DE202009015827U1

DE202009015827U1 - Folie zum Abdecken von landwirtschaftlichen Kulturen

Info

Publication number: DE202009015827U1
Application number: DE202009015827U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2009-11-20
Filing date: 2009-11-20
Publication date: 2010-04-08
Anticipated expiration: 2019-11-21

Abstract

Folie zum Abdecken von landwirtschaftlichen Dämmen (1), insbesondere für Erdbeer-, Kartoffel- oder Spargelpflanzen, wobei die Folie (2) mindestens eine Abdeckfolie (6) aufweist, die an einer Seite dunkel und an der anderen Seite hell ausgebildet ist, und Randbereiche der Folie (2) zu Taschen (11) umgeschlagen sind, welche mit Beschwermaterial (12) gefüllt sind, dadurch gekennzeichnet, daß an der dunklen Seite der Abdeckfolie (6) mindestens eine Transparentfolie (7) befestigt ist, die Wärmestrahlung, welche von der Abdeckfolie (6) ausgeht, wenigstens teilweise reflektiert, wobei die Transparentfolie (7) zumindest durch quer zu den Randbereichen (10) verlaufende Quernähte (8) an der Abdeckfolie (6) befestigt ist.

Description

Die Neuerung betrifft eine Folie zum Abdecken von landwirtschaftlichen Kulturen gemäß dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1.
Aus der DE 101 24 053 A1 ist eine Abdeckung für Spargeldämme bekannt, die zur Steuerung des Pflanzenwachstums eine weiße und eine schwarze Seite aufweist. Außerdem besitzt diese Folie an ihren Längsrändern oben umgeschlagene Taschen, die mit Beschwermaterial gefüllt sind. Diese Folie hat sich in der Praxis gut bewährt und bildet den Ausgangspunkt der vorliegenden Erneuerung.
Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Folie der eingangs genannten Art zu schaffen, die sich durch eine verbesserte Temperatursteuerung des landwirtschaftlichen Dammes auszeichnet, wobei die Windempfindlichkeit dieser Folie klein bleiben soll.
Diese Aufgabe wird neuerungsgemäß mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst.
Die Folie gemäß Anspruch 1 dient zum Abdecken von landwirtschaftlichen Kulturen, wobei insbesondere an Erdbeer-, Kartoffel- und Spargelpflanzen gedacht ist. Die Folie weist eine Abdeckfolie auf, deren eine Seite dunkel und deren andere Seite hell ausgebildet ist. Vorzugsweise ist eine Seite schwarz, während die andere Seite weiß, hellgrau oder silber ausgebildet ist. Auf diese Weise hat der Anwender der Folie eine Wachstumssteuerungsmöglichkeit. An heißen Tagen wird die reflektierende Seite nach oben ausgelegt, um auf diese Weise das Wachstum der Pflanzen zu reduzieren. An kalten Tagen wird dagegen die dunkle Seite nach oben aufgelegt, um die Wachstumsgeschwindigkeit zu erhöhen. Außerdem ist es auf diese Weise möglich, das Wachstum der Pflanzen gezielt zu beeinflussen, um beispielsweise eine Spargelernte an Sonntagen möglichst klein ausfallen zu lassen, während sie an Werktagen entsprechend höher ausfällt. Um zu verhindern, daß die gesamte Folie durch den Wind weggeweht wird, ist es erforderlich diese zu beschweren. Um aber andererseits die Handhabung der Folie zu erleichtern, weist die Folie an ihren Randbereichen umgeschlagene Taschen auf, die mit Beschwermaterial gefüllt sind. Damit ist ein zusätzliches Beschweren der Folie zur Vermeidung von Windeinflüssen entbehrlich. Zur Erhöhung der Steuerwirkung der Folie ist an der Abdeckfolie mindestens eine Transparentfolie befestigt, welche von der Abdeckfolie ausgehende Wärmestrahlung wenigstens teilweise reflektiert. Dadurch ergibt sich eine Wärmestrahlungsisolationswirkung ähnlich einem Treibhaus, wodurch sich die Folientemperatur beträchtlich über die Lufttemperatur erhöhen läßt. Allerdings ergibt sich dabei das Problem, daß die Transparentfolie nicht vollflächig mit der Abdeckfolie verschweißt werden sollte, da sich dann der Isolationseffekt reduzieren würde. Eine nur teilweise Verbindung der Transparentfolie mit der Abdeckfolie bietet dem Wind jedoch eine enorme Angriffsfläche, so daß sich die Transparentfolie wie ein Segel aufstellen kann. Dies hätte somit zur Folge, daß die Transparentfolie relativ dick und damit teuer ausgebildet sein müßte. Außerdem müßte in diesem Fall entsprechend mehr Beschwermaterial in die Taschen gefüllt werden, was deren Handhabung wieder erschweren würde. Zur Lösung dieser Probleme wird die Transparentfolie über quer zu den Randbereichen verlaufenden Quernähten mit der Abdeckfolie verbunden. Diese Quernähte teilen den Raum zwischen der Abdeckfolie und der Transparentfolie in einzelne Kammern, so daß dem Wind keinerlei Angriffsfläche mehr verbleibt. Damit kann diese Folie ohne zusätzliche Beschwermaterialien eingesetzt werden. Außerdem kann die Transparentfolie entsprechend dünnwandig ausgebildet sein.
Zur weiteren Verbesserung der Verbindungen zwischen der Transparentfolie und der Abdeckfolie ist es gemäß Anspruch 2 vorteilhaft, wenn die Transparentfolie zusätzlich über Punkte mit der Abdeckfolie verbunden ist. Diese Punkte sind dabei über die Fläche der Transparentfolie verteilt und erhöhen damit die Haltewirkungen zwischen der Transparentfolie und der Abdeckfolie. Durch die punktuelle Verbindung beider Folien ist sichergestellt, daß die Wärmeisolationswirkung der Transparentfolie nur geringfügig beeinträchtigt ist.
Die Verbindung der Transparentfolie mit der Abdeckfolie erfolgt gemäß Anspruch 3 durch Schweißung und/oder Klebung. Diese Verbindungstechniken sind relativ einfach und am kostengünstigsten realisierbar. Außerdem wird hierdurch die Biegsamkeit der Folie kaum beeinträchtigt.
Um dem Wind möglichst keine Angriffsfläche zu bieten, ist die Quernaht zumindest über die gesamte, zwischen den Taschen befindliche Breite der Abdeckfolie ausgebildet. Damit kann keine Luft zwischen der Abdeckfolie und der Transparentfolie die Quernaht passieren. Die Quernaht wirkt in diesem Fall wie ein Schott, welches die Räume zwischen den beiden Folien luftdicht trennt.
Zur Vereinfachung der Herstellung der Folie ist es gemäß Anspruch 5 vorteilhaft, wenn die Transparentfolie im Bereich der Taschen mit der Abdeckfolie umgeschlagen ist. Der Verbund aus Abdeckfolie und Transparentfolie kann daher wie eine einzige Folie hantiert werden.
Zur Erzielung einer guten Schweißverbindung am innenseitigen Taschenende ist es gemäß Anspruch 6 günstig, wenn die Transparentfolie in diesem Bereich auf sich selbst umgeschlagen und dort mit sich selbst befestigt ist. Die Längsnähte zur Bildung der Taschen erstrecken sich in diesem Fall über zwei Lagen Abdeckfolie, zwischen denen zwei Lagen Transparentfolie liegen. Diese Konfiguration hat insbesondere bei der Bildung von Schweißnähten den Vorteil, daß diese besonders fest und haltbar ausgebildet sind.
Der Neuerungsgegenstand wird beispielhaft anhand der Zeichnung erläutert, ohne den Schutzumfang zu beschränken.
Es zeigt:
1 eine räumliche Darstellung einer Folie zum Abdecken landwirtschaftlicher Dämme und
2 eine Schnittdarstellung durch die Folie gemäß 1.
Die 1 zeigt eine räumliche Darstellung eines landwirtschaflichen Dammes 1 mit einer Folie 2. Der Damm 1 besitzt eine Dammkrone 3 und Dammflanken 4, so daß der Damm 1 insgesamt eine trapezförmige Gestalt aufweist. Auf der Dammkrone 3 sind Pflanzen 5, insbesondere Erdbeer-, Kartoffel- oder Spargelpflanzen vorgesehen, während die beiden Dammflanken 4 unbepflanzt sind.
Die Folie 2 besteht aus einer Abdeckfolie 6 und einer darauf befestigten Transparentfolie 7. Die Transparentfolie 7 ist an Quernähten 8 und Punkten 9 mit der Abdeckfolie 6 verbunden. Die Abdeckfolie 6 ist an der in 1 nach oben zeigenden, zur Transparentfolie 7 hingewandten Seite schwarz ausgebildet, während die nicht sichtbare Rückseite weiß gefärbt ist. Alternativ ist auch daran ge dacht, die Rückseite hellgrau oder silberfarben auszubilden.
An zwei Längsrandbereichen 10 ist die Folie 2 auf sich selbst umgeschlagen, wobei die beiden aufeinanderliegenden Lagen miteinander verbunden, vorzugsweise verschweißt sind. Die umgeschlagenen Randbereiche 10 bilden Taschen 11 aus, die mit einem Beschwermaterial 12 gefüllt sind. Es ist auch daran gedacht, die Taschen 11 in ihrer Länge zu unterteilen, um ein unkontrolliertes Verrutschen des Beschwermaterials 12 zu verhindern.
An kühlen Tagen oder zur Beschleunigung des Pflanzenwachstums wird die Folie 2 derart aufgelegt, wie dies in 1 dargestellt ist. Dabei zeigt die schwarze Seite der Abdeckfolie 6 nach oben und ist von der Transparentfolie 7 zusätzlich abgedeckt. Damit kann die Folie 2 Sonnenstrahlen sehr gut absorbieren und in Wärme umwandeln. Dies führt zu einer Temperaturerhöhung der Abdeckfolie 6 und in der Folge zu einer Temperaturerhöhung des darunterliegenden Dammes 1. Um diesen Temperatureffekt weiter zu steigern, reflektiert die Transparentfolie 7 die Wärmestrahlung, die von der schwarzen Seite der Abdeckfolie 6 ausgeht. Außerdem sorgt die Transparentfolie 7 für eine thermische Isolation der erwärmten Abdeckfolie 6 gegenüber der umgebenden Luft. Die Abdeckfolie 6 kann sich auf diese Weise auf eine wesentlich höhere Temperatur aufheizen, als dies ohne Transparentfolie 7 der Fall wäre.
An kühlen Tagen, oder wenn das Pflanzenwachstum aus anderen Gründen reduziert werden soll, wird die gesamte Folie 2 umgedreht, so daß die Transparentfolie 7 unmittelbar auf dem Damm 1 aufliegt. Dabei zeigt die reflektierende Seite der Abdeckfolie 6 nach oben. Diese kann die Sonneneinstrahlung kaum absorbieren, da sie die Sonneneinstrahlung zum größten Teil reflektiert. Eine Erwärmung der Abdeckfolie 6 gegenüber der umgebenden Luft ist daher praktisch ausgeschlossen. Außerdem wird die Abdeckfolie 6 durch ihren unmittelbaren Kontakt mit der umgebenden Luft effektiv gekühlt, so daß der Damm 1 bei dieser Konfiguration kalt bleibt. Dadurch kann das Pflanzenwachstum mit hoher Wirkung gesteuert werden.
Der genaue Aufbau der Folie 2 wird anhand der Schnittdarstellung gemäß 2 näher erläutert. Man erkennt, daß die Transparentfolie 7 auch im Bereich der Taschen 11 auf der Abdeckfolie 6 angebracht und mit dieser zusammen umgeschlagen ist. Dadurch ergibt sich im Bereich des innenseitigen Taschenendes 13 eine Anordnung, bestehend aus einer Abdeckfolie 6, zwei Lagen Transparentfolie 7 und wiederum eine Abdeckfolie 6. Diese vier Lagen sind im Bereich des innenseitigen Taschenendes 13 miteinander verschweißt. Außerdem ist die Transparentfolie 7 mit der Abdeckfolie 6 über die Querschweißnaht 8 verbunden. Diese zusätzliche Verbindung sorgt für ein Aufteilen des Raumes zwischen der Transparentfolie 7 und der Abdeckfolie 6 in einzelne, luftdicht abgeschlossene Bereiche. Diese Maßnahme reduziert die Windanfälligkeit der Folie 2.

1: Damm
2: Folie
3: Dammkrone
4: Dammflanke
5: Pflanze
6: Abdeckfolie
7: Transparentfolie
8: Quernaht
9: Punkt
10: Randbereich
11: Tasche
12: Beschwermaterial
13: innenseitiges Taschenende

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

- DE 10124053 A1 [0002]

Claims

Folie zum Abdecken von landwirtschaftlichen Dämmen (1), insbesondere für Erdbeer-, Kartoffel- oder Spargelpflanzen, wobei die Folie (2) mindestens eine Abdeckfolie (6) aufweist, die an einer Seite dunkel und an der anderen Seite hell ausgebildet ist, und Randbereiche der Folie (2) zu Taschen (11) umgeschlagen sind, welche mit Beschwermaterial (12) gefüllt sind, dadurch gekennzeichnet, daß an der dunklen Seite der Abdeckfolie (6) mindestens eine Transparentfolie (7) befestigt ist, die Wärmestrahlung, welche von der Abdeckfolie (6) ausgeht, wenigstens teilweise reflektiert, wobei die Transparentfolie (7) zumindest durch quer zu den Randbereichen (10) verlaufende Quernähte (8) an der Abdeckfolie (6) befestigt ist.
Folien nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Transparentfolie (7) zusätzlich mit über die Fläche verteilte Punkte (9) mit der Abdeckfolie (6) verbunden ist.
Folien nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung der Transparentfolie (7) mit der Abdeckfolie (6) durch Schweißung und/oder Klebung erfolgt.
Folien nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Quernaht (8) zumindest über die gesamte, zwischen den Taschen (11) befindlichen Breite der Abdeckfolie (6) verläuft.
Folien nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Transparentfolie (7) im Bereich der Taschen (11) zusammen mit der Abdeckfolie (6) umgeschlagen ist.
Folien nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Transparentfolie (7) am innenseitigen Taschenende (13) auf sich selbst umgeschlagen und diese Lagen miteinander befestigt sind.