DE202011005133U1

DE202011005133U1 - Spezialetikett für pharmazeutische Produkte

Info

Publication number: DE202011005133U1
Application number: DE202011005133U
Authority: DE
Original assignee: Aleithe Klebetechnik 06886 GmbH; ALEITHE KLEBETECHNIK GmbH
Current assignee: Aleithe Haftetiketten Handel und Verwaltungs G De
Priority date: 2011-04-11
Filing date: 2011-04-11
Publication date: 2011-06-09
Anticipated expiration: 2021-04-12

Abstract

Spezialetikett für pharmazeutische Produkte unter Einsatz einschichtiger Informationsträgerbahnen, gekennzeichnet durch die unterseitige Beleimung definierter Teilflächen mit einem ohne Zerstörung des Etiketts nicht zu entfernenden Permanenthaftkleber, anderer Teilflächen hingegen mit einem ablösbaren und zum Wiederankleben dieser Partien geeigneten Kleber, gegebenen Falles auch unter teilweiser bzw. vollständiger Freilassung weiterer Teilflächen, wobei die Begrenzung der zum Ablösen und Wiederankleben vorgesehenen Partien z. B. durch Perforationsstanzung oder Kennzeichnung im Druckbild erfolgen kann.

Description

Die Erfindung betrifft ein Spezialetikett, vorrangig für pharmazeutische Produkte, insbesondere für Spritzen, Ampullen, Flaschen und/oder andere zylindrische Gefäße.
Derartige Etiketten wurden bereits beschrieben und sind in unterschiedlichen Ausführungsformen für diverse Anwendungsgebiete in Gebrauch.
So wird gemäß DOS 3 417 226 v. 10.05.1984 eine – inzwischen häufig in verschiedenen Varianten angewandte – Originalitätssicherung beschrieben, mit deren Hilfe verhindert werden kann, dass das mit dem Etikett versehene Behältnis oder die Verpackung vorzeitig bzw. unbefugt geöffnet werden kann, ohne dass der Öffnungsvorgang bemerkt wird. Dieses System arbeitet mit einem nicht klebenden Teilbereich der unterseitig zunächst durchgängig mit Permanenthaftkleber beschichteten Trägerbahn. Die im genannten Teilbereich gewünschte Funktion „nicht klebend” wird mit Hilfe einer Abdeckschicht erreicht. Die präzise Begrenzung dieses als Abreißstreifen ausgeführten Teilbereiches der Trägerbahn erfolgt mit Hilfe einer entsprechenden Perforationsstanzung. Nur nach Abreißen dieses nicht wieder anklebbar gestalteten Streifens lässt sich das Gefäß oder die Verpackung öffnen. Damit ist, z. B. an Lebensmittelverpackungen im Supermarkt, klar erkennbar, ob das Gebinde – z. B. von einem Kunden – unerlaubterweise schon einmal geöffnet wurde. Für die Kennzeichnung und Sicherung pharmazeutischer Produkte werden jedoch weitere Forderungen erhoben, die mit einer derartigen Vorrichtung allein nicht erfüllt werden können.
Auch ein Etikett mit mindestens einer Grundschicht, die in einem ersten Bereich an ihrer Unterseite zumindest partiell mit Klebstoff beschichtet und in einem zweiten Bereich an ihrer Unterseite nichtklebend ist, wobei der zweite Bereich von dem ersten abtrennbar ist, wurde im DE 197 16 099 v. 17.04.1997 bereits beschrieben. Dieses Etikett ist dadurch gekennzeichnet, dass die Grundschicht an ihrer Oberseite zur ablösbaren Befestigung eines Gegenstandes zumindest partiell eine weitere Klebstoffschicht aufweist, deren Klebkraft kleiner als die Klebkraft der unterseitigen Klebstoffbeschichtung ist. Unter der zusätzlich aufgeklebten Deckschicht kann nach deren Ablösen dann z. B. eine bis dahin verdeckte Information irreversibel sichtbar gemacht werden. Auch lässt sich diese zusätzlich aufgeklebte Deckfolie als Tasche ausführen, in der sicherheitsrelevante Informationen oder beispielsweise Kreditkarten nach dem Ablösen der taschenartigen Deckfolie dem Nutzer zugänglich gemacht werden können.
Eine weitere im technisch relevanten Umfeld infrage kommende Lösungsmöglichkeit ist, die gesamte Unterseite des Trägers mit Haftkleber zu beschichten und dann die zum Ablösen vorgesehenen Teilflächen zwar weitgehend, aber nicht durchgängig mit Lack abzudecken. Um die Haftung dieser Teilflächen zu ermöglichen, wird bei einem solchen bekannten Verfahren der Lack nicht als durchgängige Fläche, sondern gerastert aufgebracht. Die derart ausgebildeten Haftpunkte sichern den Halt der genannten Teilbereiche auf der zu kennzeichnenden Oberfläche. Zieht man ein solches Teiletikett jedoch ab, so können Beschädigungen nicht ausgeschlossen werden. Obwohl die von der Lackbeschichtung frei gelassenen Haftpunkte des perforierten Rasters sehr klein ausgeführt sind, ist die Haftkraft des Klebers doch so erheblich, dass Bereiche um den jeweiligen Klebepunkt herum ausgerissen werden können. Ein sauberes Arbeiten mit diesem System ist deshalb im Regelfalle schwierig oder gar unmöglich.
Etiketten zur Kennzeichnung insbesondere pharmazeutischer Produkte müssen jedoch höheren bzw. deutlich weiter reichenden Anforderungen genügen. Wünschenswert wäre zweifellos, wenn alle für solche Produkte erforderlichen Etikett-Funktionen mit Hilfe einer einzigen Informationsträgerschicht realisiert werden könnten. Dass dies auf besondere herstellungsbedingte Schwierigkeiten stößt, sei durch ein wörtliches Zitat aus o. a. Patentschrift (s. DE 197 16 099 v. 17.04.1997, Spalte 2) belegt:
„Unter herstellungstechnischen Gesichtspunkten hat sich eine Ausführungsform als vorteilhaft erwiesen, bei der die Klebstoffbeschichtung durchgehend auf der gesamten Unterfläche der Grundschicht aufgebracht wird, bei der jedoch die Klebekraft des Klebstoffs in dem zweiten Bereich durch Überdeckung mit einer nichtklebenden Schicht aufgehoben wird. Der häufig verfahrenstechnisch aufwendige partielle Klebstoffauftrag wird damit umgangen”.
„Vorteilhaft” – wie behauptet – ist diese Vorgehensweise allerdings besten Falles nur im Rahmen der herkömmlichen Technik. Auch sind die so hergestellten Etiketten vergleichsweise teuer, ihre Herstellung ist umständlich, und sie sind nur bedingt für die Erfüllung aller von der pharmazeutischen Industrie geforderten Funktionen und Zusatzfunktionen geeignet.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist deshalb, ein einschichtiges Spezialetikett zu schaffen, das sämtliche von der pharmazeutischen Industrie geforderten Funktionen und Zusatzfunktionen zu erfüllen in der Lage ist, und das bezüglich seines Aufbaus und seiner Struktur wesentlich über den bisher bekannten Stand der Technik hinausgeht.
Zur Erfüllung dieses Ziels besteht die technische Aufgabe darin, ein in technisch progressiver Weise kostengünstig herstellbares einschichtiges Spezialetikett zu entwickeln, dessen permanent klebende Teilbereiche sich nicht ohne Beschädigung oder Zerstörung ablösen lassen und dessen ablösbare und wieder anklebbare Teilbereiche relevante Informationen verdecken bzw. freigeben können, wobei genannte Teilbereiche auch als Träger manuell anzubringender Zusatzinformationen geeignet sein sollen.
Erfindungsgemäß besteht das genannte Spezialetikett aus einer einschichtigen Informationsträgerbahn, deren Unterseite in bestimmten Teilbereichen mit Permanenthaftkleber und in anderen Teilbereichen mit einem ablösbaren Kleber beschichtet ist. Zusätzlich ist das erfindungsgemäße Spezialetikett dadurch gekennzeichnet, dass weitere Teilbereiche der Unterseite völlig frei von Klebstoff sein können. Dass die somit auf der Unterseite der Trägerbahn erfindungsgemäß nebeneinander ermöglichten Funktionen

• „haftet permanent”,
• „haftet schwach, lässt sich ablösen und wieder ankleben” und
• „haftet überhaupt nicht”

DE 197 16 099

Das erfindungsgemäße Etikett ist nicht nur dadurch charakterisiert, dass die oben genannte – in Fachkreisen bereits als schwierig angesehene – Teilaufgabe gelöst werden konnte. Vielmehr konnte die fachlich ohne Zweifel weit schwierigere Aufgabe, nämlich die Aufbringung von Permanenthaftkleber neben der Aufbringung des chemisch völlig andersartigen ablösbaren Klebers, überzeugend gelöst werden.
Das erfindungsgemäße Spezialetikett ist im Gebrauch dadurch gekennzeichnet, dass ein permanent haftender Teilbereich ohne Zerstörung des Etiketts nicht entfernt werden kann, ferner dadurch, dass ein schwach haftender – insbesondere mittels Perforationsstanzung oder Kennzeichnung im Druckbild begrenzter – Teilbereich abgezogen und wieder aufgeklebt werden kann, wobei nicht beschichtete Anfasslaschen zum Einsatz kommen, und schließlich dadurch, dass der schwach haftende Teilbereich mit Hilfe eines nicht beschichteten Gelenks auf- und wieder zu geklappt werden kann.
Insbesondere ist der abziehbare bzw. aufklappbare Teil des Etiketts derart gestaltet, dass auf seiner Oberfläche und/oder seiner Unterseite Zusatzinformationen aufgedruckt sind. Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass auf der Ober- und/oder der Unterseite manuell oder maschinell Informationen aufgebracht und dokumentiert werden können.
Aufbau und Funktion des erfindungsgemäßen Spezialetiketts sollen nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Jedoch ist der beanspruchte Umfang der Erfindung nicht auf dieses spezielle Beispiel begrenzt. Vielmehr sind alle in ihrem Aufbau und in ihrer Arbeitsweise unmittelbar ähnlichen Ausführungsformen, auch wenn sie hier nicht in Form weiterer Beispiele detailliert aufgeführt worden sind, gleichermaßen Gegenstand der erfinderischen Lehre. Dies gilt auch für den Anwendungsbereich des neuartigen Etiketts. So lassen sich damit nicht nur pharmazeutische Produkte vorteilhaft und sicher kennzeichnen, sondern beispielsweise auch Probenröhrchen, wie sie in der ärztlichen Praxis bzw. im medizinischen Laboratorium üblicherweise verwendet werden. Schließlich ist die Etikettierung von Produkten beliebiger Art und Provenienz insbesondere dann inbegriffen, wenn deren sichere und verwechslungsfreie Kennzeichnung besonderen Anforderungen zu genügen hat.
Beispiel
Das zur sicheren Kennzeichnung des Inhaltes eines 50 ml-Medizin-Fläschchens dienende Spezialetikett ist als Wickeletikett ausgeführt. Es misst insgesamt 25 × 5 cm. Eine Teilfläche von 12,5 × 5 cm ist unterseitig durchgängig mit Permanent-Haftkleber beschichtet. Die „auf Stoß” angrenzende Teilfläche von 12,2 × 5 cm ist durchgängig mit einem ablösbaren Kleber beschichtet. Das Wickeletikett endet mit einem als Anfasslasche dienenden nicht beschichteten Abschnitt von 0,3 × 5 cm.
Der erstgenannte mit Permanenthaftkleber unterseitig beschichtete Teilabschnitt klebt fest auf der Flasche. Er bedeckt die gesamte Außenfläche des Zylinders und kann zerstörungsfrei nicht abgelöst werden. Die Oberfläche dieses Teilabschnittes ist mit der Produktbezeichnung und allen relevanten Daten zur näheren Kennzeichnung des Produktes bedruckt. Der zweit genannte mit ablösbarem Kleber unterseitig beschichtete Teilabschnitt wird auf den erst genannten Abschnitt aufgeklebt. Damit sind die erst genannte Detailinformationen zum Produkt verdeckt. Die Oberfläche des zweitgenannten Abschnittes ist mit der Bezeichnung des Produktes bedruckt. Mit Hilfe der Anfasslasche lässt sich dieser Abschnitt bequem abziehen. Er kann wieder angeklebt, aber auch an der Trennlinie zum erst genannten Abschnitt abgerissen werden. Die Unterseite diese Abschnittes ist mit speziellen Anwendungsempfehlungen bedruckt.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 3417226 A [0003]
DE 19716099 [0004, 0006, 0010]

Claims

Spezialetikett für pharmazeutische Produkte unter Einsatz einschichtiger Informationsträgerbahnen, gekennzeichnet durch die unterseitige Beleimung definierter Teilflächen mit einem ohne Zerstörung des Etiketts nicht zu entfernenden Permanenthaftkleber, anderer Teilflächen hingegen mit einem ablösbaren und zum Wiederankleben dieser Partien geeigneten Kleber, gegebenen Falles auch unter teilweiser bzw. vollständiger Freilassung weiterer Teilflächen, wobei die Begrenzung der zum Ablösen und Wiederankleben vorgesehenen Partien z. B. durch Perforationsstanzung oder Kennzeichnung im Druckbild erfolgen kann.
Spezialetikett für pharmazeutische Produkte unter Einsatz einschichtiger Informationsträgerbahnen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die nicht beleimten Partien ganz oder teilweise als Anfasslaschen ausgebildet und/oder ganz oder teilweise als zum Aufklappen der schwach beleimten Partien geeignete Gelenke ausgeführt sind.
Spezialetikett für pharmazeutische Produkte unter Einsatz einschichtiger Informationsträgerbahnen gemäß Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberseiten der ablösbar und/oder abklappbar gestalteten Partien manuell oder maschinell mit Zusatzinformationen versehen werden können.
Spezialetikett für pharmazeutische Produkte unter Einsatz einschichtiger Informationsträgerbahnen gemäß Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberseiten und/oder Unterseiten der ablösbar bzw. abklappbar gestalteten Partien mit Zusatzinformationen bedruckt sind.