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Technisches Gebiet
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Abschalelement für Betonplatten.
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Stand der Technik
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In großen Betonplatten entstehen zwangsläufig Arbeitsfugen, wenn die einzelnen Felder zeitlich getrennt in mehreren Abschnitten betoniert werden müssen. Gründe hierfür sind zum Beispiel das Mischen neuen Betons oder eine Arbeitspause zwischen dem Betonieren der beiden Abschnitte.
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Die Eigenschaft des Betons beim Erhärten zu schwinden, kann zu Rissbildung führen. Durch die Anordnung von Fugen werden diese Risse konzentriert in „Sollriss”-Fugen geleitet. Die Arbeitsfugen sind gleichzeitig auch Sollrissfugen.
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Aus der
EP 715 039 A1 ist ein Abschalelement mit einer Halterung in Form einer Bewehrungsmatte bekannt, wobei die Bewehrungsmatte zu einem dreieckigen Querschnitt gebogen ist und die Schalungswandung einen Schenkel des dreieckigen Querschnitts bedeckt. Das Abschalelement eignet sich nicht zum Abschalen von Fugen in Betonplatten.
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Aus der
DE 20 2009 005 388 U1 ist ein Abschalelement mit einer Halterung zum Aufstellen einer mehrteiligen Schalungswandung bekannt. Mit Hilfe einer Justiereinrichtung können nebeneinander liegende Teilelemente der Schalungswandung relativ zueinander ausgerichtet werden. Dieses Abschalelement ist relativ komplex aufgebaut und schwierig in der Handhabung. Es besteht daher weiterhin ein Bedarf an Abschalelementen für Betonplatten, die kostengünstig herstellbar sind und in der Anwendung sicher und einfach gehandhabt werden können.
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Darstellung der Erfindung
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Hier setzt die Erfindung an. Es soll ein Abschalelement für Betonplatten zur Verfügung gestellt werden, das kostengünstig hergestellt werden kann und gleichzeitig einfach handhabbar ist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Abschalelement gemäß unabhängigem Schutzanspruch 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Aspekte, Details und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie den Zeichnungen.
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Das erfindungsgemäße Abschalelement für eine Betonplatte umfasst eine Schalungswandung, ein Fußteil zum Aufstellen des Abschalelements auf einer Untertage und ein Verbindungselement zur Befestigung der Schalungswandung an dem Fußteil. Erfindungsgemäß besteht das Verbindungselement im wesentlichen aus Federstahl.
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Unter dem Ausdruck „im wesentlichen aus Federstahl bestehend” wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung verstanden, dass die elastischen Eigenschaften des Verbindungselements auf das Material „Federstahl” zurückzuführen sind. Das Verbindungselement muss aber natürlich nicht vollständig aus Federstahl bestehen, sondern kann beispielsweise mit einer Beschichtung versehen sein. Ebenso können Randbereiche des Verbindungselements aus einem anderen Material gefertigt sein. Es muss lediglich gewährleistet sein, dass das Verbindungselement die nachfolgend näher beschriebenen Eigenschaften von Federstahl aufweist.
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Federstahl besitzt eine im Vergleich zu anderen Stählen höhere Festigkeit und gleichzeitig eine ausgeprägte Elastizität. Grundsätzlich kann jedes Bauteil bis zu einer durch den Werkstoff bestimmten Spannung (Elastizitätsgrenze) verformt werden und danach ohne bleibende Verformung elastisch in den Ausgangszustand zurückkehren. Darüber hinausgehende Verformungen führen zu einer permanenten Deformation.
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Die Elastizität eines Federstahls wird durch Herstellen einer Legierung mit den entsprechenden Eigenschaften erzielt. Ein Legierungselement, das eine hohe Elastizität begünstigt, ist Silizium. Daneben ist es wichtig, eine möglichst gleichmäßige Verteilung des Kohlenstoffgehalts in dem Stahl sicher zu stellen.
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Die erfindungsgemäße Verwendung von Federstahl als Verbindungselement zur Befestigung der Schalungswandung am Fußteil ermöglicht es, das Verbindungselement unter Krafteinwirkung elastisch zu deformieren. Das Fußteil kann dann mit dem beispielsweise mit entsprechenden Bohrungen ausgestatteten Verbindungselement zum Eingriff gebracht werden. Das Verbindungselement ist schließlich aufgrund der durch die elastische Deformation hervorgerufenen Rückstellkraft im Klemmsitz fest mit dem Fußteil verbunden.
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Das erfindungsgemäße Abschalelement ist grundsätzlich zum Abschalen jeder in einer Betonplatte erforderlichen Fuge geeignet. Insbesondere ist eine vorteilhafte Abschalung von Trennfugen in begeh- oder befahrbaren Betonplatten, wie beispielsweise Straßen oder Wege, Hallenböden oder dgl. möglich. Besondere Vorteile ergeben sich bei der Verwendung als Abschalung von Industriefußböden, die wenig bis gar keine Bewehrung enthalten. Die Dicke solcher Fußböden beträgt in der Regel 15 bis 25 cm.
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Die in der Betonplatte eventuell vorgesehene Bewehrung endet in jedem Fall beabstandet zu dem erfindungsgemäßen Abschalelement, sodass dieses nach dem Betoniervorgang beidseitig vollständig mit Beton bedeckt ist.
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Das erfindungsgemäße Abschalelement kann extrem preisgünstig hergestellt werden und ist einfach in der Handhabung. Während des Transports zur Baustelle liegt das Federstahl-Verbindungselement flach und damit platzsparend an der Schalungswandung an und wird erst an der Baustelle vor dem Aufschieben auf das Fußteil gebogen. Schließlich kann die Höhe der Schalungswandung über der Unterlage problemlos justiert werden. Durch eine entsprechende Krafteinwirkung kann das Verbindungselement in einfachster Weise aus seinem Klemmsitz gelöst und relativ zum Fußteil in vertikaler Richtung verschoben werden.
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Das Verbindungselement ist fest mit der Schalungswandung verbunden. Bevorzugt werden Verbindungselement und Schalungswandung miteinander vernietet.
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Das Verbindungselement weist in senkrechter Richtung zur Hauptebene der Schalungswandung bevorzugt eine Dicke von 1 bis 2 mm auf.
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Bevorzugt umfasst das Fußteil einen Baustahlbügel. Baustahlbügel sind kostengünstig, leicht verfügbar und können problemlos beispielsweise mit einem Blechstreifen zur Auflage auf der Unterlage verschweißt werden. Das Federstahl-Verbindungselement kann z. B. mit Hilfe von Langlöchern auf den Baustahlbügel aufgesteckt werden.
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Besonders bevorzugt weist das Verbindungselement zwei Langlöcher auf. Das Verbindungselement wird unter Krafteinwirkung elastisch so deformiert, dass die beiden Langlöcher im wesentlichen fluchtend zueinander ausgerichtet sind und in diesem Zustand zumindest ein Teil des Fußteil durch die Langlöcher des Verbindungselements geführt werden kann. Das Verbindungselement liegt schließlich auf das Fußteil aufgesteckt vor und ist wegen der durch die elastische Deformation hervorgerufenen Rückstellkraft fest im Klemmsitz mit dem Fußteil verbunden.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Fußteil im vertikalen Schnitt senkrecht zur Hauptebene der Schalungswandung eine U-Form mit einem verkürzten Schenkel auf. Bei der „Hauptebene der Schalungswandung” handelt es sich um die die abgeschalte Betonplatte begrenzende Ebene der Schalung. Ein U-förmiges Fußteil besitzt den Vorteil, dass das Verbindungselement in einfacher Weise auf einen Schenkel des U aufgesteckt werden kann.
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Bevorzugt liegt das Verbindungselement auf den längeren Schenkel des Fußteils aufgesteckt vor und der kürzere Schenkel des Fußteils bildet einen Anschlag für die Schalungswandung. Aufgrund ihres hohen Eigengewichts besitzt die Schalungswandung die Tendenz in eine Richtung von dem Verbindungselement weg zu verkippen. Durch die Ausbildung eines Anschlags an dem kürzeren Schenkel des Fußteils wird ein solches Verkippen verhindert.
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Besonders bevorzugt weist die Schalungswandung im vertikalen Schnitt senkrecht zu ihrer Hauptebene ein Trapezprofil zur Ausbildung einer Verzahnung zwischen benachbarten Abschnitten einer Betonplatte bzw. zur Ausbildung einer Verzahnung benachbarter Bodenplatten auf. In diesem Fall handelt es sich bei der „Hauptebene der Schalungswandung” um die Ebene, in der die parallel und fluchtend zueinander verlaufenden Abschnitte des Trapezprofils liegen.
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Die Verzahnung der benachbarten Abschnitte der Bodenplatte dient der Aufnahme von Querkräften und verhindert eine vertikale Relativbewegung der beiden Bodenplattenabschnitte bzw. der beiden Bodenplatten. Bei besonders belasteten Bodenplatten können in bekannter Weise zusätzlich senkrecht zur Hauptebene der Schalungswandung ausgerichtete und fest mit der Schalungswandung verbundene Querkraftdorne vorgesehen sein.
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Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst das Fußteil zusätzlich einen Blechstreifen zur Auflage auf den Unterlage. Zur Vergrößerung der Auflagefläche auf der Unterlage kann das Fußteil einen beliebig geformten Blechstreifen umfassen, der besonders bevorzugt mit Bohrungen versehen ist, durch die Nägel oder Baustahlstücke zur Befestigung des Blechstreifen an der Unterlage geführt werden können. Das Fußteil kann aber auch teilweise in einer unteren Betonschicht einbetoniert und so fixiert werden.
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Bei der Unterlage handelt es sich beispielsweise um eine Sauberkeitsschicht oder auch direkt um das Erdreich.
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In an sich bekannter Weise kann an der oberen Kante der Schalungswandung ein Kunststoffprofil aufgesteckt werden. Dieses verbleibt in der Betonplatte oder dient während des Betoniervorgangs als Platzhalter für eine nach dem Betonieren einzubringende Vergussmasse. Das Kunststoffprofil selbst oder die Vergussmasse besitzen elastische Eigenschaften und können auftretende Relativbewegungen aneinandergrenzender Betonplatten aufnehmen.
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Alternativ kann die Schalungswandung in bekannter Weise im oberen Randbereich beidseitig mit Schwerlastprofilen aus Stahl ausgestattet sein. Die obere Längskante der Schalungswandung wird dadurch verstärkt, sodass eine mit Hilfe dieser Schalungswandung hergestellte Fuge auch in einem durch hohe Gewichte belasteten Betonfußboden gegen Ausbrechen geschützt ist.
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Die vorliegende Erfindung umfasst auch ein Verfahren zur Herstellung eines der oben beschriebenen Abschalelemente. Dazu wird das im wesentlichen aus Federstahl bestehende Verbindungselement unter Krafteinwirkung elastisch deformiert und anschließend derart mit dem Fußteil verbunden, dass sich das Verbindungselement aufgrund der durch die elastische Deformation hervorgerufenen Rückstellkraft im Klemmsitz mit dem Fußteil befindet.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels im Zusammenhang mit den Figuren näher erläutert werden. Es zeigen
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1 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Abschalelements im Schnitt in schematischer Darstellung;
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2 das Ausführungsbeispiel gemäß 1 in perspektivischer Darstellung.
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Wege zur Ausführung der Erfindung
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In 1 ist ein erfindungsgemäßes Abschalelement 1 für eine Betonplatte im vertikalen Schnitt senkrecht zur Hauptebene der Schalungswandung 2 dargestellt. Das Abschalelement 1 umfasst eine Schalungswandung 2, ein Fußteil 3 zum Aufstellen des Abschalelements 1 auf eine Unterlage und ein aus Federstahl gefertigtes Verbindungselement 4 zur Befestigung der Schalungswandung 2 an dem Fußteil 3. Bei dem Fußteil 3 handelt es sich um einen Baustahlbügel mit U-Form, wobei das U einen verkürzten Schenkel 3a und einen längeren Schenkel 3b aufweist. Das Verbindungselement 4 ist an die Schalungswandung 2 angenietet.
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Das Federstahl-Verbindungselement 4 ist auf den längeren Schenkel 3b des Fußteils 3 aufgesteckt und im Klemmsitz fest mit dem Fußteil 3 verbunden. Der kürzere Schenkel 3a des Fußteils bildet einen Anschlag 5 für die Schalungswandung 2. Aufgrund ihres hohen Eigengewichts besitzt die Schalungswandung 2 die Tendenz in eine Richtung von dem Verbindungselement 4 weg zu verkippen. Durch den Anschlag 5 an dem kürzeren Schenkel 3a des Verbindungselements 4 wird ein solches Verkippen verhindert.
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Zur besseren Fixierung des Abschalelements ist das Fußteil 3 zusätzlich mit einem Blechstreifen 6 ausgestattet. Der Baustahlbügel 3 ist mit dem Blechstreifen 6 verschweißt.
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Die 2 zeigt das Abschalelement 1 der 1 in perspektivischer Darstellung
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Erkennbar sind die in dem Federstahl-Verbindungselement 4 vorgesehenen Langlöcher 7. Der längere Schenkel 3b des in Form eines Baustahlbügels ausgeführten Fußteils 3 ist durch die Langlöcher 7 geführt. Das Federstahl-Verbindungselement 4 ist im Klemmsitz fest mit dem Fußteil 3 verbunden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Abschalelement
- 2
- Schalungswandung
- 3
- Fußteil
- 3a
- kürzerer Schenkel des Fußteils
- 3b
- längerer Schenkel des Fußteils
- 4
- Verbindungselement
- 5
- Anschlag
- 6
- Blechstreifen
- 7
- Langloch
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 715039 A1 [0004]
- DE 202009005388 U1 [0005]