasseranschluss führt eine Leitung über die Wasserbehandlungseinrichtung zu der Wasserabgabeeinrichtung.
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Der bauseitige Wasseranschluss kann mit dem öffentlichen Wassernetz verbunden sein. Im Sinne der Erfindung ist es aber auch, wenn das Wasser über einen Vorratsbehälter in das Leitungssystem eingespeist wird.
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Gemäß der Erfindung umfasst das Wasserinstallationssystem einen an der Wasserbehandlungseinrichtung vorbeiführenden Bypass, wobei über eine Fernbedienung zumindest ein Ventil schaltbar ist, so dass das Wasser nicht über den Bypass fließt.
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Der Strömungspfad kann also durch Betätigen der Fernbedienung derart umgeschaltet werden, dass das Wasser nicht mehr über den Bypass, sondern über die Wasserbehandlungseinrichtung fließt.
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So lässt sich auf einfache Weise das Wasserinstallationssystem in einen Zustand schalten, in welchem die Wasserbehandlungseinrichtung verwendet wird, also das Wasser durch die Wasserbehandlungseinrichtung fließt.
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Vorzugsweise wird gleichzeitig der über die Wasserbehandlungseinrichtung führende Strömungspfad geschlossen. Je nach Strömungswiderstand der Wasserbehandlungseinrichtung ist aber auch denkbar, dass bereits aufgrund des geringen Leitwertes z.B. einer Filterstrecke das Wasser bei geöffnetem Bypass nahezu vollständig über die Bypassstrecke fließt.
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Durch die Erfindung wird auf einfache Weise ermöglicht, dass z.B. der Wasserfilter nur dann betrieben wird, wenn für den menschlichen Verzehr bestimmtes Trinkwasser entnommen wird. Je nach Nutzung des Wasserhahns kann dadurch die Lebensdauer des Wasserfilters, insbesondere der Filterkerze, vervielfacht werden.
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Gleichzeitig ist eine Änderung der bauseitigen Wasserarmatur, etwa durch Austausch gegen eine Armatur mit einem Brauchwasserventil, nicht erforderlich.
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Die Wasserbehandlungseinrichtung kann beispielsweise als Wasserfilter ausgebildet sein. Der Wasserfilter kann insbesondere ein keimtötendes Material wie z.B. Aktivkohle und/oder ein Ionenaustauschermaterial enthalten. Ein derartiger Wasserfilter dient in der Regel der Abgabe von Wasser, welches für den menschlichen Verzehr bestimmt ist.
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Die Wasserbehandlungseinrichtung kann bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung auch als Ozongenerator ausgebildet sein. Über den Ozongenerator wird so temporär ozonhaltiges Wasser abgegeben, welches insbesondere zum Waschen von Lebensmitteln verwendet werden kann. Das Waschen mit ozonhaltigem Wasser erhöht insbesondere die Haltbarkeit von Obst und Gemüse.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann es sich um eine Enthärtungsanlage handeln. Die Enthärtungsanlage kann insbesondere als Ionenaustauscher ausgebildet sein. Insbesondere kann die Enthärtungsanlage eine Filterkerze umfassen, welche ein Ionenaustauschermaterial umfasst, das zumindest teilweise mit Wasserstoffionen beladen ist.
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Über die Enthärtungsanlage kann insbesondere temporär Wasser abgegeben werden, welches z.B. zur Zubereitung von Heißgetränken verwendet werden soll.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Wasserbehandlungseinrichtung als Demineralisierungsanlage ausgebildet. So kann temporär vollentsalztes Wasser abgegeben werden.
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Derartiges vollentsalztes Wasser wird in der Küche vermehrt zum Betrieb von Dampfgarern verwendet. Aber auch für andere Verwendungen, beispielsweise in Bügeleisen, zur Auffüllung von Heizungsanlagen etc. kann vollentsalztes Wasser Verwendung finden.
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Eine Demineralisierungsanlage kann beispielsweise als Umkehrosmoseanlage oder als Mischbett-Ionenaustauscher ausgebildet sein.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist das Wasserinstallationssystem derart ausgebildet, dass das Eingangswasser temporär über zumindest zwei, bei einer weiteren Ausführungsform über zumindest drei, verschiedene Wasserbehandlungseinrichtungen geleitet werden kann.
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Über die Fernbedienung kann der Benutzer beispielsweise auswählen, ob er gefiltertes Wasser für den menschlichen Verzehr, mit Ozon angereichertes Wasser und/oder vollentsalztes Wasser entnehmen will.
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Je nach gewünschter Wassersorte wird sodann der Bypass geschlossen und der über die gewünschte Wasserbehandlungseinrichtung führende Strömungspfad geöffnet.
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Diese Ausführungsform der Erfindung ermöglicht so beispielsweise sogar die Abgabe von mehreren unterschiedlich aufbereiteten Wassersorten an einer einzigen bauseitig vorhandenen Wasserabgabeeinrichtung.
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Bei einer weiteren Ausführungsform ist das Wasserinstallationssystem derart ausgebildet, dass das Eingangswasser nacheinander über zwei verschiedene Wasserbehandlungseinrichtungen leitbar ist.
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So kann z.B. zum Waschen von Lebensmitteln das Wasser zunächst über einen Wasserfilter und sodann über einen Ozon-Generator geleitet werden.
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Das Wasserinstallationssystem ist insbesondere derart ausgebildet, dass in seinem Grundzustand das Wasser über den Bypass fließt, wobei über die Fernbedienung das Ventil derart umgeschaltet wird, dass das Wasser über die Wasserbehandlungseinrichtung fließt.
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Die Fernbedienung kann insbesondere als Taster (z.B. mechanisch oder kapazitiv) ausgebildet sein, auf welchen der Benutzer nur zu drücken braucht.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist das System derart ausgebildet, dass beim Betätigen der Fernbedienung für eine bauartbedingte und/oder gespeicherte Zeitspanne das Wasser durch die Wasserbehandlungseinrichtung geführt wird und sodann das System automatisch umschaltet, dass das Wasser wieder über den Bypass und nicht über die Wasserbehandlungseinrichtung fließt.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das Wasserinstallationssystem einen Drucksensor, über den das System nach dem Schließen der Wasserabgabeeinrichtung in den Grundzustand schaltet.
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Statt eines Drucksensors kann zu demselben Zweck auch ein Durchflusssensor verwendet werden. Dieser kann beispielsweise einen Reed-Schalter umfassen, welcher über ein durch die Strömung bewegtes Bauteil aufgrund magnetischer Anziehung öffnet oder schließt, wenn der Wasserhahn geöffnet wird.
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Auch ein Durchflussmesser, wie z.B. ein Wasserzähler mit einem Turbinenrad kann verwendet werden, um das System in den Grundzustand, also Bypassbetrieb, zu schalten.
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Über einen Durchflussmesser kann zudem noch die genaue Menge des über die Wasserbehandlungseinrichtung geflossenen Wassers bestimmt werden.
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So kann z.B. die Lebensdauer einer Filterkerze exakt errechnet werden.
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Diese Ausführungsform ermöglicht eine besonders einfache Bedienung des Systems.
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Der Benutzer betätigt die Fernbedienung, so dass das System umschaltet und das Wasser durch den Wasserfilter geführt wird.
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Der Benutzer kann nunmehr für den menschlichen Verzehr bestimmtes Trinkwasser entnehmen.
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Ein Schließen des Wasserhahns hat einen Druckanstieg in den strömungsseitig vor dem Wasserhahn angeordneten Leitungen sowie eine Beendigung des Durchflusses zur Folge, was über einen Sensor erfasst werden kann. Der Sensor detektiert also auf einfache Weise das Schließen des Wasserhahns. So kann der Sensor auch entfernt vom Wasserhahn, insbesondere unter Tisch, eingebaut sein.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung steuert die Fernbedienung das zumindest eine Ventil zum Umschalten drahtlos an, z.B. über eine Funkverbindung zu einer Steuerungseinrichtung.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist aber auch möglich, dass die Fernbedienung über eine Leitung, insbesondere eine elektrische Leitung, mit einer Steuerungseinrichtung, die das Ventil umschaltet, verbunden ist.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung kommuniziert die Fernbedienung mit der Steuereinrichtung bidirektional, beispielsweise über eine WLAN- oder Bluetoothverbindung.
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Diese hat den Vorteil, dass so die Fernbedienung mit einer zusätzlichen Funktionalität versehen werden kann.
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Beispielsweise kann die Fernbedienung eine Anzeigeeinrichtung, insbesondere ein Display umfassen, über die ein notwendiger Austausch des Wasserfilters angezeigt wird.
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Die Berechnung der Lebensdauer des Wasserfilters kann unter Berücksichtigung der Zeit erfolgen, in welcher das Installationssystem derart geschaltet ist, dass Wasser über den Wasserfilter läuft.
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Als Maß kann dabei die Zeitspanne dienen, welche zwischen dem Betätigen der Fernbedienung und dem Zurückschalten auf Bypassbetrieb liegt.
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Eine noch genauere Bestimmung ist über vorstehend erwähnten Sensor möglich, über welchen anhand eines Druckabfalls bzw. Druckanstiegs oder des Vorhandenseins eines Durchflusses sowohl das Öffnen als auch das Schließen des Wasserhahns erfasst werden kann.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung umfasst das Wasserinstallationssystem zwei Ventile, welche insbesondere als Magnetventile ausgebildet sind, wobei ein erstes Ventil in der zur Wasserbehandlungseinrichtung führenden Leitung und ein zweites Ventil in der Bypassleitung angeordnet ist.
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Derartige 2/2-Wegeventile sind preiswert und lassen sich sehr einfach elektrisch ansteuern.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann aber auch ein 3/2-Wegeventil zum Umschalten zwischen Bypass und der zum Wasser führenden Leitung verwendet werden.
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Der Wasserfilter kann ein Filterbett umfassen, welches Stoffe zur Wasseraufbereitung an das Wasser abgibt. Beispielsweise kann der Wasserfilter zur Abgabe von Mineralstoffen, wie insbesondere Magnesium, Zink und/oder Silizium ausgebildet sein.
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Weiter kann der Wasserfilter ausgebildet sein, um Schadstoffe, insbesondere Chlor zu entfernen.
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Insbesondere kann der Wasserfilter zumindest eine Aktivkohleschicht umfassen.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung umfasst das Wasserinstallationssystem eine Anzeige, die eine Abgabe von mittels der Wasserbehandlungseinrichtung gefilterten Wassers bestätigt.
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Je nach Ausgestaltung der Leitungen kann sich bei dem erfindungsgemäßen Wasserinstallationssystem immer ein gewisses Volumenrestwasser im Wasserhahn selbst oder in der zum Wasserhahn führenden Leitung befinden, welches nicht durch die Wasserbehandlungseinrichtung geführt wurde.
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Nach dem Umschalten auf die zum Wasser führenden Leitung tritt zunächst dieses Wasser aus.
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So kann der Benutzer zunächst das austretende Wasser verwerfen bzw. abfließen lassen und erst dann Wasser entnehmen.
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Über eine Anzeige kann beispielsweise zeitgesteuert nach dem Öffnen des Wasserhahns angezeigt werden, dass nunmehr das vorhandene Restwasser ausgespült wurde und dass das aus dem Wasserhahn austretende Wasser über die Wasserbehandlungseinrichtung gelaufen ist.
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Die Anzeige kann beispielsweise über den Drucksensor oder Durchflussmesser gesteuert werden.
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So kann beispielsweise bei einem Druckabfall, der auf ein Öffnen des Wasserhahns schließen lässt, die Anzeige nach einem vorgegebenen Zeitintervall signalisieren, dass gefiltertes Wasser aus dem Wasserhahn austritt.
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Es versteht sich, dass dieses vorgegebene und ggf. in der Steuerungseinrichtung oder der Fernbedienung abgespeicherte Zeitintervall von der Ausgestaltung des Installationssystems, insbesondere der Leitungslängen und Leitungsquerschnitte abhängt.
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Die Anzeige kann insbesondere an der Fernbedienung angeordnet sein. Beispielsweise kann über eine Anzeige in unterschiedlichen Farben, z.B. grün/gelb, angezeigt werden, ob gefiltertes oder ungefiltertes Wasser abgegeben wird.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Steuerungseinrichtung für ein Wasserinstallationssystem, wie es vorstehend beschrieben wurde.
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Die Steuerungseinrichtung umfasst zumindest ein Ventil sowie ein Drucksensor, wobei das Ventil bei einem Druckanstieg geschaltet wird.
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Die Steuerungseinrichtung ist also derart ausgebildet, dass diese zumindest beim Schließen des Wasserhahns in den Bypassbetrieb schaltet.
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Ein Sende- und/oder Empfangsmodul kann ebenfalls Teil der Steuerungseinrichtung sein.
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Die Steuerungseinrichtung kann insbesondere ein Gehäuse mit Anschlüssen umfassen, an denen der Bypasszweig sowie der über die Wasserbehandlungseinrichtung führende Zweig der Wasserleitung angeschlossen wird.
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Weiter betrifft die Erfindung ein Modul, welches für das vorstehend beschriebene Wasserinstallationssystem ausgebildet ist.
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Das Modul umfasst einen Eingang und einen Ausgang für die Wasserleitung, einen Eingang und einen Ausgang für die Wasserbehandlungseinrichtung, die Steuerungseinrichtung, das zumindest eine Ventil und den Bypass. Weiter kann das Modul den Drucksensor umfassen.
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Diese Komponenten sind vorzugswiese in einem einzigen Gehäuse angeordnet, welches mit Filterkopf verbindbar ist.
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Zum Anschluss kann das Modul jeweils zwei Leitungsanschlüsse, insbesondere Schraubanschlüsse zum Anschluss der Wasserleitung und zum Anschluss des Filterkopfes umfassen.
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Über eine Fernbedienung wird zumindest ein Ventil in dem Modul temporär so geschaltet, dass das Eingangswasser über die Wasserbehandlungseinrichtung geführt wird.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung können sich diese Komponenten auch im Filterkopf befinden.
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Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb einer Wasserbehandlungseinrichtung, insbesondere einer Wasserbehandlungseinrichtung, welche in vorstehend beschriebenem Installationssystem verwendet wird.
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Zwischen dem Wasseranschluss und dem Wasserhahn ist die Wasserbehandlungseinrichtung eingebaut.
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Gemäß der Erfindung wird über die Fernbedienung ein Bypass, welcher um die Wasserbehandlungseinrichtung führt, geschlossen und eine über den Wasserfilter führende Leitung wird geöffnet.
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Dies kann wie vorstehend beschrieben, beispielsweise über 2/2-Wegeventile erfolgen oder über ein 3/2-Wegeventil.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird das Schließen des Wasserhahns über einen an einer Wasserleitung angeordneten Sensor erfasst und sodann der Bypass geöffnet und die über den wasserführenden Filter führende Leitung geschlossen.
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Figurenliste
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Der Gegenstand der Erfindung soll anhand schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele gemäß 1 bis 4 näher erläutert werden.
- 1 zeigt in einem Ausführungsbeispiel das Grundprinzip der Erfindung.
- 2 zeigt eine Ausführungsform, bei der die für das Installationssystem verwendeten Komponenten in einem Modul angeordnet sind, welches mit einem Filterkopf verbunden ist.
- 3 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher die Komponenten im Filterkopf integriert sind.
- 4 zeigt schematisch eine Ausführungsform, bei der der Benutzer zwischen mehreren Wassersorten auswählen kann.
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Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist eine schematische Ansicht eines Systems 1 mit einem Wasserfilter.
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Das System 1 umfasst als Wasserbehandlungseinrichtung eine unter Tisch installierte Filterkerze 2, welche in einen Filterkopf 3 eingesetzt ist, der in einer bauseitig angeschlossenen Wasserleitung 5 eingebaut ist.
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Die Wasserleitung 5 wird über den Wasseranschluss 4 (z.B. Eckventil) versorgt.
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Das Wasser wird über die Wasserleitung 5 zum Wasserhahn 6 geleitet.
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Gegebenenfalls kann es sich bei dem Wasserhahn 6 auch um eine Mischbatterie handeln, das Wasser also strömungsseitig vor dem Wasserhahn in zwei Wege unterteilt werden, von denen der eine über einen Erhitzer, insbesondere einen Durchlauferhitzer oder Untertisch-Boiler, läuft.
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In dieser schematischen Darstellung ist der Wasserhahn 6 an einem Waschbecken 7 angebracht, welches auf einer Arbeitsplatte 8 angeordnet ist.
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Erfindungsgemäß kann über die Fernbedienung 11, welche als Taster ausgebildet sein kann, das Wasser temporär über die Filterkerze 2 geleitet werden.
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Hierzu wird hinter dem Wasseranschluss 4 die Wasserleitung in zwei Zweige unterteilt, und zwar in einen Zweig 5a, welcher über den Wasserfilter, also die Filterkerze 2, führt und einen Zweig 5b, welcher einen Bypass bildet und bei welchem das Wasser hinter der Filterkerze an dem Verbindungsstück 14 wieder in die Leitung 5 eingespeist wird.
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Im Grundzustand läuft das Wasser über den Zweig 5b und kann als Brauchwasser verwendet werden.
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Betätigt nunmehr der Benutzer die Fernbedienung 11, welche über eine Funkverbindung mit der Steuerungseinrichtung 9 verbunden ist, so wird das Magnetventil 10a geschlossen und das Magnetventil 10b geöffnet.
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Das Wasser läuft nunmehr über den Zweig 5a und wird durch die Filterkerze 2 geleitet.
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Die Fernbedienung 11 umfasst des Weiteren eine Anzeige 15, welche dem Benutzer signalisiert, dass gefiltertes Wasser austritt.
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Öffnet der Benutzer den Wasserhahn 6 nach dem Betätigen der Fernbedienung 11, so wird dies über den an der Leitung 5 angeschlossenen Drucksensor 13 aufgrund eines Druckabfalls erfasst.
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Über eine Zeitsteuerung kann nunmehr sichergestellt werden, dass die Anzeige 15 erst dann aktiviert wird, wenn hinreichend viel Wasser aus dem Wasserhahn 6 ausgetreten ist, dass das vorhandene Restwasser hinter dem Verbindungsstück 14 ausgespült wurde.
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Das nunmehr austretende Wasser kann zum Trinken verwendet werden.
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Sobald der Benutzer den Wasserhahn 6 wieder schließt, wird dies aufgrund eines Druckanstiegs vom Drucksensor 13 erfasst und die Steuerungseinrichtung 9 schaltet wieder auf Bypassbetrieb um.
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Nachfolgend kann beliebig oft Brauchwasser entnommen werden, ohne dass das Installationssystem auf Filterbetrieb schaltet.
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In diesem Ausführungsbeispiel umfasst die Fernbedienung 11 des Weiteren ein Display 12, auf welchem die Restlebensdauer der Filterkerze 2 angezeigt wird.
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Die Lebensdauer der Filterkerze kann unter Berücksichtigung der Öffnungszeit des Magnetventils 6b berechnet werden.
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Neben der Gesamtzeit, innerhalb der Wasser durch die Filterkerze 2 fließt, kann des Weiteren die Zeitspanne seit dem letzten Wechseln der Filterkerze 2 in die Berechnung der Lebensdauer eingehen.
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2 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, bei welcher ein Modul 16 verwendet wird, welches mit dem Filterkopf 3 verbunden ist.
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Das Modul umfasst einen Eingang 17 und einen Ausgang 18 für die bauseitige Wasserleitung 5 und ist zwischen Wasseranschluss 4 und Wasserhahn 6 eingebaut.
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Die in 1 dargestellten Komponenten, wie ein Leitungszweig für den Bypass, die Steuerungseinrichtung, zumindest ein Schaltventil und der Drucksensor sind in dem Modul 16 integriert.
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Über einen Ausgang 19 und einen Eingang 20 wird nach Betätigen der Fernbedienung 11 das Wasser durch die Filterkerze 2 geleitet.
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Das Modul 16 kann mit einem bauseitigen elektrischen Anschluss 21 zur Stromversorgung verbunden sein, z.B. einer Steckdose. Bei einer anderen Ausführungsform umfasst das Modul einen Akku oder eine Batterie zur Stromversorgung (nicht dargestellt).
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Diese Ausführungsform der Erfindung hat den Vorteil, dass alle erforderlichen Komponenten, um den Wasserfilter nur temporär für die Abgabe von Trinkwasser zu verwenden, in einem einzigen Gehäuse integriert sein können, welchem mit einem handelsüblichen Filterkopf verbindbar ist.
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Wie in 3 dargestellt, können diese Komponenten aber auch Teil des Filterkopfes 3 selbst sein.
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Dieser ist in der Wasserleitung 5 zwischengeschaltet und leitet nur temporär nach Betätigen der Fernbedienung das Eingangswasser durch die Filterkerze 2.
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Das Schließen des Bypasses und Öffnen des Zweigs zur Filterkerze 2 erfolgt ebenfalls über eine Funkverbindung und eine im Filterkopf 3 integrierte Steuerungseinrichtung.
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Auch kann bei dieser Ausführungsform der Erfindung der Filterkopf 3 mit einem elektrischen Anschluss 21 verbunden sein (oder eine eigene Stromversorgung umfassen).
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4 zeigt schematisch ein System 1 mit einer Wasserbehandlungseinrichtung, bei welchem der Benutzer zwischen verschiedenen Wassersorten wählen kann.
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Diesem Ausführungsbeispiel ist das Modul 16 über die Leitung 5 mit dem Wasseranschluss 4 verbunden.
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Über das Modul 16 wird Wasser an den Wasserhahn 6 weitergeleitet.
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Das Modul 16 umfasst in diesem Ausführungsbeispiel Anschlüsse für den Filterkopf 3 der Filterkerze 2, einen Ozongenerator 22 sowie eine Umkehrosmoseanlage 23.
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Es versteht sich, dass insbesondere Ozongenerator 22 und Umkehrosmoseanlage 23 schematisch dargestellt sind und dass die hierfür erforderlichen weiteren Anschlüsse, wie der Stromanschluss des Ozongenerators 21, die Wasser- und Abwasseranschlüsse der Umkehrosmoseanlage 23, insbesondere auf deren Konzentratseite, nicht dargestellt sind.
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Das Modul 16 umfasst einen Bypass, über den im Grundzustand das Wasser vom Wasseranschluss 4 direkt zum Wasserhahn 6 geleitet wird.
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Über die Fernbedienung 11, welche mit dem Modul 16 in einer Funkverbindung steht, kann der Benutzer nunmehr das Modul 16 derart schalten, dass das Wasser temporär über die Filterkerze 2, den Ozongenerator 22 und/oder die Umkehrosmoseanlage 23 geleitet wird.
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Der Benutzer kann also so, nach Auswahl des entsprechenden Wassers, temporär Ozonhaltiges Wasser zum Waschen von Lebensmitteln, vollentsalztes Wasser, beispielsweise für einen Dampfgarer, oder über die Filterkerze 2 aufbereitetes Wasser für den menschlichen Verzehr entnehmen.
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Die jeweils abgegebene Wassersorte wird vorzugsweise über die Fernbedienung 11 optisch signalisiert.
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Um besonders hygienisches Wasser zum Waschen von Lebensmitteln bereits zu stellen, kann das Modul 16 z.B. auch derart ausgebildet sein, dass das Eingangswasser zunächst über die Filterkerze 2 und sodann über den Ozongenerator 22 leitbar ist.
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Auch bei der hier dargestellten Ausführungsform der Erfindung wird das Schließen des Wasserhahns 6 über einen Sensor erfasst und das System 1 wieder in einen Grundzustand geschaltet, in welchem das Wasser direkt über den Bypass zum Wasserhahn 6 fließt.
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Der Sensor (nicht dargestellt) ist vorzugsweise im Modul 16 angeordnet.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung (nicht dargestellt) können die Komponenten des Moduls sowie die verschiedenen Wasserbehandlungseinrichtung zumindest teilweise in einem einzigen Gehäuse angeordnet sein, welches inline in die Wasserleitung 5 eingebaut wird.
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Durch die Erfindung konnte ein komfortables, unter Tisch einbaubares System bereitgestellt werden, bei welchem ohne Wechsel des Wasserhahns sowohl Brauchwasser als auch gefiltertes Wasser abgegeben wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- System mit einer Wasserbehandlungseinrichtung
- 2
- Filterkerze
- 3
- Filterkopf
- 4
- Wasseranschluss
- 5
- Leitung
- 5a
- Leitungszweig Filter
- 5b
- Leitungszweig Bypass
- 6
- Wasserhahn
- 7
- Waschbecken
- 8
- Arbeitsplatte
- 9
- Steuerungseinrichtung
- 10a, 10b
- Magnetventil
- 11
- Fernbedienung
- 12
- Display
- 13
- Drucksensor
- 14
- Verbindungsstück
- 15
- Anzeige
- 16
- Modul
- 17
- Eingang Wasserleitung
- 18
- Ausgang Wasserleitung
- 19
- Ausgang Wasserfilter
- 20
- Eingang Wasserfilter
- 21
- Stromanschluss
- 22
- Ozon-Generator
- 23
- Umkehrosmoseanlage