DE202006015544U1 - Fußbodenaufbau mit Flächenheizungssystem - Google Patents
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Abstract
Fußbodenaufbau
(2) mit einem Oberflächenbelag
(4) aus Natursteinen oder Keramikfliesen und einem darunter angeordneten
Flächenheizungssystem
(6), das eine zumindest raumseitig mit einer Metallplatte (10) versehene
Schaumkunststoffplatte (8) und darin verlegten Heizungsrohren (14)
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Oberflächenbelag
(4) in einen Kunststoffrahmen (16) eingelegt und der Kunststoffrahmen
(16) direkt auf das Flächenheizungssystem
(6) oder auf eine auf dem Flächenheizungssystem
(6) aufliegende Dampfsperrenfolie aufgelegt ist.
Description
- Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Fußbodenaufbau mit einem Oberflächenbelag aus Natursteinen oder Keramikfliesen und einem darunter angeordneten Flächenheizungssystem, das eine zumindest raumseitig mit einer Metallplatte versehene Schaumkunststoffplatte und darin verlegten Heizungsrohren aufweist.
- Ein gattungsgemäßer Fußbodenaufbau ist aus der Schrift
DE 197 55 856 A1 bekannt. Durch die Verwendung von Schaumkunststoffplatten, die beispielsweise aus Styropor hergestellt werden, in Verbindung mit einer darauf aufgelegten Metallplatte kann bei einem Fußbodenaufbau im Umfang der Schaumkunststoffplatten auf einen zementgebundenen Estrich verzichtet werden. Die Dicke, das Gewicht und die Trittschalldämmung eines solchen Fußbodenaufbaus weisen gegenüber herkömmlichen Zementestrichen verbesserte Werte auf. Auch die Wärmeabstrahlung in den mit dem Flächenheizungssystem zu beheizenden Raum ist bei dem gattungsgemäßen Fußbodenaufbau gegenüber herkömmlichen Zementestrichen verbessert. - Um auf dem gattungsgemäßen Fußbodenaufbau einen aus Natursteinen oder Keramikfliesen bestehenden Oberflächenbelag verlegen zu können, war es bisher erforderlich, noch eine Zwischenschicht aus herkömmlichem Zementestrich oder eine Granulatschüttung als Lastverteilschicht vorzusehen, die eine erhebliche Dicke aufweist, um die auf den Fußboden wirkenden Lasten auf eine größere Fläche verteilen zu können. Bei zu schwach gestalteten Zwischenschichten kann es vorkommen, daß die Schaumkunststoffplatte durch die einwirkende Last oder beispielsweise durch die Lastverteilschicht durchbrechende Schrankfüße eingedrückt und die in der Schaumkunststoffplatte verlegten Heizungsrohre beschädigt werden. Durch die vergleichsweise dicke Zwischenschicht ist die Transmission der vom Flächenheizungssystem erzeugten Wärme verlangsamt, so daß die Heizung nur schwer auf einen kurzfristigen Wärmebedarf eingeregelt werden kann.
- Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Dicke des Fußbodenaufbaus zu verringern, um dadurch die Reaktionszeiten des Flächenheizungssystems zu verkürzen und daraus folgend Heizenergie einzusparen.
- Die Aufgabe wird gelöst, indem der Oberflächenbelag in einem Kunststoffrahmen eingelegt und der Kunststoffrahmen direkt auf das Flächenheizungssystem oder auf eine auf dem Flächenheizungssystem aufliegende Dampfsperrenfolie aufgelegt ist.
- Durch das Einlegen des Oberflächenbelags in Form von Natursteinen, insbesondere Natursteinplatten, oder Keramikfliesen in einen Kunststoffrahmen ist es möglich, mit einer vergleichsweisen geringen Dicke große Lasten gleichmäßig auf die Metallplatte und die Schaumkunststoffplatte zu verteilen. Die Kunststoffe, aus denen der Kunststoffrahmen gefertigt ist, können Lastspitzen aufnehmen und ausgleichen. Durch die Pufferfunktion des Kunststoffrahmens werden insbesondere solche Kraft impulse vom Material von Natursteinen und Keramikfliesen abgepuffert, die bei einem ungedämpften Durchschlag zu einem Bruch des harten und spröden Materials führen können. Wegen dieser Wirkung des Kunststoffrahmens ist es nicht mehr erforderlich, zwischen der Oberfläche des Flächenheizungssystems und dem Oberflächenbelag eine als Lastausgleich wirkende Zwischenschicht wie einen Zementestrich oder eine Granulatschüttung in den Fußbodenaufbau einzubringen.
- Der Kunststoffrahmen umgreift erfindungsgemäß zumindest abschnittweise die Natursteine und die Keramikfliesen an zumindest einer Seitenkante so, dass dieser nach unten über die unterseitige Oberfläche der Natursteine oder Keramikfliesen um ein geringes Maß übersteht. Der Kunststoffrahmen liegt zumindest abschnittweise seitlich an einer Seitenfläche eines Natursteins oder einer Keramikfliese an und ist um die untere Kante der Seitenfläche herum geführt, so dass der Kunststoffrahmen die Oberfläche der Unterseite des Natursteins oder der Keramikfliese zumindest teilweise abdeckt. Wenn der Kunststoffrahmen so gestaltet ist, dass er einen Naturstein oder eine Keramikfliese an mehreren Seiten umgreift, ist der Naturstein oder die Keramikfliese fest darin gehalten. Der Kunststoffrahmen kann auch um den gesamten Umfang des Natursteins oder der Keramikfliese herum geführt sein. Bei einem rechteckig gestalteten Naturstein oder einer Keramikfliese ergibt sich dann ein maßlich entsprechend gestalteter rechteckiger Kunststoffrahmen.
- Die Kunststoffrahmen verhindern insbesondere auch ein Klappern der Natursteine oder Keramikfliesen auf der Oberfläche des Flächenheizungssystems. Da die Metallplatte und die Natursteine oder die Keramikfliesen aus sehr harten Materialien bestehen, würden diese auch schon bei nur geringen Aufprallbewegungen, wie sie beispielsweise beim Begehen des Bodens entstehen können, deutlich hörbare Klappergeräusche erzeugen. Das zumindest in Grenzen elastischere Material des Kunststoffrahmens setzt weicher auf das benachbarte Material auf und erzeugt wegen seiner geringeren Härte kaum Schallschwingungen. Die Metallplatte und die Natursteine oder die Keramikfliesen werden auf diese Weise durch den Kunststoffrahmen akustisch entkoppelt.
- Durch die Verwendung der Kunststoffrahmen können zudem die Herstellungszeiten für einen Fußbodenaufbau verringert werden, da die Kunststoffrahmen mit den darin bereits eingelegten Natursteinen oder Keramikfliesen schnell verlegt werden können. Durch die geringe Dicke des erfindungsgemäßen Fußbodenaufbaus verringern sich die Reaktionszeiten des Flächenheizungssystems, weil die vom Flächenheizungssystem erzeugte Wärme schnell an den Oberflächenbelag gelangen und diesen durchdringen und an den darüber befindlichen Raum gelangen kann.
- Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche, der nachfolgenden gegenständlichen Beschreibung und der Zeichnung.
- In der beigefügten Zeichnung ist ein Fußbodenaufbau
2 mit einem Oberflächenbelag4 gezeigt, unter dem ein Flächenheizungssystem6 angeordnet ist. Das Flächenheizungssystem6 besteht aus einer Schaumkunststoffplatte8 und zumindest einer einseitig aufgelegten Metallplatte10 , die die Schaumkunststoffplatte8 zur Raumseite weisend zumindest überwiegend bis vollflächig überdeckt. In die Schaumkunststoffplatte8 und die aufliegende Metallplatte10 sind Röhren12 eingeformt, in denen Heizungsrohre14 verlegt sind, durch die zu Heizzwecken erwärmtes Wasser fließen kann. - In der Zeichnung sind die Kunststoffrahmen
16 erkennbar, in die die Teile des Oberflächenbelags4 wie beispielsweise Natursteinplatten oder Keramikfliesen eingelegt sind. Die Kunststoffrahmen16 umgreifen jeweils den Oberflächenbelag4 umfangsseitig an dessen Seitenflächen und untergreifen diesen. Eine Möglichkeit der Gestaltung des Profilquerschnitts des Kunststoffrahmens16 ist in der Zeichnung für den rechten Kunststoffrahmen16 durch die punktierten Linien angedeutet: die Schenkel des Kunststoffrahmens16 sind als L-Profile gestaltet, auf dessen unteren Schenkel18 der Oberflächenbelag4 aufgelegt ist. Durch den unteren Schenkel18 liegt der Oberflächenbelag4 nicht mit seiner Unterseite plan auf der Metallplatte10 auf, sondern wird dazu in einem Abstand gehalten. Allerdings liegt der Kunststoffrahmen16 mit seiner Unterseite direkt auf dem Flächenheizungssystem6 , insbesondere der Metallplatte10 , auf. Alternativ kann zwischen der Oberfläche des Flächenheizungssystems6 und der Unterseite des aufliegenden Kunststoffrahmens16 noch eine Dampfsperrenfolie angeordnet sein. - Der seitliche Schenkel eines Kunststoffrahmens
16 reicht mit seiner Bauhöhe im Ausführungsbeispiel nicht vollständig an die Höhe des eingelegten Oberflächenbelags heran, so dass der frei bleibende Raum zwischen den von zwei benachbarten Kunststoffrahmen16 gehaltenen Oberflächenbelägen mit einer Fugenmasse gefüllt werden kann. - Die Profilform des Kunststoffrahmens
16 sowie dessen Form kann abweichend vom Ausführungsbeispiel nach Bedarf variiert werden. So kann die als Auflage für den eingelegten Oberflächenbelag verfügbare Fläche größer oder kleiner gestaltet sein, um die Abstützwirkung nach unten hin zu vergrößern oder zu verkleinern, oder zwischen gegenüberliegenden Profilen können gerade, gekrümmt oder diagonal verlaufende Verbindungsstege ausgebildet sein, die die Auflagefläche vergrößern oder in der geometrischen Verteilung der Abstützung optimieren. Insbesondere bei größeren Abmessungen der einzelnen Oberflächenbeläge4 kann es sinnvoll sein, auch eine mittige Abstützung vorzusehen. Dazu kann alternativ oder zusätzlich auch eine Schicht eines elastischen Materials zwischen der Unterseite des Kunststoffrahmens16 , eines Oberflächenbelages4 in Gestalt eines Natursteins oder einer Keramikfliese und der Oberfläche des Flächenheizungssystems6 angeordnet sein. - Der Oberflächenbelag
4 kann mit dem Kunststoffrahmen16 und/oder der Oberseite des Flächenheizungssystems6 durch einen Kleber dauerhaft verbunden sein. Der Kunststoffrahmen16 kann, muss aber nicht mit dem Flächenheizungssystem6 verklebt oder auf eine sonstige Weise dauerhaft verbunden sein, sondern kann auch lose oder schwimmend auf der Oberfläche aufliegen. - Ein Kunststoffrahmen
16 kann in einer Einbaulage fixiert werden, indem dieser mit einem benachbarten Kunststoffrahmen16 verbunden wird, so dass sich die benachbarten Kunststoffrahmen16 bei Belastungen gegenseitig in ihrer Einbaulage abstützen. Dazu kann der Kunststoffrahmen16 mit Formkörpern versehen sein, über die dieser mit benachbarten Kunststoffrahmen16 formschlüssig verbindbar ist. Die Formkörper können als Positiv- und Negativform ausgestaltet sein, beispielsweise als seitlich überstehende puzzleteilartige Laschen mit Ausnehmungen, in die positionsgenau angeordnete Vorsprünge eines benachbarten Kunststoffrahmens16 einlegbar sind. Auch alternative Gestaltungen, wie beispielsweise Schnapplaschen, die in einen Hinterschnitt einschnappen, sind möglich. - Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Dem Fachmann bereitet es keine Schwierigkeiten, die Erfindung auf die Erfordernisse eines bestimmten Anwendungsfalles auf eine ihm als geeignet erscheinende Weise anzupassen.
Claims (6)
- Fußbodenaufbau (
2 ) mit einem Oberflächenbelag (4 ) aus Natursteinen oder Keramikfliesen und einem darunter angeordneten Flächenheizungssystem (6 ), das eine zumindest raumseitig mit einer Metallplatte (10 ) versehene Schaumkunststoffplatte (8 ) und darin verlegten Heizungsrohren (14 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Oberflächenbelag (4 ) in einen Kunststoffrahmen (16 ) eingelegt und der Kunststoffrahmen (16 ) direkt auf das Flächenheizungssystem (6 ) oder auf eine auf dem Flächenheizungssystem (6 ) aufliegende Dampfsperrenfolie aufgelegt ist. - Fußbodenaufbau (
2 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Oberflächenbelag (4 ) und/oder der Kunststoffrahmen (16 ) mit einem Kleber mit der Oberfläche des Flächenheizungssystems (6 ) verbunden ist. - Fußbodenaufbau (
2 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Oberflächenbelag (4 ), insbesondere ein Naturstein oder eine Keramikfliese, mit einem Kunststoffrahmen (16 ) verklebt ist. - Fußbodenaufbau (
2 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoffrahmen (16 ) mit Formkörpern versehen ist, über die dieser mit einem benachbart angeordneten Kunststoffrahmen (16 ) formschlüssig verbindbar ist. - Fußbodenaufbau (
2 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoffrahmen (16 ) einen Oberflächenbelag (4 ), insbesondere einen Naturstein oder eine Keramikfliese, zumindest teilweise formschlüssig umgreift. - Fußbodenaufbau (
2 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Oberfläche des Flächenheizungssystems (6 ) und der Unterseite des Kunststoffrahmens (16 ), eines Natursteins und/oder einer Keramikfliese eine Schicht eines elastischen Materials angeordnet ist.
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