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Die
Erfindung betrifft ein Sitzmöbel mit Seitenteilen, einem
Rückenteil und mit einer Rückenlehne, die an ihrem
oberen Ende ein schwenkbares Kopfteil aufweist, das mit der Rückenlehne über
eine Schwenkmechanik verbunden ist und von einer liegenden Lage
in eine stehende Lage und umgekehrt schwenkbar ist.
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Bei
bequemen Sitzmöbeln wird vielfach die Rückenlehne über
die Schulterauflage hinaus mit einem den Kopf stützenden
Kopfteil verlängert. Das Kopfteil ist dabei starr mit der
Rückenlehne oder lageveränderlich zur Rückenlehne
mit einem Gestell, Seitenteilen, einem Rückenteil oder
mit der Rückenlehne des Sitzmöbels beweglich verbunden.
Es sind Sitzmöbel bekannt mit einer in der Neigung veränderbaren
Rückenlehne und mit einem gegenüber der Rückenlehne
schwenkbaren Kopfteil, bei denen die Rückenlehne und das
Kopfteil über eine Schwenkmechanik miteinander verbunden
sind. Damit sind die Stellung der Kopfstütze und die Neigung
der Rückenlehne aneinander gekoppelt. Beispielhaft wird auf
das Gebrauchsmuster
DE
89 04 775 U1 verwiesen.
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Die
DE 89 04 775 U1 offenbart
einen Ruhesessel mit einem ein Stück weit nach vorne schiebbaren
Sitz und mit einer mit dem Sitz gekoppelten Rückenlehne.
An den oberen Endbereich der Rückenlehne ist ein schwenkbares
Kopfteil angebunden, das in einer Sitzposition des Sitzmöbels
liegend und in einer Ruheposition des Sitzmöbels stehend
angeordnet ist. In der Sitzposition steht die Rückenlehne
steil, nahezu vertikal, in der Ruheposition ist die Rückenlehne
schräg nach hinten geneigt. Eine Neigungsveränderung
der Rückenlehne beim Verschieben des Sitzes nach vorne
in die Ruheposition bewirkt ein Aufstellen des Kopfteils. Ein Zurückschieben
des Sitzes führt zum Aufrichten der Rückenlehne
und zum Umlegen des Kopfteils nach hinten liegend.
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Als
nachteilig wird bei diesem Sitzmöbel angesehen, dass die
Schwenkmechanik bei stehendem Kopfteil zumindest von der Rückseite
des Sitzmöbels her sichtbar ist. Dies stört den
optischen Eindruck eines solchen Sitzmöbels, wenn das Sitzmöbel
frei im Raum aufgestellt ist.
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Davon
ausgehend, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Sitzmöbel
vorzuschlagen, bei dem die Schwenkmechanik sowohl im liegenden wie auch
im stehenden Zustand des Kopfteils von allen Seiten des Sitzmöbels
her verdeckt angeordnet ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Sitzmöbel
mit dem Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Das
erfindungsgemäße Sitzmöbel, bei dem das
Kopfteil die Rückenlehne bei aufgerichtetem Kopfteil nach
oben verlängert, weist eine Schwenkmechanik auf, die in
der liegenden und in der stehenden Lage des Kopfteils von den Seitenteilen,
dem Rückenteil, der Rückenlehne und dem Kopfteil
verdeckt ist.
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Mit
einem derartigen veränderbaren Sitzmöbel wird
der Vorteil erzielt, dass bei normaler Sitzposition des Benutzers
die Rückenlehne mit Kopfteil nicht höher ist,
als ein Rückenteil eines herkömmlichen nicht verstellbaren
Sitzmöbels, so dass solche Sitzmöbel ästhetisch
miteinander in einem Raum kombinierbar sind. Zugleich wird das optische
Bild eines solchen Sitzmöbels oder einer aus mehreren derartigen
Sitzmöbeln zusammengestellten Gruppe nicht negativ beeinflusst,
wenn bei einem oder mehreren der Sitzmöbeln das Kopfteil
für eine bequeme Lehnposition des Benutzers aufgestellt
ist.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist
das Kopfteil eine abstehende Ablage auf, die in der stehenden Lage
des Kopfteils die Schwenkmechanik von oben abdeckt. Die Ablage ist bei
aufgerichtetem Kopfteil vorzugsweise horizontal angeordnet und kann
zum Ablegen von Gegenständen benutzt werden. Bei verkürzter
Rückenlehne mit liegendem Kopfteil ist die Ablage zwischen
der Rückenlehne und dem Rückenteil des Sitzmöbels
unsichtbar versenkt. Sie stört bei Nichtgebrauch das Erscheinungsbild
des Sitzmöbels nicht.
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Bei
einer Variante des erfindungsgemäßen Sitzmöbels
ist die Rückenlehne begrenzt neigungsveränderbar.
Dabei wird die Neigung der Rückenlehne durch geeignete
Schwenkbeschläge ermöglicht, mittels denen die
Rückenlehne mit den Seitenteilen, dem Rückenteil
oder einem Gestell des Sitzmöbels beweglich verbunden ist.
Die Rückenlehne des Sitzmöbels kann für
sich allein oder zusammen mit einem Sitz des Sitzmöbels
verstellt werden. Bei mit dem Sitz gekoppelter Rückenlehne
bewirkt ein Verschieben des Sitzes eine Neigungsänderung
der Rückenlehne oder ein Schwenken der Rückenlehne eine
im wesentlichen horizontale Verschiebung des Sitzes. Der horizontalen
Lageveränderung des Sitzteils kann zusätzlich
noch eine vertikale Bewegung und/oder Neigung des Sitzes überlagert
sein.
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Die
in Grenzen in der Neigung einstellbare Rückenlehne erlaubt
einen vergrößerten Körperwinkel in der
entspannten Lehnposition des Benutzers, die zudem bei aufgestelltem
Kopfteil noch bequemer und ermüdungsärmer ist.
Für einen hohen Bedienkomfort des Benutzers kann außerdem
das Kopfteil mit der Rückenlehne derart gekoppelt sein,
dass eine Neigungsänderung der Rückenlehne zwischen
zwei Endstellungen ein Aufstellen oder ein Umlegen des Kopfteils
auslöst.
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Vorteilhafterweise
ist in einer zweckmäßigen Ausführungsform
der Erfindung die Neigung der Rückenlehne an die Lage des
Kopfteiles gekoppelt. Vorzugsweise erfolgt durch Aufrichten des
Kopfteils aus der liegenden Lage in die stehende Lage von Hand automatisch
ein Schwenken der Rückenlehne aus einer steileren Stellung
(Sitzposition), in eine geneigtere Stellung (Lehnposition) und/oder
eine Bewegung der Rückenlehne nach vorn, so dass eine Sitztiefe verkürzt
wird. Der ersten Stellung der Rückenlehne ist die liegende
Lage, der zweiten Stellung der Rückenlehne die stehende
Lage des Kopfteils fest zugeordnet. Ein Schwenken des Kopfteils
in die eine oder in die andere Richtung bewirkt über die
Schwenkmechanik eine entsprechende Neigungsverstellung und/oder
Bewegung der Rückenlehne. Die dazu verwendete Schwenkmechanik
kann in beliebiger Weise ausgeführt sein, sofern sie eine
entsprechende zwangsläufige Mitführung der Rückenlehne
bei einer Lageveränderung des Kopfteils sicher stellt.
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Vorzugsweise
weist die Schwenkmechanik eine Verriegelung auf, die in der stehenden
Lage des Kopfteils wirksam ist. Die Verriegelung, die idealerweise
selbstverriegelnd ist, verhindert ein Schwenken des Kopfteils, wenn
sich der Kopf des Benutzers an dem Kopfteil abstützt. Die
Verriegelung kann beispielsweise mittels Federkraft erfolgen, die
zum Umlegen des Kopfteils von der stehenden in die liegende Lage
durch eine aufzubringende Handkraft überwunden werden muss.
Die Verriegelung hält das Kopfteil sicher in der stehenden
Lage. Eine stabile liegende Lage des Kopfteils kann durch eine zusätzliche
Verriegelung erreicht werden, die ähnlich der Verriegelung
für die stehende Lage des Kopfteils ausgebildet ist, und
die in der liegenden Lage auf die Schwenkmechanik sichernd einwirkt.
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In
einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Sitzmöbels weisen die Seitenteile, das Rückenteil
und die Rückenlehne des Sitzmöbels bei horizontaler
Lage des Kopfteils eine einheitliche Höhe auf. Als Sofa
ausgeführte derartige Sitzmöbel sind als „Chesterfieldsofa"
bekannt.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Weitere Merkmale der Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung des Ausführungsbeispiels
der Erfindung in Verbindung mit den Ansprüchen und der
beigefügten Zeichnung. Die einzelnen Merkmale der Erfindung
können für sich allein oder zu mehreren bei unterschiedlichen Ausführungsformen
der Erfindung verwirklicht sein.
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In
den 1–5 wird ein
erfindungsgemäßes Sitzmöbel in Form eines
Chesterfieldsofas in einer Sitzstellung, in einer Lehnstellung und
in Zwischenstellungen beim Überführen des Sitzmöbels von
der Sitzstellung in die Lehnstellung gezeigt. Sie bilden das erfindungsgemäße
Sitzmöbel in Querschnittsdarstellung schematisch ab.
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Es
stellen dar:
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1 das
erfindungsgemäße Sitzmöbel in der Sitzstellung
mit liegendem Kopfteil;
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2 das
Sitzmöbel aus 1 in Lehnstellung mit stehendem
Kopfteil;
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3 das
Sitzmöbel aus 1 beim Aufrichten des Kopfteils;
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4 das
Sitzmöbel aus 3 kurz vor dem Erreichen der
Lehnstellung; und
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5 das
Sitzmöbel aus 4 beim Verriegeln des Kopfteils
für die Lehnstellung.
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Das
dargestellte erfindungsgemäße Sitzmöbel 1 weist
einen Sitz 2, eine Rückenlehne 3 und
ein Kopfteil 4 auf, die zwischen Seitenteilen 5 entlang
einem Rückenteil 6 angeordnet und gemeinsam von
einem Gestell 7 getragen sind. Das Kopfteil 4 ist
an einem oberen Ende der Rückenlehne 3 angeordnet und
mit der Rückenlehne 3 über eine Schwenkmechanik 8 gegenüber
dem Sitz 2, den Seitenteilen 5, dem Rückenteil 6,
der Rückenlehne 3 und dem Gestell 7 schwenkbar
verbunden, wobei die verbindende Schwenkmechanik 8 an dem
Gestell 7 des Sitzmöbels 1 befestigt
ist. Das Kopfteil 4 und die Rückenlehne 3 sind
dabei über die Schwenkmechanik 8 an das Gestell 7 angelenkt,
wobei das Kopfteil 4 von einer in der 1 dargestellten
liegenden Lage in eine in der 2 dargestellten
stehenden Lage, und umgekehrt, mittels dem Schwenkbelag 8 schwenkbar ist.
Das stehende Kopfteil 4 verlängert die Rückenlehne 3 in
der Lehnposition nach oben.
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Die
Rückenlehne 3, die wie der Sitz 2 und das
Kopfteil 4 eine Polsterung aufweist, ist begrenzt in der
Neigung bezüglich dem Sitz 2 veränderbar.
Dabei ist die Neigung der Rückenlehne 3 an die
Lage des Kopfteils 4 gekoppelt. In der in der 1 gezeigten
Sitzstellung des Sitzmöbels 1 ist die Rückenlehne 3 steiler
bei liegendem Kopfteil 4 angeordnet als in der in der 2 gezeigten
Lehnstellung mit stehendem Kopfteil 4. Das Schwenken des
Kopfteils 4 von der liegenden in die stehende Lage bewirkt
automatisch eine Neigungsänderung der Rückenlehne 4. Zugleich
bewegt sich die Rückenlehne 3 ein wenig nach vorne
verkürzt eine Sitztiefe des Sitz 2 des Sitzmöbels 1 und
wirkt als Lordosenstütze.
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Die
Schwenkmechanik 8 weist zum Schwenken der Rückenlehne 3 ein
erstes Viergelenk 9 und zum Schwenken des Kopfteils 4 ein
zweites Viergelenk 10 auf. Die beiden Viergelenke 9, 10 sind
miteinander gekoppelt. An dem Viergelenk 10, das das Kopfteil 4 beim
Schwenken von der liegenden Lage in die stehende Lage anhebt, ist
eine Gasdruckfeder 11 als Gewichtsausgleich für
das Kopfteil 4 vorgesehen. Die Gasdruckfeder 11 weist
eine in der Zeichnung nicht sichtbare Verriegelung auf, die in der
stehenden Lage des Kopfteils 4 wirksam ist und das Viergelenk 10 dort
blockiert. Durch die Kopplung der Viergelenke 9, 10 wird
dabei auch das Viergelenk 9 gegen ein Schwenken gesichert,
so dass die Rückenlehne 3 lagestabil fixiert ist.
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Wie
aus 1 ersichtlich, weisen die Seitenteile 5,
das Rückenteil 6 und die Rückenlehne 3 des Sitzmöbels 1 bei
horizontaler Lage des Kopfteils 4 eine einheitliche Höhe
gegenüber einem in der Zeichnung nicht dargestellten Boden
auf. Wie in der 1 ebenfalls zu erkennen ist,
ist die Schwenkmechanik 8 in der Sitzstellung mit liegender
Lage des Kopfteils 4 von außen nicht sichtbar.
Das Kopfteil 4, die Seitenteile 5, das Rückenteil 6 und
die Rückenlehne 3 verdecken die Schwenkmechanik 8 vollständig.
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Wie
aus der in der 3 gezeigten ersten Zwischenstellung
beim Aufrichten des Kopfteils 4 ersichtlich ist, wird beim
Schwenken des Kopfteils 4 von der Sitzstellung in die Lehnstellung
des Sitzmöbels 1 ein Spalt 12 zwischen
dem Rückenteil 6 und dem Kopfteil 4 gebildet,
so dass die Schwenkmechanik 8 nicht mehr vollständig
verdeckt ist. Um den Spalt 12 in der Lehnstellung, also
bei stehendem Kopfteil 4, zu verschließen, weist
das Kopfteil 4 eine senkrecht vom Kopfteil 4 abstehende
Ablage 13 auf, die in der stehenden Lage des Kopfteils 4 die Schwenkmechanik 8,
wie in der 2 abgebildet, von oben vollständig
abdeckt.
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Die 4 zeigt
das Kopfteil 4 in einer zweiten Zwischenstellung zwischen
der Sitz- und der Lehnstellung des Sitzmöbels 1,
kurz vor dem Erreichen der Lehnstellung. Die Rückenlehne 3 und
das Kopfteil 4 bilden zusammen eine Ebene. Zum Verriegeln
des Viergelenks 10 und zum Sichern des Viergelenks 9,
ist es wie die 5 zeigt erforderlich, das Kopfteil 4 geringfügig über
die Lehnstellung hinaus oben nach vorne zu schwenken. Nach dem Zurückschwenken
des Kopfteils 4 in die Lehnstellung ist das Viergelenk 10 verriegelt.
Das Lösen der Verriegelung zum Überführen
des Kopfteils 4 in die liegende Lage und der Rückenlehne 3 in
die weniger geneigte Stellung erfolgt sinngemäß in
umgekehrter Richtung. Dazu muss das Kopfteil 4 wieder wie
zur Verriegelung oben nach vorne geschwenkt werden und kann anschließend über
die Lehnstellung hinaus nach hinten bis zur Sitzstellung bewegt
werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 8904775
U1 [0002, 0003]