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Die vorliegende Erfindung betrifft einen klimatisierbaren Fahrzeugsitz.
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Um den Komfort in Fahrzeugen zu verbessern, werden häufig Fahrzeugsitze mit einer Belüftung, Kühlung, Heizung oder einer Kombination hiervon eingesetzt. Ein angenehmeres Sitzklima wird beispielsweise durch eine aktiv oder passiv belüftbare Sitzfläche erreicht.
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Fahrzeugsitze mit einer Klimafunktion sind bereits in einer Vielzahl von Ausführungsformen bekannt. Bei Fahrzeugsitzen mit einer aktiven Klimatisierung sind dabei Lüfter vorgesehen, die Luft zur Erzielung der Klimafunktion durch die Sitzfläche bzw. die Lehnenfläche blasen oder ansaugen.
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Aus der
DE 100 24 879 C1 ist bereits ein aktiv belüftetes Sitzmodul für einen Fahrzeugsitz mit einem Polster bekannt. Das Polster besteht dabei im Wesentlichen aus einer luftundurchlässigen unteren Schaumstoffschicht, einer Luftführungsschicht aus einem Gewirk, einer luftdurchlässigen oberen Schaumstoffschicht, sowie einem die obere Schaumstoffschicht überdeckenden Polsterbezug. Bei diesem bekannten Sitzmodul ist allerdings nicht mit allen beschriebenen Ausführungsvarianten eine gezielte Luftführung und ein guter Sitzkomfort erzielbar.
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Des Weiteren ist aus der
WO 2008/011984 A2 ein klimatisierter Sitz bekannt, bei dem in einem geschlossenporigen Sitzpolster aus Schaum sowohl Längs- als auch Querkanäle zur Luftverteilung eingebracht sind. Zur Vermeidung von Strömungsverlusten ist der Lüfter ohne weitere Luftzuführungskomponenten in dem Sitzpolster eingeschäumt angeordnet. Die Anordnung eines Lüfters oder weiteren mit dem Lüfter in Verbindung stehenden Luftführungskanälen im Sitzpolster hat einen negativen Einfluss auf den Sitzkomfort.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen klimatisierbaren Fahrzeugsitz derart weiterzubilden, dass die Luftführung im Sitzpolster gezielt und mit geringen Strömungsverlusten erfolgen kann, und dass der klimatisierbare Fahrzeugsitz möglichst kostengünstig und mit einem geringen Gewicht herstellbar ist. Des Weiteren soll der Sitzkomfort des klimatisierbaren Fahrzeugsitzes verbessert werden.
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Diese Aufgabe wird dabei durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Durch die Ausbildung des klimatisierbaren Fahrzeugsitzes mit einer auf der B-Seite des Sitzes angeordneten Luftführungsschicht, die unmittelbar an der der B-Seite zugewandten Oberfläche des Sitzpolsters aus einem geschlossenporigen Schaum mit Luftführungskanälen anliegt, kann auf eine Ausbildung einer Sperrschicht (d.h. Zwischenschicht in Form beispielsweise einer Folie, die nur im Bereich der Lufführungskanäle luftdurchlässige Bereiche aufweist) mit luftdurchlässigen Bereichen zwischen Polsterschicht und Luftführungsschicht verzichtet werden. Hierdurch werden Fertigungs- und Materialkosten eingespart. Zusätzlich wird eine Gewichtsreduzierung des Klimasitzes erreicht.
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Die Luftführungsschicht liegt vorteilhafterweise auf der Sitzschale auf, die als geschlossene Schale ausgeführt ist. Hierdurch kann auch auf der der Sitzschale zugewandten Oberfläche der Luftführungsschicht auf eine Anordnung einer Sperrschicht verzichtet werden. Eine Abdichtung in Bezug auf die Unterseite des Sitzes erfolgt hier alleine durch die Auflage der Luftführungsschicht auf der Sitzschale. Lediglich eine Öffnung, die eine Verbindung zu einem Lüfter ermöglicht, ist in die Sitzschale eingebracht.
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Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung kann die der Polsterschicht zugewandte Oberfläche der Luftführungsschicht ohne eine zusätzliche sogenannte Sperrschicht, die ein Muster aus luftdurchlässigen und luftundurchlässigen Bereichen aufweist, ausgeführt werden. Durch die Ausbildung des Sitzpolsters aus einem geschlossenporigen Schaum, in den Luftführungskanäle eingebracht sind, kann eine gezielte Luftführung ausgehend von der Luftführungsschicht zu der Oberfläche des Bezugs d.h. der Sitzfläche erreicht werden. Der Kraftfahrzeugsitz ist mit einem guten Sitzkomfort ausgestattet, da die Luftführungsschicht, die vorzugsweise aus einem Abstandsgewirke besteht, auf der B Seite angeordnet ist (unterhalb des Sitzpolsters, auf der der Sitzfläche abgewandten Seite des Sitzpolsters).
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Durch eine direkte Anbindung des Lüfters im Bereich der Unterseite der Sitzschale und Luftzuführung unmittelbar in die Luftführungsschicht, können Strömungsverluste vermieden werden. Direkte Anbindung bedeutet hier ein Weglassen von zusätzlichen Zuführkanälen, insbesondere der sogenannten hinsichtlich der Länge flexibler Schläuche. Eine Anordnung der Lüfter unterhalb der Sitzschale ist hinsichtlich der Montage und des Austauschs einfach möglich.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen klimatisierbaren Fahrzeugsitzes ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen klimatisierbaren Sitzpolsters wird nachfolgend beispielshalber beschrieben, wobei veranschaulichend auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen wird.
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Es zeigt:
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1 einen Ausschnitt aus einem Sitzpolster für einen klimatisierbaren Fahrzeugsitz im Querschnitt.
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Ein herkömmlicher Fahrzeugsitz besteht aus einer ersten Tragstruktur mit einer daran angeordneten Rückenlehne, einer Sitzschale mit einem Sitzpolster und einer zugeordneten zweiten Tragstruktur sowie einer Bodenabstützung. Zur Klimatisierung der Sitzfläche bzw. der Rückenlehne kann das nachstehend anhand der 1 beschriebene klimatisierbare Sitzpolster 1 eingesetzt werden.
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1 zeigt dabei das erfindungsgemäße Sitzpolster 1 in einer schematischen Darstellung im Querschnitt, wobei das Sitzpolster auf einer mit der zweiten Tragstruktur verbundenen Sitzschale 6 aufliegt. Dabei weist das Sitzpolster 1 eine dem Benutzer zugewandte obere Seite A und eine untere Seite B auf. Ausgehend von der unteren Seite B umfasst der klimatisierbare Fahrzeugsitz eine Sitzschale 6, eine Luftführungsschicht 2, eine Polsterschicht 3 sowie einen die Polsterschicht 3 überdeckenden luftdurchlässigen Bezug 4. Der luftdurchlässige Bezug 4, der die obere Seite A bildet, kann dabei aus einem Stoff bestehen. In einer anderen Ausgestaltung des Sitzpolsters 1 kann als Material für den Bezug auch Leder oder Kunstleder eingesetzt werden. Bei diesen Ausführungsformen wird die Luftdurchlässigkeit durch eine Perforation des Materials erzielt. Hierbei kann die Perforation sowohl über die gesamte Sitzfläche verteilt, oder auch nur in gezielten Bereichen eingebracht sein. Der Bezug 4 als obere Schicht liegt auf der Polsterschicht 3 auf. Die Polsterschicht 3 ist eine Schicht aus einem geschlossenporigen Schaum. Die Luftdurchlässigkeit wird hierbei, wie es aus der schematischen Darstellung der 1 zu ersehen ist, durch gezielt eingebrachte Luftführungskanäle 5 erreicht. Wie es aus der Darstellung der 1 zu erkennen ist, sind die Luftführungskanäle 5 vorzugsweise als ausgehend von der Oberseite der Polsterschicht eingebrachte senkrecht zur Polsterschicht ausgerichtete Durchgangsbohrungen ausgeführt.
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Die Polsterschicht 3 liegt unmittelbar auf der dreidimensional ausgestalteten Luftführungsschicht 2 auf. Aufgrund der flächigen Auflage des geschlossenporigen Schaums auf der Lufführungsschicht 2 kann zwischen der Polsterschicht 3 und der Lufführungsschicht 2 auf eine Dichtungsschicht wie beispielsweise eine Folie verzichtet werden. Die Luftführungsschicht 2 hat die Aufgabe eine großflächige Verteilung des Luftstroms quer zum oben beschriebenen Schichtaufbau zu ermöglichen. Dies ist in der 1 durch die Pfeile angedeutet. Die Luftführungsschicht 2 kann beispielsweise als Abstandsgewirke oder Gummihaarmatte ausgebildet sein. Die zur unteren Seite B weisende Oberfläche der Luftführungsschicht 2 liegt auf der Sitzschale 6 auf. Soweit die Sitzschale/Sitzstruktur in diesem Bereich nicht luftundurchlässig ausgebildet ist, muss auf der Unterseite der Luftführungsschicht 2 eine luftundurchlässige Schicht, beispielsweise eine Folie angeordnet werden.
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Die Luftzufuhr bzw. -abfuhr zur Luftführungsschicht 2 erfolgt dabei über eine in die Sitzschale 6 eingebrachte Lufteinlassstelle 7, mittels eines unterhalb des Kraftfahrzeugsitzes angeordneten Lüfters 9. Der Lüfter ist hierbei unmittelbar über einen Befestigungsflansch an der Lufteinlassstelle 7 angeordnet. Zur Vermeidung von Strömungsverlusten zwischen Lüfter und Luftführungsschicht wird entweder der Lüfter direkt unterhalb der Sitzschale 6 an diese angebunden und der Lufteintritt bzw. Austritt in die Luftführungsschicht 2 erfolgt senkrecht zur Polsterschicht oder es werden bei der Fixierung des Lüfters an der Sitzschale Luftzuführelemente eingesetzt, die an den Innenwandungen eine glatte Oberfläche aufweisen. Auf jeden Fall wird die Anbindung des Lüfters über flexibel ausgestaltete eine gewellte Wandung aufweisende Rohre vermieden. Derartige Luftzuführelemente bewirken einen hohen Strömungsverlust.
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Die obenstehend beschriebene Anordnung und Ausbildung der luftdurchlässigen Schicht 4, der geschlossenporigen Schaumschicht mit Luftführungskanälen 5, der Luftführungsschicht 2 sowie der Strömungsverbindung mit dem Lüfter gewährleistet eine Belüftung der Sitzfläche bzw. einer Rückenlehne eines Kraftfahrzeugsitzes. Die Luft wird dabei von der oberen Seite A zu der unteren Seite B vom Lüfter angesaugt. Hierdurch sind eine Klimatisierung der Sitzfläche sowie eine Regulierung der Feuchtigkeit der Sitzfläche erzielbar. In einer alternativen Ausgestaltung kann die Luft auch von dem Lüfter in die Luftführungsschicht 2 eingeblasen werden und somit ausgehend von der unteren Seite B zur oberen Seite A strömen.
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Um den Sitzkomfort weiter zu verbessern, kann des Weiteren eine Sitzheizung 8 vorgesehen werden. Hierbei kann entweder der Bezug 4 mit einer integrierten Sitzheizung 8 ausgestattet sein, oder die Heizdrähte können auf einem separaten Trägermaterial aufgebracht sein. Das mit den Heizelementen versehene Trägermaterial kann dann auf die der oberen Seite A abgewandte Oberfläche des Bezugs 4 aufkaschiert sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10024879 C1 [0004]
- WO 2008/011984 A2 [0005]