DE202008018139U1

DE202008018139U1 - Textiles Flächengebilde

Info

Publication number: DE202008018139U1
Application number: DE202008018139U
Authority: DE
Original assignee: HAENSEL TEXTIL GmbH; Hansel Textil GmbH
Current assignee: Carl Freudenberg KG
Priority date: 2007-10-26
Filing date: 2008-01-11
Publication date: 2011-12-13
Anticipated expiration: 2018-01-12
Also published as: DE102008003966A1; WO2009053118A1; DE102008003966B4

Abstract

Textiles Flächengebilde, insbesondere textiler Einlagestoff aus einem textilen Flächengebilde mit antistatischer Wirkung aus sich rechtwinklig und/oder diagonal kreuzenden Fäden, wie Gewebe, Gewirke mit Schussfaden, Gestrick mit Schussfaden, Multiaxialgewirke, Geflecht, Fadenlagen-Nähwirkstoff, gekennzeichnet dadurch, dass im Schussfaden- und Kettfadensystem zusätzlich ein Kern-Mantel-Garn mit insbesondere mindestens einem Umwindungsgarn aus elektrisch nicht leitendem Material umwundenen Filamenten mit einem lobalen elektrisch leitfähigen Kernfilament so angeordnet ist, dass sich die Garne kreuzen und der Abstand solcher benachbarter Kern-Mantel-Garne in Kett- und Schussrichtung mindestens 4 und höchstens 100 mm beträgt und dass der Masseanteil der elektrisch leitfähigen Komponente bezogen auf die gesamte Masse des textilen Einlagestoffes 1 bis 10% beträgt.

Description

Die Erfindung betrifft ein textiles Flächengebilde, insbesondere einen textilen Einlagestoff, der aus einem textilen Flächengebilde aus sich rechtwinklig und/oder diagonal kreuzenden Fäden, wie Gewebe, Gewirke mit Schussfaden, Gestrick mit Schussfaden, Multiaxialgewirke, Geflecht, Fadenlagen-Nähwirkstoff o. ä., besteht und als formgebende und formhaltende Einlage unter Textilien, insbesondere Oberstoff für Ober-, Freizeit-, Sport- und Berufsbekleidung, Arbeitsschutzkleidung, eingesetzt wird.
Textile Einlagestoffe werden seit langem vor allem in Kleidungsstücken im Vorderteil, in Kragen u. ä. eingesetzt, um dem Oberstoffmaterial und damit dem gesamten konfektioniertem Gegenstand Stand, Beweglichkeit und Rückformung nach Gebrauchsbeanspruchungen oder nach Wäschen oder anderen Pflegebeanspruchungen zu verleihen.
Die Optik, der Griff, die Formstabilität und der Tragekomfort des Bekleidungsstückes oder eines anderen mit Einlagestoff versehenen Gegenstandes hängen von Art, Konstruktion, Masse und Ausrüstung des Einlagestoffes ab. Auch aktuelle Modetrends, der Einsatz neuer Oberstoffkonstruktionen, der Trend zu immer leichteren Oberstoffmaterialien beeinflussen Art, Eigenschaften und Einsatz solcher textiler Einlagestoffe.
Prinzipiell finden alle textilen Flächengebildearten Anwendung als Einlagestoff, vom Gewebe mit Haargarn als Schussfadenmaterial über Kettengewirke aus synthetischen Texturgarnen bis zu Vliesstoffen mit durch chemische oder thermische Verfestigung erreichter Festigkeit und Steifigkeit. Auch Produktverbunde im Sinne einer umfassenderen Funktionserfüllung, wie der Kombination von Gewirke mit einem Vliesstoff sind im Einsatz.
Dabei werden diese textilen Einlagestoffe meist durch chemische oder thermische Behandlung krumpffrei ausgerüstet und auf einer Oberflächenseite mit einem meist punktförmig aufgebrachten Klebstoffmaterial versehen, um dann mit den entsprechenden Obermaterialteilen im Sinne einer komplett wirksamen Verformung und Rückerholung durch Verkleben verbunden zu werden.
Allgemein bilden dann die Einlagestoffe das Skelett der Kleidungsgegenstände. Sie sorgen dafür, dass die Form dauerhaft erhalten bleibt, dass sich keine Falten bilden, sie unterstützen den weichen, fließenden Fall und verhindern unerwünschte Stauchungen, die z. B. beim Sitzen des Trägers solcher Bekleidungsgegenstände erfolgen können. Ihre Form und ihr Gewicht müssen sich jeweils dem des Oberstoffes anpassen.
In der Kleidung als textile Umhüllung des menschlichen Körpers zum Schutz, als optisches Element, als klimatisch wirkende Einhüllung gewinnt in Folge der technischen Entwicklung eine darin integrierte Abschirmung vor Strahlungen jeder Art konstruktive, wirtschaftliche und persönliche Bedeutung.
Nun ist prinzipiell der menschliche Körper als ein elektrischer Leiter anzusehen, während die Textilien, vor allem solche aus Synthesefaserstoffen oder aus Kunststoffen, als Isolator wirken und sich demzufolge elektrostatisch aufladen. Diese elektrostatischen Aufladungen können in vielen Anwendungen von Textilien in Kleidung, Heim und Technik zu unterschiedlichen negativen Auswirkungen für den Menschen als Träger von solchen Textilien führen.
Aus dem Bereich der Schutzkleidung ist zum Beispiel der Einsatz von speziellen Geweben mit hoher Oberflächenleitfähigkeit als Oberstoff bekannt.
So wird in DE 297 20 988 U1 eine Störlichtbogenschutzkleidung in Form eines Arbeitsanzuges beansprucht, der aus einer textilen Fläche besteht, die im Sinne der DIN EN 1149 elektrisch leitfähig ist. Dabei werden in dieser Patentschrift keine konkreten Angaben zur Garnkonstruktion sowie zur Art und Menge der leitfähigen Faserstoffe gemacht.
Wasserstrahlverfestigte Spinnvliesstoffe, die eine Filamentkomponente mit einem Additivzusatz in Form eines permanent wirkenden Antistatikums und in Menge von bis zu 10 Gewichtsprozent enthalten, wird nach DE 199 623 58 C1 für das Produkt Taschenfutterstoff und nach DE 199 623 59 A1 für das Produkt wärmendes Bekleidungsinnenfutter beansprucht.
Auch wird Geweben oder anderen textilen Flächenkonstruktionen mit einer gewissen Oberflächenleitfähigkeit eine Abschirmung des menschlichen Körpers vor niederfrequenten elektrischen oder elektromagnetischen Strahlen zugeschrieben. Damit lassen sich z. B. Funktionsstörungen von Herzschrittmachern oder anderen im oder auf dem menschlichen Körper angeordneten diagnostischen Geräten, Sensoren o. ä. vermeiden. Auch soll nach entsprechenden Recherchen sich das persönliche Wohlbefinden erhöhen, wenn der Körper vor solchen niederfrequenten elektrischen oder elektromagnetischen Strahlen geschützt werden kann.
Da textile Einlagestoffe als eine Komponente im Kleidungserzeugnis als flächige Verbindung zwischen oder auf leitenden oder zwischen leitenden und nichtleitenden oder zwischen nichtleitenden textilen Flächen wirken, sind sie mit einer eigenen Oberflächenleitfähigkeit in ausreichender Größe für vielfältige Anwendungen der jeweiligen Kleidungsstücke interessant.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die technische Aufgabenstellung zugrunde, einen speziellen textilen Einlagestoff zu entwickeln, der kostengünstig herstellbar und leicht verarbeitbar ist, der für hinsichtlich Flächenmasse bzw. Flächengewicht und Konstruktionsart breiten Produktspektrum an textilen Oberstoffen eine ausreichende Tragfähigkeit und Elastizität aufweist, der eine bestimmte antistatische Wirkung infolge ausreichender Oberflächenleitfähigkeit zeigt und der in allen Funktionseigenschaften hohen Gebrauchs- und Pflegebeanspruchungen widersteht.
In vielen Versuchen wurde festgestellt, dass bei Einsatz eines Kern-Mantel-Garnes mit Filamenten mit einem leitfähigen Seelenfaden als Kern in einem bestimmten Feinheitsbereich ein textiler Einlagestoff in einem mittleren Flächenmassebereich entsteht, der einerseits eine für diese Anwendung ausreichende Tragfähigkeit und Elastizität aufweist und damit andererseits bei einer bestimmten Anordnung dieser leitfähigen Kern-Mantel-Garne besonders hinsichtlich ihres Abstandes von benachbarten Fäden gleicher Art in Kett- und Schussrichtung auch eine ausreichende Leitfähigkeit in der gesamten Fläche des Einlagestoffes auftritt.
Die für die antistatische Wirkung des textilen Einlagestoffes verantwortlichen Abstände der elektrisch leitfähigen Kern-Mantel-Garne in Längs- oder Kettfadenrichtung und in Quer- oder Schussfadenrichtung werden bestimmt von der Anzahl solcher Kern-Mantel-Garne innerhalb der Kett- und Schussfadendichte bezogen auf 1 dm oder 10 cm bzw. verfahrenstechnisch nach wieviel normalen Kett- und Schussfäden jeweils ein Kern-Mantel-Faden in das herzustellende textile Flächengebilde eingetragen wird.
Bei textilen Flächen mit diagonaler Anordnung von Fäden gelten analoge Anordnungsansätze.
Dabei bedingen geringe Abstände höhere und große Abstände niedrigere Ableiteffekte.
Der Einsatz von Kern-Mantel-Fäden in textilen Flächenkonstruktionen für den Einsatz als Einlagestoff ist neu. Die Konstruktion eines Kern-Mantel-Fadens und die sich daraus ergebenden Fadeneigenschaften sind nicht optimal für Weichheit und Schmiegsamkeit in der Fläche als eine wichtige Eigenschaft von Einlagestoffen. Nun wurde in vielen Versuchen ermittelt, dass beim Einsatz solcher Kern-Mantel-Fäden bei geringem Anteil an der Gesamtkonstruktion einer textilen Fläche und bei entsprechenden Abständen solcher Fäden voneinander hinsichtlich Tragfähigkeit, Elastizität und Biegesteifigkeit bezogen auf eine Anwendung als Einlagestoff dieser durchaus gute Werte aufweisen kann.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabestellung für einen textilen Einlagestoff mit antistatischer Wirkung bei ausreichendem Tragvermögen und Elastizitätsverhalten durch die im Anspruch 1 aufgezeigten Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausführungen sind in den Unteransprüchen enthalten.
Der erfindungsgemäße textile Einlagestoff mit antistatischer Wirkung besteht aus einem textilen Flächengebilde aus sich rechtwinklig und/oder diagonal kreuzenden Fäden, wie Gewebe, Gewirke mit Schussfaden, Gestrick mit Schussfaden, Multiaxialgewirke, Geflecht, Fadenlagen-Nähwirkstoff, wobei im Schussfaden- und Kettfadensystem zusätzlich ein so genanntes Kern-Mantel-Garn mit Filamenten mit elektrisch leitfähigem Kernmaterial so angeordnet ist, dass der Abstand solcher benachbarter Kern-Mantel-Garne in Kett- und Schussrichtung mindestens 4 und höchstens 100, insbesondere zwischen 8 und 10 mm beträgt und dass der Masseanteil der elektrisch leitfähigen Komponente bezogen auf die gesamte Masse des textilen Einlagestoffes 1 bis 10, insbesondere 3 bis 5 Gew.-% beträgt.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist das Kern-Mantel-Garn mit Filamenten mit elektrisch leitfähigem Kernmaterial eine Feinheit im Bereich von 11 bis 1100, insbesondere von 30 bis 50 dtex auf und die Flächenmasse des Einlagestoffes ist zweckmäßigerweise im Bereich von 10 bis 500, insbesondere von 20 bis 100 g/m².
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist auf oder in das textile Flächengebilde zusätzlich ein Vliesstoff durch mechanisches Ein- oder Anbinden oder Ankleben angeordnet und dieser Vliesstoff weist zweckmäßigerweise eine Flächenmasse von 20 bis 80 g/m² auf.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weisen die leitenden Garne Filamente mit einem Kern aus Monofil-Carbon-Filament und eine Ummantelung aus Kunststoff z. B. aus Polyamid oder Polyester auf. Dabei ist das elektrisch leitende, insbesondere als Kernfilament ausgebildete Kernmaterial innerhalb der Ummantelung dieser zweikomponentigen Garnfilamente eingebettet und erstreckt sich radial nicht bis an die Ummantelungsoberfläche. Zweckmäßigerweise ist das Kernfilament mindestens bilobal, insbesondere trilobal oder aber auch mehrlobal bzw. zwei-, drei-, vier-, fünf- oder sechslappig, wie in der DE 690 13 395 T2 offenbart, ausgebildet. Derartige Garne erfordern keine Erdung zur Ableitung einer elektrostatischen Aufladung. Sie entladen durch Luft-Ionisation durch den so genannten Corona-Effekt bzw. Corona-Entladung.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist der Einlagestoff zumindest auf einer Oberflächenseite eine flächige oder punktförmige oder linienförmige oder gemusterte Beschichtung aus einem drucksensitiven Klebstoff oder Schmelzklebstoff auf. Die Klebstoffpunkte der punktförmigen Beschichtung weisen dabei zweckmäßigerweise einen Durchmesser zwischen 0,15 und 10 mm auf. Des Weiteren ist es zweckmäßig, wenn die Beschichtung ein Flächengewicht von 3 bis 100 g/m², insbesondere von 6 bis 20 g/m² aufweist. Insbesondere besteht die Beschichtung aus Polyester, Polyamid, Polyurethan oder Mischungen daraus.
Der Einsatz der Klebstoffpunkte begünstigt offenbar die Ableitfähigkeit. Der Klebstoff scheint die in der Luft aufgrund der Luftfeuchtigkeit vorhandenen und/oder die durch Körperausdunstungen bereit gestellten Wassermoleküle und/oder OH Gruppen aufzunehmen, so dass die Leitfähigkeit erhöht wird.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist der Einlagestoff einen elektrischen Abschirmfaktor S gemessen nach EN 1149-3 2004 zwischen 0,39 und 0,75 sowie bevorzugt Halbwertzeitfaktoren t₅₀ unter 4 s auf.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung liegen die Halbwertzeitfaktoren t₅₀ des Einlagestoffes nach EN 1149-3 unter 0,1 s.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die elektrisch leitenden Garne des Einlagestoffes nicht geerdet.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist das textile Flächengebilde Baumwolle, Viscose, Polyesterfilament- oder Polyamidgarne oder Polyester- oder Polyamidfasern oder deren Mischungen oder Kevlar- oder Aramid- oder Glas- oder dergleichen Hochleistungsfasern oder synthetische Garne vorzugsweise mit Feinheiten zwischen 7 und 1100 dtex, insbesondere zwischen 33 und 167 dtex auf.
Der Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass in einer an sich bekannten textilen Flächenkonstruktion durch speziellen Materialeinsatz in Längs- und Querrichtung oder bei speziellen Flächenkonstruktionen auch in Diagonalrichtung leitfähige gitterförmig angeordnete und gegebenenfalls verbundene Fadenstrukturen angeordnet sind, die in ihrer Wirkung Ableiteffekte hinsichtlich elektrostatischer Aufladungen oder anderer Strahlen aufweisen und die so mit dem erfindungsgemäßen textilen Einlagestoff positive Trageeffekte der damit hergestellten Kleidungsgegenstände ergeben. Wesentlich ist auch, dass durch den gewählten Materialeinsatz der antistatische Effekt auch nach Pflegebeanspruchungen, wie Waschen, Chemisch-Reinigen u. a. voll erhalten bleibt.
Wie bereits oben erläutert ist es in einer Weiterbildung der Erfindung möglich, der Grundkonstruktion der textilen Fläche aus Gewebe, Gewirke oder Gestrick mit zusätzlich eingearbeiteten Kern-Mantel-Fäden direkt bei der Herstellung derselben oder in einem zusätzlichen Arbeitsgang einen Vliesstoff hinzuzufügen. Dieser Vliesstoff bringt dem textilen Einlagestoff zusätzliche Funktionen hinsichtlich Weichheit, Fülligkeit oder Klimaverhalten.
Gemäß den elektrostatischen Materialanforderungen, die an Schutzkleidung nach EN 1149-5 2005 gestellt werden, muss elektrostatisch ableitfähiges Material mindesten eine der folgenden Anforderungen erfüllen: die Halbwertszeit t₅₀ < 4 s oder der Abschirmfaktor S > 0,2 geprüft nach EN 1149-3, Prüfverfahren 2 (Influenzaufladung).
Im Folgenden wird die Erfindung anhand von zwei Ausführungsbeispielen beschrieben.
Im 1. Ausführungsbeispiel ist das textile Flächengebilde für den erfindungsgemäßen textilen Einlagestoff ein Gewebe folgender Konstruktion:
Kettfaden: Filamentgarn aus 100% Polyester texturiert, Feinheit 78 dtex f 24 × 1;
Schussfaden: Filamentgarn aus 100% Polyester texturiert, Feinheit 50 dtex f 36 × 2;
Kern-Mantel-Garn in der Kette: Feinheit 39 dtex f 6 × 1 mit Filamenten mit einem Kern aus lobalem insbesondere trilobalem Monofil-Carbon-Filament und einer Ummantelung aus Polyester;
Kern-Mantel-Garn im Schuss: Feinheit 39 dtex f 6 × 1 mit Filamenten mit einem Kern aus lobalem insbesondere trilobalem Monofil-Carbon-Filament und einer Ummantelung aus Polyester;
Gewebebindung: X Köper 2/2;
Kettfadendichte: 230 Kettfäden/dm, wobei für jeden 44. Kettfaden das Kern-Mantel-Garn eingesetzt ist; dies ergibt einen Abstand zwischen zwei benachbarten Kern-Mantel-Garnen in Kettrichtung von 16 mm;
Schussfadendichte: 155 Schussfäden/dm, wobei für jeden 24. Schussfaden das Kern-Mantel-Garn eingesetzt ist; dies ergibt einen Abstand zwischen zwei benachbarten Kern-Mantel-Garnen in Schussrichtung von 16 mm;
Flächengewicht, fertig mit punktförmiger Doppelpunktbeschichtung (17 mesh): 70 g/m².
Der so hergestellte Einlagestoff weist bedingt durch die Abstände der Kern-Mantel-Garne mit leitfähigen Carbon-Monofilamenten in Kett- und Schussrichtung von jeweils 16 mm als Messwert einen Abschirmfaktor nach EN 1149-3 von S = 0,36 auf. Die Halbwertzeit t₅₀ nach EN 1149-3 beträgt 0,01 s.
Im 2. Ausführungsbeispiel ist das textile Flächengebilde für den erfindungsgemäßen textilen Einlagestoff ein Kettengewirke mit Schussfadeneintrag. Dafür gelten folgende Herstellungsparameter:
Kettfaden: Filamentgarn aus 100% Polyamid texturiert, Feinheit 11 dtex f 7;
Schussfaden: Filamentgarn aus 100% Polyamid texturiert, Feinheit 11 dtex f 7;
Kern-Mantel-Garn in der Kette: Feinheit 39 dtex f 6 × 1 mit Filamenten mit einem Kern aus lobalem insbesondere trilobalem Monofil-Carbon-Filament und einer Ummantelung aus Polyester;
Kern-Mantel-Garn im Schuss: Feinheit 39 dtex f 6 × 1 mit Filamenten mit einem Kern aus lobalem insbesondere trilobalem Monofil-Carbon-Filament und einer Ummantelung aus Polyester.
Dieses Kettengewirke hat eine Feinheit von 32 Gg (32 Fäden auf 1 inch; 1 inch = 2,54 cm), jeder 30. Kettfaden und jede 55. Maschenreihe ist mit dem Kern-Mantel-Garn belegt. Die Schussfadendichte ist 340 Schussfäden je dm, die Masse je Flächeneinheit des Kettengewirkes mit punktförmiger Doppelpunktbeschichtung beträgt 20 g/m².
Der so hergestellte Einlagestoff weist bedingt durch die Abstände der Kern-Mantel-Garne mit leitfähigen Carbon-Monofilamenten in Kett- und Schussrichtung von jeweils 16 mm als Messwert einen Abschirmfaktor nach EN 1149-3 von S = 0,32 auf. Die Halbwertzeit t₅₀ beträgt 0,01 s.
In jedem Fall ist die Eigenkapazität des Einlagestoffs grundsätzlich ausreichend für eine genügende Ableitung einer elektrischen Aufladung bei normalem Gebrauch des Oberbekleidungsstücks durch Corona-Entladung, ohne dass eine weitergehende Ableitung erforderlich ist.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, den erfindungsgemäßen textilen Stoff als textiles Flächengebilde überall dort zu verwenden, wo elektrostatische Aufladungen abgebaut werden müssen, z. B. bei der Schutzummantelung von Kabelbäumen oder Sitzbezugkonstruktionen oder als Bettwäsche.
Im Rahmen der Erfindung werden insbesondere Garnstärken bzw. Garnfeinheiten der elektrisch leitenden Garne verarbeitet, die den Garnstärken bzw. Garnfeinheiten entsprechen, aus denen das kombinierte Flächengebilde hergestellt ist. Dazu werden z. B. sechs Filamente aus elektrisch leitendem Garn umwunden mit einem Umwindungsgarn aus nicht leitendem Material, z. B. aus Polyester.
Grundsätzlich sind die Einzelfilamente der elektrisch leitenden Garne wegen ihrer Feinheit auf üblicherweise verwendeten Web- und Wirkmaschinen nicht ohne weiteres verarbeitbar. Aus diesem Grund werden je nach Anwendungsfall mehrere Filamente zusammengefasst und mit mindestens einem die Festigkeit der Filamentschar erhöhenden Umwindungsgarn aus nicht leitendem Material, z. B. Polyester, umwunden.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 29720988 U1 [0010]
DE 19962358 C1 [0011]
DE 19962359 A1 [0011]
DE 69013395 T2 [0024]

Zitierte Nicht-Patentliteratur

DIN EN 1149 [0010]
EN 1149-3 [0027]
EN 1149-3 [0028]
EN 1149-5 [0033]
EN 1149-3 [0033]
EN 1149-3 [0036]
EN 1149-3 [0036]
EN 1149-3 [0039]

Claims

Textiles Flächengebilde, insbesondere textiler Einlagestoff aus einem textilen Flächengebilde mit antistatischer Wirkung aus sich rechtwinklig und/oder diagonal kreuzenden Fäden, wie Gewebe, Gewirke mit Schussfaden, Gestrick mit Schussfaden, Multiaxialgewirke, Geflecht, Fadenlagen-Nähwirkstoff, gekennzeichnet dadurch, dass im Schussfaden- und Kettfadensystem zusätzlich ein Kern-Mantel-Garn mit insbesondere mindestens einem Umwindungsgarn aus elektrisch nicht leitendem Material umwundenen Filamenten mit einem lobalen elektrisch leitfähigen Kernfilament so angeordnet ist, dass sich die Garne kreuzen und der Abstand solcher benachbarter Kern-Mantel-Garne in Kett- und Schussrichtung mindestens 4 und höchstens 100 mm beträgt und dass der Masseanteil der elektrisch leitfähigen Komponente bezogen auf die gesamte Masse des textilen Einlagestoffes 1 bis 10% beträgt.
Flächengebilde nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, dass die Feinheit des Kern-Mantel-Garnes im Bereich von 11 dtex bis 1100 dtex liegt und die Flächenmasse des Einlagestoffes vorzugsweise im Bereich von 10 bis 500 g/m² ist.
Flächengebilde nach Anspruch 1 und/oder 2, gekennzeichnet dadurch, dass auf oder in dieses textile Flächengebilde zusätzlich ein Vliesstoff durch mechanisches Ein- oder Anbinden oder Ankleben angeordnet ist und dieser Vliesstoff vorzugsweise eine Flächenmasse von 20 bis 80 g/m² hat.
Flächengebilde nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass die leitenden Garne als Garne mit Filamenten mit einem lobalen insbesondere trilobalen Kern aus Monofil-Carbon-Filament und einer Ummantelung aus Kunststoff z. B. aus Polyamid oder Polyester aufweisen.
Flächengebilde nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass der Einlagestoff zumindest auf einer Oberflächenseite eine flächige oder punktförmige Beschichtung aus einem drucksensitiven Klebstoff oder aus Schmelzklebstoff aufweist, wobei die Beschichtung vorzugsweise ein Flächengewicht von 3 bis 100 g/m², insbesondere von 6 bis 20 g/m² aufweist.
Flächengebilde nach Anspruch 5, gekennzeichnet dadurch, dass die Beschichtung aus Polyester, Polyamid, Polyurethan oder Mischungen daraus besteht.
Flächengebilde nach Anspruch 5 und/oder 6, gekennzeichnet dadurch, dass Klebstoffpunkte der punktförmigen Beschichtung einen Durchmesser zwischen 0,15 und 10 mm aufweisen.
Flächengebilde nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass der Einlagestoff einen elektrischen Abschirmfaktor S gemessen nach EN 1149-3 zwischen 0,39 und 0,75 sowie Halbwertzeitfaktoren t₅₀ unter 4 s aufweist.
Flächengebilde nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass die Halbwertzeitfaktoren t₅₀ des Einlagestoffes gemessen nach EN 1149-3 unter 0,1 s liegen.
Flächengebilde nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass die elektrisch leitenden Garne des Einlagestoffes nicht geerdet sind.
Flächengebilde nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass das textile Flächengebilde Baumwolle, Viscose, Polyesterfilament- oder Polyamidgarne oder Polyester- oder Polyamidfasern oder deren Mischungen oder Kevlar- oder Aramid- oder Glas- oder dergleichen Hochleistungsfasern oder synthetische Garne vorzugsweise mit Feinheiten zwischen 7 und 1100 dtex, insbesondere zwischen 33 und 167 dtex aufweist.