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Die Erfindung betrifft eine Klemmenanordnung zum Verbinden von im Wesentlichen starren elektrischen Leitern, die unterschiedliche Querschnitte aufweisen können, und/oder zum Fixieren eines elektrischen Leiters an einem Konstruktions- oder Tragteil, wobei ein Klemmenkörper aus zwei, eine U-Form bildenden Schenkeln sowie einem Verbindungsabschnitt besteht und die Schenkel jeweils mindestens einen Ausschnitt zur Aufnahme eines Leiterabschnitts und/oder eines Abschnitts des Konstruktions- oder Tragteils besitzen, gemäß Anspruch 1.
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Aus der
DE 60 2005 003 299 T2 ist eine Vorrichtung zum elektrischen und mechanischen Verbinden von elektrischen Anschlusselementen vorbekannt. Zur Vermeidung des Einsatzes von Werkzeugen ist bei dieser Verbindungsklemme vorgesehen, selbige aus zwei Befestigungsarmen auszubilden, wobei wenigstens einer der Befestigungsarme elastisch ist und wobei jeder Befestigungsarm an seinem Ende Mittel zur Befestigung an einer Anschlusseinrichtung aufweist. Weiterhin ist wenigstens ein erster mechanischer Anschlagpunkt an der Anschlusseinrichtung, der zwischen den die Befestigungsmittel der beiden Arme umfassenden Enden angeordnet ist, vorgesehen. Weiterhin sind Mittel zur Verbindung mit einer externen Leiterkomponente vorhanden. Die Verbindungseinrichtung umfasst einen zweiten Anschlagpunkt, welcher den elektrischen Kontakt zwischen der Anschlusseinrichtung und der Verbindungseinrichtung begünstigt und welcher auf einer elastischen Lasche angeordnet ist. Die elastische Lasche ist mit einer Materialbrücke zum Anschluss der Befestigungsarme verbunden Die elastische Lasche befindet sich zwischen dem die Befestigungsmittel der beiden Arme umfassenden Enden.
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Mit einem derartigen elastischen Arm kann eine Kontaktierung und Verbindung von elektrischen Leitern mit unterschiedlichen Durchmessern realisiert werden. Allerdings ist eine solche Anordnung nicht für hohe Ströme, insbesondere Blitzstoßströme für Blitzableitvorrichtungen des äußeren Blitzschutzes geeignet.
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Aus der gattungsbildenden Gebrauchsmusterschrift
DE 200 11 615 U1 ist eine Konstruktionsklemme vorbekannt. Diese vorbekannte Konstruktionsklemme besteht aus Metall und dient der Befestigung von metallischen Leitern an Metall- oder Stahlkonstruktionen oder ähnlichen Gebäude- oder Konstruktionsteilen.
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Insbesondere sollen mit der Konstruktionsklemme Rundleiter an oder entlang Stahlkonstruktionsteilen fixiert werden. Die Klemme umfasst ein Formteil, insbesondere Stanzbiegeteil mit einem ersten Anschlussteil mit Klemmschraube zum Befestigen an einer Kante oder Randkante des Stahlkonstruktionsteils. Weiterhin ist ein zweites Anschlussteil zum Anschluss eines Leiters vorhanden. Der vorgesehene Klemmkörper ist von einem Leiter durchgreifbar und weist eine Gewindemutter mit entsprechender Beilageplatte und Einlegerinne für den Leiter auf.
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Das Formteil des Klemmkörpers weist eine im Wesentlichen U-Form mit einer Basis und davon abragenden Schenkeln auf.
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Die Schenkel weisen zur Bildung des ersten Anschlussteils an einer Seitenrandkante Ausschnitte auf, mit denen das Formteil auf eine Kante eines Metallkonstruktionsteils aufsteckbar ist. Die Basis besitzt eine Gewindebohrung, in die die Klemmschraube einschraubbar ist und gegen die Kante des Metallkonstruktionsteils angezogen werden kann, so dass sich der gewünschte Kraftschluss ergibt. Die Basis und mindestens ein Schenkel sind zu dem den Ausschnitten abgewandten Ende des Formteils verlängert. Die Basis sowie der Schenkel weisen in dem verlängerten Bereich eine Lochung zur Aufnahme des Klemmkörpers für den Leiter auf.
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Mit einer derartigen Konstruktionsklemme können blitzstoßstromsichere Befestigungen von Blitzableitereinrichtungen vorgenommen werden, die darüber hinaus beständig gegen Umweltlasten sind.
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Allerdings ergibt sich ein Problem dann, wenn ein großes Spektrum von Leiterabmessungen geklemmt bzw. gehalten werden soll. Es müsste demnach eine Vielzahl von Konstruktionsklemmen der bekannten Art vorgehalten werden, welche unterschiedliche Ausschnitte in den Schenkeln bzw. einen variierenden Abstand zwischen den Schenkeln besitzen, insbesondere dann, wenn ein kreuzweises Klemmen gewünscht wird.
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Aus dem Vorgenannten ist es daher Aufgabe der Erfindung, eine weiterentwickelte Klemmenanordnung zum Verbinden von im Wesentlichen starren elektrischen Leitern, die unterschiedliche Querschnitte aufweisen können, anzugeben, wobei die Klemmenanordnung sowohl Rund- als auch Flachleiter miteinander bzw. untereinander fixieren kann und bei der vor Ort durch einfache Manipulationsmaßnahmen eine Anpassung an die geometrischen Gegebenheiten der zu fixierenden Leiter möglich wird.
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Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt durch die Merkmalskombination nach Anspruch 1, wobei die Unteransprüche mindestens zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen umfassen.
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Es wird demnach von einer Klemmenanordnung zum Verbinden von im Wesentlichen starren elektrischen Leitern, die unterschiedliche Querschnitte aufweisen können, ausgegangen. Die Klemmenanordnung dient aber auch dem Fixieren eines elektrischen Leiters an einem Konstruktions- oder Tragteil, wobei grundsätzlich ein Klemmenkörper aus zwei, eine U-Form bildenden Schenkeln sowie einem Verbindungsabschnitt vorgesehen ist. Die Schenkel weisen jeweils mindestens einen Ausschnitt zur Aufnahme eines Leiterabschnitts und/oder eines Abschnitts des Konstruktions- oder Tragteils auf.
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Erfindungsgemäß ist der Abstand der Schenkel zueinander verstell- und in der jeweiligen gewählten Abstandsposition fixierbar. Hierdurch kann die Klemmenanordnung an unterschiedlich breite bzw. unterschiedliche Durchmesser aufweisende Leiter oder Konstruktions- oder Tragteile angepasst werden.
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Dieses Anpassen kann durch Ausführen einer Relativbewegung der Schenkel zueinander leicht vor Ort entsprechend den dortigen Gegebenheiten realisiert werden.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist jeder Schenkel einen abgewinkelten Verbindungsabschnitt auf.
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Ein erster abgewinkelter Verbindungsabschnitt besitzt eine Schlitz- oder Langlochausnehmung, z. B. ausgeführt als Langlochbohrung. Ein zweiter abgewinkelter Verbindungsanschnitt am gegenüberliegenden Schenkel weist einen Gewindeabschnitt oder eine Gewindebohrung zur Aufnahme einer Fixierschraube oder eines Fixierbolzens auf, wobei die Schlitz- oder Langlochausnehmung einen Verstellanschlag für die Schraube oder den Bolzen bildet.
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Durch diese Maßnahme können die beiden Schenkel abstandsmäßig aufeinander zu oder voneinander weg bewegt werden. Die eingebrachte Schraube bzw. der eingebrachte Bolzen verhindert darüber hinaus, dass die beiden, ansonsten nicht verbundenen Schenkel verloren gehen. Eine entsprechende Vormontage kann herstellungsseitig ab Werk erfolgen.
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Aus Obigem ergibt sich, dass der erste und der zweite abgewinkelte Verbindungsabschnitt beim Ausführen der Verstellbewegung aufeinander gleiten.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist einer der Schenkel mindestens einen Führungsschlitz, bevorzugt zwei gegenüberliegende symmetrische Führungsschlitze, zur Aufnahme des abgewinkelten Verbindungsabschnitts des weiteren, zweiten Schenkels auf.
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Der Verbindungsabschnitt des geführten Schenkels besitzt einen Rücksprung bzw. eine Freimachung, um die Schenkel fertigungstechnisch als Stanz-Biegeteil realisieren zu können.
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Einer der Schenkel weist einen Durchgangsschlitz zum Aufnehmen des abgewinkelten quasi zungenartigen Verbindungsabschnitts des weiteren, gegenüberliegenden Schenkels auf. Hierdurch ist eine sichere Fixierung der Schenkel zueinander mit Hilfe der Verbindungsabschnitte gewährleistet, ohne dass ein unerwünschtes Verkanten und damit Montageschwierigkeiten oder Schwierigkeiten bei der Handhabung resultieren.
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Die Ausschnitte in den Schenkeln sind zueinander symmetrisch ausgeführt, wobei die Ausschnitte selbst mehrere Unstetigkeitsstellen besitzen.
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Dabei ist mindestens eine erste Unstetigkeitsstelle zur Anlage eines Rundleiters und mindestens eine zweite Unstetigkeitsstelle zur Anlage eines Flachleiters vorgesehen. Die Unstetigkeitsstelle zur Aufnahme des Flachleiters kann z. B. eine Schlitzform besitzen, die auf die maximale Dicke des zu klemmenden Flachleiters abgestimmt ist.
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Bei der Klemmung und Montage von Leitern wird ein erster Leiter durch die Ausschnitte in den Schenkeln und ein zweiter Leiter durch die Innenseiten der verstellbaren, zueinander weisenden Schenkeln geführt und gehalten. Der eigentliche Kraftschluss zum Herstellen einer optimalen elektrischen Verbindung der Teile untereinander wird mit Hilfe der vorerwähnten Schraube bzw. eines adäquaten Bolzens bewirkt.
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Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels sowie unter Zuhilfenahme von Figuren näher erläutert werden.
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Hierbei zeigen:
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1 eine Darstellung der Klemmenanordnung mit eingestelltem minimalen Abstand zwischen den Schenkeln;
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2 eine Darstellung der Klemmenanordnung gemäß 1, jedoch mit maximalem Abstand zwischen den Schenkeln des Klemmenkörpers;
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3 eine Darstellung der Klemmenanordnung zur Klemmung von rohrförmigen Rund- oder Stableitern mit unterschiedlichen Durchmessern;
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4 eine Darstellung ähnlich derjenigen nach 3, jedoch mit einer Klemmenanordnung, welche runde bzw. rohrförmige Leiter gleichen Durchmessers aufnimmt;
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5 eine Darstellung einer Klemmenanordnung mit einer kreuzförmigen Klemmung zwischen einem Flachleiter und einem Rundleiter kleineren Durchmessers;
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6 eine Darstellung ähnlich derjenigen nach 5, jedoch mit einer Klemmung eines Flachleiters mit einem Rundleiter, der einen größeren Durchmesser aufweist, und
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7 eine Darstellung der Klemmenanordnung mit aufgenommenen, kreuzweise geführten Flachleitern.
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Aus den Darstellungen nach den 3 bis 7 wird in leicht nachvollziehbarer Weise ersichtlich, wie durch Variation des Abstands der Schenkel der Klemmenanordnung eine Reaktion auf vorhandene Leiter bzw. Materialien unterschiedlicher geometrischer Formen bzw. Durchmessern möglich ist. Die Verstellung der Schenkel zueinander mit Inanschlagkommen bezogen auf die Seitenflächen oder Flanken eines entsprechend geführten Leiters kann in sehr einfacher Weise händisch vorgenommen werden.
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Ausschnitte in den Schenkeln dienen der Führung und der leichteren Montage von entsprechenden Leitern, wie beispielsweise aus den 3 und 4 mit dem unteren Rundleiter ersichtlich ist.
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Die 5 bis 7 hingegen zeigen, wie in einem schlitzförmigen Ausschnitt der jeweils untere Flach- oder Bandleiter geführt ist.
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Grundsätzlich besteht die erfindungsgemäße Klemmenanordnung aus einem ersten Schenkel 1 und einem zweiten, gegenüberliegenden Schenkel 2.
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Beide Schenkel weisen jeweils einen Verbindungsabschnitt auf. Der Verbindungsabschnitt des ersten Schenkels 1 ist als Zunge 3 und der Verbindungsabschnitt des zweiten Schenkels als Formteil 4 bezeichnet.
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In den Schenkeln 1; 2 sind Ausschnitte zur Aufnahme eines Leiterabschnitts und/oder eines Abschnitts eines nicht gezeigten Konstruktions- oder Tragteils vorhanden.
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Aus der Zusammenschau der 1 und 2 ist ersichtlich, dass der Abstand der Schenkel 1; 2 zueinander verstellbar und mit Hilfe der Schraube 5 in der gewählten Abstandsposition unter Nutzung der Wirkung der zu klemmenden Leiter (siehe 3 bis 7) fixierbar ist.
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Die Verbindungsabschnitte 3 und 4 der Schenkel 2 und 1 sind abgewinkelt, wobei der erste abgewinkelte Verbindungsabschnitt 4 (Formteil) eine Schlitz- oder Langlochausnehmung 6 umfasst.
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Der zweite abgewinkelte Verbindungsabschnitt 3 weist eine Gewindebohrung zur Aufnahme der Fixierschraube 5 auf, wobei gleichzeitig die Schlitz- oder Langlochausnehmung 6 einen Verstellanschlag für die Schraube 5 bildet.
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Die Verbindungsabschnitte 3 und 4 gleiten beim Ausführen einer Verstellbewegung aufeinander.
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Im Schenkel 1 sind Führungsschlitze 7 zur Aufnahme des abgewinkelten Verbindungsabschnitts 4 des Schenkels 2 vorhanden.
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Darüber hinaus weist der Schenkel 2 einen Durchgangsschlitz 8 auf, der der Aufnahme des zungenartigen abgewinkelten Verbindungsabschnitts 3 des Schenkels 1 dient.
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Wie ersichtlich, sind die Ausschnitte 9 in den Schenkeln 1; 2 zueinander symmetrisch ausgeführt und weisen mehrere Unstetigkeitsstellen auf.
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Erste Unstetigkeitsstellen 10 dienen z. B. dem Fixieren eines Rundleiters 11, wie in den 3 und 4 gezeigt.
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Eine weitere Unstetigkeitsstelle in Form eines schlitzartigen Rücksprungs 12 dient als quasi hinterer Anschlag für einen Flachleiter 13 gemäß den 5 bis 7.
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Wie insbesondere aus dem Vergleich der 3 und 7 ersichtlich ist, kann durch das Ausführen einer Verstellbewegung der Schenkel 1; 2 zum einen ein rohrförmiges Teil 14 fixiert, aber auch ein entsprechend breiter Bandleiter 16 aufgenommen werden.
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Eine Druckplatte 17 presst sich beim Betätigen der Schraube 5 an die Oberfläche des jeweiligen Leiters an. Die Druckplatte 17 ist bezogen auf die Schraube 5 drehbeweglich, so dass die Befestigungsbewegung beim Anziehen der Schraube keiner Behinderung unterliegt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 602005003299 T2 [0002]
- DE 20011615 U1 [0004]