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Die vorliegende Erfindung betrifft eine medizinische Clipträgervorrichtung zum Halten und/oder Lagern mindestens eines medizinischen Clips, insbesondere eines Ligaturclips, umfassend mindestens eine Clipaufnahme, in welcher ein Clip in einer Lagerstellung haltbar ist, und eine Sicherungseinrichtung mit mindestens einem Sicherungsglied zum unverlierbaren Sichern eines Clips in der mindestens einen Clipaufnahme, wobei die Clipaufnahme eine Einführöffnung umfasst zum Einführen und Entnehmen eines Clips in die Clipaufnahme hinein sowie aus dieser heraus.
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Eine Clipträgervorrichtung der eingangs beschriebenen Art ist beispielsweise in Form eines in der
DE 20 2008 004 929 U1 beschriebenen Lagerkörpers bekannt. Er dient insbesondere zur Lagerung von im Wesentlichen C-förmig ausgebildeten, zwei über einen Steg miteinander verbundene Schenkel aufweisenden chirurgischen Clips in Form von Ligaturklammern. Zum Halten der Clips am bekannten Lagerkörper dienen Halteglieder, die von einer Halteposition in eine Freigabeposition und gegebenenfalls zurück bewegbar sind.
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Ein solcher bekannter Lagerkörper weist somit einen vergleichsweise komplexen Aufbau auf, denn es muss sichergestellt werden, dass die Halteglieder die in die Clipaufnahmen eingesetzten Clips sicher halten. Beim Entnehmen müssen die Halteglieder jedoch weggedrückt werden, was im ungünstigsten Fall zu einer unerwünschten Verformung der Clips führen kann.
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Insbesondere sogenannte Doppelstegclips, wie sie in der
DE 20 2008 004 929 U1 sowie in der
DE 10 2006 001 344 A1 offenbart sind, sind nicht nur sehr klein, sondern auch hoch empfindlich. Jede Art unbeabsichtigter Verformung kann die Funktion des Clips beeinträchtigen.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine medizinische Clipträgervorrichtung der eingangs beschriebenen Art so zu verbessern, dass sowohl die Lagerung als auch die Entnahme eines Clips aus der Clipträgervorrichtung sicherer und einfacher wird.
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Diese Aufgabe wird bei einer medizinischen Clipträgervorrichtung der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das mindestens eine Sicherungsglied in Form eines mindestens teilweise in die Einführöffnung hineinragenden Rückhaltevorsprungs ausgebildet ist.
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Diese Ausgestaltung der Clipträgervorrichtung ermöglicht es, insbesondere Doppelstegclips sicher zu lagern und auf einfache Weise aus der Clipaufnahme zu entnehmen. Die Ausbildung des mindestens einen Sicherungsglieds kann insbesondere die besondere Eigenschaft eines Doppelstegclips ausnutzen, nämlich dass die zwei den Doppelstegclip insgesamt ausbildenden Clips, die an ihren freien Enden miteinander verbunden sind, in einer Richtung quer zur Schließrichtung der Haltearme des Clips zumindest in begrenztem Umfang aufeinander zu bewegbar sind. Diese Beweglichkeit wird beim Einführen des Clips in die Clipaufnahme hinein am mindestens einen Sicherungsglied vorbei und beim Herausnehmen aus der Clipaufnahme heraus am mindestens einen Sicherungsglied vorbei ausgenutzt. In der eigentlichen Schließrichtung der beiden Halte- oder Klemmarme des Clips aufeinander zu kann es im Zusammenspiel mit einer derart ausgebildeten Clipaufnahme zu keiner Verformung des Clips und damit auch nicht zu einer Beschädigung desselben kommen.
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Auf besonders einfache und sichere Weise lässt sich ein Clip in einer Clipaufnahme der Clipträgervorrichtung halten und gegen ein Herausfallen sichern, wenn das mindestens eine Sicherungsglied eine in Richtung in die Clipaufnahme hinein weisende Rückhaltefläche umfasst. Auf diese Weise kann ein Clip nicht ohne von einem Anwender entsprechend ergriffen und gegebenenfalls in der Richtung quer zur eigentlichen Klemmrichtung verformt zu werden, aus der Clipaufnahme entnommen werden.
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Eine besonders einfache und sichere Lagerung lässt sich insbesondere erreichen, wenn die Clipträgervorrichtung mindestens zwei Sicherungsglieder pro Clipaufnahme umfasst.
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Der Aufbau der Clipträgervorrichtung lässt sich weiter vereinfachen, wenn die mindestens zwei Sicherungsglieder aufeinander zu weisend ausgerichtet sind und die Einführöffnung verengen. So kann insbesondere verhindert werden, dass ein Clip in unbeabsichtigter Weise aus der Clipaufnahme herausfallen kann, auch wenn diese in undefinierter Weise bewegt werden sollte und der Clip allein aufgrund der auf ihn wirkenden Schwerkraft aus der Clipaufnahme herausfallen könnte.
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Um eine Lagerung eines Clips an der Clipträgervorrichtung zu verbessern, ist es günstig, wenn die Clipaufnahme mindestens zwei Stützflächen umfasst, an welcher in der Lagerstellung jeweils ein Schenkel eines Clips mindestens abschnittsweise anliegt oder im Wesentlichen anliegt. Ein Schenkel eines Clips kann insbesondere ein Halte- oder Klemmarm desselben sein. Durch die mindestens zwei Stützflächen kann sichergestellt werden, dass der Clip nicht unbeabsichtigt vor dem Anlegen, beispielsweise an ein Hohlorgan in Form eines Gefäßes, verformt wird durch aufeinander zu Bewegen der Schenkel des Clips.
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Die Konstruktion sowie die Herstellung der Clipträgervorrichtung kann weiter insbesondere dadurch vereinfacht werden, dass die Clipaufnahme symmetrisch zu mindestens einer Spiegelebene ausgebildet ist. Insbesondere kann sie spiegelsymmetrisch zu zwei zueinander senkrecht verlaufender Spiegelebenen ausgebildet sein.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Clipaufnahme zwei Haltearmaufnahmeräume umfasst zur Aufnahme jeweils eines Haltearmes des Clips. Dies ermöglicht es insbesondere, einen Haltearmaufnahmeraum so auszubilden, dass ein Haltearm des Clips ähnlich wie in einem Holster gehalten wird. Ein Zurückziehen des Haltearms des Clips aus dem Haltearmaufnahmeraum wird insbesondere durch die Sicherungseinrichtung verhindert.
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Um eine Einführtiefe des Clips in die Clipaufnahme hinein zu begrenzen, ist es günstig, wenn die mindestens zwei Stützflächen über eine Auflagefläche miteinander verbunden sind. Dies gestattet es, dass der Clip insbesondere auch im Übergangsbereich zwischen seinen Halte- oder Klemmarmen auf der Auflagefläche aufliegen kann.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Auflagefläche in Richtung der Einführöffnung weisend ausgebildet ist. Die Auflagefläche bildet somit gleichzeitig eine Anschlagfläche für einen Übergangsbereich des Clips zwischen seinen Halte- oder Klemmarmen und damit einen Anschlag für den Clip beim Einführen in die Clipaufnahme hinein.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Auflagefläche mindestens ein Trennelement umfasst zum Trennen oder Unterteilen der Auflagefläche in einen ersten und einen zweiten Auflageflächenabschnitt. Dies ist insbesondere günstig, wenn in der Clipaufnahme ein Doppelstegclip gelagert werden soll. Das Trennelement kann insbesondere einen in Querrichtung wirkenden Anschlag bilden, um eine Bewegung der beiden Cliphälften aufeinander zu im Übergangsbereich, auch als Verbindungsstelle bezeichnet, zwischen den jeweiligen Halte- oder Klemmarmen zu begrenzen. Dadurch kann eine unerwünschte, weil zu starke Verformung beim Einführen des Clips in die Clipaufnahme hinein zusätzlich vermieden oder zumindest begrenzt werden.
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Besonders einfach ausbilden lässt sich die medizinische Clipträgervorrichtung, wenn das mindestens eine Trennelement in Form eines von der Auflagefläche vorstehenden Trennvorsprungs ausgebildet ist.
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Günstigerweise ist der Trennvorsprung rippenartig oder in Form einer Rippe ausgebildet. Ein solcher Trennvorsprung kann insbesondere zwischen die beiden als Klammern ausgebildete Cliphälften eines Doppelstegclips eingreifen, um diese in gewünschter Weise beabstandet voneinander zu halten.
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Der Aufbau der Clipaufnahme der Clipträgervorrichtung kann insbesondere dadurch vereinfacht werden, dass das mindestens eine Trennelement eine erste Symmetrieebene definiert, welche jeden der beiden Haltearmaufnahmeräume in sich selbst abbildet. Damit kann ein entsprechend symmetrisch ausgebildeter Clip sicher in der Clipaufnahme der Clipträgervorrichtung gelagert werden.
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Ferner kann es vorteilhaft sein, wenn das mindestens eine Trennelement eine zweite Symmetrieebene definiert, welche das mindestens eine Trennelement in sich selbst und den einen Haltearmaufnahmeraum in den anderen Haltearmaufnahmeraum abbildet und umgekehrt. Insbesondere kann die zweite Symmetrieebene senkrecht zur ersten Symmetrieebene verlaufen. Dadurch kann insbesondere der konstruktive Aufwand zur Herstellung der Clipträgervorrichtung minimiert werden.
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Vorzugsweise umfasst die Auflagefläche mindestens eine Spülöffnung. Günstig ist es, wenn zwei Spülöffnungen vorgesehen sind. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass die Clipträgervorrichtung vor oder auch nach Bestücken mit einem oder mehreren Clips gereinigt werden kann, beispielsweise mit einem Reinigungsfluid, wobei das Reinigungsfluid dann gezielt ablaufen kann.
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Vorzugsweise trennt das mindestens eine Trennelement zwei Spülöffnungen voneinander. So kann sichergestellt werden, dass ein Spül- oder Reinigungsfluid zum Reinigen der Clipträgervorrichtung mit oder ohne an dieser gelagerter Clips sicher ablaufen kann.
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Um zu vermeiden, dass sich Flüssigkeit in der Clipaufnahme sammelt, ist es günstig, wenn die Clipaufnahme mindestens eine Ablauföffnung umfasst.
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Vorteilhaft ist es, wenn jeder Haltearmaufnahmeraum eine Ablauföffnung umfasst. Dies gestattet es, dass Flüssigkeiten, beispielsweise Spül- oder Reinigungsflüssigkeiten, die zum Reinigen der Clipträgervorrichtung mit oder ohne daran gehaltener Clips eingesetzt wird, aus dem jeweiligen Haltearmaufnahmeraum abfließen können. Dadurch wird ein Trocknungsergebnis, beispielsweise nach einer Heißdampfsterilisierung, der Clipträgervorrichtung mit oder ohne an dieser gelagerter Clips verbessert.
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Vorzugsweise grenzt jede Ablauföffnung an mindestens eine Stützfläche an. Dies stellt insbesondere sicher, dass ein Fluid direkt von der Stützfläche durch die Ablauföffnung austreten und von einem in der Clipaufnahme gehalten Clip abfließen kann.
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Günstig ist es, wenn die Clipträgervorrichtung zwei oder mehr Clipaufnahmen umfasst. Dies ermöglicht es, die Clipträgervorrichtung beispielsweise als Lagerkörper für ein Clipmagazin auszubilden, welches gleichzeitig zwei oder mehr Clips halten kann.
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Um das Einführen eines Clips, insbesondere von dessen Halte- oder Klemmarmen in die Haltearmaufnahmeräume hinein, zu erleichtern, ist es vorteilhaft, wenn jeder Haltearmaufnahmeraum mindestens eine von der Clipträgervorrichtung weg weisende, teilweise geöffnete Seitenfläche aufweist. Ferner hat dies den Vorteil, dass ein an der Clipträgervorrichtung gehaltener Clip leicht von einer Reinigungsflüssigkeit umspült werden kann.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Clipträgervorrichtung einstückig ausgebildet ist. So lässt sie sich beispielsweise einfach und kostengünstig durch Spritzgießen herstellen.
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Besonders einfach und kostengünstig herstellen lässt sich die Clipträgervorrichtung, wenn sie aus einem Kunststoff hergestellt ist. Insbesondere kann es sich um einen dampfsterilisierbaren Kunststoff handeln wie beispielsweise Polyetheretherketon.
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Um die Herstellung sowie die Handhabung der Clipträgervorrichtung weiter zu verbessern, ist es günstig, wenn die Clipträgervorrichtung keine beweglichen Teile umfasst. Auf diese Weise kann eine definierte und sichere Lagerung der Clips an der Clipträgervorrichtung erreicht werden. Eine mögliche Beschädigung von Haltegliedern wie sie bei einem in der
DE 20 2008 004 929 U1 beschriebenen Lagerkörper möglich ist, kann so vermieden werden.
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Die Stabilität der Clipträgervorrichtung kann weiter insbesondere dadurch erhöht werden, dass die Sicherungseinrichtung ausschließlich starre, inelastische oder im Wesentlichen inelastische Teile umfasst. Inelastisch in diesem Sinne ist insbesondere ein aus einem Hartkunststoff gefertigtes Bauteil, welches sich beim Einführen und Herausnehmen eines Clips in die Clipaufnahme nicht verformen oder im Wesentlichen nicht verformen kann. Hierbei ist insbesondere die Größe der Clips zu berücksichtigen, die nur minimale Kräfte auf die Clipträgervorrichtung ausüben können.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass mindestens ein medizinischer Clip in der mindestens einen Clipaufnahme gehalten ist. Dies hat den Vorteil, dass beispielsweise ein Operateur die Clips nicht vor einem chirurgischen Eingriff an die Clipträgervorrichtung anbringen muss, sondern einen oder mehrere Clips bereits steril an der Clipträgervorrichtung gehalten zur Verfügung gestellt bekommen kann.
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Um die Handhabung weiter zu verbessern, ist es vorteilhaft, wenn jede Clipaufnahme mit einem Clip bestückt ist. Dies gestattet es einem Operateur, mehrere Clips nacheinander in gezielter und einfacher Weise von der Clipträgervorrichtung zu entnehmen und an einem Patienten zu applizieren, beispielsweise auch in Verbindung mit einem Applikationsinstrument.
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Vorteilhaft ist es, wenn der Clip in Form eines Doppelstegclips ausgebildet ist. Dies ermöglicht es, in der bereits oben beschriebenen Weise die Eigenschaft eines Doppelstegclips auszunutzen, nämlich eine gewisse Elastizität in einer Bewegungsrichtung der beiden Cliphälften aufeinander zu, und zwar quer oder im Wesentlichen quer zu einer Schließrichtung der Halte- oder Klemmarme aufeinander zu.
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Günstig ist es, wenn der mindestens eine Clip zwei Haltearme umfasst, welche an jeweils einem Ende über eine verformbare Verbindungsstelle miteinander verbunden und derart gegeneinander biegbar sind, dass die Haltearme aus einer Offenstellung, in der sie einen größeren Abstand voneinander aufweisen, in eine Schließstellung bringbar sind, in welcher einander zugewandte Innenseiten der Haltearme dauerhaft einander angenähert sind. Ein solcher Clip ist hervorragend geeignet, um Hohlorgane, beispielsweise in Form von Gefäßen, abzuklemmen. Insbesondere zur Behandlung von Aneurysmen können derartige Clips Anwendung finden.
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Vorteilhaft ist es, wenn der Clip aus einem in sich geschlossenen Steg ausgebildet ist, der im Bereich der beiden Haltearme und der Verbindungsstelle zwei nebeneinander liegende Abschnitte umfasst, die an der Verbindungsstelle abgewandten freien Enden der Haltearme miteinander verbunden sind. Ein solcher Clip kann insbesondere die Form eines Doppelstegclips aufweisen. Dieser ermöglicht ein noch sichereres Abklemmen eines Hohlorgans, da durch Applikation eines Doppelstegclips quasi in einem Arbeitsschritt zwei Clips gleichzeitig nebeneinander in einem definierten Abstand zueinander appliziert werden.
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Vorteilhaft ist es, wenn eine Breite der Einführöffnung im Bereich der Sicherungseinrichtung kleiner ist als ein Abstand voneinander weg weisender äußerer Seitenflächen der Haltearme im Bereich der Verbindungsstelle. Folge hiervon ist, dass sich beim Einsetzen des Clips in die Clipaufnahme insbesondere die Haltearme im Bereich der Verbindungsstelle vorzugsweise aufeinander zu bewegen können, um die Einführöffnung passieren zu können. Sobald die Sicherungseinrichtung im Bereich der Einführöffnung passiert ist, können die Haltearme im Bereich der Verbindungsstelle wieder in ihre ursprüngliche Form zurückgehen und werden durch das mindestens eine Sicherungsglied der Sicherungseinrichtung in der Clipaufnahme gesichert.
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Günstig ist es, wenn ein Abstand voneinander weg weisender Seitenflächen des mindestens einen Trennelements kleiner ist als ein Abstand zwischen aufeinander zu weisender innerer Seitenflächen der Haltearme im Bereich der Verbindungsstelle. Dies ermöglicht es insbesondere, die Haltearme im Bereich der Verbindungsstelle etwas aufeinander zu zu bewegen, jedoch vorzugsweise nur so weit, dass ein Abstand der aufeinander zu weisenden inneren Seitenflächen nicht kleiner ist als ein Abstand voneinander weg weisender Seitenflächen des mindestens einen Trennelements. Das Trennelement kann somit insbesondere als Bewegungsbegrenzung und damit als Anschlag für die Haltearme im Bereich der Verbindungsstelle aufeinander zu dienen.
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Um einen Clip in die Clipaufnahme auf einfache Weise einführen zu können, ist es vorteilhaft, wenn die Haltearme des mindestens einen Clips im Bereich der Verbindungsstelle aufeinander zu bewegbar sind. Auf diese Weise kann ein Abstand zwischen den Haltearmen im Bereich der Verbindungsstelle verringert werden, so dass ein Einführen durch die Einführöffnung an der Sicherungseinrichtung vorbei möglich wird.
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Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung dient im Zusammenhang mit den Zeichnungen der näheren Erläuterung. Es zeigen:
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1: eine perspektivische Gesamtansicht einer Clipträgervorrichtung mit sechs Clipaufnahmen, von denen eine beispielhaft mit einem chirurgischen Doppelstegclip bestückt ist;
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2: eine vergrößerte Draufsicht eines Ausschnitts der in 1 dargestellten Clipträgervorrichtung;
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3: eine teilweise durchbrochene Seitenansicht der Clipträgervorrichtung aus 1 in Richtung des Pfeils A in 2;
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4: eine Seitenansicht der Clipträgervorrichtung aus 1 in Richtung des Pfeils B in 3;
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5: eine vergrößerte Ausschnittsansicht der in 4 dargestellten Ansicht der Clipträgervorrichtung;
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6: eine perspektivische Ansicht der in 1 dargestellten Clipträgervorrichtung nach Entnehmen des Clips; und
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7: eine vergrößerte Darstellung des in einer Clipaufnahme der in 1 dargestellten Clipträgervorrichtung gehaltenen chirurgischen Clips.
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In 1 ist beispielhaft eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnete medizinische Clipträgervorrichtung schematisch dargestellt, die insgesamt sechs Clipaufnahmen zum Aufnehmen jeweils eines chirurgischen Clips 14 umfasst. Selbstverständlich ist es möglich, die Clipträgervorrichtung 10 mit jeder beliebigen anderen Anzahl an Clipaufnahmen 12 auszustatten, beispielsweise auch nur eine, zwei, drei oder insbesondere auch mehr als sechs.
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Die Clipträgervorrichtung 10 und insbesondere ihre Clipaufnahmen 12 sind bevorzugt ausgebildet zur Aufnahme des in Form eines sogenannten Doppelstegclips 16 ausgebildeten Clips 14. Der Doppelstegclip 16 wird quasi gebildet durch zwei einfache, im Wesentlichen C-förmige Klammern 18, die jeweils zwei Halte- oder Klemmarme 20 umfassen. Jeder Haltearm 20 definiert zwei Abschnitte, einen ersten Abschnitt 22, der sich ausgehend von einer Verbindungsstelle 24 jeder Klammer 18 zwischen deren beiden Haltearmen 20 weg erstreckt, wobei die ersten Abschnitte 22 der beiden Haltearme 20 zwischen sich in einer Grundstellung, wie sie schematisch in 7 dargestellt ist, einen Öffnungswinkel 26 definieren, welcher vorzugsweise in einem Bereich zwischen 70° und 140° liegt. Der erste Abschnitt geht von der Verbindungsstelle 24 weg weisend in einen zweiten Abschnitt 28 über, wobei die zweiten Abschnitte 28 relativ zu den ersten Abschnitten 22 etwas geneigt oder abgebogen sind, und zwar derart, dass ein zwischen den zweiten Abschnitten 28 definierter Öffnungswinkel 30 kleiner ist als der Öffnungswinkel 26. Die beiden Klammern 18 sind mittels zweier Verbindungsbögen 32 miteinander verbunden, welche sich jeweils an zwei nebeneinander liegende freie Enden 34 der zweiten Abschnitte 28 der parallel zueinander ausgerichteten Klammern 18 anschließen.
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Innenflächen 36 insbesondere der zweiten Abschnitte 28 bilden Klemmflächen des Clips 14, die in eine Schließstellung bringbar sind, in welcher sie dauerhaft einander angenähert sind. Damit ist es möglich, mit dem Clip 14 beispielsweise Hohlorgane, wie insbesondere Gefäße oder Aussackungen derselben in Form von Aneurysmen, abzuklemmen.
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Um die Handhabung des Clips 14 zu verbessern, ist auf Außenflächen 38 der zweiten Abschnitte 28 jeweils eine Ausnehmung 40 ausgebildet, die jeweils eine in distaler Richtung weisende Anschlagfläche 42 und eine sich in distaler Richtung von der Anschlagfläche bis zur Außenfläche 38 erhebende und gegenüber der Außenfläche 38 leicht geneigte Aufgleitfläche 44 umfassen. Die Ausnehmungen 40, die somit Werkzeugelementaufnahmen bilden, gestatten es insbesondere einem Operateur, den Clip 14 mit einem nicht näher dargestellten Instrument definiert zu fassen, wobei das Instrument vorzugsweise Vorsprünge aufweist, die korrespondierend zu den Ausnehmungen 40 ausgebildet sind und in diese eingreifen können.
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Eine Eigenschaft des Clips 14 ist es insbesondere, dass eine Bewegung der Haltearme 20 aufeinander zu, also in Richtung der Pfeile 46, zu einer dauerhaften Verformung der Verbindungsstelle 24 führt. Dagegen ist es möglich, aufgrund der besonderen Ausbildung der Verbindungsbögen 32, die Klammern 18 im Bereich der Verbindungsstellen 24 bis zu einem gewissen Grad aufeinander zu, also in Richtung der Pfeile 48 oder voneinander weg, zu bewegen, ohne dass es zu einer plastischen Verformung des Clips 14 im Bereich der Verbindungsbögen 32 kommt. Mit anderen Worten ist der Clip 14 somit in einem begrenzten Umfang elastisch verformbar, und zwar in einer Richtung senkrecht zu einer ersten Symmetrieebene 50, die die eine Klammer 18 des Clips 14 in die andere Klammer 18 abbildet. Dagegen ist in einer zur Symmetrieebene 50 senkrechten Symmetrieebene 52 für die Applikation des Clips 14 eine plastische Verformung insbesondere im Bereich der Verbindungsstelle 24 sowie in den Übergangsbereichen zwischen den ersten Abschnitten 22 und den zweiten Abschnitten 28 gewünscht.
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Insgesamt ist der Doppelstegclip 16 somit mit jeweils zwei Cliparmen 54 ausgebildet, die jeweils zwei parallel zueinander ausgerichtete Haltearme 20 der Halteklammern 18 ausgehend von der Verbindungsstelle 28 sowie einen Verbindungsbogen 32 umfassen.
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Die Clipaufnahme 12 zum Aufnehmen des Clips 14 umfasst zwei Haltearmaufnahmeräume, die jeweils der Aufnahme eines Cliparms 54 dienen. Sie werden gebildet durch Ausnehmungen 58 eines Grundkörpers 60 der Clipträgervorrichtung 10. Der Grundkörper 60 weist eine ebene Unterseite 62 auf, die von den in Form von Durchbrechungen des Grundkörpers ausgebildeten Ausnehmungen 58 durchbrochen ist. Somit sind die Clipaufnahmen 12 unten durch eine Ablauföffnung 64 geöffnet.
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Der Grundkörper 60 ist in einer Seitenansicht, wie schematisch in 3 dargestellt, im unteren Bereich in Form eines trapezförmigen Prismas 66 ausgebildet, im darüber liegenden, also auf einer Oberseite des Prismas 66, von der Unterseite 62 weg weisenden Bereich im Wesentlichen in Form eines dreiseitigen Prismas 68 mit einer stumpfen und sich parallel zur Unterseite 62 erstreckenden Oberseite 70 als abgeflachte Spitze und beidseitig vom Grundkörper 60 weg weisend konkav gekrümmten Seitenflächen 72. Die Seitenflächen 72 sind teilweise geöffnet, was das Einführen der Cliparme 54 mit den Verbindungsbögen 32 voran in die Haltearmaufnahmeräume 56 erleichtert.
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Zur Lagerung der Clips 14 ist im Inneren der Clipaufnahmen 12 ein diese zumindest abschnittsweise begrenzendes Lagerelement 74 symmetrisch zu den Symmetrieebenen 50 und 52 ausgebildet, welches zwei gegeneinander geneigte Stützflächen 76 aufweist, welche vom Grundkörper 60 weg weisen. Ein zwischen den Stützflächen 76 eingeschlossener Winkel 78 ist etwas kleiner als der Öffnungswinkel 26, maximal gleich groß wie dieser, so dass Innenflächen 36 der ersten Abschnitte 22 an den Stützflächen 76 anliegen können. Die Stützflächen 76 gehen in daran anschließende, gegenüber diesen geneigte Innenflächen 80 über, die einen Winkel 82 einschließen, welcher kleiner ist als der Öffnungswinkel 30, so dass die Cliparme 54 frei in die Haltearmaufnahmeräume 56 hineinragen, wie dies schematisch gut in den 2 und 3 zu erkennen ist.
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Im Übergangsbereich zwischen den Stützflächen 76 ist eine im Wesentlichen parallel zur Unterseite 62 verlaufende Auflagefläche 84 ausgebildet, welche durch ein sich parallel zur Symmetrieebene 50 erstreckendes Trennelement 86 in Form eines von der Auflagefläche 84 abstehenden Trennvorsprungs 87, der als Rippe 88 oder rippenförmig ausgebildet sein kann, in zwei Auflageflächenabschnitte 90 unterteilt ist. Die Auflageflächenabschnitte 90 sind jeweils mit einer Durchbrechung in Form einer Spülöffnung 92 versehen.
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Ein Zugang von oben, also von der Oberseite 70 her kommend, in die Clipaufnahme 12 hinein wird durch eine Einführöffnung 94 definiert. Diese definiert eine Breite 96 in einer Richtung parallel zur Symmetrieebene 52, die etwas größer als Abstand 98 von voneinander weg weisenden Seitenflächen der Klammern 18 im Bereich von deren Verbindungsstellen 24 ist. Somit würde es die Einführöffnung 94 aufgrund ihrer Dimensionierung grundsätzlich zulassen, den Clip 14 ohne ihn in irgendeiner Form zu verformen, in die Clipaufnahme 12 einzuführen. Allerdings würde er dann auch aus der Clipaufnahme herausfallen können, beispielsweise wenn die Clipträgervorrichtung 10 bewegt wird, insbesondere umgedreht, also wenn insbesondere die Oberseite 70 die Unterseite der Clipträgervorrichtung 10 bilden würde.
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Um ein unbeabsichtigtes Herausfallen eines Clips 14 aus einer Clipaufnahme 12 zu verhindern, ist eine Sicherungseinrichtung 102 vorgesehen. Diese umfasst mindestens ein Sicherungsglied 104. Bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei Sicherungsglieder 104 vorgesehen, die in Form von teilweise in die Einführöffnung 94 hineinragenden Haltevorsprüngen 106 ausgebildet sind. Die Sicherungsglieder 104 weisen jeweils eine in Richtung oder im Wesentlichen in Richtung in die Clipaufnahme 12 hinein weisende Rückhaltefläche 108 auf. Die Sicherungsglieder 104 sind aufeinander zu weisend ausgerichtet und verengen die Einführöffnung 94. Ein Abstand 110 zwischen den Sicherungsgliedern 104 ist kleiner als der Abstand 98, so dass der Clip 14 im Bereich der Verbindungsstellen 24 verformt werden muss, und zwar durch eine Bewegung der Klammern 18 im Bereich der Verbindungsstellen 24 aufeinander zu, damit die Verbindungsstellen der Klammern 18 die Sicherungseinrichtung 102 beim Einführen des Clips 14 in die Clipaufnahme 12 hinein passieren können. Nach dem Einführen des Clips 14 in die Clipaufnahme 12 federn die Verbindungsstellen wieder nach außen aus, also voneinander weg, so dass der Clip 14 in der Clipaufnahme 12 gesichert ist. Eine Breite 112 des Trennelements 86 ist an einen Abstand 114 der Verbindungsstellen 24 der beiden Klammern 18 voneinander in der Grundstellung des Clips 14 angepasst, vorzugsweise etwas kleiner als der Abstand 114, so dass das Trennelement 86, wie schematisch in 5 dargestellt, insbesondere berührungsfrei oder zumindest ohne Kräfte auszuüben, zwischen die beiden Verbindungsstellen 24 eintauchen kann.
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Ohne Hilfsmittel, das heißt insbesondere ohne ein Entnahmewerkzeug zum Entnehmen des Clips 14 aus der Clipträgervorrichtung 10, kann der Clip 14 nicht aus der Clipaufnahme 12 herausfallen. Dies verhindern die Rückhalteflächen 108, an denen die Verbindungsstellen 24 anschlagen, wenn die Clipträgervorrichtung 10 beispielsweise geschüttelt oder auf den Kopf gestellt wird.
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Zum Entnehmen des Clips 14 aus der Clipträgervorrichtung 10 wird dieser vorzugsweise mit einem Halte- oder Einsetzinstrument gefasst, welches die in den Außenflächen 38 vorgesehenen Ausnehmungen 40 nutzt. Beim Zurückziehen des Clips 14 in einer Richtung senkrecht von der Oberseite 70 weg, also beim Herausziehen aus der Clipaufnahme 12, wird der Clip 14 im Bereich der Verbindungsstellen 24 etwas, wie bereits oben beschrieben, verformt, indem nämlich die Klammern 18 im Bereich der Verbindungsstellen 24 in Richtung der Pfeile 48 aufeinander zu bewegt werden. Auf diese Weise ist es möglich, dass die Verbindungsstellen 24 die Sicherungsglieder 104 passieren. Da der Clip 14 beim Entnehmen aus der Clipaufnahme 12 vorzugsweise ausschließlich an den Ausnehmungen 40 gefasst wird, also im Bereich distaler Enden der Cliparme 54, kann sich der Clip 14 allein aufgrund eines Aufgleitens der Verbindungsstellen 24 an den Rückhalteflächen 108 in erforderlicher Weise vorzugsweise elastisch verformen und geht wieder in seine schematisch in 7 dargestellte Grundstellung zurück, sobald die Verbindungsstellen 24 die Sicherungsglieder 104 passiert haben.
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Der Clip 14 ist vorzugsweise einstückig ausgebildet und aus einem Implantatmaterial, beispielsweise Titan, hergestellt. Die Clipträgervorrichtung 10 ist vorzugsweise ebenfalls einstückig ausgebildet. In Frage kommen hier insbesondere Kunststoffe, aus denen die Clipträgervorrichtung 10 durch Spritzgießen hergestellt werden kann. Vorzugsweise werden Kunststoffe gewählt, die dampfsterilisierbar und zudem im Wesentlichen inelastisch sind. Dies ermöglicht es insbesondere, die Clipträgervorrichtung 10 ohne bewegliche Teile auszubilden. Insbesondere die Sicherungseinrichtung 102 kann so ausschließlich durch starre, inelastische Sicherungsglieder 104 ausgebildet werden. Dies vereinfacht eine Herstellung der Clipträgervorrichtung 10 und erhöht eine Sicherheit der Lagerung der Doppelstegclips 16.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202008004929 U1 [0002, 0004, 0030]
- DE 102006001344 A1 [0004]