DE202006014933U1

DE202006014933U1 - Beleuchtungsvorrichtung für eine Fahrzeugkabine

Info

Publication number: DE202006014933U1
Application number: DE202006014933U
Authority: DE
Original assignee: Diehl Aerospace GmbH
Current assignee: Diehl Aerospace GmbH
Priority date: 2006-09-28
Filing date: 2006-09-28
Publication date: 2008-02-14
Anticipated expiration: 2016-09-29
Also published as: US7641370B2; US20080080197A1

Abstract

Beleuchtungsvorrichtung für eine Fahrzeugkabine (10), mit mehreren Leseleuchten (16) für mehrere Passagiersitze (12), dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Leseleuchten (16) mindestens gleich der Anzahl der Passagiersitze (12) ist und der mittlere Abstand der Leseleuchten (16) kleiner als der kleinstmögliche Abstand der Passagiersitze (12) ist.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Beleuchtungsvorrichtung für eine Kabine von Flugzeugen, Bussen, Schiffen und dergleichen Fahrzeugen, insbesondere eine Beleuchtungsvorrichtung mit mehreren Leseleuchten für mehrere Passagiersitze.
Eine herkömmliche Beleuchtungsvorrichtung dieser Art, wie sie zum Beispiel in Flugzeugkabinen zum Einsatz kommt, ist schematisch in 2 dargestellt. In der Flugzeugkabine 10 ist wenigstens eine Reihe mit mehreren Passagiersitzen 12 vorgesehen. Im Überkopfbereich der Passagiersitze 12 sind üblicherweise Gepäckfächer 14 angeordnet, und in einem so genannten PSU-Kanal („Passenger Sevices Unit") sind neben verschiedenen Anzeigen (z.B. „No Smoking", „Fasten Seatbelt") auch mehrere Leseleuchten 16 eingebaut. Die Leseleuchten 16 befinden sich etwa über den Passagiersitzen 12 und werfen jeweils einen Lichtkegel 18 in Richtung auf den Passagiersitz 12. Da die PSU-Kanäle häufig weitere Komponenten (z.B. Sauerstoffpatronen) aufnehmen müssen, können die Leseleuchten 16 nicht äquidistant über den Passagiersitzen 12 angeordnet werden und es muss zusätzlich die Möglichkeit des Verstellens der Leseleuchten 16 in Längsrichtung der Kabine 10 (Rechts/Links-Richtung in 2) vorgesehen werden.
In modernen Fahrzeugen bzw. bei Passagiersitzen 12 der Business Class sind die Bedienvorrichtungen 20 für die Leseleuchten 12 in den Passagiersitzen 12 integriert. Eine übergeordnete Steuervorrichtung 22 (so genannte CMS – „Cabin Management System") erhält über Signalleitungen 24 die Ein/Aus-Signale der Bedienvorrichtungen 20 und schaltet über Steuersignalleitungen 26 die jeweiligen Leseleuchten 16 ein und aus. Hierzu enthält die Steuervorrichtung 22 eine Konfigurationsdatenbank mit einer eindeutigen Zuordnung zwischen den Bedienvorrichtungen 20 bzw. den Passagiersitzen 12 und den Leseleuchten 16.
Wie in 2 veranschaulicht, ist bei herkömmlichen Beleuchtungsvorrichtungen dieser Art über jedem Passagiersitz 12 eine Leseleuchte 16 angeordnet. Bei einer Neukonfiguration der Fahrzeugkabine 10, wenn zum Beispiel eine Passagiersitze der Economy Class durch Passagiersitze der Business Class ersetzt werden, müssen Anzahl, Position und Justierung der Leseleuchten 16 der neuen Anordnung der Passagiersitze 16 angepasst werden. Dies erfolgt über einen mechanischen Umbau der Leseleuchten 16 und ist daher mit einem erheblichen Montage- und Zeitaufwand verbunden. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass durch den Umbau entstehende Leerräume durch unterschiedlich lange, so genannte „In-Fill Panels" überbrückt werden müssen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Beleuchtungsvorrichtung für eine Fahrzeugkabine bereitzustellen, welche die oben beim Stand der Technik genannten Probleme vermeidet. Insbesondere soll die Beleuchtungsvorrichtung bei einer Neukonfiguration der Passagiersitze einfach und mit geringem Aufwand angepasst werden können.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Beleuchtungsvorrichtung für eine Fahrzeugkabine mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Die Beleuchtungsvorrichtung für eine Fahrzeugkabine mit mehreren Leseleuchten für mehrere Passagiersitze ist dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Leseleuchten mindestens gleich der Anzahl der Passagiersitze ist und der mittlere Abstand der Leseleuchten kleiner als der kleinstmögliche Abstand der Passagiersitze ist.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung basiert auf der Idee einer „Überinstallation" an Leseleuchten in der Fahrzeugkabine, sodass bei jeder möglichen Konfiguration der Passagiersitze jedem Passagiersitz eine Leseleuchte zugeordnet ist, ohne dass die Leseleuchten mechanisch umgebaut werden müssten. Der mechanische Umbauaufwand wird beispielsweise durch eine Adaption einer Steuerungssoftware der Leseleuchten ersetzt.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Beleuchtungsvorrichtung ferner eine Steuervorrichtung auf, welche die Leseleuchten den Passagiersitzen entsprechend einem Lageplan der Leseleuchten und einem Lageplan der Passagiersitze zuordnet. Die nicht den Passagiersitzen zugeordneten Leseleuchten können dann von der Steuervorrichtung zu anderen Beleuchtungszwecken (gedimmte Beleuchtung der Fahrzeugkabine, Design) angesteuert werden.
Die Beleuchtungsvorrichtung der Erfindung ist in vorteilhafter Weise für Flugzeuge, Busse, Schiffe und dergleichen Fahrzeuge mit Fahrzeugkabinen mit mehreren Passagiersitzen anwendbar.
Obige sowie weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten, nicht-einschränkenden Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen besser verständlich. Darin zeigen:
1 eine schematische Darstellung des Aufbaus einer Fahrzeugkabine mit einer Beleuchtungsvorrichtung gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; und
2 eine schematische Darstellung des Aufbaus einer Fahrzeugkabine mit einer herkömmlichen Beleuchtungsvorrichtung.
Die Erfindung wird nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezug auf 1 näher erläutert. Obwohl die Erfindung nachfolgend am Beispiel einer Flugzeugkabine beschrieben wird, ist sie analog auch auf andere Fahrzeugkabinen mit mehreren Passagiersitzen, wie beispielsweise in Bussen, Schiffen und dergleichen, anwendbar. Außerdem werden in dem Ausführungsbeispiel von 1 für gleiche bzw. entsprechende Komponenten die gleichen Bezugsziffern wie bei der oben beschriebenen Beleuchtungsvorrichtung des Standes der Technik verwendet.
1 zeigt schematisch eine Flugzeugkabine 10 mit einer Sitzreihe mit mehreren hintereinander angeordneten Passagiersitzen 12. Die folgenden Ausführungen gelten selbstverständlich analog auch für Fahrzeugkabinen 10 mit mehreren parallelen Sitzreihen, die jeweils im Wesentlichen gleich aufgebaut sind.
Oberhalb der Passagiersitze 12 sind mehrere Gepäckfächer 14 angeordnet. Unterhalb der Gepäckfächer 14 verläuft ein so genannter PSA-Kanal („Passenger Services Unit"), der beispielsweise Warn- und Informationsanzeigen enthält sowie weitere Komponenten wie zum Beispiel Sauerstoffpatronen aufnimmt. Im PSU-Kanal oder vorzugsweise in einer neben diesem vorgesehenen Blende ist eine Vielzahl von Leseleuchten 16 zum Richten eines Lichtkegels 18 in Richtung zu den Passagiersitzen 12 angeordnet.
Im Gegensatz zu den herkömmlichen Beleuchtungsvorrichtungen (siehe 2) sind die Leseleuchten 16 mit einem mittleren Abstand zueinander angeordnet, der deutlich unter dem kleinstmöglichen Abstand der Passagiersitze 12 in der Flugzeugkabine 10 liegt. Die Leseleuchten 16 sind außerdem bevorzugt äquidistant angeordnet. Auf diese Weise ist bei jeder möglichen Anordnung der Passagiersitze 12 jedem Passagiersitz 12 wenigstens eine Leseleuchte 16 zugeordnet, sodass bei einer Neukonfiguration der Passagiersitze 12 kein Umbau der Leseleuchten 16 erfolgen muss. Der montage- und zeitaufwändige Umbau der Leseleuchten 16 herkömmlicher Beleuchtungsvorrichtungen entfällt somit. Dies wird durch die „Überinstallation" von Leseleuchten 16 erreicht, d.h. es sind wesentlich mehr Leseleuchten 16 vorgesehen als für eine Konfiguration von Passagiersitzen notwendig wären.
Die Leselampen 16 sind im Überkopfbereich der Passagiersitze 12 hintereinander angeordnet und werden zwecks einfacherer Bedienung durch den Passagier vorzugsweise über Bedienvorrichtungen 20 ein- und ausgeschaltet, die in den Passagiersitzen 12 integriert sind. Die Ein/Aus-Signale dieser Bedienvorrichtungen 20 werden über Signalleitungen 24 einer Steuervorrichtung 22 zum Beispiel in Form eines so genannten CMS („Cabin Management System") zugeführt.
In der Steuervorrichtung 22 ist eine Konfigurationsdatenbank abgelegt, die einen Lageplan der Passagiersitze 12 (LOPA – „Layout of Passenger Area") und einen Lageplan der Leseleuchten 16 enthält. Ein PLM-Algorithmus („Physical to Logical Mapping") der Steuervorrichtung 22 ermittelt für jeden Passagiersitz 12 des aktuellen Lageplans die optimale Leseleuchte 16 des Lageplans. Wird nun an einem Passagiersitz 12 über die Bedienvorrichtung 20 ein Einschaltsignal für eine Leseleuchte erzeugt und über die Signalleitung 24 an die Steuervorrichtung 22 gesendet, so steuert die Steuervorrichtung 22 über die Steuersignalleitung 26 (z.B. Busleitung) die optimale Leseleuchte 16 für den Passagiersitz 12 an.
Bei einer Neukonfiguration der Flugzeugkabine 10, wenn zum Beispiel einige der Passagiersitze 12 der Economy Class durch Passagiersitze 12 der Business Class mit einem größeren Abstand zueinander ersetzt werden, genügt es, den neuen Lageplan der Passagiersitze 12 in die Steuervorrichtung 22 einzulesen. Eine standardisierte Datei kann diesen Vorgang erleichtern. Ein Umbau und eine Neujustierung der Leseleuchten 16 sind nicht erforderlich. Es ist außerdem keine Verstellmechanik für die Leseleuchten 16 notwendig.
Die vorgeschlagene Beleuchtungsvorrichtung für Fahrzeugkabinen 10 ersetzt die mechanischen Verstell- und Justiereinrichtungen sowie den manuellen Montageaufwand beim Umbau durch eine größere Anzahl von Leseleuchten 16 eine Adaption mittels Software in der Steuervorrichtung 24. Dies vereinfacht den Aufbau der Beleuchtungsvorrichtung und verringert den Montage- und Zeitaufwand bei einer Neukonfiguration einer Fahrzeugkabine 10 erheblich.
Da die Verstellmechanik für die Leseleuchten 16 entfallen kann und auch eine serienreife LED-Technik für Leseleuchten verfügbar ist, können die Leseleuchten 16 inzwischen sehr leicht und klein gebaut werden. Dies ermöglicht die „Überinstallation" einer großen Anzahl von Leseleuchten (trotz des bedingten Mehrgewichts) auch bei der Anforderung eines möglichst geringen Gewichts, wie insbesondere im Fall von Flugzeugen.
Ferner müssen die Leseleuchten 16 nicht mehr im PSU-Kanal selbst eingebaut werden, sondern können beispielsweise in eine benachbarte Blende integriert werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform können zudem die Leseleuchten 16 der Beleuchtungsvorrichtung, die von der Steuervorrichtung 24 keinem Passagiersitz 12 der aktuellen Konfiguration zugeordnet werden, von der Steuervorrichtung 24 zu anderen Beleuchtungszwecken angesteuert werden. Zum Beispiel können diese weiteren Leseleuchten 16 als Effektleuchten stark gedimmt in Lichtszenarios der Flugzeugkabine eingebunden werden oder Designzwecken dienen.

Claims

Beleuchtungsvorrichtung für eine Fahrzeugkabine (10), mit mehreren Leseleuchten (16) für mehrere Passagiersitze (12), dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Leseleuchten (16) mindestens gleich der Anzahl der Passagiersitze (12) ist und der mittlere Abstand der Leseleuchten (16) kleiner als der kleinstmögliche Abstand der Passagiersitze (12) ist.
Beleuchtungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leseleuchten (16) äquidistant angeordnet sind.
Beleuchtungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleuchtungsvorrichtung ferner eine Steuervorrichtung (22) aufweist, welche die Leseleuchten (16) den Passagiersitzen (12) entsprechend einem Lageplan der Leseleuchten und einem Lageplan der Passagiersitze zuordnet.
Beleuchtungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die nicht den Passagiersitzen (12) zugeordneten Leseleuchten (16) von der Steuervorrichtung (22) zu anderen Beleuchtungszwecken ansteuerbar sind.
Beleuchtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leseleuchten (16) im Überkopfbereich der Passagiersitze (12) vorgesehen sind.
Beleuchtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leseleuchten (16) in einer Blende angeordnet sind.
Beleuchtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Bedienvorrichtungen (20) für die Leseleuchten (16) in den Passagiersitzen (12) integriert sind.