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Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz mit einem Sitzflächenteil und einem Rückenlehnenteil, das jeweils ein mittleres einer Sitzfläche oder ein mittleres einer Rückenlehnenfläche bildendes Polsterteil, jeweils seitlich begrenzt durch eine Seitenwange, aufweist und das jeweils mit der Unterseite bzw. der Rückseite in einem luftundurchlässigen Wannenteil einliegt, wobei das Sitzflächenteil und/oder das Rückenlehnenteil eine Klimatisierungseinrichtung mit mindestens einer Lüftereinheit aufweist, die mindestens einen in einem Lüftergehäuse angeordneten Radiallüfter umfasst und die in einer Lüfterausnehmung in der einem Insassen abgewandten Unterseite oder Rückseite des Polsterteils eingesetzt ist, und mit Luftführungskanälen, die Luft zu der Saugseite der Lüftereinheit zuführen oder Luft von der Druckseite der Lüftereinheit abführen, wobei ein Teil der Luftführungskanäle mit der Sitzfläche des Sitzflächenteils oder der Rückenlehnenfläche des Rückenlehnenteils in Verbindung stehen.
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Solche Fahrzeugsitze mit aktivem Belüftungssystem, das bedeutet solche, die mit mindestens einem Lüfter ausgestattet sind, sind in den unterschiedlichsten Ausführungen im Einsatz.
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Beispielsweise beschreibt die
DE 10 2009 009 057 A1 eine Klimatisierungseinrichtung mit mindestens einer Luftführungsschicht, wobei die Luftführungsschicht mindestens eine Beabstandungseinrichtung aufweist, die auf einer vom Benutzer abgewandten Seite (B-Seite) des Polsters angeordnet ist und die mit einer Sperrschicht auf der B-Seite der Luftführungseinrichtung versehen ist, um ein Austreten von Luft zur B-Seite hin zu vermeiden. In einer Ausführungsform ist ein Ventilator vorgesehen, der mit seinem Gehäuse an der Beabstandungseinrichtung befestigt ist. Dieser Lüfter bläst Luft in den zu klimatisierenden Sitz; er kann aber auch im Saugbetrieb Luft von der Sitzfläche absaugen.
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Aus der
DE 10 2006 016 091 A1 ist ein Fahrzeugsitz mit einer Belüftungseinrichtung bekannt, die an der Rückenlehne des Fahrer- oder Beifahrersitzes angeordnet ist und als Klimaeinrichtung für hinter den Vordersitzen sitzenden Passagieren dient. In der Lehnenfläche des Vordersitzes (Fahrer-/Beifahrersitz) ist eine Gebläseeinrichtung vorhanden, die eine Lufteintrittsöffnung und eine Luftaustrittsöffnung jeweils auf der Rückseite des Lehnenteils umfasst. Die Luftaustrittsöffnung ist in der oberen Hälfte des Lehenteils angeordnet und die Lufteintrittsöffnung ist in der unteren Hälfte des Lehnenteils angeordnet. Die Gebläseeinrichtung selbst, das bedeutet der Lüfter, befindet sich in einem seitlichen Bereich des Lehnenteils des Vordersitzes. Die Luft wird zwischen den Öffnungen und dem Lüfter über entsprechende Strömungskanäle, die innerhalb der Polsterung angeordnet sind, geführt.
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Aus der
DE 10 2005 006 060 A1 ist ein passiv belüfteter Fahrzeugsitz, das bedeutet ein solcher, der keinen Lüfter besitzt, bekannt. Das Polster dieses Fahrzeugsitzes besteht aus einem Verbund von Schichten mit zumindest einer Luft führenden Schicht. Im Bereich der Luft führenden Schicht ist eine Ausgangsöffnung vorgesehen, die so angeordnet ist, dass das Ausströmen von warmer und feuchter Luft ein selbstständiges Nachströmen von trockener und kühler Umgebungsluft in die Luft führende Schicht bewirkt. Es ist auch vorgesehen, den Schaumkern des Sitzpolsters mit mehreren vertikalen Kanälen und zumindest einem horizontalen Kanal zu durchsetzen. Eine Ausgangsöffnung des horizontalen Kanals befindet sich am rückseitigen Ende der Luft führenden Schicht und eine entsprechende Eingangsöffnung befindet sich an der Stirnseite oder der Unterseite des Sitzkissens.
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Aus der
DE 10 2007 031 323 A1 ist ein weiterer Fahrzeugsitz mit passiver Sitzbelüftungseinrichtung bekannt. Innerhalb des Polsters befindet sich eine Kanalanordnung mit wenigstens einem Lufteinlasskanal, der eine Lufteinlassöffnung aufweist, und mit wenigstens einem Luftauslasskanal, der eine Luftauslassöffnung umfasst. Die Lufteinlassöffnung befindet sich, in Fahrzeuglängsrichtung gesehen, stirnseitig am Sitzkissenpolster und die Luftauslassöffnung befindet sich in einem hinteren Bereich des Sitzkissens.
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Auch aus der
DE 10 2009 057 072 A1 ist ein passiv belüftetes Polster für ein Sitz- und/oder Rückenlehnenteil eines Fahrzeugsitzes bekannt. Das Polster besitzt ein Polster-Basisteil, das von einem Sitzbezug abgedeckt ist. Das Polster-Basisteil weist eine Mehrzahl sich senkrecht zur Sitzoberseite hin erstreckende Noppen auf, die so voneinander beabstandet sind, dass zwischen den Noppen Zwischenräume entstehen. Diese Zwischenräume im Bereich der Sitzfläche oder Rückenlehnenfläche münden in Längskanäle, die in Bezug auf die Sitzfläche an der Vorderseite und der Rückseite in der Ebene der Sitzfläche enden. Über diese Längskanäle strömt Luft in die Zwischenräume zwischen den Noppen ein oder davon aus. Weiterhin sind über die gesamte Sitzfläche oder Rückenlehnenfläche Kanäle oder Bohrungen verteilt, die sich von der Oberseite des Polster-Basisteils zu der Unterseite des Sitzflächenteil oder des Rückenlehnenteils erstrecken. Weiterhin sind in der Oberseite der Seitenwangen der Sitzfläche Kanäle ausgebildet, die die Oberfläche der Seitenwangen belüften. Auch von diesen Kanälen auf der Oberseite führen Durchgangsöffnungen zu der Unterseite des Sitzes in Richtung der Sitzaufnahmevorrichtung.
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Die vorstehend beschriebenen Belüftungseinrichtungen oder belüfteten Fahrzeugsitze sind zum einen nur zum Einsatz in den vorderen Fahrzeugsitzen, das bedeutet dem Fahrersitz und dem Beifahrersitz, geeignet und zum anderen setzen sie sehr spezielle Unterkonstruktionen, in denen die Polster aufgenommen sind, voraus. Weiterhin wirkt sich deren Luftführung negativ auf die Insassen im Fondbereich des Fahrzeuges aus, da dort die Luftströmungen bemerkbar sind. Ein weiterer Grund, dass solche Sitze in vielen Fahrzeugen nicht „belüftungsfreundlich” sind, ist darin zu sehen, dass die typische Rückbank eine einfache Schaumstoff-Polsterung, die über einem luftundurchlässigen Wannenteil angeordnet ist, umfasst, wie beispielsweise über einem Fahrzeug-Bodenprofil oder einer Fahrzeug-Rückwand, die den Gegebenheiten entsprechend angepasst sind. Die minimierte Schaumdicke und das Hinzufügen eines Lüfters sowie die An- oder Absaugkanäle für die Luft würden die für die Sitzfläche konzipierte Lage, den sogenannten H-Punkt, verändern. Als H-Punkt, auch Hüftgelenk-Punkt, wird der Drehpunkt zwischen dem Rumpf und dem Oberschenkel eines Insassen bezeichnet.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art mit einer aktiven Klimatisierungseinrichtung, das bedeutet einer solchen mit einer Lüftereinheit, auszustatten, die für die unterschiedlichen Sitzkonfigurationen eines Fahrzeugs geeignet sind, und der die vorstehend angeführten Nachteile bekannter Belüftungseinrichtungen vermeidet.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Fahrzeugsitzes sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Ein wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Sitzes ist darin zu sehen, dass in der Unterseite des Polsterteils des Sitzes oder in der Rückseite des Polsterteils der Rückenlehne Ausnehmungen ausgebildet sind, die von mindestens einer der Seitenwangen zu der Radialseite der Lüftereinheit führen. Diese Ausnehmungen werden von dem Wannenteil abgedeckt und bilden so Luftführungskanäle. Die Luftführungskanäle, die zu der Sitzfläche oder Rückenlehnenfläche führen, stehen mit der Axialseite der Lüftereinheit in Strömungsverbindung. Die Anordnung zur Klimatisierung des Sitzes wird vorzugsweise in einem Modus betrieben, in dem Luft von der Sitzfläche oder Rückenlehnenfläche abgesaugt wird und über die Luftaustrittsöffnungen an der Unterseite der Seitenwange in den Fahrgastraum abgegeben wird. Die Ausnehmungen in den Seitenwangen können dort angeordnet werden, wo die dort ausströmende Luft keinen störenden Einfluss auf andere Personen im Fahrzeug haben.
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Der erfindungsgemäße Sitz ist somit auch dort einsetzbar, wo kein Raum unterhalb des Sitzes vorhanden ist, um aus diesem Raum Luft anzusaugen oder in diesen Raum Luft abzugeben. Der Sitz ist insbesondere für solche Fälle geeignet, bei denen der Sitz auf einer luftundurchlässigen Fläche, beispielsweise einer Sitzschale, angeordnet ist. Solche luftundurchlässigen Flächen sind auch im Bereich der Rücksitze von Limousinen, der Sitze in öffentlichen Verkehrsmitteln oder auch im Bereich der Sitze von Pick-up-Fahrzeugen vorhanden. Auch ist ein solcher Fahrzeugsitz für typische Einzelsitze im Rücksitzbereich oder für eine Rücksitzbank geeignet, die typischerweise mit einer einfachen Schaumstoff-Polsterung, die über einer luftundurchlässigen Grundstruktur angeordnet ist, wie beispielsweise einem Fahrzeug-Bodenprofil oder einer Fahrzeug-Rückwand, gepolstert sind.
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Mit dem erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz ist es möglich, ein Polsterteil, beispielsweise aus Schaumstoff, einzusetzen, das eine minimale Schaumdicke verwendet, und gleichzeitig in eine Ausnehmung dieses Polsterteils eine Lüftereinheit einzusetzen sowie auf der Unterseite dieses Polsterteils die An- oder Absaugkanäle auszubilden. Weiterhin ist mit dieser Anordnung der Lüftereinheit gewährleistet, dass der H-Punkt erhalten bleibt. Gleichzeitig wird die Funktion der Seitenwangen der Sitzfläche oder der Rückenlehne nicht beeinträchtigt und deren Funktion, dem Insassen einen seitlichen Halt im Sitz zu geben, bleibt erhalten.
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Da der Fahrzeugsitz im Wesentlichen keine konstruktiven Anpassungen des Sitzgestells erfordert, ist ein solcher Fahrzeugsitz auch noch nachträglich in bestehende Fahrzeugstrukturen einsetzbar.
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Um die Luft zwischen der Radialseite der Lüftereinheit und den Ausnehmungen zu verteilen und ein besseres Strömungsverhalten zwischen Lüftereinheit und Ausnehmungen zu erreichen, kann ein Luftsammelraum zwischen der Radialseite der Lüftereinheit und den Ausnehmungen von Vorteil sein, der durch eine Vertiefung in dem Polsterteil gebildet ist und, ebenso wie die Ausnehmungen, durch das Wannenteil begrenzt ist. Ein solcher Vorteil wird auch dann erreicht, wenn zwischen der Axialseite der Lüftereinheit und den zu der Sitzfläche oder der Rückenlehnenfläche führenden Luftführungskanälen ein Luftverteilungsraum in dem Polsterteil ausgebildet wird. Falls sowohl ein solcher Luftsammelraum als auch ein Luftverteilungsraum vorgesehen wird, kann zwischen Luftsammelraum und Luftverteilungsraum eine luft- und feuchtigkeitsundurchlässige Sperrschicht angeordnet werden, um diese beiden Räume strömungstechnisch voneinander zu trennen. Dadurch ist es auch möglich, den Luftsammelraum und den Luftverteilungsraum unmittelbar aneinandergrenzend in zwei übereinander liegenden Ebenen anzuordnen.
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Der Luftsammelraum kann durch eine Erweiterung der Lüfterausnehmung gebildet werden.
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Die Ausnehmungen werden bevorzugt entlang der Seitenwange verteilt. Die durch die Ausnehmungen gebildeten Luftführungskanäle sollten sich bevorzugt zu der Seitenfläche des Sitzes hin öffnen, das bedeutet entweder in Richtung zu dem benachbarten Sitz hin oder zu der Seitenwand des Fahrgastraums. Durch diese Anordnung hat die Luftströmung keine unmittelbare Auswirkung auf die Fahrzeuginsassen, unabhängig davon, ob die Fahrzeuginsassen einen vorderen Sitz oder einen hinteren Sitz belegen.
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In mindestens einer Seitenwange sollten mindestens drei Ausnehmungen vorhanden sein. Bevorzugt sind jedoch bis zu fünf oder auch sechs Ausnehmungen.
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Die Ausnehmungen werden so dimensioniert, dass sie aus Richtung der Sitzfläche oder Rückenlehnenfläche gesehen eine Breite von 5 mm bis 30 mm, vorzugsweise von 10 mm bis 20 mm, haben. Die Querschnittsabmessungen werden an das erforderliche Strömungsprofil, auch in Abhängigkeit von der Anzahl der Ausnehmungen und der Tiefe der Ausnehmungen, angepasst.
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Zusätzliche Ausnehmungen können in dem Sitzflächenteil von einer vorderen, der Seite des Rückenlehnenteils gegenüber liegenden Seitenfläche des Polsterteils zu der Lüftereinheit führen. Auch in diesem Bereich hat die aus den Ausnehmungen austretende oder darüber angesaugte Luft keinen unmittelbaren Einfluss auf andere Insassen des Fahrzeuges. Weiterhin können solche Ausnehmungen sowohl an den Vordersitzen als auch an Sitzen im Fond vorgesehen werden, ohne dass hierbei die Sitztragestruktur hinderlich wäre.
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In dem Lüftergehäuse können mehrere Lüfter angeordnet werden, wobei dann das Lüftergehäuse vorzugsweise als Plattenelement ausgeführt wird.
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Es ist darauf hinzuweisen, dass im Rahmen der Erfindung der Lüfter auch in umgekehrter Richtung betrieben werden kann, so dass die Druckseite zur Saugseite und die Saugseite zur Druckseite wird.
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen. In den Zeichnungen zeigen
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1 eine perspektivische Ansicht auf die Unterseite der Polsterstruktur eines Sitzflächenteils eines Fahrzeugsitzes gemäß der Erfindung,
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2 eine schematische Schnittdarstellung durch eine Polsterstruktur eines Sitzflächenteils oder eines Rückenlehnenteils gemäß der Erfindung, in der die Luftströmung dargestellt ist,
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3A bis 3C verschiedene Ansichten einer Lüftereinheit, wie sie in der Polsterstruktur der 1 eingesetzt ist,
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4 eine perspektivische Teilansicht in einer Explosionsdarstellung eines Sitzflächenteils oder einen Rückenlehnenteils mit Polsterteil, Lüftereinheit und Luftverteilungsschichten,
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5 eine schematische Seitenansicht im Schnitt eines Fahrzeugsitzes mit Klimatisierungseinrichtung sowohl in dem Sitzflächenteil als auch dem Rückenlehnenteil, und
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6 bis 9 vier Schnittdarstellungen, um vier unterschiedliche Ausführungsformen der Erfindung zu zeigen und zu erläutern.
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Soweit in den einzeln in den Figuren gezeigten Ausführungsformen dieselben Bezugszeichen für einzelne Teile verwendet werden, so können die Ausführungen zu einer Ausführungsform in analoger Weise auf die anderen Ausführungsformen übertragen werden, auch wenn diese Teile in den anderen Ausführungsformen nicht nochmals beschrieben werden.
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Der Fahrzeugsitz 1, wie er beispielsweise schematisch in einer Seitenansicht in 5 dargestellt ist, umfasst ein Sitzflächenteil 2 und ein Rückenlehnenteil 3. Sowohl dem Sitzflächenteil 2 als auch dem Rückenlehnenteil 3 ist jeweils ein Wannenteil 4 zugeordnet; diese Wannenteile 4 können im Bereich von Vordersitzen eines Fahrzeugs separate Teile sein, oder die Wannenteile 4 können dann, wenn es sich um einen Rücksitz eines Fahrzeuges handelt, wie dies in 5 gezeigt ist, aus Fahrzeugsstrukturteilen bestehen.
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1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht auf die Unterseite ein Sitzflächenteil 2, wie es auch in dem Fahrzeugsitz 1 der 1 verwendet werden kann, ohne das entsprechende Wannenteil 4.
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Das Sitzflächenteil 2 der 1 und 5, ebenso wie das Rückenlehnenteil 3 der 5, umfasst ein Polsterteil 5 mit jeweils einem eine mittlere Sitzfläche 6 bzw. eine mittlere Rückenlehnenfläche 6 bildenden Polsterteil, das jeweils seitlich durch eine Seitenwange 7 begrenzt ist.
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In dem Sitzflächenteil 2 (siehe 1 und 5) und dem Rückenlehnenteil 3 (siehe 5) ist jeweils eine Klimatisierungseinrichtung mit einer Lüftereinheit 8 vorgesehen. Diese Lüftereinheit 8 umfasst beispielsweise, wie detaillierter die 3A bis 3C zeigen, ein Lüftergehäuse 9, in dem mindestens ein Radiallüfter 10 angeordnet ist. Die Lüftereinheit 8, wie sie in den 1 und 3A bis 3C dargestellt ist, ist mit zwei Radiallüftern 10 ausgestattet.
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Wie die 1 zeigt, ist die Lüftereinheit 8 in einer Lüfterausnehmung 11 in der einem Insassen abgewandten Unterseite oder Rückseite des Polsterteils 5 eingesetzt. In der Unterseite des Polsterteils 5 sind Ausnehmungen 12 ausgebildet, die sich von der Ausnehmung 11 bzw. der darin eingesetzten Lüftereinheit 8 bis in den Bereich der Seitenwange 7 erstrecken. Anhand der 2 ist zu erkennen, dass diese Ausnehmungen 12 die Form von Nuten aufweisen, die auf der Unterseite des Polsterteils 5 offen sind und dann, wenn das Polsterteil 5 in einem Wannenteil 4 einer Sitzstruktur eingesetzt ist, wie dies die 5 zeigt, durch das Wannenteil 4 abgedeckt sind und so Luftführungskanäle bilden.
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Bei den Lüftern handelt es sich um flache Radiallüfter 10, die mit ihrer axialen Gehäuseseite (Saugseite) auf einer Basisplatte 13 des Lüftergehäuses 9 befestigt sind. Im Bereich der axialen Saugseite sind in der Basisplatte 13 Lochungen 14 vorhanden.
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Die Lüftereinheit 8 ist so in die Ausnehmung 12 in dem Polsterteil 5, das vorzugsweise aus einem festen Schaumstoffmaterial besteht, eingesetzt, dass die Basisplatte 13 auf der Bodenfläche der Ausnehmung 12 aufliegt.
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Auf der Seite der Basisplatte 13, auf der die Radiallüfter 10 befestigt sind, befinden sich über die Fläche der Basisplatte 13 verteilt Abstandshalter 15, die in ihrer Länge den Abmessungen der Radiallüfter 10 in der Axialrichtung angepasst sind. Das Lüftergehäuse 9 wird auf der Seite der Radiallüfter 10 und der Abstandshalter 15, ebenso wie die nutförmigen Ausnehmungen 12, durch das Wannenteil 4 abgedeckt.
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Wie schematisch die 2 zeigt, sind in dem Polsterteil 5 im Wesentlichen vertikal verlaufende weitere Luftführungskanäle 16 vorhanden, die Luft zu der Saugseite der Lüftereinheit 8 zuführen, wie dies durch Strömungspfeile 17 angedeutet ist.
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In elner Ausführungsform kann zwischen diesen weiteren Luftführungskanälen 16 und dem Lüftergehäuse 9 der Lüftereinheit 8 ein Luftverteilungsraum 18 ausgeführt sein, in den eine luftdurchlässige Luftverteilungsschicht 19 in der Art einer Matte eingesetzt ist.
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Die von der Oberfläche des Sitzes, das bedeutet einem luftdurchlässigen Sitzbezug 20 und einer dünnen, luftdurchlässigen Zwischenschicht 21, abgesaugte Luft führt durch die weiteren Luftführungskanäle 16, den Luftverteilungsraum 18 und die Lochungen 14 zu der Axialseite der Radiallüfter 10. Von dort wird die angesaugte Luft über die Axialseite der Lüfter 10 in das Lüftergehäuse 9 abgegeben und von dort in die durch die Ausnehmungen 12 gebildeten Luftführungskanäle, die auch mit dem Bezugszeichen 22 bezeichnet sind, geführt. Die Luft wird dann über die zu den Seitenwangen 7 hin weisenden Öffnungen 23, das bedeutet die offenen Enden der Ausnehmungen 12, abgegeben.
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Anstelle der Abstandshalter 15 der Lüftereinheit 8 kann ein Lüftergehäuse vorgesehen werden, das Seitenwände mit Öffnungen umfasst, die den Ausnehmungen 12 und den Luftführungskanälen 22 zugeordnet sind.
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Anhand der 1 ist zu erkennen, dass diese Öffnungen 23 zu der Außenseite der Seitenwangen 7 geringfügig nach innen versetzt sind, so dass sie nicht unmittelbar in der Außenfläche der Seitenwangen 7 enden.
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In der 2 ist schematisch dargestellt, dass zwischen der Radialseite der Lüftereinheit 8 und den Luftführungskanälen 22 ein Luftsammelraum 24 vorhanden ist, der die von dem Lüftergehäuse 9 in radialer Richtung abgegebene Luft sammelt und in die Luftführungskanäle 22 (Ausnehmung 12) verteilt. Dieser Luftsammelraum 24 kann durch eine weitere Luftverteilungsschicht 25, beispielsweise durch ein luftdurchlässiges Abstandsgewirke oder Abstandsvlies, ausgefüllt sein. Der Luftsammelraum 24 kann auch, wie beispielsweise die 7 zeigt, dadurch in dem Polsterteil 5 ausgeformt werden, dass die Lüfterausnehmung 11 entsprechend vergrößert ist. Die Luftverleilungsschicht 25 umgibt somit die Lüftereinheit 8, wie dies anhand der 4 und 7 zu sehen ist. Im Vergleich zu der 7 zeigt die 6 eine Querschnittsdarstellung, in der ein solcher Luftsammelraum 24 einer Luftverteilungsschicht 25 nicht vorgesehen ist.
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Es ist ersichtlich, dass der Luftsammelraum 24 und entsprechend die Luftverteilungsschicht 25 die Lüftereinheit 8 nicht auf allen Seiten umgeben muss. Bevorzugt ist jedoch ein solcher Luftsammelraum 24 auf den Seiten der Lüftereinheit 8, auf denen sich die entsprechenden Luftführungskanäle 22 befinden. Auch schließt die Unterseite der Lüftereinheit 8 bündig mit dem Polsterteil 5 ab.
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Um den Luftverteilungsraum 18 und den Luftsammelraum 24 in den Bereichen voneinander strömungstechnisch zu trennen, in denen sie übereinander liegen oder überlappen, ist zwischen den beiden Räumen 18 und 24 eine luft- und feuchtigkeitsundurchlässige Sperrschicht 25 zwischengefügt, beispielsweise in Form einer dünnen Matte aus einem Kunststoff, wie Polyurethan, oder einem Vlies mit entsprechender Kunststoffbeschichtung, wie Polyethylen, oder auch anderen Materialien, die luft- und feuchtigkeitsundurchlässig sind, wie dies in 4 schematisch dargestellt ist.
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Die 8 und 9 zeigen zwei weitere Ausführungsformen in einer Teilansicht der Polsterstruktur.
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In 8 ist, wie ein Vergleich mit der 7 zeigt, die Luftverteilungsschicht 25 in zwei übereinander liegenden Schichten aufgeteilt, die so dimensioniert sind, um Unebenheiten in der Struktur der Fahrzeugkarosserie, das bedeutet dem Wannenteil 4, auszugleichen. In 8 ist auch eine Sperrschicht 26 zumindest in dem Bereich vorhanden, in dem die Luftverteilungsschicht 19 und die Luftverteilungsschichten 25, die dem Luftsammelraum 24 zugeordnet sind, überlappen, um diese Bereiche strömungstechnisch voneinander zu trennen.
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In 9 ist die Luftverteilungsschicht 19 auch dem Oberflächenverlauf des Wannenteils 4 angepasst, ebenso wie der Form des Polsterteils 5. Die Rückseite des Gebläseeinsatzes kann geschwungen ausgelegt sein, um in gewöhnlich gebogene Oberflächen der Poisterauflage zu ruhen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009009057 A1 [0003]
- DE 102006016091 A1 [0004]
- DE 102005006060 A1 [0005]
- DE 102007031323 A1 [0006]
- DE 102009057072 A1 [0007]