DE202011107711U1

DE202011107711U1 - Umlenkrollensystem für Schleppseile von Seilwinden für Luftsportgeräte (wie z.B. Gleitschirme und Hängegleiter) mit fernauslösbarer Kappvorrichtung, Seilwinkelüberwachung und -signalisierung

Info

Publication number: DE202011107711U1
Application number: DE201120107711
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2011-11-10
Filing date: 2011-11-10
Publication date: 2012-01-16
Anticipated expiration: 2021-11-11

Abstract

on Seilwinden für Luftsportgeräte (wie z. B. Gleitschirme und Hängegleiter) mit fernauslösbarer Kappvorrichtung und Seilwinkelüberwachung und -signalisierung. dadurch gekennzeichnet, dass mittels einer Seilrolle (1) ein Schleppseil (6) beim Start eines Luftsportgerätes um 180 Grad umgelenkt wird.

Description

Umlenkrollensystem für Schleppseile von Seilwinden für Luftsportgeräte (wie z. B. Gleitschirme und Hängegleiter) mit fernauslösbarer Kappvorrichtung, Seilwinkelüberwachung und -signalisierung.
Beim Seilwindenschlepp von Luftsportgeräten ist es derzeit üblich, dass zwischen dem Startplatz, an dem sich der Pilot mit seinem Fluggerät befindet, und der Seilwinde mit dem Windenfahrer mehrere hundert Meter liegen. Durch diese große Entfernung ist es für den Windenfahrer sehr schwer, die Bedingungen am Startplatz exakt einzuschätzen und in Notfällen adäquat zu reagieren. Dies gilt insbesondere in der kritischen Startphase bis zum Erreichen der Sicherheitshöhe.
Ein Vorteil und großer Zugewinn an Sicherheit wäre es also, wenn der startende Pilot direkt neben der Seilwinde starten könnte. Dazu ist es notwendig, dass an dem Ort, an dem üblicherweise die Seilwinde stehen würde, ein Umlenkrollensystem für Schleppseile steht.
Der Betrieb von Schleppwinden für Hängegleiter und Gleitschirme ist in Deutschland in der Flugbetriebsordnung des Deutschen Hängegleiterverbandes DHV geregelt und wird durch die Windenfahrerbestimmungen ergänzt. Alle darin aufgeführten Kriterien sind einzuhalten und sinngemäß auch auf ein Umlenkrollensystem anzuwenden. Erwähnt seien hier auszugsweise, dass:

1. beim Schleppbetrieb eine Rundumleuchte einzuschalten ist,
2. in entsprechenden Gefahrensituationen das Schleppseil zu kappen ist und
3. der Windenfahrer beim Erreichen eines Schleppseilwinkels von etwa 70 Grad die Zugkraft der Winde reduzieren muss, damit der Pilot leichter ausklinken kann.

Mit der Erfindung wird nun das Schleppseil beim Start des Piloten mit einem Umlenkrollensystem, welches die genannten Voraussetzungen erfüllt, um 180 Grad umgelenkt, so dass dieser direkt in unmittelbarer Nähe und im Sichtfeld des Windenfahrers neben der Winde starten kann. Das neue Umlenkrollensystem ist mit diversen vorgeschriebenen Sicherheitssystemen ausgestattet. So kann:

1. von der Winde aus eine vorgeschriebene Rundumleuchte an der Umlenkrolle ein- und ausgeschaltet werden,
2. von der Winde aus an der Umlenkrolle in Notsituationen gekappt werden und
3. dem Windenfahrer ein akustisches Signal gesendet werden, wenn der Seilwinkel von 70 Grad erreicht ist.

Der Signalaustausch zwischen Winde und Umlenkrollensystem kann vereinfacht über Kabel, idealerweise aber mit einer bidirektionalen, sich selbst überwachenden Funkverbindung realisiert werden. Durch entsprechende Signalcodierung und Programmierung der Schalt-/Steuereinheiten lässt sich das System nicht von außen stören.
Das beschriebene Umlenkrollensystem (1 & 3: Seitenansicht, 2: Draufsicht) besteht im wesentlichen aus folgenden Komponenten:

– Obergestell (7) mit Umlenkrolle (1), fernauslösbarer Kappvorrichtung (2) und einer Seilführung mit Sensor zur Seilwinkelerfassung (4)
– Untergestell (8) mit Auffahrrampe (9) und Auslegern (12) Schalt-/Steuereinheit zur Datenübertragung für die Winde (16)
– Schalt-/Steuereinheit zur Datenübertragung für das Umlenkrollensystem (5)

Claims

Umlenkrollensystem zum Umlenken für Schleppseile von Seilwinden für Luftsportgeräte (wie z. B. Gleitschirme und Hängegleiter) mit fernauslösbarer Kappvorrichtung und Seilwinkelüberwachung und -signalisierung. dadurch gekennzeichnet, dass mittels einer Seilrolle (1) ein Schleppseil (6) beim Start eines Luftsportgerätes um 180 Grad umgelenkt wird.
Umlenkrollensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Kappvorrichtung (2) für das Schleppseil besitzt, die von der Winde aus fernausgelöst werden kann.
Umlenkrollensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Rundumleuchte (3) besitzt, die von der Winde aus ein- und ausgeschaltet werden kann.
Umlenkrollensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Seilführung mit einem Sensor (4) hat, der bei Erreichen eines Seilwinkels von 70 Grad ein akustisches Signal (14) für den Windenfahrer auslöst.
Umlenkrollensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor zum Erfassen des 70-Grad-Winkels aus Sicherheitsgründen redundant ausgeführt ist (2-fach).
Umlenkrollensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an Winde und Umlenkrollensystem je eine (speicherprogrammierbare) Schalt-/Steuereinheit (5 und 16) vorhanden ist.
Umlenkrollensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schalt-/Steuereinheiten an Winde und Umlenkrolle mittels Kabel oder (bidirektionaler) Funkverbindung Signale bis 1.500 m austauschen können.
Umlenkrollensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass diese Signale kodiert sind, um Fehlschaltungen durch Störungen zu verhindern.
Umlenkrollensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalt-/Steuereinheiten (5 und 16) sich ständig selbst überwachen und den Status „Betriebsbereit” anzeigen.
Umlenkrollensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schleppseil (6) für den nächsten Start mit geeigneten (Mehr-Trommel-)Seilwinden bzw. mit entsprechender zusätzlicher Seilrückholeinrichtung wieder zur Winde zurückgezogen werden kann.
Umlenkrollensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausleger (11) für die Erdanker (12) für einen sicheren Stand mit Scharnieren (10) am des Untergestells (8) befestigt sind.
Umlenkrollensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Obergestell (7) vom Untergestell (8) getrennt werden kann.
Umlenkrollensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Auffahrrampe (9) für ein Fahrzeug hat, das als Gegengewicht benötigt wird.
Umlenkrollensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es elektrische Steckverbindungen besitzt, die verpolsicher ausgeführt sind und ein falsches Anschließen der einzelnen Baugruppen ausschließen.
Umlenkrollensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch Kaskadierung mehrere Umlenkrollensysteme (mit einer Schalt-/Steuereinheit) gleichzeitig betrieben werden können.