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Die
Erfindung betrifft eine Reinigungseinrichtung zur Reinigung von
Zuluft in einem Belüftungssystem
für einen
Kraftfahrzeug-Insassenraum, wobei das Belüftungssystem mindestens eine
Zuluft-Strömungskammer
aufweist.
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Es
ist bekannt, dass insbesondere in Ballungszentren die Umgebungsluft
zum Teil starke Verunreinigungen mit z.B. Fein- oder Feinststaub
aufweist. Dieser Fein- oder Feinststaub ist gesundheitsschädlich für die menschlichen
Atmungsorgane. Des Weiteren ist bekannt, dass insbesondere in den
wärmeren
Jahreszeiten eine Belastung der Umgebungsluft mit Blütenpollen
auftreten kann. Eine zunehmende Anzahl von Menschen entwickelt gegen
derartige Blütenpollen
Allergien. Ein Insasse eines Kraftfahrzeuges in einem Ballungszentrum
ist demzufolge im schlimmsten Fall im Stadtverkehr Fein- und Feinststaub
sowie in wärmeren
Jahreszeiten Pollenflug ausgesetzt. Der Kraftfahrzeug-Insasse kann
sich gegen die Umgebungsluft z.B. dadurch schützen, dass er den Zustrom von
Umgebungsluft nur durch ein mit Filtern versehenes Belüftungs-
bzw. Heiz- oder Klimasystem des Kraftfahrzeuges in dessen Innenraum ermöglicht.
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Es
hat sich allerdings herausgestellt, dass sich insbesondere in Kfz-Klimaanlagen,
die zur Erwärmung
des Kfz-Insassenraumes
verwendet werden, Bakterien bilden, die zusammen mit der erwärmten Luft
dem Insassenraum zugeführt
werden. Derartige Bakterien bzw. Mikroorganismen können ebenfalls
schädigend
auf den menschlichen Organismus wirken.
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Zum
Schutz gegen Verunreinigungen in der in den Kfz-Insassenraum strömenden Zuluft werden in herkömmlicher
Weise Filter im Zuluft-System angeordnet, um in der Umgebungsluft
enthaltene Partikel herauszufiltern. Derartige herkömmliche
Filter sind allerdings nicht oder nicht ausreichend in der Lage,
Fein- oder Feinststaub, Blütenpollen
unterschiedlicher Größe und Bakterien
effektiv aus der Zuluft herauszufiltern.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Einrichtung
zur Reinigung der Zuluft für
einen Kfz-Insassenraum
zur Verfügung
zu stellen, mit dem effektiv unterschiedliche gesundheitsschädliche Bestandteile
der Umgebungsluft unschädlich gemacht
bzw. entfernt werden können.
Die erfindungsgemäße Aufgabe
wird durch die Einrichtungen mit den in den Ansprüchen 1,
13 und 14 genannten Merkmalen gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben.
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Es
wird eine Reinigungseinrichtung zur Reinigung von Zuluft in einem
Belüftungssystem
für einen
Kraftfahrzeug-Insassenraum zur Verfügung gestellt, bei dem das
Belüftungssystem
mindestens eine Zuluft-Strömungskammer
aufweist und des Weiteren eine UV-Strahlungseinrichtung aufweist,
deren Strahlung in die Zuluft-Strömungskammer gerichtet ist.
Die Zuluft-Strömungskammer
kann dabei eine einfache Leitung wie z.B. ein Luftschlauch sein,
der eine Lufteintrittsseite und eine Luftaustrittsseite aufweist.
Mittels dieser Zuluft-Strömungskammer
gelangt ein Zuluftstrom von der Umgebung in den Insassenraum zu
den Insassen. Bei Vorhandensein einer Heizeinrichtung oder einer
Klimaanlagen kann die Zuluft- Strömungskammer
auch an diese Heiz- oder Klimaeinrichtung angeschlossen sein. In
diesem Falle strömt
bereits erwärmte
Umgebungsluft in den Insassenraum. Mittels der in die Zuluft-Strömungskammer
gerichteten UV-Strahlungseinrichtung wird die von außen aufgenommene
Luft bestrahlt und es werden somit Krankheitserreger wie z.B. Bakterien
oder Kleinstorganismen und allergieerzeugende Stoffe ausgefällt. Bei
Zufuhr von in dieser Weise behandelter Zuluft in den Kfz-Insassenraum
werden die Insassen nicht mehr durch bakteriell oder in ähnlicher
Weise verschmutzte Umgebungsluft gefährdet.
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In
vorteilhafter Weise ist die erfindungsgemäße Reinigungseinrichtung an
eine bereits bestehende Zuluft-Strömungskammer anbringbar, wobei die
UV-Strahlung durch eine seitliche Öffnung der Zuluft-Strömungskammer
in diese gerichtet ist. Das bedeutet, dass bestehende Leitungen
eines Luftsystems eines Kfz nachgerüstet werden können, indem z.B.
ein Schlitz oder eine Öffnung
anderer Form in die Zuluft-Strömungskammer
eingebracht wird, durch die die UV-Strahlung der UV-Strahlungseinrichtung der
Reinigungseinrichtung strahlt. In dieser Ausführungsform ist somit die bereits
bestehende Zuluft-Strömungskammer
nicht Bestandteil der erfindungsgemäßen Reinigungseinrichtung,
sondern die erfindungsgemäße Reinigungseinrichtung
ist an der Zuluft-Strömungskammer
befestigt.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Reinigungseinrichtung
ist diese derart ausgestaltet, dass sie an einer Zuluft-Strömungskammer,
die eine Leitung einer Belüftungseinrichtung
des Kraftfahrzeuges ist, anbringbar ist. Eine solche Zuluft-Strömungskammer
ist z.B. ein einfacher Lüftungsschlauch
oder ein Rohr zur Zufuhr von Frisch luft in den Insassenraum oder
zu einer Wärmetauscheinrichtung,
deren Luft wiederum dem Insassenraum zugeführt wird.
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In
einer alternativen Ausgestaltung kann die Zuluft-Strömungskammer
auch ein Bestandteil einer Klimaanlage des Kraftfahrzeuges sein.
In dieser Ausgestaltung ist die Zuluft-Strömungskammer bevorzugt z.B.
ein austauschbares Element einer Klimaanlage.
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Bei
den genannten Ausführungsformen
einer Zuluft-Strömungskammer
als Lüftungsschlauch
oder als Klimaanlagenteil ist die an diese Zuluft-Strömungskammer
anbringbare Reinigungseinrichtung in ihrer Kontur der Zuluft-Strömungskammer
angepasst und an dieser entweder angeschraubt oder angeklebt oder
in ähnlicher
Weise befestigt.
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Vorteilhaft
ist des Weiteren vorgesehen, dass die Reinigungseinrichtung derart
ausgestaltet ist, dass der Emitter der UV-Strahlungseinrichtung
in die Zuluft-Strömungskammer
hineinragt, wobei der Emitter entweder die direkt einwirkende UV-Strahlungsquelle
(Lampe) oder die Lichtaustrittsstelle einer Vorrichtung zur Lichtwellenleitung
(LWL) ist. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass der Innenraum
einer z.B. hohlzylinderförmig
ausgestalteten Zuluft-Strömungskammer
im Bereich der Anordnung der UV-Strahlungseinrichtung
vollständig
den UV-Strahlen ausgesetzt ist. Die Ausfällung bzw. Abtötung aller
Mikroorganismen in der Zuluft wird dadurch ermöglicht.
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In
einer ergänzenden
Ausführung
der erfindungsgemäßen Reinigungseinrichtung
weist diese des Weiteren einen Abscheider zur Abscheidung von Feststoffen
auf. Dieser Abscheider ist dabei bevorzugt der UV-Strahlungseinrichtung
nachgeord net. Der Abscheider ist derart aufgebaut, dass er die Abscheidung
von Fein- und Feinststaub ermöglicht,
das heißt,
Partikel mit einer Größe < 10 μm und > 10 μm. Des Weiteren
wird durch die Anordnung des Abscheiders in Zuluft-Strömungsrichtung
nach der UV-Strahlungseinrichtung ermöglicht, bereits abgetötete Bakterienpartikel
abzuscheiden.
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In
alternativer Ausgestaltung kann ein Abscheider allerdings auch der
UV-Strahlungseinrichtung vorgeordnet sein, um bereits vor der UV-Bestrahlung
gröbere
Bestandteile aus der Umgebungsluft herauszufiltern.
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Als
Abscheider lässt
sich vorteilhafterweise ein Fliehkraftabscheider einsetzen. Mit
diesem sogenannten Zyklon lässt
sich sehr energieeffizient die Abscheidung von Feststoffen aus der
Umgebungsluft realisieren. Auch die Kombination mit Filtervorrichtungen,
die Filtermatten, Aktivkohle, Feuchtigkeitsabsorber oder sonstige
technisch verwendbare Filtereinrichtungen verwendet, ist möglich.
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Um
die erfindungsgemäße Reinigungseinrichtung
den jeweiligen Zuluft-Parametern anzupassen, ist vorgesehen, dass
die UV-Strahlungseinrichtung und/oder der Abscheider derart eingerichtet sind,
dass ihre jeweilige Leistung der Größe des Volumenstromes in der
Zuluft-Strömungskammer und/oder
der Temperatur der Zuluft in der Zuluft-Strömungskammer anpassbar ist.
Das heißt,
dass z.B. bei einem großen
Volumenstrom in der Zuluft-Strömungskammer
oder auch bei einer hohen Temperatur eine hohe Anzahl von gesundheitsschädigenden Partikeln
je Zeiteinheit die Zuluft-Strömungskammer passieren
und diese hohe Anzahl von Partikeln mittels vergrößerter UV-Strahlungsleistung
bzw. derartiger geometrischer Veränderungen des Innenraums eines
Fliehkraftabscheiders verändert
werden, dass eine stärkere
UV-Strahlung bzw. eine effektivere Abscheidung der Luftverunreinigungen
ermöglicht
wird.
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Diese
Ausgestaltung weist des Weiteren bevorzugt eine Steuereinheit auf,
die den UV-Strahler und/oder den Abscheider hinsichtlich deren Leistung entsprechend
der Größe des Volumenstromes und/oder
der Temperatur in der Zuluft-Strömungskammer
steuert. Somit kann eine Anpassung der UV-Strahlungsleistung bzw. der Abscheidungsleistung
automatisch in Abhängigkeit
zum Volumenstrom bzw. zur Temperatur der Zuluft geregelt werden,
ohne einen Anschluss an die Bordsteuerung des Kfz vornehmen zu müssen. Diese
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Reinigungseinrichtung
eignet sich somit insbesondere für
die Nachrüstung
von Kfz.
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Des
Weiteren kann vorgesehen sein, dass die Reinigungseinrichtung einen
zusätzlichen,
der UV-Strahlungseinrichtung vorgeordneten Trockenfilter umfasst.
Dieser vorgelagerte Trockenfilter dient zum Ausfiltern von Grob-Partikeln,
die somit nicht mehr in der UV-Strahlungseinrichtung und dem Abscheider
anfallen und dort entsorgt werden müssen.
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In
vorteilhafter Weise ist die erfindungsgemäße Reinigungseinrichtung derart
ausgestaltet, dass sie an ein Karosserieteil oder an ein Motor-Peripherieteil
oder an ein Fahrwerksteil des Kraftfahrzeuges montierbar ist. Somit
wird die Gewichtskraft der erfindungsgemäßen Reinigungseinrichtung in
ein stabiles Kraftfahrzeugteil eingeleitet und führt somit zur Entlastung der
jeweiligen Zuluft-Strömungskammern.
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An
Karosserieteile oder andere stabile Teile des Kraftfahrzeuges montierte
Reinigungseinrichtungen weisen bevorzugt eine mit dem Montageelement verbundene
schwingungsdämpfende
Einrichtung auf. Eine solche schwingungsdämpfende Einrichtung dient zur
Vermeidung von Beschädigungen
aufgrund von Schwingungen bzw. Erschütterungen des Kraftfahrzeuges.
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Eine
weitere Ausführung
der vorliegenden Erfindung ist eine Klimaanlage für ein Kraftfahrzeug, die
eine Reinigungseinrichtung mit den vorher genannten Merkmalen aufweist.
In dieser Ausgestaltung der Erfindung ist somit die erfindungsgemäße Reinigungseinrichtung
nicht an ein bestehendes Klimaanlagenteil des Kraftfahrzeuges montierbar,
sondern ist fest in einer Klimaanlage montiert und somit Bestandteil
der Klimaanlage.
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Eine
alternative Ausführung
der Erfindung ist ein Leitungsteil eines Zuluft-Systemes eines Kraftfahrzeuges,
welches die erfindungsgemäße Reinigungseinrichtung
mit den vorher genannten Merkmalen umfasst. Wie auch in der Ausführungsform
als Klimaanlage ist hier die erfindungsgemäße Reinigungseinrichtung ein
fester Bestandteil zumindest eines Teiles eines bestehenden Lüftungssystemes.
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Die
Erfindung wird anhand der beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben.
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Es
zeigen
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1 eine
an eine Zuluft-Strömungskammer montierte
UV-Strahlungseinrichtung
und
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2 eine
UV-Strahlungseinrichtung und einen Fliehkraftabscheider, die an
eine Zuluft-Strömungskammer
montiert sind.
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In 1 ist
eine Zuluft-Strömungskammer 10 dargestellt,
in der sich Partikel 1 in Richtung der dargestellten Pfeile
mit der durch die Zuluft-Strömungskammer 10 strömenden Luft
bewegen. Die Zuluft-Strömungskammer 10 weist
eine seitliche Öffnung 11 auf,
durch die der Emitter 21 einer UV-Strahlungseinrichtung 20 zumindest
teilweise in die Zuluft-Strömungskammer 10 hineinragt.
Der Emitter 21 der UV-Strahlungseinrichtung 20 ist
z.B. eine UV-Schwarzlichtröhre
und ist an einer Emitterhalterung 22 befestigt. Diese Emitterhalterung 22 ist
mittels Verschraubungen 24 an einem die seitliche Öffnung 11 abdeckenden
Gehäuse 23 angeordnet.
Dieses Gehäuse 23 ist
wiederum mittels Verschraubungen 24 an die Außenwand
der Zuluft-Strömungskammer 10 geschraubt. Über den
Netzanschluss 25 wird die UV-Strahlungseinrichtung 20 mit
elektrischer Energie versorgt, woraufhin sie eine UV-Strahlung 2 in die
Zuluft-Strömungskammer 10 aussendet,
die von den Partikeln 1 durchquert werden muss. Durch die Bestrahlung
der Partikel 1 mit der UV-Strahlung 2 werden Mikroorganismen
wie z.B. Bakterien ausgefällt.
Nachdem die Zuluft die UV-Strahlung 2 passiert hat, wird
sie entweder dem Kraftfahrzeug-Insassenraum direkt oder einer Heiz-
bzw. Klimaanlage zugeführt,
von der sie in den Kraftfahrzeug-Insassenraum gelangt.
Die mittels der UV-Strahlung 2 abgetöteten Bakterien bzw. Mikroorganismen
können
somit nicht mehr die Kfz-Insassen schädigen.
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In
einer alternativen Ausgestaltung der Anordnung der UV-Strahlungseinrichtung 20 kann
auch vorgesehen sein, dass diese UV-Strahlungseinrichtung 20 als
integraler Bestandteil einer Zuluft-Strömungskammer 10 ausgebildet
ist.
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2 zeigt
eine Zuluft-Strömungskammer 10,
an der wie in 1 eine UV-Strahlungseinrichtung 20 angeordnet
ist. An dem die UV-Strahlungseinrichtung 20 aufnehmenden
Gehäuse 23 ist
hier des Weiteren mittels einer weiteren Verschraubung 24 ein
Abscheider 30 angeordnet. Dieser Abscheider ist ein Fliehkraftabscheider
bzw. ein Zyklon. Der Abscheider 30 umfasst im Wesentlichen
die Lufteinleitung 32, die in direkter Verbinder mit der
Zuluft-Strömungskammer 10 steht,
die Luftableitung 34, aus der Zuluft, die keine Partikel
bzw. eine geringfügige
Konzentration von Partikeln aufweist, ausströmen kann sowie eine Partikelableitung 36 zur
Ableitung der abgeschiedenen Partikel. Die durch die Zuluft-Strömungskammer 10 entsprechend
der Pfeilrichtung strömende
Zuluft strömt
in den Abscheider 30, wobei sie und die in der Zuluft enthaltenen
Partikel 1 aufgrund einer tangentialen Anordnung der Lufteinleitung 32 am
zylinderförmigen
Körper
des Abscheiders 30 in Rotation versetzt werden, so dass
aufgrund von Zentrifugalkräften
die Partikel 1 an die Hohlzylinderinnenwand des Abscheiders 30 gedrückt werden und
dort aufgrund der Schwerkraft nach unten sinken und sich vor der
Partikelableitung 36 sammeln, um durch die Partikelableitung 36 aus
dem Abscheider 30 entsorgt zu werden. Die partikelfreie
bzw. -gesäuberte
Zuluft verlässt
den Abscheider 30 über
die Luftableitung 34 in den Kfz-Insassenraum bzw. in eine Heizung oder
Klimaanlage. Fein- bzw.
Feinststaub kann somit effektiv auch nach Behandlung der Zuluft
mit UV-Strahlung entzogen werden, so dass keine Gesundheitsbelastung
von Kfz-Insassen durch Fein- bzw. Feinststaub mehr auftreten kann.
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- 1
- Partikel
- 10
- Zuluft-Strömungskammer
- 11
- seitliche Öffnung
- 2
- UV-Strahlung
- 20
- UV-Strahlungseinrichtung
- 21
- Emitter
- 22
- Emitterhalterung
- 23
- Gehäuse
- 24
- Verschraubungen
- 25
- Netzanschluss
- 30
- Abscheider
- 32
- Lufteinleitung
- 34
- Luftableitung
- 36
- Partikelableitung