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Die
Erfindung betrifft eine Kippvorrichtung gemäß Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs.
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Insbesondere
auf Baustellen, aber auch im Verlauf der Fertigung von großen und/oder
schweren flächigen
Bauteilen, besteht oftmals die Notwendigkeit, diese in eine bestimmte
Lage zu drehen bzw. zu kippen. So werden beispielsweise Betonfertigwände meist
hochkant auf eine Baustelle geliefert und müssen vor dem eigentlichen Einbau
mittels Kran über eine
der Eckkanten gekippt werden. Bei diesem Vorgang besteht jedoch
die Gefahr, dass die Bauteile während
des Kippvorgangs ins Schlingern geraten oder unkontrolliert verrutschen.
Dies stellt vor allem für
die Arbeiter vor Ort ein erhöhtes
Sicherheitsrisiko dar, da diese Bewegungen auch durch eine entsprechende
Gegensteuerung des Krans nur schwer kontrollierbar sind. Zudem besteht
die Gefahr, dass es zu Beschädigungen
der zu kippenden Bauteile kommt.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung vorzuschlagen,
mit deren Hilfe insbesondere flächige
Betonfertigteile, aber auch Stahlplatten und ähnliche Bauteile, sicher und
materialschonend gekippt werden können.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine Kippvorrichtung gemäß den Merkmalen
des Anspruchs 1.
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Die
erfindungsgemäße Kippvorrichtung
mit einem im Wesentlichen L-förmigen Grundgestell,
das durch ein Auflageelement sowie ein im Wesentlichen senkrecht
hierzu verlaufendes Seitenführungselement
gebildet ist, zeichnet sich dadurch aus, dass sie darüber hinaus
ein Abstützelement
auf weist, das sich auf der dem Auflageelement abgewandten Seite
des Seitenführungselements
in im Wesentlichen entgegengesetzte Richtung des Auflageelements
erstreckt. Das zu kippende Bauteil, beispielsweise eine Betonfertigwand,
wird hierbei zweckmäßigerweise mittels
Kranvorrichtung auf das Auflageelement, das in Ruhestellung der
Kippvorrichtung parallel zum entsprechenden Untergrund verläuft, aufgestellt
und grenzt dabei an das Seitenführungselement
an. Im nächsten
Schritt wird das Bauteil an seiner dem Seitenführungselement abgewandten Seite
mit der Kranvorrichtung verbunden. Hierbei kommt im Normalfall ein
Stahlseil zum Einsatz, das an der genannten Seite des Bauteils mit
dessen oberen und unteren Ende, z.B. über Ösen, verbunden ist. Wird das
Bauteil nun von der Kranvorrichtung angehoben, so beginnt der eigentliche
Kippvorgang. Hierbei wird das Bauteil samt der es tragenden Kippvorrichtung
in Richtung des Seitenführungselements
gekippt, wobei der Bereich, in dem das Auflageelement und das Seitenführungselement
verbunden sind, als Kipppunkt bzw. Kippachse dient. Im Zuge des
Kippvorgangs wandert der Schwerpunkt des Bauteils kontinuierlich
in Richtung des Kipppunktes der Kippvorrichtung. Passiert der Schwerpunkt
diesen Punkt, so wird das Bauteil und somit auch die Kippvorrichtung in
Richtung des Abstützelements
gezogen. Während das
Kippen eines Bauteils in diesem Stadium zu unkontrollierten Bewegungen
desselben führen
würde, wird
durch die erfindungsgemäße Kippvorrichtung
sichergestellt, dass diese zusammen mit dem Bauteil nur soweit gekippt
werden kann, bis das Abstützelement
den Untergrund berührt.
Die Kippvorrichtung steht in dieser Stellung schließlich sicher
auf dem Kipppunkt bzw. der Kippachse und dem Abstützelement
auf, ein Schlingern des Bauteils wird somit grundsätzlich unterbunden.
Im letzten Schritt wird das Bauteil schließlich mittels Kranvorrichtung
aus der Kippvorrichtung entnommen und kann an seiner bestimmungsgemäßen Position
und in der gewünschten
Ausrichtung aufgestellt werden.
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Hierbei
ist es besonders vorteilhaft, wenn das Abstützelement an dem dem Auflageelement
abgewandten Ende des Seitenführungselements
angeordnet ist. Das Abstützelement
stellt in diesem Fall eine abgewinkelte Verlängerung des Seitenführungselements
dar, so dass die Kippvorrichtung inklusive Abstützelement eine im Wesentlichen
Z-förmige
Seitenansicht aufweist. Um eine besonders stabile Ausführung der
Kippvorrichtung zu erhalten, ist der Winkel zwischen Abstützelement
und Seitenführungselement
dabei in Abhängigkeit
der Länge
des Abstützelements
derart gewählt,
dass das Abstützelement nach
dem Kippvorgang rechtwinklig bezüglich
des Untergrunds ausgerichtet ist.
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Ebenso
kann es jedoch auch von Vorteil sein, wenn das Abstützelement
an dem dem Auflageelement zugewandten Ende des Seitenführungselements
angeordnet ist. Das Abstützelement
ist in diesem Fall ausgehend vom Kipppunkt der Kippvorrichtung schräg nach oben
ausgerichtet und dient nach dem Kippvorgang als Auflagefläche der
Kippvorrichtung.
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Vorteile
bringt es auch mit sich, wenn das Auflageelement und das Seitenführungselement
lösbar
miteinander verbunden sind. Hierdurch wird besonders der Transport
und die Lagerung der Kippvorrichtung enorm vereinfacht, da die Kippvorrichtung nach
dem Zerlegen der Einzelelemente eine vielfach geringere Standfläche benötigt. Die
Verbindung kann dabei mit Hilfe von Schraub- oder auch Steckverbindungen
realisiert werden.
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Auch
kann es von Vorteil sein, wenn der Winkel zwischen Auflageelement
und Seitenführungselement,
insbesondere gegen eine Rückstellkraft,
variierbar ist. Hierdurch ist es beispielsweise möglich, dass
die Kippvorrichtung in Ruhestellung eine L-förmige Gestalt annimmt. Während des
eigentlichen Kippvorgangs vergrößert sich
der genannte Winkel schließlich
dadurch, dass das Auflageelement seine parallele Lage zum Untergrund
beibehält,
während das
Seitenführungselement
durch das Bauteil gegen eine Rückstellkraft
um die Verbindungsstelle von Auflage- und Seitenführungselement
bewegt wird. Die Rückstellkraft
kann hierbei beispielsweise durch ein Federelement, das im Bereich
der genannten Verbindungsstelle angeordnet ist, erzeugt werden,
so dass zu jedem Zeitpunkt eine Führung des Bauteils durch das
Seitenfüh rungselement
gegeben ist und das Auflageelement dennoch seine Ausgangslage beibehält.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung sind das Seitenführungselement
und/oder das Abstützelement
aus Hohlprofilen hergestellt. Derartige Profile weisen bei einem
relativ geringen Gewicht eine dennoch ausreichende Stabilität auf und
sind in den unterschiedlichsten Ausführungen erhältlich. Die Länge dieser
Profile kann dabei, je nach Ausführung der
Kippvorrichtung, mehrere Meter betragen. Durch die Wahl der Hohlprofile
kann in jedem Fall sichergestellt werden, dass die Kippvorrichtung
verbiegungs- und verwindungssteif ist.
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Auch
bringt es Vorteile mit sich, wenn die Länge des Abstützelements
variierbar ist. Dies ermöglicht
auf einfache Weise, dass der Winkel, den das Auflageelement nach
dem Kippvorgang mit dem entsprechenden Untergrund einschließt, dem
zu wendenden Bauteil angepasst werden kann. Dies ist von besonderem
Vorteil, da das Bauteil immer so weit gekippt werden sollte, dass
dessen Schwerpunkt während
des Kippvorgangs den Kipppunkt der Kippvorrichtung passiert und
somit in gekippter Stellung einen sicheren Stand auf Kipppunkt und
Abstützelement
einnimmt. Der Schwerpunkt hängt
jedoch direkt von der Beschaffenheit, insbesondere den Ausmaßen des
Bauteils ab. Durch die Änderung
der Länge
des Abstützelements
kann die Kippvorrichtung jedoch schnell und einfach auf das jeweilige Bauteil
angepasst werden. Das Abstützelement
kann dabei teleskopartig ausgestaltet sein oder aus mehreren Einzelelementen
bestehen, die je nach Bedarf miteinander kombiniert werden können. Denkbar
ist auch ein Schraubmechanismus, durch den die Länge des Abstützelements
stufenlos eingestellt werden kann.
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Vorteilhafterweise
ist das Abstützelement
mit dem Seitenführungselement,
insbesondere über
ein Scharnier, beweglich verbunden ist, so dass der Winkel zwischen
Abstützelement
und Seitenführungselement
verstellbar ist. Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit, den entsprechenden
Winkel derart ein zustellen, dass das Abstützelement nach dem Kippvorgang stets
senkrecht auf dem Untergrund aufsteht. Die Kippvorrichtung weist
in diesem Fall immer eine maximale Stabilität auch bei schweren Lasten
auf.
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Auch
ist es von Vorteil, wenn das Abstützelement, insbesondere auf
seiner dem Seitenführungselement
abgewandten Seite, ein Dämpfungselement aufweist.
Hierdurch wird ein besonders sanftes Aufsetzen des Abstützelements
während
des Kippvorgangs gewährleistet,
was bei sensiblen zu kippenden Bauteilen entscheidend sein kann.
Das Dämpfungselement
kann dabei durch einen Gummiblock oder ein sonstiges im Abstützelement
integriertes Federsystem realisiert sein.
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Hierbei
bringt es Vorteile mit sich, wenn das Dämpfungselement aus wenigstens
einem hydraulischen, pneumatischen und/oder mechanischen Dämpfungselement
besteht. Ebenso ist es möglich, mehrere
Dämpfungselemente
anzuordnen, die über eine
gemeinsame Verbindung miteinander kommunizieren. Derartige Elemente,
beispielsweise in Form von aufblasbaren Luftkissen oder mit einem
Fluid betätigbaren
Stempeln könnten
hierbei sowohl am Auflageelement als auch am Seitenführungselement
angeordnet werden. Dies hätte
den Vorteil, dass sich durch die Verbindung beider Dämpfungselemente eine
Dämpfung
des gesamten Kippvorgangs ermöglichen
ließe,
wodurch derselbe sogar per Hand durchführbar wäre. Würde sich nämlich beim Kippen das anfangs
gefüllte
Dämpfungselement
des Seitenführungselements
entleeren bzw. zusammenziehen, so hätte dies durch die genannte
Verbindung zur Folge, dass sich das damit verbundenen Dämpfungselement
auf Seiten des Auflageelements füllen
bzw. ausdehnen würde.
Hierdurch ständen
stets beide Dämpfungselemente
mit dem Untergrund in Kontakt, resultierend in einer stets kontrollierbaren
und in jeder Stellung unterbrechbaren Kippbewegung.
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Vorteilhaft
ist zudem, wenn zwischen Auflageelement und Seitenführungselement
wenigstens eine Abrollkufe angeordnet ist. Während die Kippvorrich tung auch über die
Verbindungsstelle von Auflageelement und Seitenführungselement problemlos gekippt
werden kann, hat die Anordnung einer Abrollkufe den Vorteil, dass
die Auflagefläche
des Kipppunktes vergrößert werden
kann. Dies ist besonders bei der Verwendung der Kippvorrichtung
auf weichen Untergründen,
beispielsweise auf einer Baustelle, von erheblichem Vorteil. Die
Abrollkufe kann dabei als separates Teil an die Kippvorrichtung
angeschweißt
sein oder aber auch durch eine entsprechende Bearbeitung der Verbindungsstelle
von Auflageelement und Seitenführungselement
erhalten werden.
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In
diesem Zusammenhang ist es von besonderem Vorteil, wenn Abrollkufen
beidseitig des Auflageelements über
Querstreben angeordnet sind. Hierdurch ergibt sich eine besonders
standfeste Ausführung
der erfindungsgemäßen Kippvorrichtung,
da diese über
die Abrollkufen auch seitlich, d.h. senkrecht zu Auflageelement
und Seitenführungselement,
abgestützt
ist. Die Querstreben erstrecken sich in diesem Fall ausgehend vom
Kipppunkt der Kippvorrichtung nach beiden Seiten des Grundgestells.
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Vorteilhafterweise
sind das Auflageelement und das Seitenführungselement und/oder das
Seitenführungselement
und das Abstützelement
durch, insbesondere, seitlich angeordnete Verstrebungen miteinander
verbunden. Hierdurch wird die Stabilität der Kippvorrichtung erheblich
erhöht.
Zweckmäßigerweise
sind die Verstrebungen, die ebenfalls aus Hohlprofilen hergestellt
sein können,
derart mit den entsprechenden Elementen verbunden, dass sie mit diesen
ein Dreieck ausbilden.
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Von
Vorteil ist auch, wenn dem Auflageelement und/oder dem Seitenführungselement
Fixierungselemente zugeordnet sind zur Fixierung der zu kippenden
Bauteile. Die Bauteile können
hierdurch fest mit der Kippvorrichtung verbunden werden, so dass
ein gegenseitiges Verrutschen während
des Kippvorgangs zuverlässig
verhindert werden kann.
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Ebenso
bringt es Vorteile mit sich, wenn die Fixierungselemente Stempel
aufweisen, die mit den Verstrebungen zusammenwirken, wobei der Abstand zwischen
Stempel und Verstrebung variierbar ist. Auf diese Weise lassen sich
die Verstrebungen für
zwei unterschiedliche Zwecke nutzen, nämlich der Erhöhung der
Stabilität
sowie der Fixierung des entsprechenden Bauteils. Dies bietet sich
vor allem dann an, wenn die Verstrebungen seitlich des Grundgestells angeordnet
sind.
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Um
eine besonders stabile Kippvorrichtung zu erhalten, ist es auch
von Vorteil, wenn dem Auflageelement auf dem dem Seitenführungselement
abgewandten Ende wenigstens eine beweglich gelagerte Stütze zugeordnet
ist. Die Stütze
ist dabei derart angeordnet, dass sie in Ruhestellung der Kippvorrichtung
parallel zu dem Auflageelement verläuft und an diesem anliegt.
Sobald die Kippvorrichtung in Richtung des Seitenführungselements
gekippt wird, dreht sich die Stütze über eine
Achse, so dass das der Achse abgewandte Ende der Stütze stets
mit dem Untergrund in Kontakt bleibt. Hierdurch wird verhindert,
dass die Kippvorrichtung während
des Kippvorgangs oder nach Erreichen ihrer Endposition wieder zurück in Richtung
Auflageelement kippen kann. Somit wird die Sicherheit des Bedieners
erhöht,
da unkontrollierte Bewegungen der Kippvorrichtung in die falsche
Richtung sicher unterbunden werden.
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Vorteilhafterweise
ist die Länge
der genannten Stütze
variierbar. Dies hat den bereits in Zusammenhang mit dem Abstützelement
genannten Vorteil, dass die Länge
der Stütze
in Abhängigkeit
des Kippwinkels der Kippvorrichtung derart eingestellt werden kann,
dass die Stütze
immer senkrecht auf dem entsprechenden Untergrund aufsteht. Die
Kippvorrichtung weist hierdurch stets eine stabile Stellung auf.
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Auch
ist es von Vorteil, wenn die Länge und/oder
Breite des Auflageelements und/oder des Seitenführungselements variierbar ist.
Hierdurch lassen sich die genannten Elemente stets auf das zu kippende
Bauteil einstellen, wobei die entsprechende Länge bzw. Breite stets so eingestellt
werden sollte, dass das zu kippende Bauteil über die Enden der Elemente
hinausragt. Hierdurch lässt
sich während
der Kippbewegung eine für
das Bauteil günstige
Krafteinwirkung erzielen, die eine Beschädigung desselben vermeiden
hilft.
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Weiterhin
ist eine Ausgestaltung von Vorteil, wonach das Auflageelement, das
Seitenführungselement,
wenigstens ein Fixierungselement und/oder wenigstens eine Verstrebung
wenigstens ein Zwischenelement aufweist. Dieses dient hauptsächlich der
direkten Auflage bzw. dem direkten Kontakt mit dem zu kippenden
Bauteil. So können
hierfür
beispielsweise Gummiblöcke
oder -platten zum Einsatz kommen, die verhindern, dass das Bauteil
direkt mit dem Auflage- bzw. Seitenführungselement in Kontakt kommt.
Hierdurch kann das Bauteil besonders schonend gelagert und gekippt
werden. Selbstverständlich
können
die Zwischenelemente auch mehrteilig bzw. mehrlagig ausgebildet
sein. Auf diese Weise ergibt sich die Möglichkeit, die Berührungspunkte
und damit die Druckpunkte zwischen Zwischenelement und Bauteil auf
das jeweilige Bauteil einzustellen.
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Hierbei
ist es von besonderem Vorteil, wenn die Lage des Zwischenelements,
insbesondere innerhalb von Führungsschienen,
variierbar ist. Auf diese Weise ergibt sich eine weitere Möglichkeit,
die oben genannten Druckpunkte zwischen Bauteil und Zwischenelement
genau zu justieren. Dies ist beispielsweise beim Drehen von Bauteilen
mit so genannter Vorsatzschalung von erheblichem Vorteil, da diese
Bauteile nicht an allen Stellen belastbar sind. Durch die Variierung
der Lage der Zwischenelemente können
diese schließlich
gezielt so justiert werden, dass sie nur mit den belastbaren Abschnitten
des Bauteils in Kontakt kommen.
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Um
ein einfaches Verschieben der Kippvorrichtung, beispielsweise auf
einer Baustelle, zu ermöglichen,
sind dem Auflageelement Rollen zugeordnet, die insbesondere verschwenkbar
angeordnet sind. Die Kippvorrichtung kann hierdurch einfach von einer
Person zu ihrem Einsatzort verschoben werden, ohne dass hierfür zusätzliche
Vorrichtungen, wie beispielsweise ein Kran, notwendig wären. Vor dem
Beladen der Kippvorrichtungen werden die Rollen schließlich, beispielsweise
durch Verdrehen der Rollenaufhängung,
verschwenkt, so dass die Kippvorrichtung sicher mit dem Auflageelement
auf dem Untergrund aufsteht.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Kippvorrichtung,
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2 eine
Frontansicht einer erfindungsgemäßen Kippvorrichtung,
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3 eine
weitere Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Kippvorrichtung,
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4 eine
Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Kippvorrichtung nach dem
Kippvorgang, und
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5 einen
Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Kippvorrichtung.
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1 zeigt
eine erste Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Kippvorrichtung. Diese
weist ein im Wesentlichen L-förmiges
Grundgestell auf, das durch ein Auflageelement 1 und ein
Seitenführungselement 2 gebildet
wird. Beide Elemente können
entweder fest, beispielsweise durch eine Schweißverbindung, aber auch lösbar miteinander
verbunden sein. Eine lösbare
Verbindung, die mittels Schraub- oder Steckverbindungen realisiert
werden kann, hat dabei den Vorteil, dass die Kippvorrichtung schnell
in mehrere Einzelteile zerlegt werden kann. Hierdurch wird sowohl
beim Transport als auch bei der Lagerung derselben eine erheblich
geringere Stellfläche benötigt.
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Um
die Stabilität
der Kippvorrichtung zu erhöhen,
sind Auflageelement 1 und Seitenführungselement 2 durch
Verstrebungen 3, insbesondere lösbar, miteinander verbunden.
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Im
Bereich der Verbindungsstelle zwischen Auflageelement 1 und
Seitenführungselement 2 ist des
Weiteren eine Abrollkufe 4 angeordnet, die ein besonders
gleichmäßiges Kippen
der Kippvorrichtung gegen den Uhrzeigersinn erlaubt. Zudem wird die
Auflagefläche
während
des Kippvorgangs erhöht, so
dass die Standsicherheit derselben wesentlich vergrößert werden
kann. Selbstverständlich
kann auf die Abrollkufe 4 jedoch auch verzichtet werden.
Die Kippvorrichtung würde
in diesem Fall lediglich über die
Verbindungsstelle von Auflageelement 1 und Seitenführungselement 2 gekippt
werden, welches entweder kantig oder aber auch abgerundet ausgebildet sein
kann.
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Um
die Kippvorrichtung an ihrem Einsatzort einfach verschieben zu können, sind
dem Auflageelement 1 Rollen 5 zugeordnet. Da die
Kippvorrichtung auch zum Kippen von schweren Lasten geeignet sein soll,
sind die Rollen 5 vorteilhafterweise um eine Achse 6 nach
oben verschwenkbar, so dass die Kippvorrichtung am Einsatzort sicher über die
Unterseite des Auflageelements 1 auf einem Untergrund 7 aufliegen kann,
wie dies 1 zeigt.
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Erfindungsgemäß weist
die Kippvorrichtung des Weiteren ein Abstützelement 8 auf, das
sich auf der dem Auflageelement 1 abgewandten Seite des Seitenführungselements 2 in
entgegengesetzte Richtung des Auflageelements 1 erstreckt.
Durch das Abstützelement 8 wird
auf einfache Weise sichergestellt, dass sich die Kippvorrichtung
nur soweit kippen lässt,
bis das Abstützelement 8 mit
dem Untergrund 7 in Kontakt kommt (siehe 4).
Analog zum Auflageelement 1 ist auch das Abstützelement 8 mittels Verstrebungen 3 mit
dem Seitenführungselement 2 verbunden,
um die Traglast der Kippvorrichtung auch in gekippter Stellung zu
maximieren.
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Um
eine schonende Auflage eines zu kippenden Bauteils (10)
(siehe z.B. 3) zu gewährleisten, weisen im gezeigten
Beispiel sowohl das Auflageelement (1) als auch das Seitenführungselement (2)
jeweils zwei Zwischenelemente (20) auf. Diese bestehen
beispielsweise aus einem abriebfesten Gummi oder einem vergleichbaren
Material. Selbstverständlich
kann die Größe und Anzahl
der Zwischenelemente (20) je nach Einsatz der Kippvorrichtung
frei gewählt
werden.
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2 zeigt
eine Frontansicht einer erfindungsgemäßen Kippvorrichtung. Wie ersichtlich, weist
diese neben einer mittig angeordneten Abrollkufe 4 zwei
zusätzliche
Abrollkufen 4 auf, welche über Querstreben 9 mit
dem Grundgestell verbunden sind. Hierdurch ergibt sich eine besonders
hohe Standsicherheit der Kippvorrichtung, da diese auch in seitliche
Richtung zuverlässig
abgestützt
ist.
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Wie
des Weiteren am Beispiel einer der Verstrebungen 3, welche
im übrigen
ebenfalls mit Zwischenelementen (20) versehen werden können, zwischen
Auflageelement 1 und Seitenführungselement 2 sowie
am entsprechenden Abstützelement 8 zu
sehen ist, bestehen die einzelnen Elemente aus Metall-Hohlprofilen, die
auch bei verhältnismäßig geringem
Gewicht eine ausreichende Stabilität aufweisen.
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Um
schließlich
ein Bauteil 10, beispielsweise eine Betonfertigwand oder
eine Stahl- oder Glasplatte zu kippen, wird das entsprechende Bauteil 10 von oben
auf das Auflageelement 1 aufgesetzt und vorteilhafterweise
mittels Fixierungselementen 11 fixiert, um beim anschließenden Kippen
der Kippvorrichtung ein Verrutschen des Bauteils 10 zu
verhindern. Das Fixierungselement 11 besteht dabei beispielsweise aus
einem Gewindebolzen 12, der in einer entsprechenden Führung 13,
die mit dem Seitenführungselement 2 verbunden
ist, gelagert ist. Durch Drehen des Gewindebolzens 12 kann
dieser in Richtung der Verstrebung 3 bewegt werden und
presst schließlich
das Bauteil 10 sicher gegen die Verstrebung 3.
Selbstverständlich
können
auch an dere Fixierungselemente 11, beispielsweise Riemen
oder Federelemente zum Einsatz kommen. Auch können Verstrebungen 3 beidseitig
des Seitenführungselements 2 angeordnet werden,
zwischen denen dann das Bauteil 10 sicher gehalten wird.
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3 zeigt
eine weitere Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Kippvorrichtung. Das Bauteil 10, das
von oben in die Kippvorrichtung gehoben wurde, wird im gezeigten
Beispiel durch vier Fixierungselemente 11 gegen die Verstrebungen 3 gepresst
und somit zuverlässig
gegen ein Verrutschen gesichert.
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Wie
ersichtlich, weist die Kippvorrichtung abweichend von 1 ein
Abstützelement 8 auf,
das an dem dem Auflageelement 1 zugewandten Ende des Seitenführungselements 2 angeordnet
ist. Hierdurch ergibt sich in vorteilhafter Weise ein Abstützelement 8 mit
einer besonders großen
Auflagefläche.
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Darüber hinaus
ist die Verstrebung 3 zwischen Abstützelement 8 und Seitenführungselement 2 in
seiner Länge
verstellbar, beispielsweise durch einen Schraubmechanismus ähnlich dem
Gewindebolzen 12 der Fixierungselemente 11. Das
Abstützelement 8 ist
zudem über
ein nicht gezeigtes Scharnier oder eine sonstige bewegliche Verbindungseinrichtung,
wie z.B. einen Drehbolzen, mit dem Seitenführungselement 2 verbunden.
Hierdurch ergibt sich der entscheidende Vorteil, dass der Winkel α zwischen Abstützelement 8 und
Seitenführungselement 2 und damit
auch der mögliche
Kippwinkel der Kippvorrichtung auf Größe und Gewicht des Bauteils 10 eingestellt
werden kann. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass sich
der Schwerpunkt 14 des Bauteils 10 nach dem Kippvorgang
stets links der Abrollkufen 4 befindet (siehe 4),
resultierend in einem sicheren Stand der Kippvorrichtung auf Abstützelement 8 und
Abrollkufe 4. Der Kippvorgang selbst erfolgt dabei beispielsweise
durch Anheben der rechten Seite des Bauteils 10 mit Hilfe
eines Krans und einem daran befestigten Stahlseil 15. Das
Bauteil 10 wird dabei solange angehoben, bis das Abstützelement 8 auf
dem Untergrund 7 aufsetzt.
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Des
Weiteren ist dem Auflageelement 1 auf der dem Seitenführungselement 2 abgewandten Ende
eine um eine Drehachse 18 verschwenkbare Stütze 19 zugeordnet,
deren Länge
verstellbar ist. Die Verstellung kann dabei entweder pneumatisch oder
hydraulisch, aber auch durch Steck-, Schraub-, oder Einrastmechanismen
realisiert werden. Den Vorteil einer derartigen Stütze 19 zeigt 4.
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In 4 ist
eine weitere Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Kippvorrichtung inklusive
einem entsprechenden Bauteil 10, jedoch nach dem Kippvorgang
abgebildet. Die Kippvorrichtung wurde im gezeigten Beispiel so weit
gekippt, dass der Schwerpunkt 14 des Bauteils 10 links
von den Abrollkufen 4 angeordnet ist, wodurch ein sicherer
Stand der Kippvorrichtung sichergestellt ist. Der Winkel zwischen Seitenführungselement 2 und
dem Untergrund 7 kann dabei auf einfache Weise durch das
Verstellen der Länge
des Abstützelements 8 eingestellt
werden. Das Abstützelement 8 besteht
hierfür
im gezeigten Beispiel aus zwei ineinander gesteckte Metallprofile, die
mehrere Durchbohrungen aufweisen, welche parallel zur Zeichenebene
verlaufen. Je nach gewünschter
Länge werden
die beiden Profile schließlich
durch einen Zapfen 16 fixiert, der lediglich durch entsprechend
korrespondierende Durchbohrungen der Metallprofile gesteckt werden
muss.
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Um
ein sanftes Aufsetzen des Abstützelements 8 auf
dem Untergrund 7 zu gewährleisten, weist
das Abstützelement 8 zudem
ein Dämpfungselement 17 auf.
Dies kann beispielsweise durch einen Gummiblock, aber auch durch
entsprechende Federmechanismen realisiert werden.
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Wie
bereits in Zusammenhang mit 3 beschrieben,
kann das Abstützelement 8 selbstverständlich auch
im gezeigten Beispiel derart ausgebildet sein, dass sich der Winkel
zwischen Abstützelement 8 und
Seitenführungs element 2 verstellen
lässt. Dies
stellt sicher, dass das Abstützelement 8 jederzeit
senkrecht auf dem Untergrund 7 aufsteht.
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Um
ein Zurückkippen
der Kippvorrichtung im Uhrzeigersinn zu verhindern, ist zudem die
Länge der rechts
angeordneten Stütze 19 derart
eingestellt, dass auch diese mit dem Untergrund 7 in Kontakt steht.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Stütze 19 besteht
diese aus mehreren Einzelelementen, die teleskopartig miteinander
verbunden sind. Dabei fährt
die Stütze 19 durch
das Eigengewicht der jeweiligen Einzelelemente während des Kippvorgangs selbsttätig aus.
Ist den Einzelelementen zudem ein Einrastmechanismus zugeordnet,
wird ein Zurückkippen
der Kippvorrichtung zu jedem Zeitpunkt des Kippvorgangs automatisch
verhindert.
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Das
Bauteil 10 kann schließlich
nach Beendigung des Kippvorgangs, zweckmäßigerweise nach Befestigung
eines entsprechenden Stahlseils 15, mit Hilfe eines Krans
aus der Kippvorrichtung entnommen werden.
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Schließlich ist
in 5 ein Querschnitt einer erfindungsgemäßen Kippvorrichtung
gezeigt. Zu sehen ist hierbei das Auflageelement (1). Hierauf
angeordnet befinden sich eine oder mehrere Führungsschienen (21),
die wiederum der Lagerung des Zwischenelements (20) dienen.
Hierdurch wird je nach Art der Führungsschiene
(21) eine Verschiebung des Zwischenelements (20)
längs oder
quer zur Längsausstreckung
der Kippvorrichtung möglich.
Wie in 5 zu sehen ist, ist dies insbesondere dann von erheblichem
Vorteil, wenn Bauteile (10) gekippt werden sollen, die
nicht flächig
belastbar sind. Im gezeigten Beispiel besteht das Bauteil (10)
aus einer tragenden Wand (linke Seite), eine daran anschließende Schicht
aus beispielsweise Isolationsmaterial sowie einer rechts angeordneten
Vorsatzschalung. Da diese Vorsatzschalung nur geringfügige Druckbelastungen
im Bereich ihres Randes aufnehmen kann, ist das Zwischenelement
(20) durch die Führungsschiene
(21) derart justiert, dass lediglich die tragende Wand
aufliegt. Selbstverständlich
ist es auch möglich,
auf die Führungsschiene
(21) zu verzichten und das Zwi schenstück (20) beispielsweise
mittig anzuordnen, so dass auch in diesem Fall die Vorsatzschalung
nicht mit dem Zwischenstück
(20) in Kontakt kommen würde.
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Die
vorliegende Erfindung wurde anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Abwandlungen
der Erfindung sind im Rahmen der Schutzansprüche ohne weiteres möglich, wobei
ausdrücklich sämtliche
in der Beschreibung und den Figurenbeschreibungen aufgeführten Merkmale
in beliebiger Kombination miteinander verwirklicht werden können, soweit
dies sinnvoll und möglich
erscheint. So können
Auflageelement 1, Seitenführungselement 2 und/oder
Abstützelement 8 auch
wesentlich breiter ausgebildet sein, als es die Frontansicht in 2 zeigt.
Hierdurch ist die Kippvorrichtung auch zum Kippen von voluminöse Bauteilen 10,
wie beispielsweise Steinblöcken,
geeignet.